Also ich kann mich trotz reiner Lehre (die bei mir eigentlich nur aus der Sorge vor autonom Beute machenden Hunden erwächst, so wie ich es bei eben nicht so professionell geführten DDs beobachten konnte) in den von Dir genannten Punkten oben gut wiederfinden.
So habe ich meinen KLM damals eingesetzt (Feld und Busch und angenrenzen Wald, aber nie in den Revierbereichen des Waldes, die an den über 90 km2 großen Forst angrenzen, es sei denn zur Nachsuche und da immer am Riemen (selbstverständlich)).
Wie ich schon sagte - ich denke wir sind nicht weit voneinander weg mit unseren Argumenten. Und die schlechten Erfahrungen mit großrahmigen Vorstehern resultieren sicherlich eher aus den Führern, die sich solche Hunde anschaffen ohne über fundierte Erfahrungen zu verfügen und ohne den Hund, was sicherlich nicht einfach ist, entsprechend abzuführen.
Mir ist mein KLM, es wird irgendwann nach der HZP gewesen sein, bei einer der wenigen Jagden die ich als Durchgeher begleitet habe, mal abgehauen. Die Schüsse ringsherum, andere Hunde die jiffend durch den Busch hetzen, Wildwitterung überall waren zu viel für den jungen Burschen. Eine Dreiviertelstunde später ging mein Handy und die Nachbarn meldeten, der Rüde würde vorm Gartentor sitzen und "hätte Durst". Nun ja, gesundes Wild wird er nicht erwischt haben in seiner "Solo-Jagdzeit", Schweiß war nicht an ihm zu finden und ich war froh, als ich ihn dann nach dem dritten Treiben schnell von zuhause abholen konnte und er gesund und munter war. Ich habe ihn nie wieder im Waldbereich geschnallt und neben denn allfähigen Apportier-Aufgaben von "Nutzwild" (
@Katerle, noch nie zuvor von dem Begriff gehört) hat er nur noch Nachsuchen gemacht. Ersteres brav und gründlich, wenn auch lustlos, letzteres mit vollem Herzen und wachem Verstand, geschnallt auf das aus dem Wundbett abspringende Wild brav Laut gebend, rasch und konsequent und klug (war nie schwer geschlagen) stellend.
Sonntag wechselt er ins 14. Feld.
@Katerle: Deinen Ausführungen zum "Finden" artgerechter Aufgaben für Vorstehhunde, zum Thema Revier-Gestalten im engeren und weiteren Sinne, kann ich mich nur voll anschließen. So ist der Weg und das es klappt, habe ich zum Glück auch so erlebt.
Soweit ich Bolli mal in anderen Fäden verstanden habe, macht und sieht er das analog.
Wie gesagt, wir sind hier nicht weit auseinander, zumal die reine "Wald-Jagd" ja auch in Bollis Meinung der Terriern, Wachteln und Bracken gehört.
Zum Schluss noch ein Bild, dass mir meine Frau 2009 zu Weihnachten geschenkt hat. Eine in der Region bekannte Aquarellistin hat es nach Bildern und dem Studium unserer beiden Hunde, der viel zu früh verstorbenen BrBr, die damals noch ein kleines "Hundemädchen" war, und dem 2 jährigen KLM gefertigt.
Das Aquarell hängt in meinem Arbeitszimmer und erinnert mich u.a. auch daran, wie wunderbar es ist, jagdhundetechnisch aus dem "Vollen" schöpfen zu können.