Der scheue Luchs im Bayrischen Wald

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Bayrisch Eisenstein ist das so. Aber auch schon paar Jahre her. Die hatten die Bejagung vom Rehwild eingestellt wg. der Luchse. Hat sich einfach nimmer gelohnt.

Glaub ich gern, daß das Arbeit war.

Zieht bei solch niedrigen Dichten dann nicht auch der Luchs irgendwann weiter? Oder kann der trotzdem noch ueberleben, indem er ein paar Hasen und Maeuse ins Menue einschliesst?
 
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Alles was geht. Von der Maus bis zum Frischling.
Die mögen keine dicht(er) besiedelten Regionen. Weiterziehen ist nur in den Träumen der Ökokrieger.
Die Katzen hocken in Ecken die nichts mit dem zu tun haben was selbige Krieger an Größen-/Flächenbedarf prophezeien. Wo sollen sie auch hin?
 
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Alles was geht. Von der Maus bis zum Frischling.
Die mögen keine dicht(er) besiedelten Regionen. Weiterziehen ist nur in den Träumen der Ökokrieger.
Die Katzen hocken in Ecken die nichts mit dem zu tun haben was selbige Krieger an Größen-/Flächenbedarf prophezeien. Wo sollen sie auch hin?

Meine Rede!
So lange der Luchs die bestimmt mal richtig eingeschätzten großen Streifgebiete hatte - 10000 ha der Kuder, 6-7000 ha die Katz (mit Junge etwas weniger), war es so, dass man von den Rehen, die der Luchs für sich vereinnahmt hat, gar nichts wusste.
Die Streifgebiete sind aber ob des reichlichen Luchsvorkommens (zumindest hier im Bayrischen und Oberpfälzer Wald) deutlich kleiner geworden, die Hälfte der oben angegebenen Zahlen ist noch purer Optimismus.
Natürlich verringert sich dadurch das Rehvorkommen - es sind aber immer noch reichlich da. Das zeigt die Wärmebildkamera, wenn man mal Nachts durchs Revier fährt.
Die Reh sind aber sehr sehr heimlich geworden und werden ihrem Ruf als Schlüpfer und Verstecker mehr als gerecht. Da bist als Jäger, der auch seinen Anteil haben möchte, schon gefordert.
Übrigens, in den Fuchsbestand greift der Luchs auch recht ordentlich ein. Fuchs genießt hier schon fast Seltenheitswert.
 
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Übrigens, in den Fuchsbestand greift der Luchs auch recht ordentlich ein. Fuchs genießt hier schon fast Seltenheitswert.

Kommt drauf an. Füchse (und verwilderte Hauskatzen) sind für mich die wesentlichsten Gründe warum die Luchse die dichter besiedelten Regionen nicht hinkriegen.
Die holen sich alles an Krankheiten was da ist.
Katzenschnupfen, Räude, etc.

Es ist wohl oft genug auch umgekehrt (was Ursache und Wirkung angeht) wenn die Luchse da sind und die Füchse nicht. Fuchspopulationen sind bekannt dafür stark zu schwanken. Und wenn sie mal eher dünn gesät sind fehlen die Ansteckungsmöglichkeiten für die Luchse, was diese dann natürlich begünstigt.
 
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Mein Eindruck war: Zunächst werden die Rehe heimlich, später weichen sie aber aus und meiden stark vom Luchs frequentierte Gebiete fast ganz. Habe mir die Entwicklung ja doch einige Jahre angeschaut bevor ich die Schnauze voll hatte. Die besten Reh-Ecken waren anhaltend rehrein, sobald ich Pinselohr auf der Kamera hatte...

Gruß, rauhbart
 
G

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Der Luchs ist sicher eine Bereicherung und ein faszinierendes Tier dazu (Im vergangenen Jahr hatte ich einige Begegnungen).
Nur wenn die "Bereicherung" ein Ausmaß annimmt, das ihr selber schadet und jagen fast unmöglich macht, dann ist schnell Schluß mit dem Spaß an der Freud.

In der Tat ist das in einigen Regionen des Bayerischen Waldes schon heftig. Wer bis zu 30 mal ansitzen muss, um ein Stück Rehwild in Anblick zu bekommen, der wird wohl die Pacht nicht mehr verlängern.
 
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Mein Eindruck war: Zunächst werden die Rehe heimlich, später weichen sie aber aus und meiden stark vom Luchs frequentierte Gebiete fast ganz. Habe mir die Entwicklung ja doch einige Jahre angeschaut bevor ich die Schnauze voll hatte. Die besten Reh-Ecken waren anhaltend rehrein, sobald ich Pinselohr auf der Kamera hatte...

Gruß, rauhbart

In dem Revier, in dem ich mitgehe, wird seit fünf Jahren eine Luchsin bestätigt. die jedes Jahr zwei, heuer sogar drei Junge führt. Gegenüber, auf der anderen Seite des Regens hat ein Kuder seinen Haupteinstand (er ist regelmäßig auf der Kamera).
Die Rehe, die sich in den ersten beiden Jahren durchaus normal verhalten haben (ich brauchte trotz strikter Vorgaben keine 30 Ansitze) wurden nach und nach heimlicher - ohne sich wirklich um zu stellen. Jetzt treiben sie sich vor allem in der Nähe von bewohnten Häusern rum - teilweise mitten in Ortschaften. Sie nehmen auch an den üblichen Stellen keine Fütterung an.
Hier bei mir hinterm Haus haben vier "Rehfamilien" ihren Einstand. Treibt sich ein Luchs in den Regenhängen rum - erst montags Nacht hat er sich lautstark bemerkbar gemacht (Rollzeit).
Die Reh waren am nächsten morgen wie eh und je wieder beim äsen auf den Wiesen.
 
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Die Reh waren am nächsten morgen wie eh und je wieder beim äsen auf den Wiesen.
Nimm das nicht als Anzeichen dafür dass sie "entspannt" wären.
Die gehen auf die Wiesen um einen Überblick zu haben und (rechtzeitig) flüchten zu können. ;)
Wenn der Luchs da ist kannst sogar eine Fütterung in einem Waldstück haben - sie bleiben draußen auf den Freiflächen. Äsen, tun sich eine Weile nieder, ziehen ein kurzes Stück.
Wirkt scheinbar friedlich, ist aber schon das Notprogramm.
 
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In "meinem" Revier gab es weder Wiesen, noch Häuser. Mittlerweile eben auch kaum noch Rehe. Auch heimliche Rehe hinterlassen Spuren anhand derer man weiß dass welche da sind...

Gruß, rauhbart
 

z/7

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Jammer nicht zu laut, könnte jemand auf die Idee kommen, daß dem Luchs ein natürlicher Antagonist fehlt - schwupps ist der Wolf da.

Im Ernst: ohne irgendwelche Freiflächen, sprich auch keine Randzonen, ist das eh kein Rehwildbiotop.
 
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Nö. Die 1000 Jahre zurückreichende Bibliothek haben sie nicht.
Anfangs hat der Luchs leichtes Spiel, was große Verluste bringt.

Die Überlebenden lernen und zeigen ihren Kitzen wie es geht. Das passiert in wenigen Generationen und wäre auch genauso schnell wieder vergessen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 17197

Guest
Habe 5 Jahre in einem Luchsrevier im bayerischen Wald gejagt. Wurde von Jahr zu Jahr schwieriger. Der Gipfel war 2018. 30 Ansitze für ein Stück Rehwild. Habe dann aufgehört.
Die Nachfolger haben 2019 auf 250 ha Waldfläche nichts erwischt, Drückjagd ergab insgesamt 3 (!) Rehsichtungen durch die Hundeführer...
Der Luchs macht zwar weniger Ärger als der Wolf (faszinierend finde ich beide), aber ich mag schon auch mal ein Reh im Revier anschauen dürfen.

Gruß, rauhbart

Falls Dir kein Schreibfehler unterlaufe ist, äh statt 250 also 2500 ha dann stimmen ja die Verhältnisse - oder doch nicht.

Maximale noch halbwegs vernünftige Rehwilddichte ca. 20-40 Stück pro 1000 ha.
Davon kann der Luchs aber nicht Leben - daher Streifgebiet > 4000 ha.
und 3 Rehsichtungen sagen gar nix. Wieviel haben den die Hunde gemeldet ?
 
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G

Gelöschtes Mitglied 17197

Guest
Zieht bei solch niedrigen Dichten dann nicht auch der Luchs irgendwann weiter? Oder kann der trotzdem noch ueberleben, indem er ein paar Hasen und Maeuse ins Menue einschliesst?

Normalerweise oder Theoretisch schon. der Luchs ist aber kein Hobby oder Amateutjäger.
Da müsste der schlicht und einfach verhungern. der Arme hat ja nicht mal zu Urzeiten Pfeil und Bogen zur verfügung.
Der sieht Die Dichte aus Tradition ganz anders. Dem genügend 200 Rehe auf 10.000 ha. :D
 
G

Gelöschtes Mitglied 20170

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Nur tummeln sich auf den 4000 ha n paar mehr Miezen als nur die eine...
 
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