Nach elf jahren des reinen Glücks hat auch uns das Schicksal aller Liebenden ereilt.
Johanna wrde am 1. Juli eingeschläfert.
Eine kurze Geschicht schnell erzählt, der Maushund ist am 2. Mai 12 geworden und hatte an Fitness kaum nachgelassen, meist war ich der Bremser.
Letzten Sonntagmorgen ging es raus ins Revier, komisch das Tier mag keine Leckerlies!?
Nix bei gedacht, das Verhalten war normal neugierig, lauffreudig und verschmust.
Als ein Hermelin unter unserem niedrigen Hochsitz durchläuft und in der Uferböschung verschwindet musste sie die 1,5m runterspringen und hinterher.
Abends immer noch keinen Hunger, ich beginne mir Gedanken zu machen.
Montagmittag Blut im Stuhl und in Urin. Sofort zum Doc, werden wohl wieder Giardien sein. 2 Tage mit Antibiotika behandelt, keine Besserung und keinen Hunger am Dienstag nochmal eine stäkere Spritze , mittlerweile ist sie auch deutlich matt und liegt nur noch.
Wenn die Medis nicht ansprechen taugen entweder die Spritzen oder die Diagnose nicht. Ich werde sehr nervös!
Mittwoch früh röntgen: Man sieht einen golfballgrossen Tumor in der Blase der sich wohl schon in den Darm ausgebreitet hat- kein Rettung möglich.
Wir laufen Zuhause rum wie die Gespenster, die Zeit scheint still zu stehen.
Nachts habe ich ein langes Telefonat mit einen Jagdfreund und Tierarzt.
Er rät zu einer schnellen Entscheidung zugunsten Johannas.
Ich verbringe eine unruhige Nacht auf dem Boden neben ihrem Lager,
die Treppe zum Schlafzimmer möchte ich ihr nicht mehr zumuten, die Nacht davor hat sie noch wie gewöhnlich in meinem Bett verbracht.
Da es keine Rettung gibt, ist eine schnelle Erlösung notwendig, bevor wirkliches Leiden einsetzt. Sehr sehr schwer, aber unumgänglich.
Am Donnerstagmorgen mache ich den Termin, leider geht es erst um 17:30, wir heulen nur noch.
Um 16:00 springt die Süsse zwischen und auf's Sofa um sich knuddeln zu lassen.
Dann ist es Zeit
- ein letztes mal Gassi gehen und aus der Pfütze trinken.
17:45 Es ist vorbei
- einfach unglaublich! Jetzt fahren wir in`s Revier ,
trage sie die letzten paar hundermeter zu einem unser Lieblingsplätze und begrabe sie, während ich ihr von unserern wunderbaren elf Jahren erzähle.
Ich kann mich nicht erinnern in 66 Jahren soviel geweint zu haben wie in der letzten Woche und es ist noch lange nicht vorbei.
Wir waren eigentlich immer ohne Leine unterwegs, oft ging Johanna ihre eigenen Wege, als meine erweiterten Augen, Ohren und Nase, manchmal war sie ausser Sicht, aber ich konnte mich drauf verlassen, dass sie hinter der nächste Ecke auf Mich wartete.
Da bin ich mal gespannt...