Der Spiegel: Warum Jäger die Umwelt vergiften

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Es geht nicht um die Jagerei allein, dass diese unter Umständen ohne Blei auskommt haben wir nach 12 Seiten erörtert. Ausgiebig. Es geht um die generelle zivile Nutzung von Schußwaffen. Und die Auswirkung eines Bleiverbotes generell.
Generell, unterm Strich ist mir mittlerweile beides egal. Da vor allem im Schießsport noch ganz andere Fronten auf gemacht werden. Da fällt ein Bleiverbot nicht mehr ins Gewicht. Am Ende steht der Verlust des Schießsports wie wir in kennen. Für die breite Allgemeinheit kein Verlust. Kann man drauf verzichten. Werden aber sicher nicht wenige von der Hobbyjagd behaupten. "Warum der Aufriss wegen 340.000 Jäger....."

Du sprichst hier eine gesellschaftspolitische Fragestellung an, die überwiegend Sportschützen betrifft, bzw. auch uns Jäger betreffen kann.

Es geht um die Frage, inwieweit unsere Gesellschaft möchte, dass eine Minderheit das Privileg zur zivilen Nutzung von Schußwaffen erhält. Und zwar vor dem Hintergrund, dass im Grundsatz eine zivile Bewaffnung der Menschen in unserem Land nicht gewünscht ist. Hierüber sind sich (bis auf eine Partei) alle Parteien im Bundestag einig, die von den Bürgerinnen und Bürgern dieses Landes gewählt wurden.

Gäbe es eine breitere Zustimmung für zivilen Legalwaffenbesitz in Deutschland, so wären die Lobbyverbände für ein liberales Waffenrecht deutlich erfolgreicher (siehe USA). Dem ist aber nicht so.

Vor dem Hintergrund, dass man in Deutschland relativ einfach und verhältnismäßig schnell legal an Waffen kommen kann, verstehe ich die Ängste, die ursächlich dafür sind, den privaten Waffenbesitz weiter zu erschweren. Es nehmen leider auch die Fälle zu, wo mit legalen Waffen schlimme Dinge angerichtet werden. Deshalb scheint mir verständlich, wenn in der Zivilgesellschaft das Bedürfnis aufkommt, derartige Risiken so gering wie möglich zu halten, noch dazu, wenn es relativ einfach machbar ist.
 
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Du wirst den Begriff "Privileg" (= Vorrecht) schon ganz bewusst verwendet haben, betont er doch "Ungleichbehandlung". Etwas, was heute "gesellschaftlich" in bestimmten Kreisen angeblich ganz "pfui" ist. Ein historisches Privileg war bspw. 'ius primae noctis'. Nur damit Du lernst, das richtig einzuordnen.

Durch die Verwendung genau dieses Begriffs versuchst Du, es so darzustellen, als ob der Gesetzgeber hier Jemanden bevorzugen würde. Doch das ist genau das Gegenteil von dem, was der Gesetzgeber macht: er behandelt nämlich Bürger grundsätzlich gleich. Jeder mit einem anerkannten Bedürfnis (und ein paar Nebenanforderungen wie "Zuverlässigkeit") hat das Recht, legal (bestimmte) Schußwaffen zu besitzen. (Abweichungen vom Grundsätzlichen in der Praxis mal unbeachtet - bevor es gleich wieder ellenlange Einwände gibt).

Im Gegensatz dazu wäre ein Privileg beispielsweise etwa ein Gesetz, das gönnerhaft allen "Frauen/Diversen älter als 25" erlaubt, Kurzwaffen zu besitzen. Die Partei der Grünen steht auf so einen Quatsch, um ihre Klientel zu bedienen.

Dir würde ein bischen mehr Rechtskenntnis auch nicht weh tun, wenn man diesen Unsinn liest, dessen Ursprung aus einer ganz bestimmten politischen Ecke kommt. In der jagdrechtlichen Ausbildung wirst Du das so bestimmt nicht gelernt haben.
 
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Tja, und nun? Umgang mit bleihaltigen Produkten birgt Risiken.
Da ich mit Asbest und anderen karzinogenen KMFs zu tun hab, werd ich öfters untersucht auf Arbeit. Hab auch viel gelötet in den 90ern, Lötstraßen, Bleiöfen, usw... Bis jetzt wohl ohne auffallende Werte. Dazu kommt, ich bin seit Jugendjahren auf Schießständen dabei, hab zusammen gekehrt, mit aufgeräumt. Ab 16 mit geholfen Kugelfänge zu reinigen. Geschosse gegossen, wiedergeladen, etc. Somit waren genug Gefahrenquellen da.
Mein Vater war 50 Jahre BüMa, über 50 Jahre Sportschütze. Er hat eine massive Bleivergiftung, deren Folge ist, dass die Nerven in den Zehen und Füßen absterben. Ist so. Was soll´man machen.
Hätte man mal nur das Bleizeugs schon vor 60 Jahren verboten....
 
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Es nehmen leider auch die Fälle zu, wo mit legalen Waffen schlimme Dinge angerichtet werden. Deshalb scheint mir verständlich, wenn in der Zivilgesellschaft das Bedürfnis aufkommt, derartige Risiken so gering wie möglich zu halten, noch dazu, wenn es relativ einfach machbar ist.
Wenn nur „die Gesellschaft“ dieses Bedürfnis wirklich hätte. Es sind die grünen Gutmenschen die dieses Bedürfnis haben. Alljährlich werden sehr viel mehr schlimme Dinge mit Hämmern, Äxten und Küchenmessern getan, aber darüber denkt „die Gesellschaft“ scheinbar gar nicht nach.
Wenn ich dann mal die Pressemeldungen der Polizei z. B. aus Hamburg lese, finde ich in den letzten Wochen viele Vergehen mit Messern, aber keine mit legalen Schußwaffen.
 
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Vor dem Hintergrund, dass man in Deutschland relativ einfach und verhältnismäßig schnell legal an Waffen kommen kann
:unsure:für meine erfolgreiche Jägerprüfung habe ich fast ein Jahr die ,,Jagd" Schulbank gedrückt und erst !!! NACH BESTANDENER PRÜFUNG konnte ich mir eine Jagdwaffe (BBF) kaufen. Schnell ist anders.
Sportschützen müssen auch erst Prüfungen ablegen und ein Bedürfnis !!! Nachweisen. Hier ist schnell auch anders!!!
Bis du Jäger oder Sportschütze???? Bei deinen Post's würde mich das aber sehr wundern:unsure:
So einen Sülz hier abzulassen:sick:
MfG.
 
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Düngemittel enthalten neben den erwünschten Spurennährstoffen (wie Kupfer, Zink, Eisen) auch von den Pflanzen nicht benötigte Schwermetalle. Zu diesen gehören zum Beispiel Blei, Cadmium, Nickel, Quecksilber, Arsen und Uran in unterschiedlicher Höhe. Bei intensiver Düngung können sich diese im Boden anreichern und über die Pflanzen in die Nahrungskette sowie das Grundwasser gelangen. Eine wesentliche Rolle spielen dabei die mineralischen Phosphor-Dünger aus sedimentären Rohphosphaten, die bereits von Natur aus hohe Schwermetallgehalte aufweisen (vor allem Cadmium und Uran). Da ist doch das von Jägern verschossene Blei doch gar nichts.
 
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Guest
Wichtige Anmerkung, auch der biologische Landbau düngt mit diesen metallhaltigen Gesteinsmehlen.
 
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Was solls - immerhin ist zumindest hier die Tendenz erkennbar, dass die Giftigkeit von jagdlich verwendetem metallischem Blei als minimal, vernachlässigbar oder nicht gegeben gesehen wird.
Für mich ein Sinneswandel, der sich noch vor wenigen Jahren nicht erwarten ließ.

Der Schwachsinn bei Schrot steigert sich noch dadurch, dass durch die Vernickelung der Schrote deren "Giftigkeit" begegnet werden soll, dabei ist Vernickelung ein weltproblematischer elektrtolythischer Vorgang, der schon vom metallischen Nickel her Allergien auslöst.

Nur dass das klar ist:
Ich bin nicht gegen bleifrei an sich, aber gegen die Behauptung, dass Kupfer in jeder Hinsicht eine echte Alternative zu Blei ist.
Ist wie bei Treibstoff:
Benzin hoher Verbrauch und viel CO²
Diesel wenig Verbrauch aber dafür NOx
E-Auto Verbrauch seltenster Rohstoffe bei (noch) hohen Verbrauchskosten
 
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