- Registriert
- 4 Mai 2018
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Waidmannsheil euch allen,
ich möchte euch von meiner ungewollt, nervenaufreibenden Bockjagd am Wochenende berichten.
Was war passiert?: Ich hatte im Revier einen abnormen Bock ausgemacht und konnte seinen Einstand relativ gut eingrenzen, also beschloss ich ihn zu erlegen.
Das Wetter war gut, der Wind passte hervorragend es versprach also ein toller Ansitzabend zu werden. Zuerst war, bis auf zahlreiche Spatziergänger und Hundehalter, die das tolle Wetter ausnutzten nichts los. Ich glaubte schon nicht mehr dran überhaupt noch etwas zu sehen, als ein Stück Rehwild gegen 21:45 Uhr aus dem Bestand auf das Feld zog.
Ein Blick durchs Spektiv verriet, dass es sich tatsächlich um den erhofften Bock handelte.
Er zog ruhig an der Kante eines kleinen Wäldchens lang. Die Entfernung betrug etwas über 100m.
Ich legte meine Bockbüchsflinte an, stach ein, hielt wie immer etwa zwei Finger breit hinter das Blatt etwas tiefer an und ließ die Kugel fliegen.
Beim Blick durchs Feuer sah ich, wie der Bock kurz zuckte, hoch absprang und in das kleine Wäldchen sprang. Ich war vom Gefühl her super abgekommen und dachte mir: der wird nicht weit gekommen sein.
Ich baumte ab und begab mich zum Anschuss. Dort angekommen der Schock und die ersten Zweifel. Ich konnte keinerlei Schweiß oder andere Pirschzeichen entdecken. Hatte ich ihn doch unterschossen? Meine Bockbüchsflinte ist mit 4cm Hochschuss auf 100m eingeschossen, also eigentlich war ein Unterschießen auf die Entfernung bei sauberem Abkommen nicht möglich.
Inzwischen war ein Jagdkollege hinzu gekommen und suchte mit. Doch auch gemeinsam fanden wir keinerlei Pirschzeichen. Wir beschlossen einmal im Bestand nachzusehen, ob der Bock im näheren Umfeld lag, doch auch diese Suche blieb erfolglos.
Ich beschloss noch einmal im letzten Licht den Anschuss zu inspizieren, während mein Jagdkollege weiter im Bestand suchte. Endlich fand ich einen winzigen Tropfen Schweiß auf einem Grashalm. Ich markierte die Stelle mit einem Sock und hinterfragte mich immer mehr. Hab ich ihn doch Unterschossen bzw. nur leicht angekratzt?
Wir holten noch meinen Jagdherren mit seinem Hund hinzu, doch auch der Hund konnte keine Fährte ausmachen. Gegen 00:30 Uhr brachen wir die Suche Ergebnislos ab. Ich malte mir die schlimmsten Scenarien aus und beschloss in den Morgenstunden noch einmal an der selben Stelle anzusitzen und anschließend weiter zu suchen.
Zu Hause konnte ich kein Auge zumachen. Immer wieder spielte sich der Ablauf in meinem Kopf wie ein Film ab. Am nächsten Morgen blieb auch der erneute Ansitz Ergebnislos. Bis auf ein paar Fasane und Hasen nichts zu sehen. Ich rief meinen Jagdherren an um noch einmal mit dem Hund zu suchen und begab mich in der Zwischenzeit nochmal zum Anschuss und spielte den Abend noch einmal gedanklich durch und versuchte mich in den Bock hineinzuversetzen. Wohin und wie würde ich flüchten, wenn ich der Bock wäre?
Ich durchkämmte den Bestand in engen Schleifen und suchte nach Pirschzeichen oder Wechseln. Und siehe da, ich fand den Bock schließlich im hohen Farn liegend keine 20m vom Anschuss entfernt. Wir sind den Abend zuvor mehrmals an dem Bock vorbei gelaufen. Er lag nur etwa einen halben Meter neber unseren Trittspuren.
Der Bock hatte wie vermutet und anhand des Schusszeichens gesehen einen sauberen Kammerschuss. Ausschuss war ebenfalls vorhanden. Beim Aufbrechen konnte ich sehen, dass das Teilmantelgeschoss meiner 5,6x50R das Herz sauber zerlegt hatte und auch die Lunge ordentlich was abbekommen hatte. Dennoch war nirgends ein Tropfen Schweiß zu finden. Der Bock hatte komplett nach innen geblutet.
Hier stimmte der Spruch, den wir im Jagdkurs so oft zu hören bekamen, die Rehe wissen oft noch nicht, dass sie tot sind, wenn sie getroffen wurden.
Ich war heilfroh und erleichtert, dass der Bock nicht leiden musste und ich keinen Mist gebaut hatte.
Ist euch auch schon einmal so etwas passiert?
ich möchte euch von meiner ungewollt, nervenaufreibenden Bockjagd am Wochenende berichten.
Was war passiert?: Ich hatte im Revier einen abnormen Bock ausgemacht und konnte seinen Einstand relativ gut eingrenzen, also beschloss ich ihn zu erlegen.
Das Wetter war gut, der Wind passte hervorragend es versprach also ein toller Ansitzabend zu werden. Zuerst war, bis auf zahlreiche Spatziergänger und Hundehalter, die das tolle Wetter ausnutzten nichts los. Ich glaubte schon nicht mehr dran überhaupt noch etwas zu sehen, als ein Stück Rehwild gegen 21:45 Uhr aus dem Bestand auf das Feld zog.
Ein Blick durchs Spektiv verriet, dass es sich tatsächlich um den erhofften Bock handelte.
Er zog ruhig an der Kante eines kleinen Wäldchens lang. Die Entfernung betrug etwas über 100m.
Ich legte meine Bockbüchsflinte an, stach ein, hielt wie immer etwa zwei Finger breit hinter das Blatt etwas tiefer an und ließ die Kugel fliegen.
Beim Blick durchs Feuer sah ich, wie der Bock kurz zuckte, hoch absprang und in das kleine Wäldchen sprang. Ich war vom Gefühl her super abgekommen und dachte mir: der wird nicht weit gekommen sein.
Ich baumte ab und begab mich zum Anschuss. Dort angekommen der Schock und die ersten Zweifel. Ich konnte keinerlei Schweiß oder andere Pirschzeichen entdecken. Hatte ich ihn doch unterschossen? Meine Bockbüchsflinte ist mit 4cm Hochschuss auf 100m eingeschossen, also eigentlich war ein Unterschießen auf die Entfernung bei sauberem Abkommen nicht möglich.
Inzwischen war ein Jagdkollege hinzu gekommen und suchte mit. Doch auch gemeinsam fanden wir keinerlei Pirschzeichen. Wir beschlossen einmal im Bestand nachzusehen, ob der Bock im näheren Umfeld lag, doch auch diese Suche blieb erfolglos.
Ich beschloss noch einmal im letzten Licht den Anschuss zu inspizieren, während mein Jagdkollege weiter im Bestand suchte. Endlich fand ich einen winzigen Tropfen Schweiß auf einem Grashalm. Ich markierte die Stelle mit einem Sock und hinterfragte mich immer mehr. Hab ich ihn doch Unterschossen bzw. nur leicht angekratzt?
Wir holten noch meinen Jagdherren mit seinem Hund hinzu, doch auch der Hund konnte keine Fährte ausmachen. Gegen 00:30 Uhr brachen wir die Suche Ergebnislos ab. Ich malte mir die schlimmsten Scenarien aus und beschloss in den Morgenstunden noch einmal an der selben Stelle anzusitzen und anschließend weiter zu suchen.
Zu Hause konnte ich kein Auge zumachen. Immer wieder spielte sich der Ablauf in meinem Kopf wie ein Film ab. Am nächsten Morgen blieb auch der erneute Ansitz Ergebnislos. Bis auf ein paar Fasane und Hasen nichts zu sehen. Ich rief meinen Jagdherren an um noch einmal mit dem Hund zu suchen und begab mich in der Zwischenzeit nochmal zum Anschuss und spielte den Abend noch einmal gedanklich durch und versuchte mich in den Bock hineinzuversetzen. Wohin und wie würde ich flüchten, wenn ich der Bock wäre?
Ich durchkämmte den Bestand in engen Schleifen und suchte nach Pirschzeichen oder Wechseln. Und siehe da, ich fand den Bock schließlich im hohen Farn liegend keine 20m vom Anschuss entfernt. Wir sind den Abend zuvor mehrmals an dem Bock vorbei gelaufen. Er lag nur etwa einen halben Meter neber unseren Trittspuren.
Der Bock hatte wie vermutet und anhand des Schusszeichens gesehen einen sauberen Kammerschuss. Ausschuss war ebenfalls vorhanden. Beim Aufbrechen konnte ich sehen, dass das Teilmantelgeschoss meiner 5,6x50R das Herz sauber zerlegt hatte und auch die Lunge ordentlich was abbekommen hatte. Dennoch war nirgends ein Tropfen Schweiß zu finden. Der Bock hatte komplett nach innen geblutet.
Hier stimmte der Spruch, den wir im Jagdkurs so oft zu hören bekamen, die Rehe wissen oft noch nicht, dass sie tot sind, wenn sie getroffen wurden.
Ich war heilfroh und erleichtert, dass der Bock nicht leiden musste und ich keinen Mist gebaut hatte.
Ist euch auch schon einmal so etwas passiert?