Wem soll ich hier von dem Eisenschwein abraten?
Also - mal Ernst beiseite:
Die Desert Eagle ist ein tolles Spielzeug für große Kinder, denen Normal einfach zu normal ist - und prima, um seine Komplexe zu kompensieren.
Aber jemandem eine DE - speziell noch im Kaliber .50 A.E. - jagdlich ans Herz zu legen, ist in etwa so freundlich, wie ihm den Hochsitz anzusägen oder auf die Kirrung zu pinkeln.
Wenn man zwischen Faustfeuerwaffen und Booten einen Vergleich ziehen wollte, dann wäre die DE wohl mit einem Öltanker zu vergleichen...ausserordentlich schwer zu lenken. Wenn's knallt, dann knallt's zwar richtig...aber wie beim Öltanker kommt meist nichts Gutes dabei heraus.
Mit dem Kaliber .50 A.E. sind (unerklärlicherweise) sogar viele erfahrene Sportschützen schlichtweg überfordert, wenn sie nicht regelmässig trainieren. 1,5 m(!) unten rechts auf 25m sind da keine Seltenheit. (Und seien wir mal ehrlich - bei den Munitionskosten übt man auch nicht mehr, als man muss.
)
Wer damit im Wald einer angeschweißten Sau gegenüber steht, kann acht Warnschüsse abgeben und dann versuchen, die Sau mit einem gezielten Wurf zu erledigen. Oder er hofft darauf, dass sie sich totlacht, wenn sie sieht, wie der verzweifelte Magnumschütze in den selbstgeschaffenen Einschlagkratern nach Deckung sucht.
Dann doch lieber einen Revolver in .454 Casull - der ist erheblich leichter zu beherrschen, muss nicht zusätzlich noch mit einem guten Pfund Waffenfett beschwert werden, um zuverlässig zu laufen und bietet sogar noch mehr Durchschlagskraft für alle die, die einer .44 RemMag nicht genügend Vertrauen entgegenbringen.
Einige meiner Vereinskollegen haben ihre Desert zum Schnäppchenpreis von entsetzten Jägern abgekauft, die sich dem Reiz der Magnumitis auch nicht entziehen konnten und den kapitalen Fehler gemacht haben, erst zu kaufen und dann zu schießen.
Die Desert Eagle kommt mir persönlich immer ein bisschen vor wie das israelische Pendant zum deutschen Panzer "Maus" des zweiten Weltkrieges.
@Benchrest: Ich weiß nicht, wie weit Du von Würburg entfernt wohnst. Aber wenn Du wirkliches Interesse an diesem Großkampfmonster hast, dann können wir vielleicht mal einen Besichtigungstermin organisieren, um Dich vor Schlimmerem zu bewahren.
Kleiner (nicht ganz ernst gemeinter) Tipp von mir:
Investiere den Anschaffungspreis lieber in einen Psychotherapeuten und lass' Deine Komplexe behandeln, statt sie mit fünf Pfund Stahl zu kompensieren