(Deutlich) Mehr Rehe als geplant erlegt - Jagdleiter erstattet Selbstanzeige

Registriert
4 Jun 2015
Beiträge
79
in den Kommunalwäldern die ich betreue wird jede gepflanzte Fichte komplett verbissen(Hohe Mittelgebirgslagen) so das nur noch der Haupttrieb ohne Seitentriebe übrig bleibt. Leider kein Einzelfall sondern die Regel hier. An Pflanzung von anderen Baumarten ohne Schutz ist überhaupt nicht zu denken.

so macht die Arbeit auch wenig spaß
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.241
Weil es Schleckermäuler sind. Im Ernst. Ich denke, es wird einen organischen Grund haben, daß sie vielfältige Nahrung brauchen.

Hofmann (der R.R.) hat IIRC mal publiziert, dass die Darmflora der Wiederkäuer auch trainiert werden müsse und die deshalb gezielt auch die seltenen Pflanzen angehen, damit ihr Verdauungstrakt die kennt und damit klar kommt, sollte das Äsungangebot diesbezüglich mal von "selten" auf "sehr häufig" kippen.


Da sagt die Studie der Game Conservancy Deutschland zum Wildverbiss aber was anderes:

https://gameconservancy.de/projekt/wildverbissuntersuchung/

Laut denen wird praktisch NUR die Weißtanne verbissen...

In deren Untersuchungsgebieten - und da die Weisstanne eine der heimischen Baumarten ist, die mit dem zu erwartenden Klimawandel recht gut klarkommen sollte, ist es natürlich fatal, wenn man die vermehrt anbaut und das Rehwild denkt, das wäre nur zu ihrem Vergnügen.

1. Rausfinden, was die am liebsten fressen.
2. Das als Verbissablenkung dazwischensetzen...

Das wäre nur in begrenztem Umfang finanzierbar und sowieso hinfällig, wenn die angebauten "Leckerlis" als zukunftsbaumarten gebraucht werden.
 
G

Gelöschtes Mitglied 9162

Guest
Wieso unterlaufen? Unterlaufen wäre es, wenn man den ausgetrickst hätte, hat man aber nicht.



Doch - mit einer vernünftigen Abschussregelung wäre das hier kein Grund für Diskussionen.



Ich halte vieles für überflüssig, das ist mein gutes Recht. ;)



Eben. Man weiss auch weder, wie effizient die früheren Jagden organisiert waren und ob nicht ggf. jetzt durch irgendwelche Einflüsse eine nicht-normale Wildkonzentration wie vor Jahren mal in Chorin entstand. Die Strecke hängt immer von so vielen Variablen ab ...



Solche Absprachen sind doch viel besser als die klassischen Abschusspläne, weil ihr das ohne Einmischung von anderen absprechen und an Veränderungen anpassen könnt - notfalls über Nacht oder auch als Stufenplan etc. pp.



Wo interpretierst Du das jetzt her? Jagden mit 10 Rehen bei 30 Schützen sind in Ecken, in denen der Wildbestand "forstlich angepasst" ist, doch nicht sooo selten? Wieso nimmst Du gleich wieder das Schlechteste an?

Mensch mowhawk. Wenn ich deine argumentation brächte wenn einer nachts auf völlig leerer BAB wo 100 kmh ist 190kmh gefahren ist, ich wäre am...
 
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.241
Mensch mowhawk. Wenn ich deine argumentation brächte wenn einer nachts auf völlig leerer BAB wo 100 kmh ist 190kmh gefahren ist, ich wäre am...


Juristen ... :rolleyes:

Eine vernünftige Temporegelung lässt auf einer leeren BAB nachts 190 zu und regelt im Berufsverkehr, bei schlechter Sicht o.ä. auf 100 runter. :cool:
 
G

Gelöschtes Mitglied 9162

Guest
Juristen ... :rolleyes:

Eine vernünftige Temporegelung lässt auf einer leeren BAB nachts 190 zu und regelt im Berufsverkehr, bei schlechter Sicht o.ä. auf 100 runter. :cool:

Aber du argumentierst mit hätte bzw wäre...

Würde ich so argumentieren müsste ich das Entfallen jeglichen Limits fordern. Das tut nicht einmal Gallo:cool:
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.452
Da sagt die Studie der Game Conservancy Deutschland zum Wildverbiss aber was anderes:

https://gameconservancy.de/projekt/wildverbissuntersuchung/

Laut denen wird praktisch NUR die Weißtanne verbissen... Zugegebenermaßen ist die Anzahl der untersuchten Pflanzen aber gelinde gesagt überschaubar... Wahrscheinlich haben sie keine Kohle, um das in angemessener Größenordnung durchzuführen...

Von der Idee her wärs aber schon richtig:

1. Rausfinden, was die am liebsten fressen.
2. Das als Verbissablenkung dazwischensetzen...

Ich meine auch irgendwo mal gelesen zu haben, dass Verbiss durch die Anlage gezielter "Schleckergehölze" als "Magnet" gesenkt worden sei... ich weiß aber nicht mehr, wo das war...
Interessante Untersuchung. Auch wenn es Eulen nach Athen sind. Daß es an den Inhalten der Knospen auch liegen muß, ist schon lang klar. Gepflanzte Fichte aus der Baumschule wird der ordinären naturverjüngten Fichte ebenfalls vorgezogen. Esche wird immer verbissen, egal wie massenhaft sie vorkommt, die ist wahrlich eine Ausnahme. Und daß der Hauptverbißzeitpunkt im neuen Jahr liegt ist auch nicht neu.

Ich war allerdings diesen Herbst erstaunt, wieviel Sommerverbiß an den Tannen stattgefunden hat. Vllt liegt es ja doch am Wetter.

Bei der Suche nach dem Täter ist immer die Höhe des Verbisses zu berücksichtigen. In Schneelagen allerdings schwierig. Da kann der Hase schon mal in 2 m Höhe zuschlagen. Im Flachland stell ich mir Verbiß durch Eichhörnchen an wackeliger Tannenverjüngung im Meterbereich etwas schwierig vor. Die tun sich leichter mit den Trieben im elterlichen Wipfel.

Was Systematik betrifft schlägt der Hase aber alle anderen um Längen. Da reicht einer, ne ganze Kultur in einer Nacht zu entterminalisieren. Pflanzreihe rauf, Pflanzreihe runter.
 
Registriert
15 Okt 2017
Beiträge
5.620
Interessante Untersuchung. Auch wenn es Eulen nach Athen sind. Daß es an den Inhalten der Knospen auch liegen muß, ist schon lang klar. Gepflanzte Fichte aus der Baumschule wird der ordinären naturverjüngten Fichte ebenfalls vorgezogen. Esche wird immer verbissen, egal wie massenhaft sie vorkommt, die ist wahrlich eine Ausnahme. Und daß der Hauptverbißzeitpunkt im neuen Jahr liegt ist auch nicht neu.

Ich war allerdings diesen Herbst erstaunt, wieviel Sommerverbiß an den Tannen stattgefunden hat. Vllt liegt es ja doch am Wetter.

Was wir auf jeden Fall dieses Jahr beobachtet haben, war ein völlig wirrer Haarwechsel. Unüblich für die Alb war die erste kalte Nacht erst letzten Freitag und der Haarwechsel ist noch nicht bei allen durch, während andere schon untypisch früh grau waren...

Interessant wären beim Terminaltriebverbiss wohl einmal der Stärke-, bzw. Zuckergehalt und die Menge an Flüssigkeit, die da aufgenommen wird. Haarwechsel und andere mineralienzehrende Prozesse führen ja bekannterweise zu einer höheren Salzaufnahme und damit wieder zu Durst. Man weiß auch, dass bei im Winter nicht abgeräumten Salzlecken der Verbiss im Umkreis steigt...
 
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.241
Aber du argumentierst mit hätte bzw wäre...

Würde ich so argumentieren müsste ich das Entfallen jeglichen Limits fordern. Das tut nicht einmal Gallo:cool:

Würdest Du vor Gericht so argumentieren kapiertest Du Unterschied zwischen sicherheitsrelevanten Vorgaben und einer nur der Verwaltungsselbstbeschäftigung und -befriedigung dienenden Vorschrift nicht. Der muss Dir zwar im Job egal sein, Du darfst ihn aber (er-)kennen. ;)
 
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.198
Vielleicht haben wir es etwas glücklicher erwischt. Fichte wird seit dem Waldsterben nicht mehr gepflanzt. Verbiss ist bedeutungslos. Buche kommt auch von selbst und wird kaum verbissen. Ich spreche von einer Ausgangslage fast nur Fichte, selten Kiefer und Lärche, einzelnen Tannen und Dgl. aber nicht auf der ganzen Fläche. Rotwildgebiet, Rehwilddichte eher gering. Sogar im Rotwilddgebiet wird nur noch die Tanne mit Terminaltriebklemmen geschützt. Einige Reviere sind inzwischen komplett zaunfrei. Was wir viel haben ist die Vogelbeere. Sie kommt überall wo Licht ist. Der Ahorn wandert inzwischen vom Waldrand her immer weiter rein. Einzelne Ahorne bringen reichlich Naturverjüngung dort wo sie eben stehen. Natürlich bevorzugt an den Wegen wo auch Licht ist. Tannennaturverjüngung kommt dort durch, wo sie im Schutz der Fi-Verj. aufwachsen kann. Ggf. wird auch Einzelschutz gemacht.
Intervalljagd:
Mai bis Mitte Juni auch auf Schmaltiere und Spießer
Kahlwildjagd ab August, Hirschjagd fast bedeutungslos mangels Masse
Trotzdem scharfe Rehjagd im Rotwildgebiet, Anteil des Abschusses durch Drückjagden bei ca. 5 %.
Drückjagd Mitte Oktober falls notwendig
Abschuss ist die letzten Jahren immer bis Weihnachten erfüllt gewesen.
Keine Jagd im Januar, vorallem keine Drückjagden, von Ausnahmen abgesehen sollte mal Wild nicht an die Fütterungen ziehen.
Keine Saukirrung im Rotwildkerngebiet, und schon sind sie weg:cool:
Das war jetzt OT ich weiß, aber nachdem wir in dieses Thema abgetriftet sind.
Das hier Gesagte, habe ich versucht beim Reviergang anlässlich des Foristentreffens zu vermitteln. Schreiben kann man viel. Ich lass "zu allem was ich mache, die Hosen runter" denn sonst "geht es in die Hose".
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
73
Zurzeit aktive Gäste
492
Besucher gesamt
565
Oben