Vor - ich denke - etwa 2 Jahren war ich auf einer HR-Versammlung. Auch dort wurde über eine kräftige Erhöhung nachgedacht. Die Verbissbelastung gab nicht so recht was her. Dann fingen die verschiedenen Vertreter an, sich zu verbiegen: Klimawald, Eigentum, bla-bla-bla....Irgendwann war ich dran. "Leute, wenn der Wildbestand so stark gestiegen ist und womöglich mehr überfahren wird, dann kann man ihn auch nutzen. Machen wir beim Hasen auch so. Da wird vor der Jagd gezählt, okay das geht beim Rehwild nicht. Aber man redet vorher drüber und deshalb sind wir hier. Wenn der Wildbestand sich erhöht hat und eine stärkere Nutzung zulässt - warum dann nicht.
In den beiden von mir betreuten Revieren in Bayern haben wir den Abschuss ohne Notwendigkeit bezüglich der Verbissbelastung um 65 % angehoben. Da gab es ein bisschen Raunen an den Tischen. Ja wir haben die Biotopkapazität des Reviers durch verschiedene Maßnahmen hochgeschraubt, jetzt nutzen wir das.
Wenn sich in einem Revier die Biotopkapaziät aus anderen Gründen (mehr Freiflächen warum auch immer) erhöht, kann man mehr schießen.
Ja ich bin auch gegen den Abschussplan beim Rehwild, aber deswegen müssen wir uns im Rahmen der Vorgaben bewegen und das Recht nicht einfach biegen. Es lässt sich alles (vorher) regeln.
Man geht doch nicht blind auf die Jagd (oder einige doch?) Wenn ich merke dass im Revier trotz erfülltem Abschuss doch noch zu viel Wild da ist, dann gibt es auch die nachträgliche Erhöhung. Ja Ich mag diesen bürokratischen Aufwand auch nicht, aber im Moment hilft es nix.
Es geht einfach nicht, dass jeder seine Gutsherrenmentalität in welcher Richtung auch immer auslebt. Dazu zähle ich auch die, welche in der anderen Richtung unterwegs sind.
In Tschechien ist der Bock seit 1.10. zu. Vorgestern waren 2 Böcke (noch auf) und 2 weibliche lange an der Kirrung. Ich hab trotzdem gut geschlafen, denn die Erde hat sich weiter gedreht.