Dias auf USB-Stick?

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Hallo an Alle,
ich habe eine Frage an Euch: Kann man Dias auf einen USB-Stick, Festplatte usw. laden. Bin leider nicht der Profi für so etwas. Falls das nicht möglich ist, gut dann habe ich leider Pech gehabt und meine vielen Jagderinnerungen werden qualitativ ( leider ) immer schlechter auf den Dias.
Wenns aber möglich ist, kennt jemand eine Person etc., die das mahen könnte?
Ich danke schon mal im voraus!!
 
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Servus miteinander,
hierzu kann ich ein paar Erfahrungen beisteuern, die aber nur für Fotografen relevant sein dürften, denen ihre Dias wirklich am Herzen liegen, und die Wert auf eine gute digitale Reproduktion legen.

1. Fotohändler vor Ort bieten diesen Dienst an.
Hab ich vor ein paar Jahren mal bei meinem (guten, erfahrenen) Händler probiert: Kathastrophe. Magazine abgegeben, kamen wahllos umsortiert zurück. Digitales Ergebnis grauenhaft, geringe Auflösung, keine gleichmässigen Farben, Grauabgleich schien von Dia zu Dia zu schwanken.
Lief über ein Kodak System, könnte sein, dass die Dias eingeschickt wurden.

2. Flachbettscanner mit Dia-Durchlichtaufsatz (400 Euro Klasse)
Auflösung gut, Handhabung mangelhaft, ungleichmässige Ausleuchtung, enormer Zeitbedarf.

3. Semi-professioneller Diascanner (1000 Euro Klasse)
Ergebnis nicht der Preisklasse entsprechend, Handhabung mangelhaft: Dias mussten aus dem Magazin raus und in eine Halterung eingelegt werden, hierbei verrutschten ständig die Rahmen, somit Ausschnitt ständig verschieden. Auflösung nicht besonders gross.

4. Eigenbau Lösung
Leica Pradovit auf einer Schiene, VSG grau Scheibe 10x8cm, dahinter Nikon D80 mit Nikkor Micro 60/2,8
Der Projektor projeziert von hinten ein Bild auf die Scheibe, das von der anderen Seite abfotografiert wird. Magazin rein, Fernbedienung Leica + Fernauslöser Nikon, ab die Post.
Ergebnis: hervorragend, und man sieht, wenn ein Dia im Rahmen verrutscht ist, bevor man auslöst.
Für mich die optimale Lösung und die (mir) wertvollen Dias bleiben im Haus.
 
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Das Digitalisieren meiner Dias steht mir noch bevor.

An den angebotenen Scanner-Lösungen stört mich, dass sie von der Auflösung her mau sind und die Bilder nicht im raw-Format, sondern als jpg ausgeben.

Dafür sind mir meine Dias, die Auflösungen bis 50 MP (Kodachrome 25) bieten, einfach zu schade.
Die optische Bank, wie sie @Grandler im Beitrag #5.4 vorschlägt, ist die vollprofessionelle Lösung. Besser kann man es nicht machen, zumal er mit dem Micro Nikkor ein absolutes Spitzenobjektiv einsetzt.

Als Variante für Normalsterbliche kann man das Bild mit dem Projektor auf die Leinwand werfen und das projezierte Bild mit der Digitalkamera auf Stativ und mit Selbstauslöser abfotografieren.
 
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Möchte noch ergänzen:
Wie @Venedigermandl schon geschrieben hat, das digitale Ergebnis sind auf Wunsch RAWs statt JPGS.

Dass man spiegelverkehrte Bilder erhält, die später digital horizontal gespiegelt werden müssen, sollte selbsterklärend sein.

Und noch eine Anmerkung: bei alten Dias (aus den 70er und 80er Jahren) kam ich um eine Reinigung/Entstaubung vorher nicht rum...

Was ein Spass bei >1000 Dias...
 

Wheelgunner_45ACP

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Gibt Profis, die so was anbieten. Allerdings in unterschiedlicher Qualität. Hab das vor Jahren für Dias einer Alaskareise machen lassen. War dann damals bei 60ct/Dia. Verteilt auf 3 Leute und für 400 Dias war das erträglich. Ausgabe war als TIFF, unkomprimiert, JPGs sind daraus mit freien Tools leicht zu erstellen.
1550215381760.png
 
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#6
Mit dieses Variante arbeite ich schon seit Jahren mit durchaus guten Ergebnissen.
 
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Die Lösung mit durchleuchten und abfotografieren (mit Eigenbaulösung fürs Dia, guter DSLR, gutem Objektiv) hat ein sehr qualitätsbewusster Exkollege auch so gemacht, nachdem er im Vorfeld lange und ausgiebig recherchiert hat.

Wenn man hinterher was von haben will ohne Augenkrebs zu kriegen kommt man um den Aufwand wohl nicht herum.
 
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Ich habe mir aus der Negativbühne eines ausrangierten Vergrösserungsgerätes und einem PVC Rohr einen Vorsatz für mein Macro-Objektiv gebaut. Das Ding so konstruiert, dass es auf der dem Objektiv zugewandten Seite leicht konisch ist und exakt in die Sonnenblende des Objektivs passt. Zwei Handgriffe, Negativfilm oder Dia eingelegt und gegen den bedeckten Himmel gehalten. Das Ganze sieht dann aus wie ein Riesentele.
Man ist zwar aufs Wetter angewiesen, spart aber aufwendige künstliche Beleuchtung bei angenehmer Farbtemperatur (je nach Tageszeit natürlich).
Qualität der Repros: Man sieht jedes Korn.
Für Fliessbandarbeit natürlich nicht das Optimum.
 
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Ich hatte mir mal ein nicht billiges Digitalisiergerät gekauft und war sowas von enttäuscht: Sehr langsam, vergleichsweise schlechte Auflösung und falsche Farben.
Dann suchte ich mir ein Zimmer mit weißer sauberer Wand, positionierte die Kamera (ausklappbarer Monitor) unter oder neben den Diaprojektor und fotografierte die Dias einfach und schnell ab.
Es gab lediglich eine kleine Verzeichnung, da nicht achsengerecht, je weniger, je größer der Abstand zur Wand. Kann man aber notfalls wegschneiden..
So hab ich mind. 1000 Dias kopiert.
Selbst mit den ganz einfachen Bildbeartungsprogrammen sind erstaunlich viele (besonders alte) Dias sogar verbesserungsfähig.
 
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JMB

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Die professionelle Lösung heißt Dia-Scanner und ggf. Nachbearbeitung.
Dass der Dia-Scanner nicht der Billig-Klasse angehören darf oder gar der Billigst-Müll, der aktuell so angeboten wird sollte auch klar sein.
Zu den Hochzeiten der Dia-Digitalisierung, die auch schon wieder 20 Jahre zurückliegen, gab es da interessante Berichte und Tests in der c't.

Der Nikon Super Coolscan 5000 wird nicht mehr gebaut und immer noch teurer gebraucht gehandelt, als er neu kostete.
4000 dpi - und zwar "echte" und nicht dieser interpolierte Müll - bieten eine z.T. höhere Auflösung, als das Original.
(Bei wirklich guter Ausrüstung - Film UND Objektiv - erreicht man eine Auflösung von 80 - 100 Linienpaaren / mm. Da geht es dann aber wirklich um Micro-Nikkor (o. vergleichbar) und den auch schon genannten Kodachrome 25, mit "Billig-Scherbe", aka "Flaschenboden"-Objektiv und - womöglich noch "gepushtem" - hochempfindlichem Film erreicht man auch keine 80 Lp/mm.)
Umgerechnet auf 24x36 ergeben 80 Lp/mm 22 MPixel, 4000 dpi (besser: lpi) 21,4 MPixel.

Durch Mehrfachscan desselben Dias kann das Ergebnis nochmals verbessert werden, da so das Sensorrauschen herausgerechnet werden kann.

Dazu gehört dann noch eine vernünftige Software, wie SilverFast oder VueScan.

Die mit den hochwertigen Scannern mitgelieferte Software hat Funktionen zur deutlichen Verbesserung der Ergebnisse, die z.B. ICE³ (gesprochen "ICE cubed") heißen:
  • ICE - Image Correction & Enhancement (i.W. Staub- u. Kratzerentfernung über einen zusätzlichen Infrarot-Kanal (geht nicht mit Kodachrome)
  • ROC - Restauration of Colors (Wiederherstellung verblasster Farben)
  • GEM - Grain Equalization & Management (Filmkornglättung)

Das kann man entweder selbst machen oder entsprechend machen lassen.
Eine gute Informationsquelle zu Dia-Scannern ist www.filmscanner.info.
Diese Firma bietet auch Scan-Dienste an.
Z. Zt. läuft da eine Aktion:
Diaaktion bis 28.02.2019: 0,25 € pro Scan (beliebige Auflösung, beliebiges Format JPG/TIF/TIF48), Mindestmenge 1000 Dias. Bitte schreiben Sie "Aktionsauftrag" auf den Scan-Auftrag.
25 ct pro Bild, bei 4000 dpi als TIF48, inkl. ICE halte ich für ein gutes Angebot.

Ich habe selbst weder etwas mit der Firma zu tun, noch habe ich dort etwas digitalisieren lassen.

Wie auch bei Papierbildern empfiehlt sich ein kleiner Test-Auftrag, um die Qualität zu überprüfen.

Wer sich intensiver mit dem Thema befassen möchte, dem empfehle ich
Sascha Steinhoff: Digitalisieren von Dias und Negativen
Leseprobe: Klick

Bei ebay gibt es sowohl Scan-Dienstleistungen, als auch die Möglichkeit Dia-Scanner zu mieten.

Nachtrag:
c't: Dias abfotografieren
c't: Dia-gitalisierer


WaiHei
 
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