die 15-min-Stadt - das Aus für Pächter aus der Stadt?

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Wieso kann ich mich des Eindrucks nicht erwähren, dass man mit Verweis auf eigene Grossstadterfahrung durchaus der Idee was abgewinnen kann oder täusche ich mich?
 
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Erstens ist es nie verkehrt, eigene Erfahrungen zu haben mit Dingen, über die man redet und zweitens ist das nicht mein Lebensstil, aber für viele Leute passt das einfach. Willst Du die unbedingt zu Deinem, meinem oder einem anderen Lebensstil bewegen? Sei doch froh dass die in Städten wohnen (wollen).
 
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Willst Du die unbedingt zu Deinem, meinem oder einem anderen Lebensstil bewegen?

Dir ist in diesem Beitrag in jedem Punkt zuzustimmen, ich möchte aber noch darauf hinaus, das genau da das Problem liegt, was ich und auch sicher andere damit haben:

Grade die in der Stadt sind nach meinem Dafürhalten viel zu oft der Ansicht, dass sie wüssten was gut und richtig ist, und daher alle anderen, also auch die die nicht in der Stadt leben, zu eben ihrem Lebensstil zu bewegen nötigen wären.

Denn: Toleranz ist so 90er für die.
 
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Mir geht Zwang auch gegen den Strich, aber wenn die so leben wollen ist das IMHO voll o.k.
 
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Mir geht Zwang auch gegen den Strich, aber wenn die so leben wollen ist das IMHO voll o.k.

Klar, nur zu, bin ich dabei.

Gerne dann auch, wenn es mal soweit ist, alle Ausfallstrassen aus der Stadt sperren, damit die keine Hamsterfahrten aufs Land unternehmen können, denn:

Der Inhalt meiner Wildtiefkühltruhe gehört mir! Da könnt ja jeder kommen!
 
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Grade die in der Stadt sind nach meinem Dafürhalten viel zu oft der Ansicht, dass sie wüssten was gut und richtig ist, und daher alle anderen, also auch die die nicht in der Stadt leben, zu eben ihrem Lebensstil zu bewegen nötigen wären.
Es wäre so einfach: Soll doch jeder dort leben, wo er's am besten findet. Das einzige Problem dabei, aus meiner Sicht: Wo wird die (Bundes)Politik gemacht? Auf dem Land oder in der (Haupt)Stadt?
 

die

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...Grade die in der Stadt sind nach meinem Dafürhalten viel zu oft der Ansicht, dass sie wüssten was gut und richtig ist, und daher alle anderen, also auch die die nicht in der Stadt leben, zu eben ihrem Lebensstil zu bewegen nötigen wären......
Also das das nicht so ist, kann man hier sehr oft lesen. Wird hier umgekehrt doch genauso gemacht: Die Landeier leben im Paradies und die Berliner in der Hölle.

....Und wenn Frau Dr. med. mit ihrem Dr. Ing. im Ballungszentrum wohnen und innerhalb eines 15 min großen Sektors leben sollen, wandern sie aus oder begnügen sich mit geringer qualifizierten Jobs.

Dieser grobe Unfug vertreibt Fachkräfte jeder Qualität.
Ich denke, das ist die falsche Schlussfolgerung Deiner Ausführungen davor. Ganz besonders unter Berücksichtigung des "New Normal". (Eine Promotion ist eh alleine kein geeignetes Mittel um in diesem Zusammenhang eine hohe Qualifikation zu beschreiben. )

Wie auch immer: Die wohnen da wo sie sich wohlfühlen. Und das ist sehr individuell. Bei mir hat sich das im Laufe des Lebens mehrfach geändert. Hängt auch vom Alter und den Lebensumständen ab.

Und nun will man die Infrastruktur so gestalten, daß die Einwohner alles in 15min. erreichen können, damit die Notwendigkeit ins Auto zu steigen größtenteils wegfällt. Ich denke, da gibt es keinen Stadtbewohner der das nicht gut findet. Die gurken doch nicht freiwillig in der Gegend herum.

Und jetzt den Exodus zu beschwören für eine solche Maßnahme? Sei mir nicht bös', aber das hört sich an, wie die Politparole eines Landbewohners der noch nie in einer größeren Stadt gewohnt hat.

Nebenbei: Ich finde - völlig subjektiv - daß die Kiezstruktur in Berlin und die Weitläufigkeit in Berlin Wettbewerbsvorteile im Vergleich mit anderen Hauptstädten sind.
 

die

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Es wäre so einfach: Soll doch jeder dort leben, wo er's am besten findet. Das einzige Problem dabei, aus meiner Sicht: Wo wird die (Bundes)Politik gemacht? Auf dem Land oder in der (Haupt)Stadt?
Klappt aus arbeitstechnischen Gründen oft nicht. Deswegen ist einer der Megatrends ja die Urbanisierung. Das "New Normal" wird das ändern bzw. ist schon längst dabei - mit allen Vor- und Nachteilen. Bei uns wird es demnächst offiziell erlaubt sein vom europäischen Ausland aus zu arbeiten - aus steuerrechtlichen Gründen zumindest teilweise.

Die Bundespolitik wird auch nur von Personen gemacht. Die kommen evtl. vom Land, aber: die Probleme die Urbanisierung mit sich bringt, werden doch nicht vom Land aus gelöst.
 
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Wieso kann ich mich des Eindrucks nicht erwähren, dass man mit Verweis auf eigene Grossstadterfahrung durchaus der Idee was abgewinnen kann oder täusche ich mich?
Ich denke mal viele Jäger haben auch Großstadterfahrung, da der Anteil der Studierten eben recht groß unter uns ist. Ich denke an meine Studienzeit auch nicht zurück als eine Zeit der Gängelung und Unfreiheit in einem Ghulag oder Slum. Keine Auto zu benötigen, kurze Wege zu haben, alles in unmittelbarer Nähe von Einkaufsmöglichkeit und ärztlicher Versorgung bis Sport und Events hatte was für sich. Ganz zu schweigen von der Fülle an potentiellen Partnern.
Die Stadt ist geradezu ideal für junge Erwachsene und Alte. Für Kinder und Eltern nicht unbedingt meine favorisierte Umgebung.

Nicht jeder vebringt sein Leben von der Pike bis zur Urne als Einsiedler im Wald oder hält das für erstrebenswert. Partnerwahl innerhalb der fünf nächstgelegenen Dörfer, der Stammbaum eh schon ein Kreis.
Viele haben auch schlichtweg keine Sehnsucht danach. Denn machen wir uns mal nichts vor. Der überwiegende Teil Landleben findet nicht vor Alpenpanorama oder Seenlandschaft statt. Landleben heißt meist provinzielles Leben, da wo der Hund begraben liegt, in landwirtschaftlicher Kulturlandschaft ohne Romantik. Der überwiegende Teil der Jugendlichen haßt es und will da schnellstmöglich weg. Die Rückbesinnung in unserem Alter wenn die Hörner abgestoßen sind hat meist andere Gründe, unter anderem Freizeitgestaltung durch Jagd, Angeln o.ä. So gesehen leben wir hier im Forum in einer "Provinz-Bubble", da wir Jäger alle gern in der Kulturlandschaft unterwegs sind.

Sind wir doch einfach mal froh, dass so viele in der Stadt leben wollen die uns nicht auf die Nüsse gehen.
 

z/7

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da wir Jäger alle gern in der Kulturlandschaft unterwegs sind.

Sind wir doch einfach mal froh, dass so viele in der Stadt leben wollen die uns nicht auf die Nüsse gehen.
Nu, wenn ich so an sonnige Wochenenden denke, da gibts schon ein paar mehr, die gern in der Kulturlandschaft unterwegs sind. Und der Drang junger Eltern mit Kind aufs Land ist ungebremst, wie Du ja selbst schon festgestellt hast. Genau die Klientel sorgt dann halt für Konflikte, wenn städtische Vorstellungen ungeläutert auf ländliche Praxis prallen.
 

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