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Grosso, Du ueberschaetzt den Menschen. Hier in Nordamerika wird bacon "gefressen", ich sag das jetzt bewusst so. Schweinehaltung ist null Thema im Konsumentenbewusstsein.
Ich bin immer ein fan von Bildern. Es ist was anderes, wenn ich im Hinterkopf noch einen alten Schlachthofbericht habe oder wenn mich die arme Sau auf dem Etikett anschaut.
Die gleichen Leute schlagen die Scheibe in einem PKW ein, um einen hechelnden Hund zu retten (was auch meistens richtig ist), aber die Schlachttiere stehen tagelang im Transporter.
Ich fuerchte es wird so sein wie immer, wenn es zu spaet ist, dann wird man aufwachen. Spaetenstens wenn es in der Theke nur noch dies hier gibt:
Ich denke, ich weiß was Du meinst und stimme dir weitestgehend zu. Ich bin (wieder) relativ regelmäßig in den USA und erlebe da den Bacon-Verzehr.
Manchmal denke ich, das Setup der ökologischen Retriever-Muttis und vorzugsweise weiblichen Hunderetter ist symptomatisch für relevante Teile der deutschen Gesellschaft. Erst schafft man durch das eigene Nachfrageverhalten (Kauf ganz speziell von Straßenhunden oder auch Hunden überhaupt) und die nachfolgende Inkompetenz (Defizite in der Ausbildung bei gleichzeitigem Belehren anderer) signifikante Teile des Problems um dann ein öffentliches Bewusstsein zu schaffen für das Leid von Straßenhunden und Defizite in der Hundeausbildung. In der Folge werden dann Politik und Gerichte in die Pflicht genommen, das umgehend abzustellen.
Nach meiner Bewertung lässt sich das nahezu eins zu eins auf die Billigfleischthematik übertragen. Die, die gestern noch im Aldi und bei Lidl das Billigfleisch aus der Kühltheke gerissen haben, hocken heute vor dem Fernseher und verdrücken Krokodilstränen im Angesicht des Berichtes über eine Hühnermastanlage ... um morgen aber ganz sicher wieder beim Discounter aufzuschlagen und das eigene Verhalten fortzusetzen. Ist ja immerhin die Politik, die das gefälligst zu stoppen hat, wie kommen wir dazu eigenverantwortlich handeln zu wollen.
Ich bin sicher nicht immer zu 100% konsequent und manchmal habe ich auch nicht die Möglichkeit, ich mühe mich aber um ein mündiges und verantwortliches Nachfrageverhalten. Wenn man sich das tatsächlich auf den Zettel schreibt, ist es durchaus möglich auch die Angebotsseite zu beeinflussen.
Vielleicht hat ein solches Volk aber auch eine Politik verdient, die ihm jegliche Entscheidungskompetenz und verantwortliches Handeln abspricht und es dann eben entmündigt und gängelt.
grosso