..die deutsche Fleischrevolution...

Registriert
22 Jul 2009
Beiträge
947
Weil ich hier in diesem Faden mehrfach kritisiert und korrigiert wurde, werde ich mal folgendes klarstellen: Es ist mir absolut und völlig egal, wie viel Fleisch, in welcher Form von wem auch immer konsumiert wird! Und es ist mir auch scheißegal, ob das gesundheitlich gut oder schlecht ist!

Was ich am hohen Fleischverbrauch in DE verurteile, ist die Art und Weise, mit der das Fleisch produziert wird. Es wird soviel produziert, dass ein nicht unerheblicher Teil davon exportiert werden muss, weil er die Aufnahmekapazitäten unseres Landes übersteigt. Und ein ebenso nicht unerheblicher Teil wird weggeschmissen, weil er, im Vergleich zur frischer datierten Ware direkt daneben, als schlechter bewertet und deshalb vom Kunden verschmäht wird.

Jeder, der hier schreibt, dass die Massenproduktion, und ich schreibe hier mal nur von Deutschland, notwendig ist, um alle Bürger zu ernähren, also auch jene, die finanziell nicht gut dastehen, dem wünsche ich einen Blick in die Betriebe, die dieses billige Fleisch herstellen und natürlich in die Schlachthöfe, in denen die Kreaturen verwertet werden. Dabei ist völlig egal, um welches Fleisch es sich handelt. Schwein, Rind, Geflügel, völlig egal. Es sind lebende und empfindungsfähige Wesen, die dafür eine bedauernswerte Existenz führen müssen und gemästet werden, um danach unter großem Stress zum Schlachthof verfrachtet zu werden. Dort stehen die Viehtransporter in mehr oder weniger langen Schlangen, bis es zur Entladung kommt. Was dann kommt, kann ich hier nicht schildern, weil ich nicht möchte, dass dieser Faden deshalb geschlossen wird. Gesehen habe ich das bis vor drei Jahren viel zu oft.

Ich musste vor Jahren in einem Schweinemastbetrieb in Meck-Pomm einen Luftverdichter, welcher für die Abwasseraufbereitung benötigt wurde, reparieren. Dazu musste ich im fast Dunklen an vielen Buchten vorbei gehen, um zum Verdichter zu gelangen. Niemals zuvor, hatte ich solches Elend gesehen. Aufgrund verbesserter Haltungsvorschriften ist das heute nicht mehr in dieser Form möglich. Davon zumindest gehe ich aus.

Würde ein jeder Konsument bildlich wissen unter welchen Bedingungen für das Vieh das Massenfleisch produziert wird, dann würde bei vielen ein Umdenken stattfinden. Da bin ich mir ganz sicher. Das Fleisch, welches wir an der Theke des Metzgers kaufen, hat den selben Ursprung, wie das Fleisch beim Discounter. Darauf wurde hier schon sehr richtig hingewiesen.

Weil ich in meinem früheren Berufsleben schon zu viel sehen musste, vertrete ich heute die Ansicht, dass Fleisch keine tägliche Selbstverständlichkeit sein sollte. Fleisch ist gut und wichtig für unsere Ernährung. Der tägliche Konsum dessen ist dies nicht! Die Dosis macht das Gift.

Nochmal! Ich trete ein für eine Viehhaltung, die das Vieh heranwachsen und ein Leben führen lässt, bevor es in den Topf geht. Massen/Masttierhaltung steht meinen Vorstellungen von einer gewissen Lebensqualität der Tiere entgegen. Weil dabei natürlich nicht die Mengen an Fleisch herauskommen können, würde ein Verzicht auf bisherige Gewohnheiten nötig sein.

Mein Name ist nicht Frau Neubauer! Und ja, ich bin mir durchaus bewusst, dass sich letztlich nichts ändern wird. Aber darüber schreiben und ein wenig fabulieren darf ich doch hier, oder? HH
Danke für den Beitrag, da kann ich zu 100% zustimmen. Ich finde es völlig in Ordnung, Tiere für unsere Ernährung zu töten. Aber-wie ich schon vor ein paar Tagen hier geschrieben habe- denke ich, dass es kein Anrecht auf Billigfleisch gibt. Das dieses „Anrecht“ als Begründung für übelste Tierquälerei zur Erzeugung eines minderwertigen Produkts herhalten muss, ist in meinen Augen ein Skandal. Ich bin überzeugt, das niemand hungern müsste, nur weil wir Schweinen, Rindern, Hühnern,… eine artgerechte Aufzucht und einen möglichst stress- und schmerzfreien Tod ermöglichen würden. Aber da immer weniger Menschen den Bezug zwischen ihrem Schnitzel und einem lebenden Schwein herstellen können, sehe ich da wenig Hoffnung auf Besserung.
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
75.415
Warum?

Weil ich was dagegen hab, wenn mit meinen schwer erarbeiteten Kröten spekuliert wird? Mir ein übergriffiger Staat erzählt, was für mich gut ist? Meine Steuern für korrupte Wahnsinnsideen verjuxt werden? Und ich zu alldem nix, aber auch gar nix gefragt werde?
Das war doch auch vorher so. Hast du da auch Briefe mit der Kritik veröffentlicht?
 
Registriert
30 Jun 2013
Beiträge
5.770
Weil ich hier in diesem Faden mehrfach kritisiert und korrigiert wurde, werde ich mal folgendes klarstellen: Es ist mir absolut und völlig egal, wie viel Fleisch, in welcher Form von wem auch immer konsumiert wird! Und es ist mir auch scheißegal, ob das gesundheitlich gut oder schlecht ist!

Was ich am hohen Fleischverbrauch in DE verurteile, ist die Art und Weise, mit der das Fleisch produziert wird. Es wird soviel produziert, dass ein nicht unerheblicher Teil davon exportiert werden muss, weil er die Aufnahmekapazitäten unseres Landes übersteigt. Und ein ebenso nicht unerheblicher Teil wird weggeschmissen, weil er, im Vergleich zur frischer datierten Ware direkt daneben, als schlechter bewertet und deshalb vom Kunden verschmäht wird.

Jeder, der hier schreibt, dass die Massenproduktion, und ich schreibe hier mal nur von Deutschland, notwendig ist, um alle Bürger zu ernähren, also auch jene, die finanziell nicht gut dastehen, dem wünsche ich einen Blick in die Betriebe, die dieses billige Fleisch herstellen und natürlich in die Schlachthöfe, in denen die Kreaturen verwertet werden. Dabei ist völlig egal, um welches Fleisch es sich handelt. Schwein, Rind, Geflügel, völlig egal. Es sind lebende und empfindungsfähige Wesen, die dafür eine bedauernswerte Existenz führen müssen und gemästet werden, um danach unter großem Stress zum Schlachthof verfrachtet zu werden. Dort stehen die Viehtransporter in mehr oder weniger langen Schlangen, bis es zur Entladung kommt. Was dann kommt, kann ich hier nicht schildern, weil ich nicht möchte, dass dieser Faden deshalb geschlossen wird. Gesehen habe ich das bis vor drei Jahren viel zu oft.

Ich musste vor Jahren in einem Schweinemastbetrieb in Meck-Pomm einen Luftverdichter, welcher für die Abwasseraufbereitung benötigt wurde, reparieren. Dazu musste ich im fast Dunklen an vielen Buchten vorbei gehen, um zum Verdichter zu gelangen. Niemals zuvor, hatte ich solches Elend gesehen. Aufgrund verbesserter Haltungsvorschriften ist das heute nicht mehr in dieser Form möglich. Davon zumindest gehe ich aus.

Würde ein jeder Konsument bildlich wissen unter welchen Bedingungen für das Vieh das Massenfleisch produziert wird, dann würde bei vielen ein Umdenken stattfinden. Da bin ich mir ganz sicher. Das Fleisch, welches wir an der Theke des Metzgers kaufen, hat den selben Ursprung, wie das Fleisch beim Discounter. Darauf wurde hier schon sehr richtig hingewiesen.

Weil ich in meinem früheren Berufsleben schon zu viel sehen musste, vertrete ich heute die Ansicht, dass Fleisch keine tägliche Selbstverständlichkeit sein sollte. Fleisch ist gut und wichtig für unsere Ernährung. Der tägliche Konsum dessen ist dies nicht! Die Dosis macht das Gift.

Nochmal! Ich trete ein für eine Viehhaltung, die das Vieh heranwachsen und ein Leben führen lässt, bevor es in den Topf geht. Massen/Masttierhaltung steht meinen Vorstellungen von einer gewissen Lebensqualität der Tiere entgegen. Weil dabei natürlich nicht die Mengen an Fleisch herauskommen können, würde ein Verzicht auf bisherige Gewohnheiten nötig sein.

Mein Name ist nicht Frau Neubauer! Und ja, ich bin mir durchaus bewusst, dass sich letztlich nichts ändern wird. Aber darüber schreiben und ein wenig fabulieren darf ich doch hier, oder? HH
Du hast etwas vergessen, die Fleisch Industrie hat sehr starke Verbündete und die sagen wo es lang geht. Wenn nur das geringste Interesse am Tierwohl seitens der Politik da wäre, könnte viel Tierleid vermieden werden. Aber GELD REGIERT DIE WELT !!! Das ist nun mal so :sick:
Man braucht nur zur besten Sendezeit ein paar Aufnahmen aus den Schlachthöfen zu zeigen. Ist aber nicht möglich, zu viel ,,Gegenwind"! Persönlich würde ich es sehr begrüßen, wenn zum Wohle der Tiere die Preise für Fleisch und Wurst richtig angehoben werden. Artgerechte Haltung und Futter usw. Aber das werden wohl Wunschträume bleiben,......leider.
MfG.
 
Registriert
15 Mrz 2005
Beiträge
9.115
Du hast etwas vergessen, die Fleisch Industrie hat sehr starke Verbündete und die sagen wo es lang geht. Wenn nur das geringste Interesse am Tierwohl seitens der Politik da wäre, könnte viel Tierleid vermieden werden. Aber GELD REGIERT DIE WELT !!! Das ist nun mal so :sick:
Man braucht nur zur besten Sendezeit ein paar Aufnahmen aus den Schlachthöfen zu zeigen. Ist aber nicht möglich, zu viel ,,Gegenwind"! Persönlich würde ich es sehr begrüßen, wenn zum Wohle der Tiere die Preise für Fleisch und Wurst richtig angehoben werden. Artgerechte Haltung und Futter usw. Aber das werden wohl Wunschträume bleiben,......leider.
MfG.

Wir können uns ja gerne darauf verständigen und haben schnell Einigkeit, wenn es darum geht, Vieh in Deutschland anders (tiergerechter) zu halten und damit auch ein qualitativ hochwertigeres Nahrungsmittel zu erzeugen.

Es ist aber überhaupt nicht notwendig, daran irgendwelche politischen oder monetären Verschwörungstheorien zu knüpfen.

In Deutschland sind Nahrungsmittel (im Vergleich zum europäischen Umfeld) eher günstig und es gibt tatsächlich auf Seiten der Verbraucher eine diesbzgl. Anspruchshaltung, günstige/ billige Nahrungsmittel zu erhalten und das gilt ganz besonders für Fleisch.

Wir dürfen also eher davon ausgehen, dass es zu sozialen Verwerfungen auf der Verbraucherseite kommen würde, wenn billiges Fleisch plötzlich (politisch veranlasst) nicht mehr zur Verfügung stehen sollte.

Wenn billiges, qualitativ minderwertiges Fleisch nicht gewollte wäre und die Tierhaltung tatsächlich im Fokus stehen würde, würden Menschen in die Metzgerei oder den Discounter gehen und Fragen nach Herkunft, Haltung und Qualität stellen ... das tuen sie aber ganz bewusst nicht.

Sollte sich da tatsächlich auf Konsumentenseite eine relevante Veränderung der Ansprüche ergeben, würde die Angebotsseite sehr schnell reagieren.


grosso
 
Registriert
27 Jul 2011
Beiträge
2.877
Wir dürfen also eher davon ausgehen, dass es zu sozialen Verwerfungen auf der Verbraucherseite kommen würde, wenn billiges Fleisch plötzlich (politisch veranlasst) nicht mehr zur Verfügung stehen sollte.
Ich bin gespannt, ob es auch zu sozialen Verwerfungen kommt, jetzt wo die Gasumlage eingefuehrt wurde.
Ich bin ueberzeugt, die Menschen wuerden lieber mehr Geld fuer anstaendiges Fleisch bezahlen, als wissentlich millionenschwere Gaslieferanten zu unterstuetzen.
Aber der Handel laesst dem Verbraucher kaum eine Wahl. Billigfleisch hat kleinere Margen, aber die Menge macht's. Produkt muss sich schnell drehen.

Anstelle der bloeden Fleisch-Ampel oder Haltungsform-Siegel, sollte man vllt aehnlich wie auf Zigarettenpackungen Bilder der gehaltenen Tiere draufpacken.
Hier ihr Billigschnitzel mit der armen Sau aus Massentierhaltung, hier ihr steak von dem Angus auf der Weide. Ich bin ueberzeugt, es wuerde beim Verbraucher einen Unterschied machen. Bilder sagen mehr als tausend Worte.

Aber dann waeren wahrscheinlich wieder viele "empoert" und fielen vor der Fleischtheke in Ohnmacht.
 
Registriert
30 Dez 2004
Beiträge
20.022
....
Ich bin ueberzeugt, die Menschen wuerden lieber mehr Geld fuer anstaendiges Fleisch bezahlen, als wissentlich millionenschwere Gaslieferanten zu unterstuetzen.
Aber der Handel laesst dem Verbraucher kaum eine Wahl. Billigfleisch hat kleinere Margen, aber die Menge macht's. Produkt muss sich schnell drehen.
Anstelle der bloeden Fleisch-Ampel oder Haltungsform-Siegel, sollte man vllt aehnlich wie auf Zigarettenpackungen Bilder der gehaltenen Tiere draufpacken.
Hier ihr Billigschnitzel mit der armen Sau aus Massentierhaltung, hier ihr steak von dem Angus auf der Weide. Ich bin ueberzeugt, es wuerde beim Verbraucher einen Unterschied machen. Bilder sagen mehr als tausend Worte.

Aber dann waeren wahrscheinlich wieder viele "empoert" und fielen vor der Fleischtheke in Ohnmacht.
Und genau das glaube ich nicht. Bei Umfragen ist es leicht zu sagen "ja, ich zahle gerne mehr Geld für Fleisch aus artgerechter Haltung". Wenn es dann im Geschäft darum geht heisst es wieder "Geiz ist Geil".

Wenn ich zurückdenke kostete Mitte der 70er Jahre das geschlachtete und halbierte Schwein umgerechnet ca EUR 2,50/kg. Heute bekommt man den ausgelösten Schweinerücken ohne Schwarte und "Kette" um sage und schreibe 3,50 - 3,90. und das nach fast 50 Jahren. Wer soetwas kauft ist sich im Klaren wo und wie die Schweine aufgezogen wurden. ICH kaufe soetwas jedenfalls nicht.

Wenn man mit Schweinemästern redet, und das kann ich nicht oft da es bei uns in der Region keine gibt, die die noch Schweine halten schlachten und vermarkten sie entweder selbst, oder halten sie nur für den Eigenverbrauch, dann erfährt man auch was unterm Strich pro gemästeter Sau übrig bleibt. und das ist in meinen Augen eine Frechheit. Ohne Masse geht es bei diesen Preisen halt nicht mehr. Dabei sind die riesigen "Hochhausmastanlagen", die in anderen Ländern schon üblich sind, bei uns nicht existent.

Was glaubt ihr wohl warum ich bei Schweinefleisch auf das, bei uns doch recht schwierig zu bekommende Wildschweinfleisch umgestiegen bin. Beim Rindfleisch gibts kein Problem, da kenne ich "mein Fleisch" wie gesagt schon von Geburt weg. Geboren, aufgewachsen, geschlachtet und zerteilt auf dem selben Hof in einer Seehöhe von knapp 1200 m. Bis auf ein paar Tage Schlechtwetter im Winter täglich draussen, Kaum Zufütterung von Getreide (müsste der Landwirt zukaufen) und auch genügend Platz im Stall.

Wenn jemand mal in der Gegend ist kann er sich gerne bei mir melden, dann können wir den Hof gerne anschauen.

Abgesehen von den zweimal 10 Kilo Rindfleisch im Jahr die ich kaufe leben wir grösstenteils sowieso von Wild. Ich gebe kein Reh zum Preis von maximal EUR 4,50 in der Decke ab. Da wandert es lieber in die eigene Küche.
 
Registriert
2 Apr 2001
Beiträge
7.230
Nö. Ich lach gerne und viel spontan, ohne Umwege über finstere Gemäuer. Was war an Deinem Post jetzt genau witzig gemeint?
Wenn ich Dir eine Persiflage erklären muss,

dann wird sie unwirksam. Tut mir leid. Denk einfach mal spontan drüber nach, was eine Überzeichnung sein könnte.

Gruß an Bora,

Mbogo
 
Registriert
21 Nov 2005
Beiträge
2.707
Ich bin gespannt, ob es auch zu sozialen Verwerfungen kommt, jetzt wo die Gasumlage eingefuehrt wurde.
Ich bin ueberzeugt, die Menschen wuerden lieber mehr Geld fuer anstaendiges Fleisch bezahlen, als wissentlich millionenschwere Gaslieferanten zu unterstuetzen.
...
Es gilt eben auch hier die Preiselastizität der Nachfrage.
Energie: brauchen wir, Elastizität nahe Null.
Lebensmittel: ich kann ausweichen, der mit dem besten Angebot macht das Rennen,
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
75.415
....millionenschwere Gaslieferanten, die über kurz oder lang pleite gehen, weil sie teurer einkaufen als sie verkaufen müssen....
Das was es mich wirklich ärgert sind Sondervermögen für Panzer, aber nix für die privaten Energierechnungen.

Amiland ist so ein Beispiel, eine Armee mit dem modernsten was es gibt, egal zu welchem Preis, aber die Gesellschaft verelendet.
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.358
Es gilt eben auch hier die Preiselastizität der Nachfrage.
Energie: brauchen wir, Elastizität nahe Null.
Lebensmittel: ich kann ausweichen, der mit dem besten Angebot macht das Rennen,
Das Problem mit mehr Geld für gutes Fleisch ist, daß man das Vertrauen der Verbraucher, daß sie für mehr Geld auch bessere Qualität bekommen, erst mal aufbauen muß. Es kommt in den letzten Jahren grade durch die Globalisierung einfach zu oft vor, daß man für teuer Geld nichts besseres angedreht bekommt, als für nen schmalen Taler. Ganz zu schweigen davon, daß man den Unterschied auch erst mal erkennen können muß. Es ist bekannt, daß der Mensch bei Nahrungsmitteln in der Beziehung sehr früh geprägt wird, und schon die qualitativ hochwertigsten Dinge durchgefallen sind, weil das Billigfutter mit künstlichen Geschmacksstoffen als besser empfunden wurde. Würd mich nicht wundern, wenn das geschmacklose Wasserschnitzel besser ankommt als ein kräftig nach Kalb schmeckendes vom Biohof. Da ist sehr viel verloren gegangen in den letzten Jahren, und ich fürchte wirklich, daß sich das ohne äußeren Zwang nicht wieder ändern wird.
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.358
Wenn ich Dir eine Persiflage erklären muss,

dann wird sie unwirksam. Tut mir leid. Denk einfach mal spontan drüber nach, was eine Überzeichnung sein könnte.

Gruß an Bora,

Mbogo
Der Witz ist doch, daß das keine Persiflage ist, sondern gern als Basis jeglicher Analyse genommen wird. Gerade von Dir hätt ich erwartet, daß Dein Horizont etwas weiter reicht als der des Durchschnittseuropäers, der sich die Werbung als Realität zu eigen gemacht hat, und tatsächlich glaubt, daß das die Erfüllung eines Menschenlebes wäre, nur noch Knöpfchen drücken oder gar nur noch piep sagen oder sogar gar nix mehr, weil die KI seine Gedanken liest, und sich passiv bespaßen lassen. Was das WEF halt so für den "überflüssigen" Teil der Menschheit im Programm hat. Dieses Zoombie-Programm steht mir vor Augen, wenn ich solche Dinge lese, und darauf reagier ich allergisch. Also sieh mir bitte nach, wenn ich das nicht so witzig finde.
 
Registriert
27 Jul 2011
Beiträge
2.877
Und genau das glaube ich nicht. Bei Umfragen ist es leicht zu sagen "ja, ich zahle gerne mehr Geld für Fleisch aus artgerechter Haltung". Wenn es dann im Geschäft darum geht heisst es wieder "Geiz ist Geil".
Ja, diese Umfragen. Ich bin dennoch der Meinung, dass es beim Kauf psychologisch zugeht. Da liegen dann Fleisch-Verpackungen und der einzige Unterschied ist eine Ampel, wo mal eine 2 oder eine 4 drauf steht. Das Fleisch sieht so ziemlich gleich aus und dann rechtfertig man sich sofort damit, wieso sollte ich fuer das eine 5 Euro mehr zahlen. Wenn ich das billigere nehme, kann ich mir nachher noch einen Starbucks Latte Macchiato fuer 5 Euro leisten.

Seitdem wir den Tod aus der Gesellschaft verbannen und somit auch das Schlachten von Tieren, verliert insbesondere der Stadtmensch den Bezug zur Essensquelle. Darueber sollte man ihn informieren.

Dann kommen noch hinzu die Schlankheits Slogans der verganenen Jahrzehnte "Fett macht Fett". Wenn das gute Schweinefleisch eine markante Fettmaserung hat, gilt es auch noch als minderwertig und Iihhh.
Es ist alles eine Frage des marketings und den Verbraucher zu informieren.

Der Handel hat daran kein Interesse. Er will schnell drehendes Produkt. Und er will vor allem nicht Personalresourcen damit verschwenden, den Verbraucher aufzuklaeren oder zu ueberzeugen, dass teurere Stueck zu kaufen. Lieber wenig Marge mit Masse, als groessere mit dem Risiko, das Produkt entsorgen zu muessen.

Das Problem ist, dass sich die Mastbetriebe nicht organisieren koennen. Denn egal, wie einig sie sind, es wird immer einen geben, der billiger produziert oder / und aus dem Ausland kommt.
 
Registriert
7 Jul 2019
Beiträge
4.390
Gülle ist auch so ein Thema. Da können Krankheitserreger enthalten sein.
Jetzt mal Butter bei die Fische.

Welche genau?

So ist generell die Aussage in etwa so sinnreich, wie "Nachts scheint nicht die Sonne."

Für EHEC, also Escheria Coli, gibt es mittlerweile viel mehr andere Vektoren, die einem nachdenklich stimmen sollten.

Nicht umsonst wird mittlerweile vor dem Verzehr von Speisen aus gewissen Gebieten der Welt gewarnt, und da ist die Gülle nicht daran schuld sondern einfach die mangelhafte Hygiene im verarbeitenden Betrieb.

Überhaupt Escheria Coli ist ein sogenanntes "Scheißhauspathogen" - davon gibt es noch einige mehr, und die Hauptverbreiter sind wie gesagt vielfach heutzutage einfach Säue auf zwei Beinen!

In diesem Jahr hatte ich zum ersten mal eine EHEC Infektion, aber nicht durch meinen Umgang mit Mist, Jauche, Gülle und Kompost - sondern weil ich mir ein Orangeneis gekauft habe, Orangeneis ist so ziemlich eines der wenigen Dinge, bei denen ich richtig, richtig schwach werden kann - vor allem dann wenn es mit Joghurt verarbeitet wurde. Dummerweise war das eine Fehldeklaration, und das Herstellungsland ist eh eines der größten landwirtschaftlichen Schweineställe dieser Welt, es war Kefir, und es wurde sehr unsauber gearbeitet - wahrscheinlich waschen sich die dort nur alle Jubeljahre einmal zum Ramadan ihre "schlechte Hand", also die Linke auf jedenfalls ging es mir tagelang sehr dreckig, es ging leider mehr Leuten so. Hat meinen Heißhunger auf Orangeneis erstmal schön auf Eis gelegt. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Also welche Pathogene meinst Du genau, so kann man sonst nämlich alles da hineininterpretieren.

Übrigens, wir Jäger sind so oder so ständig gefährdet... Tuberkulose, Anthrax, Tetanus, Hepatitis, Typhus und Paratyphus, Brucellose - alles Krankheiten, die wir von der Jagd mit nach Hause bringen könnten. Und ja, ich habe noch einige mehr ausgelassen.
 
Registriert
7 Jul 2019
Beiträge
4.390
Das Problem ist, dass sich die Mastbetriebe nicht organisieren koennen. Denn egal, wie einig sie sind, es wird immer einen geben, der billiger produziert oder / und aus dem Ausland kommt.
Man denke einmal an Pohl, als er hier nicht mehr zu seinen Bedingungen produzieren konnte ist er einfach nach Polen, bzw. der damals noch existierenden Tschechoslowakei mit seinen Betrieben ausgewandert - dort durfte er noch Nikotin/Nikotinderivate vernebeln.
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.358
Das Problem ist, dass sich die Mastbetriebe nicht organisieren koennen. Denn egal, wie einig sie sind, es wird immer einen geben, der billiger produziert oder / und aus dem Ausland kommt.
Die haben doch großteils das Problem, daß sie ohnehin nur noch Lohnmäster sind, von der Anzahl der Tiere über das Futter bis zum Abgabezeitpunkt ist alles vorgeschrieben vom Großabnehmer. Die können doch gar nicht mehr selbst entscheiden. Sich selbst mit den 1.000 EU-Regularien rumärgern, wer will das denn noch?
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
141
Zurzeit aktive Gäste
550
Besucher gesamt
691
Oben