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Nur ein Reh (von Sir Henry)
am 2. Januar fahre ich um 6.45 über die A 3 Richtung PB. Für „meine“ Rehe kaufe ich im Supermarkt noch 2 kg Äpfel, die nach dem Morgenansitz für zwei Kirrungen gedacht sind. Weil der Wald wgen der Pandemie von Nanus stark überlaufen ist, fällt ein Ansitz an den Forststraßen aus und ich weiche auf eine Kanzel aus, die ich vor 18 Jahren am Rand eines Altholzbestandes aufgestellt hatte. Von der damaligen freien Sicht ist heute nix mehr übrig geblieben und beschränkt sich auf eine Rückegasse bis 150m nach links hangabwärts und eine Blöße mit Kirrung und Salzlecke schräg nach rechts auf gleicher Höhe.
Um 7:45 beziehe ich meine Kanzel, deren Fensterklappen sich nach außen-oben öffnen lassen und über die vollen Kanzelseiten gehen. Die Türseite hat zwei Klappen. Aufgrund der Örtlichkeiten wird vor allem schnell Wild übersehen, das über das linke schmale Sicht- und Schussfeld zieht und meist zu kurz verhofft, um einen Schuss loszuwerden. Nicht nur in diesem Fall, aber hier besonders, bringen mir Jagdspiegel jagdpraktische Vorteile, die ich seit etwa 5 Jahren an einigen Anritzeinrichtungen zunehmend zu schätzen weiß. Eigentlich keine große Sache, doch in weiten Kreisen unbekannt. Allerdings haben im Anschluss an meine Revierbegehungen einige Teilnehmer die Nützlichkeit erkannt und kopiert.
Um 9:00 denke ich allmählich ans abbaumen, entschließe mich aber dann doch noch eine halbe Stunde dranzuhängen, wobei ich hauptsächlich die Salzlecke (Pfeil) im Blick habe, aber dank des Spiegels quasi als Beigabe auch sehen kann, was sich in der Rückgasse tut und dann auch ergab. Nachdem der Repetierer schon in dieser Richtung bereit lag, wurde ich dann auch schnell genug auf ein Schmalreh fertig. Als das Absehen auf 120m dem Stück auf dem Blatt stand, riß es der Schuss von den Läufen.
Einige Umstände verhalfen mir aber doch zu dieser an sich recht gewöhnlichen Erlegung, denn es sind oft die kleinen Dinge, die über Erfolg und Misserfolg entscheiden. Zunächst war das der Spiegel, dann eine gute Gewehr- und Armauflage, das Ablegen der Waffe für die schwierigere Schussrichtung, der große Abzugsbügel, um auch mit meinen dicken Skihandschuhen an den Abzug zu kommen. Die Zeit war zu knapp, um den Zeigefinger durch den Handschuh zu stecken und an einzustechen oder eingestochen schießen wäre damit gar nicht zu denken gewesen. Das Wild, das mir auf dem Weg zum Ansitz im Scheinwerferlicht über die Forststraßen zog, habe ich als gutes Zeichen empfunden und hat mich auch nicht enttäuscht.
Mit der Jagd wird man als Durchschnittsjäger kein „Geld machen“ können, aber hinauswerfen wird man es auch nicht wollen. Wenn sich nach weiter Anfahrt der Erfolg mangels Anlauf nicht einstellt, dann sollte man Dinge ändern, die sich ändern und in Erfolg umsetzen lassen. Auf Vieles bin ich im Laufe der Jagd gekommen und eigentlich erst in den letzten 22 Jahren, in denen ich einen Pirschbezirk ausschließlich im Wald bejage. In jagdlichen Lehr- und Praxisbücher habe ich darüber so wenig gefunden, wie in den Prospekten der „Ausrüster“.
Das Ende des Jagdjahres ist nicht mehr fern und es ergibt sich vielleicht der Anlass zu überlegen, ob man für die kommende Saison, jenseits von WBK und NST, das eine oder andere nicht nur errichtet oder repariert, sondern schlicht verbessern könnte. Auf meiner CD „Poesie und Praxis“ (5€) sind 11 solcher Tipps zum Nachbau aufgeführt.
Also dann auf ein gutes Neues Jahr 2021
am 2. Januar fahre ich um 6.45 über die A 3 Richtung PB. Für „meine“ Rehe kaufe ich im Supermarkt noch 2 kg Äpfel, die nach dem Morgenansitz für zwei Kirrungen gedacht sind. Weil der Wald wgen der Pandemie von Nanus stark überlaufen ist, fällt ein Ansitz an den Forststraßen aus und ich weiche auf eine Kanzel aus, die ich vor 18 Jahren am Rand eines Altholzbestandes aufgestellt hatte. Von der damaligen freien Sicht ist heute nix mehr übrig geblieben und beschränkt sich auf eine Rückegasse bis 150m nach links hangabwärts und eine Blöße mit Kirrung und Salzlecke schräg nach rechts auf gleicher Höhe.
Um 7:45 beziehe ich meine Kanzel, deren Fensterklappen sich nach außen-oben öffnen lassen und über die vollen Kanzelseiten gehen. Die Türseite hat zwei Klappen. Aufgrund der Örtlichkeiten wird vor allem schnell Wild übersehen, das über das linke schmale Sicht- und Schussfeld zieht und meist zu kurz verhofft, um einen Schuss loszuwerden. Nicht nur in diesem Fall, aber hier besonders, bringen mir Jagdspiegel jagdpraktische Vorteile, die ich seit etwa 5 Jahren an einigen Anritzeinrichtungen zunehmend zu schätzen weiß. Eigentlich keine große Sache, doch in weiten Kreisen unbekannt. Allerdings haben im Anschluss an meine Revierbegehungen einige Teilnehmer die Nützlichkeit erkannt und kopiert.
Um 9:00 denke ich allmählich ans abbaumen, entschließe mich aber dann doch noch eine halbe Stunde dranzuhängen, wobei ich hauptsächlich die Salzlecke (Pfeil) im Blick habe, aber dank des Spiegels quasi als Beigabe auch sehen kann, was sich in der Rückgasse tut und dann auch ergab. Nachdem der Repetierer schon in dieser Richtung bereit lag, wurde ich dann auch schnell genug auf ein Schmalreh fertig. Als das Absehen auf 120m dem Stück auf dem Blatt stand, riß es der Schuss von den Läufen.
Einige Umstände verhalfen mir aber doch zu dieser an sich recht gewöhnlichen Erlegung, denn es sind oft die kleinen Dinge, die über Erfolg und Misserfolg entscheiden. Zunächst war das der Spiegel, dann eine gute Gewehr- und Armauflage, das Ablegen der Waffe für die schwierigere Schussrichtung, der große Abzugsbügel, um auch mit meinen dicken Skihandschuhen an den Abzug zu kommen. Die Zeit war zu knapp, um den Zeigefinger durch den Handschuh zu stecken und an einzustechen oder eingestochen schießen wäre damit gar nicht zu denken gewesen. Das Wild, das mir auf dem Weg zum Ansitz im Scheinwerferlicht über die Forststraßen zog, habe ich als gutes Zeichen empfunden und hat mich auch nicht enttäuscht.
Mit der Jagd wird man als Durchschnittsjäger kein „Geld machen“ können, aber hinauswerfen wird man es auch nicht wollen. Wenn sich nach weiter Anfahrt der Erfolg mangels Anlauf nicht einstellt, dann sollte man Dinge ändern, die sich ändern und in Erfolg umsetzen lassen. Auf Vieles bin ich im Laufe der Jagd gekommen und eigentlich erst in den letzten 22 Jahren, in denen ich einen Pirschbezirk ausschließlich im Wald bejage. In jagdlichen Lehr- und Praxisbücher habe ich darüber so wenig gefunden, wie in den Prospekten der „Ausrüster“.
Das Ende des Jagdjahres ist nicht mehr fern und es ergibt sich vielleicht der Anlass zu überlegen, ob man für die kommende Saison, jenseits von WBK und NST, das eine oder andere nicht nur errichtet oder repariert, sondern schlicht verbessern könnte. Auf meiner CD „Poesie und Praxis“ (5€) sind 11 solcher Tipps zum Nachbau aufgeführt.
Also dann auf ein gutes Neues Jahr 2021