Die erste Jagdreise - wie läuft das ab?

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Weidmannsheil,

kürzlich wurde ich gefragt, ob ich auf eine Jagdreise nach Ungarn auf Schwarzwild mitfahren möchte. Da dies meine erste Jagdreise ist, wollte ich Euch fragen, wie das so abläuft. Wie ist das mit dem Abschuss? Kann ich vorher sagen auf welche Preisklasse ich geführt werden will? Was ist realistisch, wieviel Geld sollte man bei 3 Tagen einplanen? Dass es nach oben keine Grenzen gibt ist mir klar, aber was ist durchschnittlich so üblich? Da bei uns das Schwarzwild sehr heimlich ist, habe ich echt keine Vorstellung wieviel Stück man da pro Tag üblicherweise schießt.
 
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Das ist doch in jedem Land der Welt, von Revier zu Revier unterschiedlich. Ich nehme an, dass es um Drückjagd geht? Dann kommt es auf die Freigabe an und vorab sollte man schon in die aktuelle Preisliste schauen, sonst kann es bei Trophäenträgern schnell mal richtig teuer werden.
 

ANS

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Wäre es nicht sinnvoll diejenigen zu fragen, die Dich mitnehmen wollen? Die sollten das eigentlich wissen...
 
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ne, besser ist es in nem (anonymen) Forum anzufragen, dann vor Ort ohne jegliche Nachfrage ordentlich Strecke machen um bei der Rechnungseröffnung erschrocken auf ein Internetforum zu verweisen.

für den TE
Wie bereits geschrieben kann Dir hier keiner einen sinnvollen Beitrag liefern.
Keiner weiß wo Du was für eine Jagd "gebucht" hast. Der einzig richtige Ansprechpartner ist der Veranstalter / Vermittler, hilfsweise Dein Jagdkumpel.

Horrido
 
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Eigentlich bin ich auf kurze Erfahrungsberichte aus. So doof, dass ich ohne Nachfragen schieße, bin ich wirklich nicht. Preise vergleichen will ich auch nicht. Mir geht es nur um den Ablauf. Also ist es üblich - es geht um Ansitzjagd - dass man pro Tag 1 Stück oder drei schießt, etc...
 
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Wenn Du sie selber rausziehen musst reicht eine Sau/Tag. Wenns Dein Führer macht, dann bis der Geldbeutel schlapp macht ... trotzdem würd ich mir vorher die Preisliste anschauen... Sachen gibts o_O
 
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Ein paar Infos zum Jagdgebiet und Gruppengröße sowie Reviergröße wären schon hilfreich :rolleyes:

Es gibt viel zu viele Parameter um Dir hier etwas zu sagen....
z.B.
Jagd in einem guten staatlichen Revier mit 2-3 Mann, Führung 1:1 mit Berufsjägern die auch Ihren Job können und das Revier kennen, würde ich sagen, dass in 3 Jagdtagen durchaus 3-5 Stk möglich sind. Du sagt den JF, dass Du nur z.B.Überläufer erlegen möchtest, dann bleibt das ganze bezahlbar, da Du auf der Jagd begleitet wirst und der ungar.JF anspricht und freigibt, oder eben nicht, dafür perfekte Jagdtage mit perfekter Führung = schönes Jagderlebniss, egal ob Kirrung oder Pirsch oder Kutsche, da dass Wild tag- bzw.dämmerungsaktiv ist

oder
grenznahe Jagd "an Kirrung pauschal", alles frei, auch Keiler. Janosch ( im wirklichen Leben Briefträger im Ort) setzt abends 8 Mann an verschiedene Kirrungen im 3000 Hektarrevier an und holt diese spät nachts wieder ab. Ggfls. überjagtes Revier da sehr intensive Jagd auf Sauen durch Grenznähe, jede Woche ne andere Gruppe, Sauen kennen das Spiel, in 3 Jagdtagen 1 Stück realsistisch , auch den kapitalen 14 cm Keiler all-inkl., angeschossen = erlegt, der Schweisshund ( im wirklichen Leben Janosch´s Kettenhund vom Hof) hilft hier auch nicht weiter
Fazit, günstiger wie o.g. Variante, ob das auch empfehlenswert ist, muss jeder selber entscheiden.

Zu den Fragen: natürlich kannst Du vorher festlegen was Du erlegen möchtest, Du bezahlst es schließlich auch. In guten Revieren jagst Du mit Führer, der spricht an und gibt frei.
Pauschalangebote, gerade auf Sauen an der Kirrung wo alles inkl. ist ( da wird gerne mit den starken Keilern geworben), sollte man meiden, da in der Regel die Revier extremst überjagd sind und die Sauen sehr heimlich.
Eine solche Jagd würde ich nur in staatlichen Revieren machen, hier stimmt Wildbestand und das ganze drum herum.
 
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Szenario I (Einzelabschuss):
1. Du kannst und sollst Deine Wünsche und Preisgrenze(n) mitteilen und der Prischführer wird sicher kompetent genug sein, diese in etwa zu erfüllen
2. Du solltest Gelder für die staatliche Jagderlaubniskarte, Trophäenpräparation / - Aufbereitung, ggf Bewertung/Bepunktunktung (die in Ungarn stellenweise obligat ist) und ggf auch ein im Vertrag als Extraposten aufzulistender Betrag für den Pirschführer und ggf auch Fahrzeugnutzung berücksichtigen. Das KÖNNEN extra Posten sein, ggf auch eine Pauschale. Das wird Dir hier keiner beantworten können.
3. Thema Unterkunft und Verpflegung: hängt davon ab, ob das dazu gebucht werden muss, kann oder sogar schon enthalten ist. Ungarn hat auch einige sehr ländliche Gebiete und ggf wirst Du sehr dankbar sein, wenn Du vor den jeweiligen Ansitzen keine 30 und mehr Kilometer fahren musst, bisst Du bei der nächsten einigermaßen unseren mitteleuropäischen Vorstellungen entsprechenden Herberge ankommst.

Szenario II (Drückjagd):
1. Zumeist Standgebühr und somit vieles schon als Paket
2. ggf Abschusskosten für die gestreckten Stücke. Wenn Du guten Anlauf hast, und die Sache Deinen finanziellen Horizont erreicht, dann gibts halt ein selbstdisziplines Hahn in Ruh
3. Es gilt das ansonsten unter 2 und 3 gesagte

Referenzen:
Einige Jagdfreunde aus meiner Ecke in Brandenburg fahren jedes Jahr zu einer Fasanenjagdwoche nach Ungarn. Der Organisator ist selber Ungar und lebt in meiner hiesigen Nachbarschaft.

IMG_8579.JPG

Ich selber war mit einem Jagdfreund diesen September auf einen Hirsch im südlichen Ungarn.

Fazit: Ungarn ist ein sehr schönes (Jagd) Reiseland und die Jägerei dort in sehr vielem unseren traditionellen deutsch-österreichischen Jagdtradition identisch. Seitens der schönen Landschaften und des Stellenwertes der ursprünglichen und perfekt umgesetzten Jagdtradition, toller Trophäen, freundlicher Menschen, fällt hin und wieder der Begriff eines Jagdlichen "Afrika Europas" - und das ist durchaus sehr anerkennend gemeint.

Die Jäger sehen sich dort mit ihrem Können und ihrer Einstellung zu recht als stolze und gleichberechtigte Jäger und nicht als Lakeien und Büttel, die vom reichen Gönner aus dem Norden etwas wollen.

Die Gedanken zur Waidgerechtigkeit, eine ausgeprägte Passion und die Bereitschaft der Menschen vor Ort der Jagd einen stimmungsvollen und eleganten Rahmen zu geben, lassen die Tage im besten Fall zu einem nachhaltigen, jagdlichen Erlebnis werden.

Waidmannsheil !
 
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Jemand wurde mal in jungen Jahren im Ausland auf einen Rehbock geführt und sprach ihn als starken reifen Bock an. Während er im Anschlag stand, veweigerte er den Schuss und fragte den Pirschführer, ob der Bock auch in seinem vorgenommenem Budget sei. Der Pirschführer entgegnete nur "ja, schieß, schieß". Er fragte erneut nach, denn das Gehörn war außerordentlich und ließ am Ende auf eine wahrscheinlich hohe Rechnung schließen. "Ja, nicht teuer, schieß, schieß"... Der Schuss viel und es war ein starker Bock. So stark, das er nicht die Rechnung vor Ort bezahlen konnte und seinem Kameraden ihm Geld leihen mussten... Wahrscheinlich unvergesslich für alle Beteiligten. :LOL:
 
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Weidmannsheil,

kürzlich wurde ich gefragt, ob ich auf eine Jagdreise nach Ungarn auf Schwarzwild mitfahren möchte. Da dies meine erste Jagdreise ist, wollte ich Euch fragen, wie das so abläuft. Wie ist das mit dem Abschuss? Kann ich vorher sagen auf welche Preisklasse ich geführt werden will? Was ist realistisch, wieviel Geld sollte man bei 3 Tagen einplanen? Dass es nach oben keine Grenzen gibt ist mir klar, aber was ist durchschnittlich so üblich? Da bei uns das Schwarzwild sehr heimlich ist, habe ich echt keine Vorstellung wieviel Stück man da pro Tag üblicherweise schießt.
Auch im Ausland, z. B. in Ungarn etc. laufen die Sauen und starke Keiler schon gar nicht, dich nicht täglich um. Die Zeiten sind fast überall lange vorbei. Außer du jagst im Gatter.

Wenn du etwas vorhasst, das frei ist, dann solltest du die Chance auch nutzen. Ob du in 3 Tagen oder wie lange Eure Reise dauert, noch einmal eine neue gute Chance bekommst ist nicht gesagt.

Einen Keiler so anzusprechen, um den Preis über die Waffenlänge zu ermitteln ist prakrisch unmöglich. Zumal es meist dämmrig ist.
Denn es gibt sehr große junge Keiler mit kleinen Waffen und kleine Keiler, deutlich unter 100 kg, mit Waffen von deutlich über 20 cm. Die kosten dann ein wenig.

Alles mitnehmen was du bekommen kannst und wenn dein Geldbeutel leer ist, gehst du halt nicht mehr raus. Sonst kann es passieren, dass du als Schneider nach hause fährst.

Und denk an das Trinkgeld für den Jagdführer. Wenn du nur Frischlinge oder Überläufer erlegst, reichen 100,-- € für die 3-4 Tage. Für jeden Keiler ab ca. 20 cm gibst du ihm 100,-- € (plus).

TH
 
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Wer auf Keiler jagt, muss wie TopHunter sagt, nach "oben" Luft haben. Meinen ersten und Lebenskeiler in Bulgarien musste ich unten lassen. Der hätte mit 9.600 DM (jetzt Euro) zu Buche geschlagen. Ein anderes Mal hatte ich so als Limit 20 cm vereinbart und man sagte mir die Keiler sind hier nicht so stark, etwa bis 18 cm. Ein paar als jung angesprochene und doch schon richtige Bocken ließen wir laufen. Am Schluss hatte er 22 cm. Das kann man nicht steuern, auch nicht als Jagdführer. Wie gesagt alles freie Wildbahn. Im Gatter kennen sie ihre Paffys oft, die fressen ja auch am Tag vorher aus der Hand.
 

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