Mein erster Rehbock
Jungjäger haben gewöhnlich einen Rehbock frei, der aber nicht zu kapital sein sollte. Man hatte sich erst hoch zu dienen, bevor „freie Büchse“ gewährt wurde und bei mir war es erwartungsgemäß nicht anders.
Meines ersten Rehbockes zu gedenken, gibt zwar nicht viel her, aber dieser Pflichtübung will ich mich nicht entziehen.
Eines Junimorgens, die Sonne meinte es gut mit mir, kam ich reichlich verspätet zu meinem Leitersitz auf einem Waldbuckel, den die Bauern sinniger Weise „Knödelberg“ nennen. Außer einigen Tannenhähern, die in Fichten und Föhren herum krächzten und den dünnen Stimmchen der Blaumeisen war nichts zu hören.
Ein Laut, zwischen Niesen und Husten klingend, ließ mich zunächst an einen frühen Wanderer denken, als plötzlich ohne jede Vorankündigung ein schwacher Rehbock durch das hohe Farnkraut auf mich zu wechselte. Ein Blick durch das Glas zeigte, dass die eine Stange abgebrochen war. Ob mich das oft beschriebene Bockfieber schüttelte, weiß ich nicht mehr zu sagen, nur dass das Böcklein im Schuss zusammenbrach und keinen Lauf rührte.
Sein dünnes Spießgeweih hängt nicht an der Wand, denn es ging während eines Wohnungswechsels verloren.
Anmerkung:
Aus "Alles im Grünen Bereich"
Damals war das zum Aufgang der Jagd.
Um die aktuelle Jahreszeit könnte man als erster Stück Rehwild ein weibliche Stück oder ein Kitz erlegen.
Selten genug beginnt das Jagd nicht mit einem "Trophäenträger", dabei ist Jagd immer Jagd, egal auf was.
Für den TS war es ein toller Erlebnis, das ihm möglichst lange in Erinnerung bleiben wird.
An meinen ersten Rehbock, kann ich mich noch nach 57 Jahren erinnern.
Mein allererstes Stück Wild war eine Sau