Die größte Bedrohung für die Artenvielfalt ist die Landwirtschaft

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Gelöschtes Mitglied 16028

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Falsch geschrieben, die größte Bedeutung für die Artenvielfalt hat die Landwirtschaft. Die meisten Arten in Mitteleuropa sind Kulturfolger aus Süd- und Osteuropa.
Das hier ist das übliche Säbelrassln um die Verhandlungen der Agrarreform.
Wir brauchen die Landwirtschaft so ist das halt. Die Arten die mit der Bewirtschaftung leben können werden bleiben die anderen werden verdrängt das ist "Natur".
Die Landwirtschaft muss knapp 8 Milliarden Menschen ernähren das geht nicht, ohne spuren zu hinterlassen.
Da bleibt nicht viel Raum für Öko und Bio. Von dem Beitrag, der von der Landwirtschaft zur Energiewende erwartet wird, mal noch nicht gesprochen.
Übrigens bei mir im Revier wird gerade die 6. Maht eingefahren.:censored:
 
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...
Aber das Problem ist die Landwirtschaft, nicht etwa die Agrarpolitik … jaja ...

Hmm, eines frage ich mich schon sehr lange und da beißt sich die Katze (Landwirtschaft) in den eigenen Schwanz (Agrarpolitik). Warum wählen die Landwirte denn zum überwiegend größten Teil genau die Politiker und Parteien und Vertreter ihres Lobbyverbände (Bauernverband), die diese Agrarpolitik zu verantworten haben?
 
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Die Landwirtschaft muss knapp 8 Milliarden Menschen ernähren das geht nicht, ohne spuren zu hinterlassen.
Da bleibt nicht viel Raum für Öko und Bio. Von dem Beitrag, der von der Landwirtschaft zur Energiewende erwartet wird, mal noch nicht gesprochen

Wo steht geschrieben, dass der DEUTSCHE BAUER DIE WELT ERNÄHREN muss? Wir versauen unsere Böden, unser Grundwasser, unserer Tier- und Pflanzenwelt - um dann 65% der Ernte (Beispiel Schweinefleisch) ins Ausland zu karren?
Ein Agrarland wie Äthiopien kann es sich leisten, 350.000 Hektar landwirtschaftlicher Fläche an einen indischen Lebensmittelkonzern zu verpachten - was bilden wir uns ein, wen oder was wir alles noch ernähren müssen? Die Afrikaner stecken das Geld der Inder oder Chinesen ein, und dann darf die (von uns finanzierte) Welthungerhilfe die Folgen abmildern?

Oder darf man das nicht mehr fragen, ohne das Prädikat "rechtsradikal" verpaßt zu bekommen?
 
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Muß er ja nicht er kann seinen Laden auch zu machen! Wir leben nicht auf der Insel der ............... unsere Landwirtschaft muss am globalen Markt bestehen um zu überleben.;)

genau hier beißt sich die Katze in Schwanz! Milliarden Subventionen und am globalen Markt bestehen passt nicht zusammen. Dann kann ich auch eine Produktion fördern die hilft die Artenvielfalt zu erhöhen - oder anders formuliert : es gibt Geld für die dauerbrache (Beispiel!!) und nicht für die Überproduktion von schweinehälften die nach China gehen!
 
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Muß er ja nicht er kann seinen Laden auch zu machen! Wir leben nicht auf der Insel der ............... unsere Landwirtschaft muss am globalen Markt bestehen um zu überleben.;)

Der schwedische oder österreichische Kollege des deutschen Landwirts hat diese Ambitionen nicht.
 
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Wieso sollte eine Zahlung an den Betrieb nicht einkommenswirksam sein?
genau hier beißt sich die Katze in Schwanz! Milliarden Subventionen und am globalen Markt bestehen passt nicht zusammen. Dann kann ich auch eine Produktion fördern die hilft die Artenvielfalt zu erhöhen - oder anders formuliert : es gibt Geld für die dauerbrache (Beispiel!!) und nicht für die Überproduktion von schweinehälften die nach China gehen!
Es gibt keine Subventionen bei der Schweinehaltung.
 
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Sorry, aber das beantwortet nicht die Frage, warum die Umweltmaßnahmen (die ja irgendwer machen soll) nicht einkommenswirksam sein sollten.:unsure:
 
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Wieso sollte eine Zahlung an den Betrieb nicht einkommenswirksam sein?

Weil Zahlungen der "Flächenprämie" = 1.Säule zumindest bei Eigentumsflächen voll Einkommenswirksam sind. Und auch bei Pachtflächen Kürzungen voll negativ beim Einkommen durchschlagen.

Zahlungen der 2. Säule per Definition nur ein Ausgleich für zusätzlichen Aufwand darstellen und per Definition kein zusätzliches Einkommen generieren dürfen! Hatten wir schon mal in Bayern, als Zahlungen des KULAP für fünfgliedrige Fruchtfolge aus diesem Grund mitten in der fünfjährigen Laufzeit gekürzt wurden wegen "Überkompensation"

Einfaches Beispiel mit fiktiven Zahlen:
Ein Landwirt mit 10 ha Eigentum bekommt 3000,- € Flächenprämie = Einkommen
Diese wird um 10% gekürzt um Geld für Umweltmaßnahmen zu haben = 2700,- € Einkommen

Der Landwirt macht bei Umweltprogrammen mit und erhält insgesamt aus der 2. Säule 300,- € für Zwischenfruchtanbau, was aber zusätzliche Saatgutkosten von 30,- € je Hektar verursacht.
Einkommen = 2700,- €

D.h. der Staat nimmt das Geld des Bauern um es in andere Kanäle (z.B. Saatgut) zu leiten, kürzt damit das Einkommen der Landwirte und gibt im Endeffekt trotzdem das selbe aus.
 
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Wieso sollte eine Zahlung an den Betrieb nicht einkommenswirksam sein?
Ich versuche es mal zu erklären.
Man bekommt rund 270€/ha Flächenprämie, nach Abzug der Kosten für Greeningmaßnahmen und das was man an den Verpächter durchreicht, verbleiben so rund 150€/ha im Betrieb. Ein kleiner Ackerbaubetrieb mit 100 ha hat also um die 15.000 € Zuschuss zum Einkommen. Das kann je nach Pachtfläche und Pachthöhe sehr unterschiedlich sein.
Das sind die Zahlungen aus der ersten Säule, die werden uns gezahlt, weil man bei den WTO-Verhandlungen den Aussenschutz für die Landwirtschaft zu Gunsten der Industrie aufgeben hat.
Ökologische Dienstleistungen werden über die zweite Säule entlohnt. Hier berechnet die Landwirtschaftskammer/Amt für das Ministerium wie hoch der monetäre Ertragsverlust durch die jeweilige Maßnahme ist. Also bei uns gibt es für Blühflächen 1200€/ha. Das ist im Mittelgebirge viel, in der Börde zu wenig. Machen Bördebauern aber zum Teil trotzdem. Das staatliche Geld hat aber keinen positiven Einkommenseffekt für den Betrieb. Man könnte auch Weizen anbauen und hätte das gleiche. Also null Einfluss auf den Betriebsgewinn. Wenn man nun dem Bauern die 15.000 oder besser gesagt erstmal die 27.000€ , die Pachtverträge ändern sich nicht, weg nimmt und ihm sagt mach mehr Blühstreifen, kann der nicht mehr von dem Hof leben. Ich hoffe ich habe das in der Kürze verständlich erklärt.
 
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Weil Zahlungen der "Flächenprämie" = 1.Säule zumindest bei Eigentumsflächen voll Einkommenswirksam sind. Und auch bei Pachtflächen Kürzungen voll negativ beim Einkommen durchschlagen.

Zahlungen der 2. Säule per Definition nur ein Ausgleich für zusätzlichen Aufwand darstellen und per Definition kein zusätzliches Einkommen generieren dürfen! Hatten wir schon mal in Bayern, als Zahlungen des KULAP für fünfgliedrige Fruchtfolge aus diesem Grund mitten in der fünfjährigen Laufzeit gekürzt wurden wegen "Überkompensation"

Einfaches Beispiel mit fiktiven Zahlen:
Ein Landwirt mit 10 ha Eigentum bekommt 3000,- € Flächenprämie = Einkommen
Diese wird um 10% gekürzt um Geld für Umweltmaßnahmen zu haben = 2700,- € Einkommen

Der Landwirt macht bei Umweltprogrammen mit und erhält aus der 2. Säule 300,- € für Zwischenfruchtanbau, was aber zusätzliche Saatgutkosten von 30,- € je Hektar verursacht.
Einkommen = 2700,- €

D.h. der Staat nimmt das Geld des Bauern um es in andere Kanäle (z.B. Saatgut) zu leiten, kürzt damit das Einkommen der Landwirte und gibt im Endeffekt trotzdem das selbe aus.
Du warst schneller, 300€ ist übertrieben, aber schön rund zum rechnen.
 
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genau hier beißt sich die Katze in Schwanz! Milliarden Subventionen und am globalen Markt bestehen passt nicht zusammen. Dann kann ich auch eine Produktion fördern die hilft die Artenvielfalt zu erhöhen - oder anders formuliert : es gibt Geld für die dauerbrache (Beispiel!!) und nicht für die Überproduktion von schweinehälften die nach China gehen!

Und Du denkst, die Schweinehälften aus Deutschland werden in China nicht gegessen?
Was wir nicht liefern, wird dann eben woanders gekauft und hier wird dann mit allen Mitteln produziert: Rodungen, Bewässerungen usw. welche bei unseren Gunstlagen meist nicht nötig sind.
Glaubst Du im Ernst, daß sich eine stetig steigende Weltbevölkerung von Luft und grün-ökologischen Gedanken ernähren kann? Träum weiter - der Zug bewegt sich massiv in Richtung Intensivierung der Landwirtschaft weltweit.

Im Übrigen liegt hier schon eine generelle Fehleinschätzung vor - China bzw. die asiatischen Ländern nehmen ganz viele "chen" Ware: Schwänzchen, Köpfchen, Pfötchen die bei uns kein Verbraucher kauft oder isst. Bei uns wird das Filet gefre...en und die anderen Dinge gehen in den Export.
 
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