Die gute alte 6,5x57

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So viele gebrauchte Repetierer sind in dem Kaliber auf dem Gebrauchtmarkt, so viel Wild ist mit dem Kaliber erlegt worden...
Selten wird eine Neuwaffe in dem Kaliber gekauft...
Aufgrund der häufigkeit des Kalibers, liest man jedoch relativ wenig über,die Murmel in den Foren. Ist es eine Patrone für den Praktiker, der lieber jagd geht anstatt zu posten? Steht die gute alte 6,5er nur zu Hause im Schrank?

An was liegt es denn, dass so wenig Informationen über das Kaliber in den Umlauf kommen?
Wenn überhaupt werden meist Informationen über die "R"-Version gefunden.

Ich bitte hier alle, ihre Erfahrungen zu schreiben.
Positives sowie Negatives ist erwünscht.
Gerne auch Ladedaten.

Der Faden sollte letzten Endes viele Information über die gute, alte 6,5x57 enthalten:biggrin:

Zudem könnte ich recht günstig eine sehr gut erhaltene Büchse erstehen und denke, dass dieses Kaliber recht universell, richtiges Geschoss vorausgesetzt, einsetzbar ist.


Grüße und
Waidmannshail
Sepp.270
 
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heute kauft niemand mehr die 6.5x57.
Wenn es Kal. 6.5 sein muss,dann die 6.5x55 Sweden, da auch eine Mehrzahl an Fabrikpatronen angeboten werden.

6.5x57 ist out - 6.5 SW ist in.

Von der Leistung sind es ein Eiige Zwillinge.
Gleiches Hülsenvolumen.
Geschosse von 5 bis 10,1 Gramm

Bei Neuwaffe meine Empfehlung immer zur internationalen .270 Wichester.
Eine historische Kombinierte, hier ist der Jäger mit der vorzüglichen 6.5x57R hervorragend ausgerüstet.

WmH R-M
 
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Hallo,

ja, leider wird die 6,5x57(R) heute nicht mehr zum Standard gerechnet.
Wie alle "x57er" von 5,6mm bis 9,5mm (die wenig bekannte 10,75x57 mal außen vor) ist auch die 6,5x57, mit adäquatem Geschoß bestückt, nicht nur gut ausballanciert, sondern auch auf das meiste europ. Schalenwild zufriedenstellend einsetzbar.
Wie Rüde-Mann schon schrieb, hat die ehem. schwed. Militärpatrone 6,5x55 in den letzten zwei Jahrzehnten der 6,5x57 den Rang abgelaufen. Ursache war wohl, daß die 6,5x57 nie Ordonannzpatrone war und die schwed. Heimwehrverbände in den späten 80ern/frühen 90ern ihre M96-Gewehre und M96/38-Karabiner auf dem Sammlermarkt verkauften. So kam die 6,5x55 über die Sportschützen zu den Jägern und Waffenhersteller die ihre 6,5x55er Modelle früher fast ausschließl. für den skandinavischen Markt fertigten, bekamen nun ihre Waffen in dem Kaliber auch im Inland abgesetzt.
Als ich nach bestandener Jägerprüfung 1995 einen umgebauten M96/38 anschaffte, war die 6,5x55 bei unseren Jägeren noch weitgehend unbekannt.
In den kombinierten Waffen hatte der 6,5x57R, wie auch der 7x57R und 8x57JRS die Brenneke-Patrone 7x65R in den 60er Jahren den Rang abgelaufen.
6,5x57 und 6,5x57R waren (und sind) zwar noch lange in den Kaliberlisten der Waffenhersteller, zahlreich dürften ihre Absatzzahlen aber nicht sein.
Die starke Zunahme des Schwarzwildes seit Anfang der 90er hat noch ihr übriges dazu getan, auf durchmesserstärkere Kaliber beim Waffenkauf zu gehen.
Und genau da sprang bei den 6,5mm-Liebhabern die 6,5x55 mit ihren langen, QB-hohen 9-10,1g Geschosse rein.
An schweren Geschosse wurde in der 6,5x57(R) nur ein 10g H-ManteloHosp. verladen, das zwar auf SW sehr gut wirkte, aber aus unerfindl. Gründen einer Produktstraffung der RWS vor ca. 15 Jahren zum Opfer fiel.

Grüße
Sirius
 
A

anonym

Guest
Hallo Threadstarter

Ich kenne zwei Jäger, der eine verwendet einen Repetierer Stutzen in 6,5x57 und der andere einen Kipplaufstutzen in der etwas schwächer geladenen 6,5x57 R
Beide sind sehr zufrieden, auch zur Sauenjagd ! Auf Hirsch ebenso. Und für Gams ist das ein bekanntes Weitschußkaliber. Sie verwenden beide unabhängig voneinander das RWS 8,2 Gramm Kegelspitz für alle Wildarten. Von Reh und Gams bis Sau und Hirsch.

Allerdings nicht bei Drückjaden. Bei Drückjagden wird gerne 7x64 bzw. 7x65 R oder 8x57 IS bzw. 8x57 IRS gesehen. Oder die 30-06. Auch die russische 7,62x54 R wird manchmal gesehen. Die 308 Winchester sieht man auch, und neuerdings auch die 270 Winchester. Konservative ungarische Jagdherren verlangen 8 mm Patronen, da hat selbst 30-06 keine Chance.

Weil man bei einer Bewegungsjagd nie so gut trifft wie beim Schuß auf stehendes Wild, und weil das flüchtende Wild viel Adrenalin im Blut hat, wodurch es manchmal erstaunlich schußhart wird.

Schau Dir die Schußtafeln von RWS im Internet an. Vergleiche die diversen 6,5 mm Kailber. Aber laß Dich nicht täuschen !
Bei der österreichischen 6,5x54 Schönauer sind die aus einem 45 cm Meßlauf gemessenen Werte angegeben, bei der deutschen 6,5x57 bzw. 6,5x57 R ist ein 60 cm Meßlauf angegeben, und bei der schwedischen 6,5x55 ist es gar ein 65 cm Meßlauf.

Aber abgesehen von den Drückjagden, bei denen sie diese 6,5 mm Waffen nicht führen, sind die beiden sehr zufrieden. Allerdings führen sie 51 cm Stutzen (20 Zoll) und da sind die Geschwindigkeits- und Energiewerte deutlich geringer als in der Schußtafel angegeben.

Das 6 Gramm und das 7 Gramm Geschoß haben beide schon ausprobiert, waren aber nicht begeistert von diesen. Zwar ist die Flugbahn geringfügig gestreckter – aber auch nicht sehr viel (vergleiche die Angaben in den Schußtafeln!) – dafür sind die leichten Geschoße windanfällig (gerade bei Weitschüssen aufs Feldreh und im Gebirge sehr unangenehm) und außerdem lassen sie in der Wirkung auf Sauen zu wünschen übrig. Die beiden haben viel Erfahrungen gesammelt und haben sich dafür entschieden, nur eine Patronensorte (eben die mit 8,2 Gramm) zu verwenden – niemals tauschen, denn durch Patronenwechsel kommt es immer zu Fehlschüssen.
 
A

anonym

Guest
Frage: Welche Lauflänge hat die Dir angebotene Büchse ?
Welches System ? M 98 oder Mauser 66 oder Schönauer ?
Zielfernrohr ?
Zielfernrohrmontage ? SEM ?
Bei den Schönauer muß Du die Montageart klären, da gibt es leider eine schlechte.
Wenn die gute verwendet wird, kein Problem !
Abzug ?
Beim Schönauer M 72 die Sicherung genau anschauen. Ist zwar eine sehr hochwertige Sicherung (Schlagbolzensicherung), aber man hatte damals das Entsichern geräuschlos machen wollen und daher eine Gummischeibe eingebaut. Jetzt nach 40 Jahren ist der Gummi alt und glashart geworden, er hat keine Haftreibung mehr, er ist spiegelglatt und die Waffe entsichert sich, wenn man sie über der Schulter trägt und am Mantel anstreift . . . Das ist sehr gefährlich.

Der Büchsenmacher kann das zwar problemlos reparieren (wenn er eine Ahnung vom Schönauer System hat), er stanzt sich eine Hartgummischeibe mit Loch zurecht, Materialkosten praktisch Null oder sagen wir 50 Cent, aber Du mußt mindestens drei volle Meisterstunden zahlen . . .

Und er muß wissen, welche Hartgummisorte mit wieviel Shore er verwenden muß.
 
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Vielen Dank erstmal für die schnellen Antworten. Es freut mich dass sich auch manch anderer Gedanken um den jetzigen 'Exoten' 6,5x57 machen.
Für mich verwunderlich war eben nur die Tatsache der vielen Repetierer und Kombinierten in dem Kaliber. Im Gegenzug die wenigen Erfahrungsberichte hier im Forum.

Ich verstehe auch, dass bei Neukauf die x55 bevorzugt wird, da hier das Wiederladeequipment und Fabriksmuni-Angebot bei weitem Größer ist. Bei Neukauf bin ich Rüde-Mann's Meinung und würde wieder zur .270 Win greifen...
Jedoch werden vorzügliche Waffen in dem Kaliber zu Schleuderpreisen verramscht...

Dennoch hoffe ich in dem Faden einiges an Erfahrungen und Daten sammeln zu können!

Keine Angst, in dem Fall handelt es sich bei der angebotenen Waffe um eine R93 Timber in 6,5x57 mit angeblich (laut BüMa) neuem Lauf, um einen recht vernünftigen Preis... Und da ich Wiederlader bin, habe ich auch mit dem geringen Muni-Angebot kein Problem.


Grüße und
Waidmanshail
Sepp.270
 
Zuletzt bearbeitet:
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Morgen,
mein Jagdherr hat einen Repetierer in 6,5x57. Das war früher seine Drückjagd, Hirsch und Gamswaffe (mangels lichtstarker Optik für Sauen weniger benutzt). Mittlerweile fristet sie ein gnadenloses schrankdasein. Auf DJ wurde er damit nicht mehr gerne gesehen. Zur Hirschjagd ist sie auch nicht mehr gut genug und Gams jagd er keine mehr.
Verkaufen kannst knichken die Preise die er angeboten hat sind lächerlich, O-Ton da kann er sie auch im Schrank verrosten lassen...
Muni war RWS KS. Damit war er immer sehr zufrieden.
 
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Moin,

ich habe mir gerade einen 98er in 6,5x57 gekauft. Bisher habe ich aber noch keine Erfahrungen damit. Da ich auch Wiederlader bin, dachte ich auch, dass mit der Munition ist kein Thema. Aber momentan ist nicht an einen Matrizensatz heranzukommen. Ich habe alle mir bekannten Händler abgeklappert. Keiner hat nen Matrizensatz.:19: Hülsen kann man de facto auch nur noch von RWS kaufen. Das ist kein Nachteil. Die RWS Hülsen sind für die angebotenen Hülsen zwar sehr teuer, aber man bekommt eben auch "Exoten" wie die 6,5x57. Irgendwo schlägt sich das im Preis nieder...
Aber irgendwann werde ich schon einem Matrizensatz bekommen, dann geht es weiter... Für den Anfang werde ich wohl mal ein paar Partizan für den Schießstand ordern. Evtl. sind die 6,5x57 Hülsen genau wie die anderen Hülsen von Partizan, dann brauche ich keine RWS mehr, die Hülsen von Partizan sind nämlich sehr gut zu gebrauchen...:26:
 
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..... die Hülsen von Partizan sind nämlich sehr gut zu gebrauchen...

Da gibt es leider auch gegenteilige Erfahrungen. Ein- oder zweimaliges Wiederladen ertragen sie aber fast immer.

Zurück zum Thema: 6,5x57 ist eine ideale Patrone für die zierliche Jägerin.
 
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heute kauft niemand mehr die 6.5x57.
Wenn es Kal. 6.5 sein muss,dann die 6.5x55 Sweden, da auch eine Mehrzahl an Fabrikpatronen angeboten werden.

6.5x57 ist out - 6.5 SW ist in.

Von der Leistung sind es ein Eiige Zwillinge.
Gleiches Hülsenvolumen.
Geschosse von 5 bis 10,1 Gramm

Bei Neuwaffe meine Empfehlung immer zur internationalen .270 Wichester.
Eine historische Kombinierte, hier ist der Jäger mit der vorzüglichen 6.5x57R hervorragend ausgerüstet.

WmH R-M

Ach nö,nicht doch ! Ich hab so viel Knarren,aber die in 6,5x57 Benutze ich am häufigsten und noch dazu mit NP und außerst erfolgreich! Und das Ding ist nicht mal ein 98er,sondern eine Timber !;-)
 
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Da gibt es leider auch gegenteilige Erfahrungen. Ein- oder zweimaliges Wiederladen ertragen sie aber fast immer.

Die Erfahrungen habe ich noch nicht gemacht. Kommt aber ja evtl. noch. Jetzt nach 10 Mal laden, da fallen die ersten Hülsen jetzt so langsam aus. Macht bei dem Preis aber gar nichts, zumal der Großteil meiner PPU Hülsen noch aus dem Verschießen von Fabrikmunition kommt.
Wirklich schlechte Erfahrungen habe ich nur mit S&B gemacht. Da hatte ich ne Charge 7x57, da waren die Zündglocken komplett für den Ar..h. Einige Zündhütchen ließen sich kaum in die Zündglocke bekommen, andere fielen einfach wieder hinaus, ein identisches Los wohlgemerkt. Aber auch die tun jetzt mit Nacharbeit klaglos und zuverlässig ihren Dienst. Die Ladung mit S&B Hülsen ist sogar die präziseste für meinen Drilling. 25mm 3 Schuss, danach geht das Klettern los. Für nen Drilling finde ich das nicht schlecht...

Ich schweife ab, zurück zum Thema.
 
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Hülsen sind für die 6.5x57(R) kein Problem.
Einfach 8x57 Hülsen auf .264" Hülsenhals einziehen.
ggf. mit Zwichenstufe auf 7 mm...

WmH R-M
 
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Ein Drilling mit der Randversion war lange Zeit meine Standardwaffe.
Und im Vergleich zur 7x65R meines Jagdherrn hatte sie in jeder Hinsicht die Nase vorn.
Schlechte Erfahrungen: Fehlanzeige.
In meiner Jugend war die 6,5x57(R) bei den Profis im angrenzenden Forst=Rotwildgebiet(!!) Standard.
Nur der höhere Dienst griff zur 7x64.:-D
Nach meiner Meinung kommt diese Patrone dem Optimum für mitteleuropäische Jagdverhältnisse ziemlich nah, DJ mal außen vor gelassen.

Grüße
 
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Mit der 6,5x57 hab ich zur höchsten Zufriedenheit mit NP in vielen Jahren mehrere Hundert Stck.Rehwild erlegt.Mit NP (Hirtenberger) zu 99% kurze Fluchten mit viel Schweiß.Dafür einzigartig geringe Entwertung.Auf Sauen aller Größe und Kammertreffern meist am Platz oder nur kurze Fluchten. Immer Ausschuß !Allerdings waren es bisher nur Gelegenheitssauen am tage,geschätzt um die 20.Entfernungen bis 150m.
 
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Als ich kenne einen Jäger der immer mit seinen umgebauten Schwedenmauser ( Kunststoffschaft, kürzerer Lauf und Docter sight) im Kal. 6,5x55 auf Drück, und Erntejagd Super erfolgreich Sauen waidwerkt. Es hängt egal bei welchem Kaliber immer der Treffersitz von Erfolg und Misserfolg die Jagd ab.
Wmh Lockjäger
 

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