Wie soll das denn gehen? Die Staatsforsten hätten ja jetzt schon keine Chance, ihre Flächen ohne private Jäger zu bejagen.
Anständige Jagd bedeutet auch erheblichen Personalaufwand. Wie sollen das "einige Ausgewählte" denn machen? Wer bezahlt die? Wo findet man die überhaupt in ausreichender Zahl?
Die Jäger haben momentan das Problem, dass die Mentalität, mit der sie viele Jahrzehnte lang gejagt haben, dank des Klimawandels jetzt massive Probleme für die Leute bedeutet, die bisher damit klargekommen sind, weil es gereicht hat, wenn ein paar Fichten und Kiefern dem Äser entwachsen.
Die Probleme sind inzwischen sogar so groß, dass sie mehrmals pro Woche in Fernsehen und Zeitungen thematisiert werden und damit bisher ungekannte Aufmerksamkeit auf die Jägerschaft lenken, die sonst immer in ihrer eigenen Welt weitestgehend unter dem Radar der Öffentlichkeit geflogen ist. Und plötzlich sieht man sich Fragen ausgesetzt, die offenbar schiere Panik verursachen. Mit dem Geschrei von "Schädlingsbekämpfung", Unterstellungen von Profitgier und "Ausrottungsfeldzügen" greift man permanent Strohmänner an, offenbar, weil einem nichts Besseres einfällt. Der einzige Grund, warum der Jägerschaft bzw. ihren großen Verbänden (deren Interessen auch oft weit auseinandergehen) die Entwicklung nicht noch viel schneller davon läuft ist, dass sie noch eine relativ einflussreiche Lobby stellen. Aber die scheint zu bröckeln, sonst hätten wir heute weder Schalldämpfer, noch Vorsatzgeräte, verlängerte Jagdzeiten, etc.
Wie sich das Ganze noch entwickeln wird, werden wir sehen. Klar ist, dass der Leidensdruck wächst. Wie das aber auf eine Abschaffung der privaten Jagd hinauslaufen soll, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Vielmehr denke ich, dass die Nachfrage nach (privaten) Jägern, die sich der Entwicklung nicht so verbissen entgegenstellen stark wachsen wird.