Die Jagd verkommt zur Schädlingsbekämpfung

S

Schorse2210

Guest
Warum muss es jetzt Spaß machen? Spaßgesellschaft? Soll, dass das neue Selbstverständnis der Jäger sein?
Weil man es sonst nicht macht und dafür Geld und Zeit investiert!
Warum haben die Jäger alle Angst davor zu sagen, das ihnen ihr Hobby Spaß macht???
Warum gehst Du jagen? Weil Du so selbstlos bist und Deinen Beitrag an der Gesellschaft erbringen willst? Oder musst Du Dein Fleisch auch selbst erschießen?
Warum soll ich mich hinter irgendwelchen Pseudo-Argumenten verstecken?
Na klar esse ich auch gerne Wild, aber das könnte ich auch beim nächsten Jäger kaufen, dafür muss ich es nicht selbst schießen! Aber ich will jagen gehen und daher kann ich es selbst schießen!
Wenn ich mehr erlege, als ich essen kann, dann vermarkte ich es und höre nicht auf mit dem Jagen weil meine Truhe voll ist...



WmH
Schorse
 
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Nein, ich bruache keine B
Der Bauer darf Spaß bei der Bewirtschaftung seiner Felder haben, genau wie der Jäger. Es ist aber aus purem Überlebenskampf entstanden. Spaß war also nie die Triebfeder hinter der Jagd. Warum muss es jetzt Spaß machen? Spaßgesellschaft? Soll, dass das neue Selbstverständnis der Jäger sein?
Spaß ist auch die falsche Beschreibung, Freude und Passion an der Jagd treffen es besser.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Als "Bauernjäger" sehe ich die Jagd bei uns als
Ernte von "Feld- u. Waldfrüchten", Verhütung von Schäden an diesen, Erhalt der gesamten (!) Flora u. Fauna durch Hegemaßnahmen und Freude am Umgang mit der Natur.

Leider nimmt nur die Toleranz gegenüber Wild immer mehr ab - und hier sind komischerweise meist die an vorderster Front, welche nur Eigentum der Allgemeinheit verwalten :devilish: :evil:


Nana, wir liegen zwar sonst ganz gut auf einer Linie, aber die Toleranz bei den Verwaltern des Allgemeingutes sollte da nicht allein betrachtet werden. Ich gebe da nur als Stichwort "Ausmähen".
Auch hier im Forum haben schon einige Zitate aus der Verwaltung des Eigentums für Entrüstung gesorgt.

Nur am Rande erwähnt.

Ansonsten würde ich mal sagen, hängt viel von der eigenen Einstellung ab und in zweiter Linie vom Umfeld. Selbst jage ich nicht mit Vollstreckern, aber auch nicht mit den Erntefuchshegern zusammen.


CdB
 
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Vorsicht! NIcht persönliche Motivation und Legitimation verwechseln oder durcheinanderbringen.
Ich bin aber ausschließlich für meine persönliche Motivation verantwortlich. Die Legitimation ergibt sich aus den geltenden Gesetzen und Rechtsverordnungen.
Es sind die altruistisch asketischen Jäger, die permanent höhere Motive heucheln um damit bei einer nichtjagenden und naturfremden Gesellschaftsmehrheit eine Absicherung der Legitimation ihrer persönlichen Jagdvorlieben zu erwirken.
 
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genau das, es fehlt all das, was einen Jäger ausmacht.
Es gibt wie ich immer wieder betone , fast nur noch Jagdscheininhaber.
Das Jagd sehr viel Arbeit macht und nicht nur am Wochenende aus schießen besteht haben diese noch nicht begriffen. Anzeige: Suche Jagdmöglichkeit, auf Sau, Sika, Rot / Dam / Reh 150 km im Umkreis von......!!! Da ist die Überschrift richtig gewählt und die allermeisten Beiträge auch. Ich bin überrascht.
 
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HighTech? Vor vielen Jahren hab ich mal in der Eifel nachts auf Sauen angesessen. Gewaltig dunkel. Um mich rum hat´s geknallt, als wäre Krieg. Hmmmm. Ich hab das nie verstanden.

Aber mal die waidheilige Moralkeule auspacken. Nur weil es den Freunden aus der Nachbarschaft nicht so an der uroitschen Waidmannstradition liegt - deswegen sind das bestimmt ganz schrecklich schlechte Menschen, oder? Moralisch verkommenes Gesindel und so....
Es geht nicht um den Menschen.....oder wo steht das ???
Es geht um "mit Geld kann ich alles machen" .......ich kenne einige Pächter die heimatnahe, jahrelange Jagdbezirke verloren haben weil sie bei der Vergabe kurz mal um das doppelte überboten wurden, von gelben Nummernschildern ......! Nur weil die Genossenschaften vor lauter Geldgier blind waren (kein Wunder wenn man weiß wer da drin sitzt 😂!) ...gut , Geldsäcke mit scheiß Charakter gibt es hier auch genug .....!
Geld verdirbt ja auch gar nicht den Charakter, es hebt den wahren Charakter nur hervor !
Grüße +WMH Olli
 
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Darf ich mal laut lachen? Wenn Jagd nur noch als Schädlingsbekämpfung gesehen wird, dann erübrigt sich das Recht zur nachhaltigen Nutzung verschiedenster Wildarten und die damit verbundene Pflicht zur Hege. Dann gibt es nur noch die Einteilung in böses wildlebendes Tier, welches sofort totgeschossen werden muß und in gutes wildlebendes Tier, was auf jeden Fall geschont werden muß!
Und schon ist der Strohmann wieder da! Seltsamerweise kommen diese Begriffe wie "Schädlingsbekämpfung" und Einteilungen in "gut" und "böse" immer nur von der traditionellen Seite. Die echten Ökos sehen sich weder als Schädlingsbekämpfer, noch handeln sie so und schon gar nicht nehmen sie so ein Vokabular in den Mund.
Dadurch bieten sie anscheinend zu wenig Angriffsfläche, sodass mann ihnen diesen Blödsinn andichten muss.

Wie das gehen soll? Dann werden Berufsjäger, Forstwirte, Förster und Ranger vollberuflich jagen und gut ist! Geld wird dafür von der öffentlichen Hand bereit gestellt und man hätte den Vorteil, daß das Bedürfnis auf Waffenbesitz noch mehr zusammengestrichen werden kann! Schöne neue Welt!
Als jemand der ein bisschen Einblick hinter die Kulissen vom Forst hat kann ich dich da beruhigen. Das wäre vielleicht tatsächlich eine Lösung für viele unserer Probleme, ist von der Umsetzung her aber fern jeder Realität.

Die guten Jäger haben immer den berechtigten Ausgleich zwischen Wild und Land und Forstwirtschaft hingekriegt. Das war mit Jagd immer hinzubekommen!
Nein haben sie nicht, sonst stünden wir ja jetzt nicht da, wo wir stehen. Es wäre hinzubekommen gewesen, das stimmt. Aber man wollte man offenbar nicht.

Genau die braucht niemand auf der Jagd.
Doch, heutzutage muss jeder, der ein Tier tötet einen Grund dafür haben, und das ist auch gut so.

Nur ein kleines Beispiel von vielen, wie unökologisch, der moderne, der "Besserjäger" sich eigentlich verhält und wie er die Natur mit Füßen tritt : Der Altersklassenaufbau ist unter dem klassischem, vernünftigem Jäger, der auch über die entsprechende Achtung vor dem Leben verfügt, ein wesentlicher Bestandteil seines jagdlichem Handels.
Wenn man aber Reviere, in denen der modere Geist Einzug gehalten hat, in Augenschein nimmt, dann muss man feststellen, dass es so gut wie kein altes Wild mehr gibt.
Mal abgesehen davon, dass ich entschiedenst in Frage stelle, ob du auch nur in deinem eigenen Revier in der Lage bist, eine Altersstruktur einigermaßen zutreffend festzustellen, ist es völlig normal, dass die alten Individuen die kleinste Gruppe im Bestand stellen. Nennt sich Alterspyramide und ist ein grundlegendes biologisches Prinzip.
Das spiegelt sich auch ganz gut in meiner Strecke wieder: Kitze, Schmalrehe und junge Böcke machen bei weitem den größten Teil aus, sehr alte Böcke und Geißen den Kleinsten.
Wenn man seinen Abschuss natürlich mit Knopfböcken und Unfallwild erfüllt, sieht das freilich anders aus.

Die Hege ist abgeschafft, unter dem Deckmantel der "Ökologie", was an Heuchelei kaum noch zu übertreffen ist. Denn mit einem naturnahem Wildbestand hat das auch nichts , aber auch gar nichts mehr zu tuen. Es geht rein nur noch um Zahlen.
Was ist denn bitte ein "naturnaher Wildbestand"?

In der ehem. DDR gab es zugegeben einen überdurchschnittlich hohen Wildbestand. Allerdings wurde hier auch noch flächendeckend mit Gatterung und Einzelverbissschutz gearbeitet.
Gatterung und Einzelschutz, damit du einen "naturnahen Wildbestand" haben kannst? Genau mein Humor!
 
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1 Jun 2017
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Die Frage ist was will mit solchen Fäden anfangen.

Ich denke jeder der Sätze wie Wald vor Wild, Schadenverhütung durch hohe (Schwarz)Wildabschüsse, Verkürzung der Schonzeit auf Rehwild usw. hört, kann schon den Eindruck bekommen kann dass wir uns von der "früher" gelebten Jagd entfernen.
Jeder zweite Jungjäger in meinem Umfeld hat sich als erstes eine Wärmebildkamera und ein Vorsatzgerät beschafft, ein Teil nutzt es ausgiebig etwa auf diese Art: bis 22:00 vor dem Fernseher sitzen, dann mit dem Auto ins Revier und Feuer frei.
Wenn man die Herren dann fragt ob das noch Jagd ist?! "Egal, mein Pächter hat Stress wegen Schäden, der findet es gut..."

Trotz allem wird bei uns die Tradition gepflegt, Jagdhornbläser, Strecke legen, Brauchtum, Wald/Wildtage mit Kindergärten und ähnliches.
 
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2 Apr 2019
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Ich werde hier nie verstehen warum regelmässig Tröds eröffnet werden, wo vorher schon klar ist, das sie nach 3 Seiten aus dem Ruder laufen und für die unangemeldeten "Mitleser" die volle Breitseite bieten

Selber Gedanke kam mir gerade auch, die Art wie man gerne jagen möchte obliegt glücklicherweise jedem einzelnen. Dementsprechend ist jede Diskussion wie es denn richtig ist oder wer hier gut und wer böse ist, relativ überflüssig.
Ich persönlich seh mich definitv auf der traditionellen Seite, trotz meines jungen Alters und der Tatsache, dass ich ursprünglich auch vom Forst komme, beklage mich aber auch nicht über andere Taktiken und Denkweisen solange ich nicht selbst als "Falschmacher" hingestellt werde. Jedem das seine🤷🏻‍♂️
Lg und WMH
 
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18 Mrz 2018
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Ja, z.B. den Grund der berechtigten Jagdausübung, gewährleistet durch entsprechende Jagdgesetze, welche wiederum abgeleitet sind aus dem Eigentumsrecht.
Darauf wollt ihr euch wirklich verlassen? Erst fürchtet ihr um eure Existenz und dann nehmt ihr euch eure Existenzberechtigung aus einem Gesetz?
 
M

Mannlicher764

Guest
Unsere Gesellschaft unterliegt in den letzten Jahren einem starken Wandel, der eine immer stärkere Entfernung von der Natur und ihren Gesetzen mit sich bringt.
Ob der gut oder schlecht ist, möchte ich hier nicht beurteilen.
Tatsache ist das wir uns mit der Jagd dem nicht entziehen können wir können es etwas hinauszögern aber nicht verhindern.

Wir sind in manchen Punkten nicht einer Meinung, aber für diesen Post bekommst du von mir 👍👍👍👍👍

Das Problem wird sich dann richtig bemerkbar machen, wenn die naturfernen, bzw entfremdeten die Richtung bestimmen und regieren
 

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