Ich schmelze es mal zusammen.
Auch wenn jetzt wieder ein Geschrei los brechen wird und bestimmt auch der ein oder andere mitrasiert wird, der sich redlich bemüht und sich dann bitte einfach nicht angesprochen fühlt!!!!!!!!!!!!
Die auch leider oft genug von Jägerseite bejubelte Möglichkeit per Schnellbesohlung an den JS zu gelangen, führt nunmal dazu, dass unfassbar viel Grundlagenwissen auf der Strecke bleibt.
Und so natürlich auch ganz schnell die Überlegung, warum man den eigentlich macht was man macht. Weil man gar nicht mehr alle Zusammenhänge kennengelernt hat, kann man sich darüber schlicht auch keine Meinung bilden. Logisch irgendwie.
Und wer die Zusammenhänge nicht kennt, sich deswegen keine eigene fundierte Meinung bilden kann, ist im Ende abhängig von Vorgaben und Ansagen anderer.
Ist überall so. Die Jagd macht da keine Ausnahme.
Bekommt man als Maschinenbediener nur drei Handgriffe angelernt, weiß man nicht mal im Groben, wie das Ding funktioniert und muss eben das tun, was einem der Anlagenführer ansagt, macht ein dummes Gesicht, wenn man mit den drei Handgriffen nicht mehr weiter kommt.
Muss jeder für sich entscheiden. Mein Anspruch und mich und mein Tun ist da ein anderer.
Zum Thema Tradition, die ja in mancher Augen nur dann gut, schützenswert und selbstverständlich ist, wenn sie andere als die indigene Bevölkerung betrifft, ist zu sagen, dass sie aus gewisser Notwendigkeit heraus entstanden ist.
Angefangen von optisch der Umgebung angepasster Bekleidung (Camo, Realtree etc ist nix anderes als eine Weiterentwicklung selbiger) über die Jägersprache, eben eine Fachsprache, die sehr exakt Dinge ausdrückt, die sich in NJ Sprache eben nicht so schnell und eindeutig abbilden lässt.
Das hat sich auch bis heute nicht verändert.
Beispiele?
Ansprechen
Abgekommen
Alttier
Sag mal ohne Jägersprache "hab das Alttier als abgekommen angesprochen"
Wer mir hier mit einem Gefasel à la "die ältere Frau vom Hirsch hatte einen schmutzigen Po und war sehr dünn und strubbelig, hab ich gesehen" kommt, kann doch gern lieber Golf spielen gehen.
Und die Tradition, dem erlegten Wild einen gewissen Respekt gegenüber zu bringen, in Form von Strecke verblasen, letzter Bisse, Trophäen aufsetzen etc, ist auch, ganz zur Beruhigung einiger, keines Wegs eine deutsche Erfindung, die man daher ablehnen muss oder derer man sich schämen könnte, sondern selbstverständlicher Teil des Lebens als Jäger und Sammler, das sämtliche Völker weltweit entwickelt haben und bis heute fortführen.
Heute und bei uns kann man sagen eine gewissen Ethik, aus dieser Tradition heraus geboren.
Also ist Tradition in vielen Dingen eben bis heute das Weitergeben des Feuers und nicht die Bewahrung der Asche, wie hier einige, die möglicherweise nochmal drüber nachdenken sollten, behaupten.
Und seltsamerweise werden überall auf der Welt Klimmzüge gemacht, um der indigenen Bevölkerung ihre Traditionen zu bewahren, weil man festgestellt hat, wie wichtig selbige zum Überleben des einzelnen Individuums sind, nur bei uns wird ein Theater darum veranstaltet und es wird bei keiner Gelegenheit ausgelassen, Tradition in jedweder Form in Frage zu stellen.