Die Katze ist aus dem Sack. LJG NRW

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... vielleicht findest Du jemanden, der es Dir erklären kann ...
Erkläre es mir doch bitte. Von mir aus gerne nur in Stichworten. Was außer Demonstrieren wird hier angeraten? Wie soll das "Kämpfen" denn konkret aussehen? Welche seiner Möglichkeiten hat Herr Müller-Schallenberg bislang sträflich nicht genutzt?
 
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Wir sind eine kauzige Gurkentruppe, durchseucht von weltfremden Laberbacken, die auch noch so blöd sind, dem politschen Gegner mit "Kampf, Protest und Gegenwehr" in Form des Jagdhornblasens drohen zu wollen und ihm sogar noch selbstgefällig versichern, dass wir dafür auch bereit sind den gesitteten Dialog aufgeben

Mit anderen Worten: Maulhelden. Leichte Beute.

Das sehe ich komplett anders. Im Vorfeld wurde ja gemeinsam geredet.
Gesittet. In Geheimverhandlungen. Hinter verschlossenen Türen. In konstruktiven Gesprächen. Auf Augenhöhe.

Habe ich alles schon gehört. Nicht von den Jägern, sondern von der Sportschützenseite. Bei jeder Verschlechterung der Bedingungen kam das immer gerne Gehörte: Aber es hätte ja noch viieeeel schlimmer kommen können. diese Kröte müssen wir eben schlucken.
Und mit dieser Salamitaktik wird man den privaten Waffenbesitz genauso abschaffen wie die Jagd.

Und wenn mein Gegenüber nicht an Gesprächen interessiert ist, dann macht ein Reden eben einfach keinen Sinn.
Und es immer noch ein Unterschied ob man als Wutbürger randaliert oder eine normale Demonstration durchführt. Nicht umsonst ist das Recht auf Demonstration im Grundgesetz verankert.

Glaubst du im Ernst du kannst mit Argumenten an die entsprechenden Politiker etwas ändern?
 
A

anonym

Guest
Erkläre es mir doch bitte. Von mir aus gerne nur in Stichworten. Was außer Demonstrieren wird hier angeraten? Wie soll das "Kämpfen" denn konkret aussehen? Welche seiner Möglichkeiten hat Herr Müller-Schallenberg bislang sträflich nicht genutzt?

Ich will es noch einmal versuchen:

- Wir haben kein Bündnis gebildet zwischen Sportschützen, Fischern, Landbevölkerung, Naturschutz usw. Statt dessen haben wir separiert, sogar innerhalb der Jägerschaaft und Pfründe verteigt.

- Es gibt kein offen grundsätzliches positives Bild der Jagd, sondern Stückwerk, Reaktion und Kleingeisterei.

- Jagd hat es nicht geschafft, sich als tragende Bewegung einer freiheitlichen, naturnutzenden und -bewahrenden im besten Sinne konservativen Bewegung darzustellen, sondern hat wohl verdient das Image von ewig Gestrigen erworben. Als highlight die Hubertusmesse.

- Die Grundsätzlichen Fragen liest man nirgends im LJV statt dessen Klein in Klein. Die Argumentation müsste aber so laufen, dass auch Jagduninteressierte gar nicht an pro Jagd vorbeikämen.

- Einzelne lokale Aktion werden eher misstrauisch gesehen, sind Sie doch eine Bedrohnung der Deutungshoheit.

- Statt Freiheit und Pluralismus bis in die JVs zu fördern, werden die LJVs zu Zentralorganen mit Zwangsmitgliedschaft umfunktioniert. Das ist in hohem Maße unglaubwürdig.

Die Antworten darauf findest Du in diesem tröt.
 
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Solange Jäger die zum neuen Jagdgesetz befragt werden (vor der Volage von Remmel) nur was von: Kastrationspflicht für Katzen oder Leinenzwang für Hunde in der Brut- und Setzzeit faseln, ist das Problem deutlich an der Basis zu suchen. Oft werden Sachen angeführt, die mit dem Jagdgesetz soviel zu tun haben wie die StVO mit Bildung.


Waidmannsheil Lucas
 
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... Glaubst du im Ernst du kannst mit Argumenten an die entsprechenden Politiker etwas ändern? ...
Glaubst Du im Ernst Du kannst mit einer Demonstration der Jäger etwas ändern?

Kurz zum Recht auf Demonstration: Ich halte es für richtig und wichtig. Zu wichtig um in unangemessener Verhältnismäßigkeit in Anspruch genommen zu werden. Diese unangemessene Verhältnismäßigkeit ist für mich persönlich auch immer dann gegeben, wenn nicht zuvor oder mindestens parallel alle anderen Möglichkeiten der Durch- / Umsetzung ihrer Interessen von den Demonstrierenden ausgeschöpft wurden. Darum auch mein Hinweis etwas früher in diesem Faden, dass ich 1.000 Briefe und 1.000 Gespräche mit Entscheidungsträgern für wirksamer halte als 1.000 Hörner vor dem Landtag.
 
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M.E. schliessen 'kämpfen' und Dialog sich nicht aus.

BEIDES ist wichtig, öffentliche Empörung und Diskussion! Zur Regionalkonferenz fahren und den MdL seines Wahlkreises kontaktieren und mit Sachargumenten gegen die geplanten Änderungen versorgen.

Aber vor allem muss die Jägerschaft endlich mal den Schulterschluss suchen, sowohl mit anderen Naturnutzern als vor allem auch untereinander. Gemeinsam an so vielen Fronten wie möglich Flagge zeigen und Druck aufbauen, alles andere ist IMO zum scheitern verurteilt.

United we stand, divided we fall...aber wenn ich diesen Thread hier als repräsentativ für die gesamte Jägerschaft ansehe, wird es wohl auf das Letztere hinauslaufen.
 
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... United we stand, divided we fall...aber wenn ich diesen Thread hier als repräsentativ für die gesamte Jägerschaft ansehe, wird es wohl auf das Letztere hinauslaufen ...
Deine Sorge scheint eher unberechtigt. Auch mit Blick auf den Parallelchat mit der Umfrage zum Thema http://forum.wildundhund.de/showthread.php?96347-Weitere-Vorgehensweise-neues-Jagdgesetz-NRW sieht es doch nach großer Einigkeit zumindest innerhalb der Jägerschaft aus. Kämpfen, Härte zeigen, unnachgiebig bleiben, Widerstand organisierten, ... wird schon. Remmel vereint die Jägerschaft ... zumindest den größten Teil. Wenn jetzt noch "Funktionärsköpfe" rollen und solche Typen wie ich auch nicht länger als Bremsklötze am Siegeswagens des deutschen Weidwerkes kleben, dann wird endlich alles gut. ;-)
 
D

Daimler1989

Guest
M.E. schliessen 'kämpfen' und Dialog sich nicht aus.

BEIDES ist wichtig, öffentliche Empörung und Diskussion! Zur Regionalkonferenz fahren und den MdL seines Wahlkreises kontaktieren und mit Sachargumenten gegen die geplanten Änderungen versorgen.

was die Grünen wollen, wissen wir, das steht im Entwurf.
Was die SPD will, steht im Koalitionsvertrag mit den Grünen: regieren. Und dafür dürfen die Grünen das Jagdrecht ändern.
was die CDU will, wissen wir, weil sie sich gegen Remmel positioniert und zwar seit Jahren.
die FDP: dto.
die Piraten: hört man nix von

die einzigen Adressaten von Protest sind also SPD- und Grünen-MdL. Und unter denen sind allein die Sozis jene, denen man wirkungsvoll klar machen sollte, dass die Verabschiedung eines solchen Entwurfs für sie Folgen haben könnte. Denn allein aus Gründen der Koalitionsräson die Jagd zu verkaufen, traue ich denen zu. Dumm nur, wenn das dann jeder Abgeordnete vor Ort in seinem Wahlkreis auch vertreten muss. Allerdings sehe ich ein problem mit Sachargumenten: Die meisten MdL haben von dem Thema keine Ahnung und sondern die üblichen Sprachregelungs-Sprechblasen ihrer Frakion ab. Ich fürchte, da muss man dann mal mit Druck arbeiten. Warum nicht mal ne kleine Demo vorm Wahlkreisbüro rot/grün? Kann man dann schön Wildwürstchen für die Passanten anbieten - das Volk versteht am ehesten, was man sagen will, wenns es was zu futtern ha :biggrin:
 
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Deine Sorge scheint eher unberechtigt.Auch mit Blick auf den Parallelchat mit der Umfrage zum Thema http://forum.wildundhund.de/showthread.php?96347-Weitere-Vorgehensweise-neues-Jagdgesetz-NRW sieht es doch nach großer Einigkeit zumindest innerhalb der Jägerschaft aus.

Ich habe mich unklar ausgedrückt. Mit Jägerschaft meine ich nicht die Diskussionen hier im Forum, sondern die weitaus größere Zahl der Jäger 'da draussen', die nicht so internetaffin sind und sich auf die Infos stützen, die von ihrer KJS/ihrem Hegering kommen.

Kämpfen, Härte zeigen, unnachgiebig bleiben, Widerstand organisierten, ... wird schon. Remmel vereint die Jägerschaft ... zumindest den größten Teil. Wenn jetzt noch "Funktionärsköpfe" rollen und solche Typen wie ich auch nicht länger als Bremsklötze am Siegeswagens des deutschen Weidwerkes kleben, dann wird endlich alles gut. ;-)

Schade, daß von Dir argumentativ nicht mehr kommt als "Macht mal, ihr ****en, ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt!", zumal Du genauso betroffen sein wirst, wie diejenigen, die hier unverzeihlicherweise nicht Deiner Meinung sind.
 
A

anonym

Guest
Du kommst auf die Hallig Hooge. :twisted:

Auf den Halligen und Wurten leben die wehrhaftesten Bürger dieser Republik. Dort dürfte er sich dann richtig wohlfühlen, weil... In der Ruhe liegt die Kraft. Vor einem Sturm ist das Wetter vorher oft auch tagelang still und trügerisch.

Aber ob er sich da als Binnenländer unter all den Sturköppen wohlfühlt?

Aber ob wir mit stoischer Ruhe in diesem Falle weiterkommen, wage ich ernsthaft zu bezweifeln.
 
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50+

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Moin,

wenn hier, auf Grundlage der Forumsdiskussion, von "der Jägerschaft" gesprochen wird, ist das wohl etwas anmaßend.
In meinem realen jaglichen Umfeld, hier im schönen Sachsen, interressieren sich die meisten eher wenig bis garnicht für die Diskussion hier. Quer durch alle Altersklassen. Das Thema wird eher durch die gängigen Jagdzeitschriften zur Kenntniss genommen und meist unter "alltäglicher Wahnsinn" abgetan.
Die Meinung der meisten mit denen ich spreche sind zur veröffentlichung ganz sicher nicht geeignet. Bereits die moderaten Änderungen in unserem LJG werden ablehnend verwundert bis absurd lächerlich bewertet. Da kommen dann Bemerkungen wie "Eisen haben wir nach dem Krieg geladen weil es nichts anderes gab" oder "Es ist wie immer, lass die mal Gesetze schreiben, wir gehen jagen".
Keineswegs will ich damit sagen das hier Chaoten unterwegs sind. Die Mentalität ist nur durch 40 Jahre Ausweichstrategie geprägt. Für uns ist es nichts neues das der Staat sein Ding macht und wir unseres.

Natürlich gebe es tatsächlich Möglichkeiten effektiv auf die Politik Einfluss zu nehmen. Kein einziger hier hat sie angeführt. Der Ansatz, so oder so, über die einzelnen Punkte der geplanten Änderungen zu streiten wird zur Niederlage der Jäger führen. Niemand sagt das jegliche Änderung am Jagdgesetzt überflüssig und falsch ist. Das ist nicht naiv. Eine komplette Blockadehaltung der Jäger, organisert oder nicht, würde in der Öffentlichkeit die Frage aufwerfen warum denn eigentlich Änderungen nötig sind wenn doch die einzige tatsächlich betroffene Gruppe komplett dagegen ist. Die Gesetzesänderung wäre schlicht nicht durchsetztbar.

Allerdings wird das ganz sicher nicht geschehen weil es in unseren Reihen viel zu viel Obrigkeitshörige im weitesten Sinne gibt.

Zu Skogman fehlen mir schlicht die Worte, darum lasse ich es.

Nun denn, horrido, ich geh jetzt jagen und rufe der stolzen, unabhängigen Jägerschaft ein kräftiges

Weidmannsheil

zu
50+
 
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hätten die Hegeringleiter, Vereinsvorsitzenden etc. aktiv werden müssen.
Wenn ich an die Briefe unseres Hegeringleiters denke, von dem nur gebetsmühlenartig kam "müssen wir uns auf was gefasst machen" und "Die Jägerschaft muss mehr Aufklärung betreiben", aber konkrete Aktionen wurden nie angesetzt.

Man muss sich evtl. auch fragen ob ein "Aufschrei" in der Jägerschaft uns nicht durch andere Medien, wie z.B. eine große Tageszeitschrift mit vier Buchstaben, dann so richtig in die Ecke drängen würde.
Die sind ja schnell mit Aussagen das die Jäger sich ihrer Schießgelegenheiten beraubt sehen usw.
Bei sowas hat man schnell einen Großteil der Bevölkerung gegen sich, welche dann solche Gesetzesvorlagen unterstützen. Remmel braucht dann nur noch zu gucken, womit kann er mehr Wählerstimmen fangen.

"Was tun? sprach Zeus. Der Herbst, die Jagd [..] ist nicht mehr mein" - (Schiller)
Und das ist für mich die zentrale Frage. Was kann und sollte man tun? Wer hat die Möglichkeiten überhaupt etwas zu ändern bzw. ändern zu lassen?
 
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Die Jagd kann nur mit möglichst vielen Befürwortern erhalten werden. Und da ist Masse gefragt, nicht Elite.
Meinst du jetzt Masse an Jägern oder Masse im Sinne von Zusammenarbeit mit anderen Verbänden?
Im ersten Falle wirst du mir sicher erklären, wie und wo die "Massen" dann jagen- im zweiten Fall stimme ich dir zu.
 
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Diese ganze ex-post Beurteilung der Kampagne und diverse Schuldzuweisungen bringen jetzt auch nichts mehr. Ich hätte/wollte/würde manches vielleicht auch anders gemacht haben, habe ich aber nicht - bin ja nicht mal aus NRW. Ob die LJV-Spitze es besser gemacht hat als mancher Mitforisti es gemacht hätte, kann man später noch am Kaminfeuer bereden.

Fakt ist, die Zukunft beginnt genau jetzt.

Was kann man ab dem heutigen Zeitpunkt tun ?

1. Schreibt an Euren MdL, sprecht mit SPD-Mitgliedern, da muss man auf jeden Fall einen Hebel ansetzen.

2. Bitte besucht die Regionalkonferenzen zahlreich, damit dem LJV als Verhandlungsführer der Rücken gestärkt wird. Remmel und Co. denken nicht nur in Ideologien, sondern auch in Wählerstimmen. Wenig Beteiligung = wenig Wählerstimmen zu verlieren = wenige Änderungen. Bitte sprecht das auch in Eurem jagdlichen Bekanntenkreis an. Organisierte Busfahrten wurden bereits erwähnt.

3. Schreibt jetzt noch einmal sachliche Leserbriefe in der Regionalpresse, greift nicht alles auf, sondern vor allem offensichtlichen Unsinn wie Wildackerverbot im Wald.

4. Wenn ihr noch Mitglied bei BUND oder NABU oder ähnlichen Vereinen seid, jetzt den Vorstand noch einmal so richtig angehen, Beitrag aussetzen, lästig fallen.
 

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