Erst mal Gratulation zum Mut, eine solche Geschichte hier öffentlich zu posten.
Ob du dir im Klaren darüber warst, was du nun an Kritik einstecken musst, weiß ich nicht.
Ich hoffe sehr, dass du durch diesen "verbockten" ersten Rehbock etwas gelernt hast für das weitere Jagen.
Ich persönlich finde es schon schlimm genug, wenn man als JJ seine erste Erfahrung auf so eine Art macht - ich bräuchte da nicht auch noch öffentliche Kritik und würde das Erlebte still für mich verarbeiten.
Beim Lesen wurde mir wieder bewußt, was ich für ein Glück hatte bei meinem ersten Rehbock.
Die Jagdgöttin war mir hold und das Erlebnis des allerersten Schusses auf ein lebendes Stück Wild werde ich nie vergessen. Ich war voller gegensätzliche Gefühle. Stolz, Adrenalinstoß, Demut und zugleich ein wenig erschrocken über die Fähigkeit, mit ruhiger Hand ein Lebewesen ins Jenseits befördern zu können. Der Bock lag im Feuer, der Schuß ging mitten durchs Herz und ich war einfach dankbar und habe noch einige Zeit neben dem Bock sitzend verbracht in aller Stille.
Ich weiß nicht, ob ich bei so einer Geschichte wie deiner weiterhin die Jagd ausgeübt oder lieber aufgegeben hätte.
Ich habe hohe Ansprüche an mich bezüglich der Art des Erlegens und mein Mann, der schon seit der Kindheit jagt, sagt immer zu mir : Sei glücklich darüber, dass du bisher immer gut geschossen hast. Es wird auch bei dir der Tag kommen, an dem dir das mal nicht gelingt.
Da hat er sicher recht. Ich bin nur froh, dass mir das nicht gleich beim ersten Mal passiert ist.
Ich wünsche dir jedenfalls, dass du ab jetzt bessere Jagdgeschichten erzählen kannst !