Die Laikas

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rechy schrieb:
tobbe76 schrieb:
Stimmt. Die Russen sind da sehr genau. Und ich meinte, genau wie du auch. dass alle Spitze die verbellen vom Russen Laika genannt werden da Laika ja von lajatj- verbellen, oder bellen kommt. Auch die skandinavischen Spitze kamen ursprünglich aus dem Osten mit den damals noch nicht bekannten Samen. Das liegt aber schon eine Weile zurück.

Um noch mal was zum Karelaren zu sagen. In seinem Phenotyp unterscheidet er sich von der REL. Ganz genau betrachtet haben beide unterschiedliche Lichter und Fang. Kopfform ist beim Karelaren nicht so lang gezogen wie bei REL. Aber wie du schon geschrieben hast könnte man manchmal den einen Hund zur anderen Rasse zählen. Ich kenne das in der gleichen Form bei der Hamiltonbracke und der Finnenbracke.

Nungut, geschenkt, ich hab hier in Deutschland noch nicht sehr viele Karelier gesehen, drum werd ich mich nicht mit dir streiten. :D

Nööö, streiten brauchen wir uns nette! :p

Der größte Unterschied liegt aber beim Jagen. Und da ist die REL eben typisch laika. Kurze Suche, klebt am Mann sozusagen, jagt oftmals nicht länger als 20 min hinter dem Stück her und verbellt auch nicht stundenlang.

Das ist wohl den Umständen geschuldet, möglicherweise gilt ein skandinavischer kurzjagender Laika, hier schon als Weitjäger :shock: :D
Aber je nachdem wie die Hunde eingearbeitet werden gibts hier halt auch Kurz- und Weitjäger.
An krankem Wild arbeiten die Hunde die ich kenne alle bis das Stück liegt und viele Hunde sind sehr ausdauernde Totverbeller.

Darüber hinaus hat das Kurzjagen auch seine Vorteile bzgl. der dichten Verkehrsinfrastruktur in Deutschland.
Die größten zusammenhängenden (unzerschnittenen) Jagdgebiete, auf denen wir arbeiten; sind meist (ehemalige) Truppenübungsplätze mit bis zu 5000 ha - für skandinavische Verhältnisse oder gar russische ein Witz


Absolut! Wir jagen auf 4100 ha und ich war heute mit einem Kumpel draußen im Revier. Sein Gråhund hatte einen Elch verfolgt. Ohne Garmin hätten wir den gar nicht verfolgen können. Wir hörten weder Sicht- noch Ganglaut. Es ist ein absoluter Blödsinn mit Weitjagern zu jagen (für unsere Verhältnisse). Meistens sind die Hunde dann außerhalb des Revieres. Ich bevorzuge auch lieber einen für unsere Verhältnisse Kurzjager. Z bsp: Suche ca 20 min. Wenn das Stück flüchtet sollte der Hund nicht länger als 20 min hinterjagen und verbellen sollte er ungefähr eine Stunde. D h am gesunden Stück.

Ich habe genau die gleiche Erfahrung gemacht. laiki bleiben am kranken Wild bis es zur Strecke kommt. kein kadavergehorsam. meine ließ alles links liegen um an ein krankes Stück zu gelangen. Ich kann auch bestätigen, dass die Laiki die ich kenne todverbellen.

Mir ist ein Hund lieber mit dem ich auch ohne Garmin kontakt habe.
;)

Karelare ist "etwas" ausschweifender. Suchen können bis zu einer Stunde sein und beim Verbellen handelt es sich um Stunden. Auch ist er vom Wesen her härter. Der Karelare geht den Elch ruhig an. Die Laika setzt ihm normalerweise mit vollem Tempo nach. Ich weiss leider nicht wie die Laiki in Russland jagen. Habe ich noch nicht gesehen. Oder besser gesagt wie die Russen mit ihren Hunden Elche jagen.

Wenn ich so etwas schreibe ist das natürlich pauschal. Es gibt immer den einen oder anderen Hund der aus der Reihe tanzt.

DAS bedeutet in Deutschland schon ein oder mehrere Prozentpunkte des gesamten hiesigen, jagdlich genutzten Rassebestands. :shock:

Was mir ganz gut gefällt, ist das ihr euch über Jagdspitze unterhaltet. Ist nicht so gewöhnlich in D. :)

Kommt auch nicht sehr häufig vor, wenn du dir mal die Daten der Posts ansiehst und ist dann meist eher einseitig. :?

Ich wollte noch kurz darauf hinweisen, dass ich kein Laikaexperte bin nur weil ich selber mal eine geführt habe. Ich habe sie aber sehr oft jagen gesehen und auch selber mit ihnen gejagt. Wir haben 4 Ostsibirische laiki in der Jagdgesellschaft. Nicht unbedingt die besten Hunde bei der Elchjagd. Da habe ich mehr vertrauen zu den Jämthunden und Gråhunden. Habe auch andere am SW gesehen. Naja. es gibt besseres.

In D sieht das wie gesagt anders aus. Da steckt mehr drin, in den laiki. Bessere Zuchtauswahl und eine Zucht auf Schärfe.


Um wieviel es hier anders aussieht kann ich nicht beurteilen,da ich die skandinavischen Verhältnisse nicht kenne.
Für die jagdliche Brauchbarkeit in D, ist der Einsatz am Schwarzwild der wesentliche Gesichtspunkt.

Da ist eine "kontrollierte" Schärfe das non plus ultra.


Ich habe mich mal mit Herrn Fahrer drüber unterhalten. Ich sagte zu ihm folgendes: Ich würde mir nie wieder einen Hund in Schweden kaufen und schon gar keine Laika. Die würde ich mir entweder bei ihm holen oder aus dem Ostblock.



rechy
[/b]

Wenn ich die Möglichkeit hätte würde ich gerne 2-3 Laiki führen. Ist bei mir im Moment aber nicht drin. Leider. :cry:
 
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ich führe seit ca 6 Monaten einen Laikawelpen.
Mal sehen, wie sich die Kleine macht.
Bisher bin ich hochzufrieden.

Warum einen Laika ?

Bisher war ich auf einigen/vielen Drückjagden in MV und Umland als Hundeführer und als Schütze ( wobei der Schütze die Arbeit der Hunde selten beurteilen kann).

Dabei habe ich viele Hunde bei der Arbeit im Treiben gesehen - ohne Berücksichtigung der Rasse und Passion mit gemischtem Urteil.

Leider all zu viele scharf und anhaltend auf Reh- und Hochwild und all zu nachlässig beim Schwarzwild.
Ausnahmen gibt es - aber wenige.

Die Laiki, die ich gesehen habe und mit denen ich gejagd habe,
geben idR. nur Standlaut - den aber wehement und nachhaltig.

Insbesondere krankes Wild wird verfolgt, bis es sich stellt und der Hundeführer es abfangen kann.

Die Hunde vermeuten sich nicht mit anderen und jagen für Ihren Führer bzw. für Ihr Rudel.

Relativ enger Führerkontakt und Finderwille prägen die Jagd mit dem Laika.

Aus diesem Grund habe ich den Schritt zum Laika dieses Jahr gewählt und bin bisher nicht enttäuscht.

Ende Oktober habe ich 2 Termine im Sauengatter.
Dort muss der Hund unter klinischen Bedingungen seine ersten Erfahrungen am Schwarzwild sammeln.

Danach folgen diverse Drückjagden - hauptsächlich in sauenverseuchten Gebieten.
Mit viel Glück wird dann der Hund rehrein, hetzt Dam- und Rotwild nur an und jagd passioniert auf Sauen.

Ich werde berichten ....
 
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Stimmt. Am Schwarzwild geben sie meistens nur Standlaut. Weiss aber auch, dass sie Sichtlaut geben so lange sie Kontakt haben. Meistens geht aber alles sehr schnell bei Sauen und die Laiki binden die Sauen. Dann geben sie natürlich nur Standlaut.

Was ist es denn für eine Laika? Züchter? Wenn du es nicht off. bekanntgeben möchtest kannste mir auch ne PN schicken. ;)

Glaube nicht, dass du auch in Zukunft entäuscht werden wirst.
 
A

anonym

Guest
Horrido - gute Entscheidung :!:

Von welchem Züchter, würde mich auch interessieren.
Wenn du im LC bist, fährst du zur Aktivtagung?

Zur Jagdweise noch: die Laiki werden fast von allein Rehrein und zwar im Sinne des Wortes :!:
Wir wurden auf einer Jagd in Südbrandenburg deshalb schon angenommen :shock: , nanja früher war´s genau andersrum da hatten alle Angst, die Laiki würden sämtliches Rehwild im Revier apportieren :lol: :lol:

rechy
 
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rechy schrieb:
Horrido - gute Entscheidung :!:

Von welchem Züchter, würde mich auch interessieren.
Wenn du im LC bist, fährst du zur Aktivtagung?

Zur Jagdweise noch: die Laiki werden fast von allein Rehrein und zwar im Sinne des Wortes :!:
Wir wurden auf einer Jagd in Südbrandenburg deshalb schon angenommen :shock: , nanja früher war´s genau andersrum da hatten alle Angst, die Laiki würden sämtliches Rehwild im Revier apportieren :lol: :lol:

rechy

Stimmt. Meine hat Reh zwar immer kurz angejagt aber nach 50 m wieder abgedreht. Damwild hat sie mit Passion gejagt. Da konnte es auch schon mal 10-15km weit gehen. :roll: Habe keine Erfahrung auf Rotwild. Elch hat sie auch wie Reh nur angejagt. Ging ihr wahrscheinlich zu schnell. Nach dem Motto: aus den Augen aus dem Sinn. :D
 
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Mir fällt grade noch ein. Laiki sind super am Dachs! Habe noch keine am Fuchs gesehen. Aber Dachs lässt sich gut stellen. dann raus mit der .22iger und bumm! Waidmannsheil. :) Manche tun den Dachs auch von allein ab. Vor allem junge Dachse. Andere wiederum kosten dem HF einiges an Tierarztkosten. Muss man für sich selber entscheiden.
 
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tobbe76 schrieb:
Karelare ist "etwas" ausschweifender. Suchen können bis zu einer Stunde sein und beim Verbellen handelt es sich um Stunden. Auch ist er vom Wesen her härter. Der Karelare geht den Elch ruhig an. Die Laika setzt ihm normalerweise mit vollem Tempo nach. Ich weiss leider nicht wie die Laiki in Russland jagen. Habe ich noch nicht gesehen. Oder besser gesagt wie die Russen mit ihren Hunden Elche jagen.

Irgendwie gefallen mir diese, für unsere Verhältnisse vollkommen untypisch ausschauenden Jagdhunde :lol:
Könnte man diese Jagdart, so wie sie auf Elche praktitiert wird mit einem Kareler, bzw. Laiki auch auf unseren Rothirsch anwenden!?
 
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Ich wollte eigentlich ein paar Videos reinstellen, die ein wenig Elchjakt mit Laiki und Karelaren zeigen. Sie kommen jetzt.

http://www.youtube.com/watch?v=67JgD3QRTVo

Ostsibirische Laika. Bei 2:40 sieht man ein typisches Benehmen. Der Hund kommt zum HF um zu schauen ob er noch dabei ist. Der Hund ist etwas unerfahren und verbellt nicht konstant sondern lässt gerne ab und ist stumm. Zeigt aber sonst sehr gut die Arbeitsweise am Elch.

http://www.youtube.com/watch?v=uYS3pUM6WZo

Schon besser aber für schwedische Verhältnisse ungewöhnlich zwei Laiki gleichzeitig einzusetzen. Ostsibirische Laika

http://www.youtube.com/watch?v=Ov12SxBHK0M&NR=1
http://www.youtube.com/watch?v=QdNr-uVeOR4

Dieser Hund ist schwed. und finnischer Jagdchampion. Erstes video russischer Bärentest. Ostsibirische laika

http://www.youtube.com/watch?v=Teyv7Dcj ... re=related

Sehr schön zu sehen ist der Ganglaut und das ruhige Verhalten dieses Karelischen Bärenhundes.

http://www.youtube.com/watch?v=6o77QCnD ... re=related

am dachs

http://www.youtube.com/watch?v=FYjP4sf4 ... re=related

Schwedischer Bärentest

http://www.youtube.com/watch?v=vW5C4nEH ... re=related

Kareler 9 mån an der Gattersau. Zum Vergleich.

http://www.youtube.com/watch?v=eFteIQMp ... re=related

Andere Kareler auch an einer Gattersau.

So, hoffe, euch hat es ein bisschen die Zeit vertrieben.

Ich finde, man kann gut sehen, dass Laiki am Elch etwas hitziger sind. Finde aber, dass Bärenhund und Laika sich am Schwarzwild nicht viel nehmen. Laiki sind aber etwas schärfer am Bär. Der Rest ist Geschmacksache. ;)
 
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Der Laika ansich ist ja noch ein relativ unbekannter Hund in der gesamtdeutschen Jagd. Im Osten schon immer besser vertreten und anerkannt.

Den Welpen habe ich vom Zwinger "von der Gardener Mühle" aus Dobbertin bekommen. Wichtig war der Wurfzeitpunkt - so früh im Jahr wie möglich, um im Herbst schon auf Drückjagden prägen zu können.

Es gibt in Deutschland jagdlich von Interesse eigentlich nur den LaikaCLub mit relativ wenig Welpen / Würfen pro Jahr. Ich habe die Aufnahme in diesen Verein beantragt. Diese wird einmal pro Jahr auf der Hauptversammlung abgestimmt.

Meine Laika ist eine Russisch Europäische Laika - die Ostsibirischen gibt es nicht oder kaum in Deutschland und die Westsibirischen Laika sind auch sehr selten. Die beiden letzteren Typen sind mir persönlich auch schon zu groß und hochläufig.
Der Hund ist schwarz weiß gefleckt. Perfekt für Sommer und Winter.


Die Nachfrage nach diesem Hund ist viel größer als das Angebot an Welpen.
Da muss man sich schon relativ früh entscheiden und anmelden.

Der Laika ist noch ein urtypischer Hund mit sehr wolfsnahem Verhalten.
Soweit ich weiß frei von Zucht- oder Erbkrankheiten. Die Hündin wird auch wolfsähnlich nur einmal pro Jahr läufig.

Das Verhalten gegenüber dem Führer und dem Rudel ist ausgesprochen sozial und anhänglich. Fremden gegenüber jedoch immer distanziert und zurückhaltend aber idR nicht aggressiv.

Mit unseren normalen klimatischen Verhältnissen kommt der Hund auch gut zurecht - bei Winter und Kälte ist er jedoch in seinem Element.

Meine Hündin ist sicher schussfest und stöbert - mir viel zu früh - schon äußerst gern.
Weiterhin ist der Hund wider Erwartens magisch angezogen in jedem Wasser ...
 
A

anonym

Guest
Weinviertlerförster schrieb:
Irgendwie gefallen mir diese, für unsere Verhältnisse vollkommen untypisch ausschauenden Jagdhunde :lol:
Könnte man diese Jagdart, so wie sie auf Elche praktitiert wird mit einem Kareler, bzw. Laiki auch auf unseren Rothirsch anwenden!?


Nein, während sich ein Elch relativ schnell stellt, kommt das beim Rothirsch nur vor wenn er krank ist.
Mein "Dicker" jagt Rot -und Damwild nur kurz an (100-200m) und dreht dann ab,es sei denn es ist ein krankes Stück dabei.
Die Hirsche gehen dann noch ein paar hundert Meter flüchtig ab, und ziehen/trollen dann weiter. In den großen Revieren hier funktioniert das sehr gut (in den kleineren kommen meist keine Hirsche vor)

Die gesunden Hirsche laufen hochflüchtig und wenn dann noch ein stummer Hund hinten dran hängt (über längere Strecken)wird daraus schnell eine verbotene Hetzjagd.

Davon hat auch niemand etwas- abgestellte Schützen würden nur hochflüchtiges Wild sehen und der Hundeführer müßte uU kilometerlange Strecken hinterherlaufen...

Außerdem ist für die Laiki die Arbeit am Schwarzwild immer interessanter als an allem anderen Schalenwild, deshalb werden die Hunde auch fast immer rehrein (Rehe stinken und sind laaangweilig :D )

Ich hab anfangs in einem reinen Hochwildrevier(fast 2 Jahre) gejagd mit sehr wenig Schwarzwild und obwohl mein Hund hier kaum Kontakt mit den Schwarzen hatte, ist er heute nur auf Sauen fixiert, alles andere ist uninteressant.
Raubwild ist die einzige Ausnahme, (aber mit Dachsen habe ich noch keine Erfahrung gemacht)


rechy
 
A

anonym

Guest
tobbe76 schrieb:
Ich wollte eigentlich ein paar Videos reinstellen, die ein wenig Elchjakt mit Laiki und Karelaren zeigen. Sie kommen jetzt.

Schöne Bilder, da steigt die Vorfreude auf Herbst und Winter(auch wenn wir keine Elche haben).

Der Karelier am Dachs sieht übrigens nahezu genauso aus wie mein "schwarzer Kater".

Was man auch gut sehen konnte, und das ist für alle Hundeführer die ihre Vierläufer am Schwarzwild ausbilden (wollen), wie sichtlich entspannt und unaufgeregt die Gattersauen auf die Hunde reagieren.

rechy
 

Rotmilan

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AxelF schrieb:
Der Laika ist noch ein urtypischer Hund mit sehr wolfsnahem Verhalten.

rechy schrieb:
Außerdem ist für die Laiki die Arbeit am Schwarzwild immer interessanter als an allem anderen Schalenwild, deshalb werden die Hunde auch fast immer rehrein (Rehe stinken und sind laaangweilig :D )

Es ist ja schön, wenn es so ist, unlogisch finde ich es aber. Einerseits ein Hund nahe am Wolf, andererseits legt er sich lieber mit stärkeren Gegner an, die er alleine nicht bezwingen könnte...
 

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