Die Orientierung an der Trophäe?!?

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Guest
Ich bin ein Trophäenjäger im Ausland (außer in Kanada, wo wir ein Haus haben) und habe auch viele der dort erlegten Trophäen aufgehängt an der Wand. Im eigenen Revier jage ich eigentlich nur zum Fleisch machen, Trophäen von zu Hause schaffen es selten an die Wand!

Ich erkläre es so...Im Ausland kann ich nicht das ganze Stück essen / verwerten, weil die Zeit auf einer Reise nicht reicht und die Beziehungen fehlen. Dazu sind die Auslandstrophäen auch meist sehr hart erarbeitet, während die Jagd im heimischen Revier deutlich einfacher ist.
Mach dein eigenes Ding und gut
 
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Ich mache mir aus Trophäen überhaupt nichts. Ich habe noch nie das Haupt eines Bockes behalten. Schon vom ersten Tag meines jagenden Lebens habe ich gewusst, dass mir dieser Knochenkult überhaupt nichts gibt. Meinen ersten Hirsch wollte ich abkochen, dachte,das macht man so. Dies ging aber vor lauter Selbstüberschätzung und fehlendem Wissen voll in die Hose und seit dem fristet der Rest ein jämmerliches Dasein auf dem Dachboden.

Ich halte die Tradition um die Knochen an der Wand auch nicht um eine Erinnerungskultur toller Jagderlebnisse. Es ist in meinen Augen Sex, wie fast alles im Leben. Da stehen diese potenten Wildtiere, mit denen ich mich als Mann messe. Und ich bin der Sieger! Sei es nun aus finanzieller oder technischer Sicht. Sich mit seinen Opfern zu schmücken ist ja auch eine uralte menschliche Tradition und wird in vielen, auch sehr alten, Gesellschaften noch heute gepflegt.

Und da ich ein Weichei bin, Jagd eher sportlich sehe und mein Wild durch ein gutes Leben und frischen Pfeffer ehre, hat sich mir der Weg zur Trophäe nie eröffnet.

Allerdings freue ich mich sehr mit meinen Jagdfreunden über ihr persönliches Weidmannsheil. Ob sie sich nun über die besondere Geweih-Form freuen oder die spektakuläre Pirsch mit einer Dublette als Abschluss feiern. Entscheidend ist doch, dass man Spaß am Jagen hat. Meine Jäger schießen genauso gerne weibliches Wild wie männliches. Sie wissen, dass man die Böcke nicht mit der Büchse hegt und freuen sich über ihre "zufälligen" Trophäen. Hier würde ich sagen: Es sind keine besseren, sondern glücklichere Jäger (als die die alles so verbissen sehen). Aber sie schauen mich auch nicht von der Seite an, wenn das Haupt in der Zelle noch dran ist.
 
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KHH

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Wie meinst Du das 'wird verwertet'? Knöpfe, Knebel, Messergriffe etc.?
 

KHH

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Ok, danke. Sollte nicht provozieren - das 'verwerten' war mir nur nicht ganz klar. Ich denke sowieso, das sollte jeder machen wie er mag. Und wenn man die Knochen oder Zähne an der Wand mag, ist das auch prima. Das Einzige, was mir in diesem Faden aufgestossen ist, sind die Äusserungen von wegen Respekt ggü dem Geschöpf usw. So ein Quark ... es geht letztlich um die eigene Eitelkeit - quercus hat es etwas härter umschrieben. Aber wenn man so dazu auch steht, finde ich das nicht negativ.
 
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Soll jeder machen wie er will. Mich kotzt die Pflichthegeschau in Bayern an. Habe keine Lust jeden Spießer und Gabler herzurichten, damit der dann in einer Kiste am Speicher verstaubt. Für die die 3-4 Böcke im Jahr schießen mag das noch tragbar sein. Meine drei Begeher und ich sind aber jedes Jahr mit 30-34 Stück dabei. Ist nicht lustig.
Im Büro hab ich 11 Stk. hängen, mehr gehen nicht, ohne aufdringlich zu wirken. Da hängen nur die für mich besonderen. Für Hirsch habe ich keine. Platz und Lust. Einzig mein erster richtiger hängt daheim. Alle anderen verschenkt.
Lustig war der Gesichtsausdruck vom Berufsjäger in Ungarn. War da auf Hirsch eingeladen. Hab ihm gesagt, die Stangen kann er behalten. Aber Filet hätte ich Interesse.

Robert
 

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