Einspruch: Jeder Film, und das gilt auch für sonstige Medienprodukte, weckt Emotionen und schafft auch eine emotionale "Faktenlage". Und das war hier offensichtlich erwünscht.
Genauso wie ein hinkefüßiger Propagandaminister weiland sehr geschickt bestehende Ressentiments wecken und für politische Agitation manipulativ auszunutzen wusste, so nutzt man auch heute, mit ähnlichen Methoden bei unterschiedlichen politischen Zielen, in einigen Bevölkerungsgruppen herumwaberndes Mißtrauen um dann das finstere Treiben der eiskalten, ballerfreudigen Jungadeligen mit ihren finsteren Jagdfreunde-Snobs der elitären "Upper Class" dem staunenden Gebührenzahler auf dem heimischen Sofa zu präsentieren..
Die Krimis aus rein deutscher Produktion (ergo noch abhängiger von der staatlichen/politischen Filmförderung) sind da jedoch noch deutlich plumer und vorhersehbarer: Freundliche Protagonisten aus fernen Ländern werden entweder von skrupellosen, biodeutschen Geschäftsleuten ausgebeutet und oft noch schlimmeres.
Und/oder bekommen im Film die staats- und gemeinwohl erhaltenden Fähigkeiten und Funktionen zugeschrieben, die unsere vor allem mit den eigenen menschlichen/sexuellen/familiären Problemen schon gänzlich überforderte und darüber hinaus durch vertrottelte, selbstgefällige Schreibtischfurzer als Chefs gegängelte Polizei, nicht mehr erfüllen kann.
Das Strickmuster ist überall so identisch... das man fast schon ein Konzept dahinter vermuten möchte... wes Brot ich ess, des Lied ich sing...
Fast möchte man meinen, dass sowohl "Sudel-Ede" von Schnitzler mit seiner ostzonalen Version von TV-Total als auch der Wuppertaler Reichsminister für Volksaufklärung und (damals war man noch unverblümter) Propaganda mehr Gehirnschmalz in ihre "Werke" investiert haben...
Aber feeesch, sah sie trotzdem aus, die Nora von Waldstätten...als Jägerin