Die Sau und die Skeptiker

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Sali zusammen,
hatten am Samstag in trauter Runde eine kleine Weihnachtsfeier bei Freunden, insgesamt waren es 14 Leute.

Ich hab als Hauptgang Tagliatelle al ragù di cinghiale gemacht. Zu Deutsch wären das frei übersetzt
Nudeln mit Wildschweinzerzupftem.

Die Anwesenden waren bis auf einen seeehr skeptisch, hatten noch NIE Wild gegessen oder waren komplett gegen Wild oder Schwein.

Was soll ich sagen..der Abend war herrlich, das Ragù wurde komplett gegessen, alle am Tisch haben mich ausgefragt über die Jagd und Wildpret
und Fleischqualität undundund... und am Ende des Abends sassen da rund 12 Menschen, die man mit einem guten Produkt und ein wenig
empathischer Kommunikation vom Spektrum Fast-Jagdgegner über Ich-ess-kein-Wild-das-schmeckt-mir-nicht hin zu Wild-Fans konvertiert hat.

Ich hab jetzt schon 16 Bestellungen, gerade für Wildsau in den Zeiten der fallenden Preise und kommunizierten und nahenden ASP für mich ein absoluter Erfolg.
Zudem ist es einfach herrlich, wenn man selbst geschossenes Wildpret mit lieben Menschen teilen kann!

Rezept für 14pax (so einfach, dass es das eigentlich nicht braucht):
- 3kg Wildsau-Gulasch (hatte Nacken und Hals, Schulter und bissl Rippenfleisch)
- 3 große Bund Thymian und Rosmarin
- 1l guten Rotwein
- 2kg Tagliatelle oder andere Bandnundeln
- ein Glas Geflügelbrühe (oder was anderes...wird dann halt dunkler)
- 4 große Dosen Pelati
- Knoblauch
Olivenöl, Salz, Pfeffer


Fleisch in ca 2x2cm Würfel schneiden, Portionsweise anbraten. ROsmarin und Thymianblättchen von den Strunken zupfen (mühsam, aber ihr wollt nix hartes drin) und mikroskopisch klein schneiden. Wenn alles fertig ist, Fleisch in den Topf, die klein geschnittenen Kräuter rein, 5min schmoren lassen. Dann mit Brühe und dem ganzen Wien ablöschen und aufgiessen. Aufkochen und dann 3-16h schmoren lassen. Je kleiner die Würfel, desto schneller gehts.
Währenddessen Knoblauch kurz in Olivenöl dämpfen, Pelati rein, aufkochen und auch 5-6h köcheln lassen, ab und zu bissl Wasser rein, am Ende pürieren.
Wenn das Fleisch fertig ist, die Würfen rausnehmen und auf dem Teller mit 2 Gabeln in einzelne Flesichfasern zupfen. Das kann man bestens mit einem Glas Wein nebenbei machen...braucht Zeit, lohnt sich aber das sauber zu machen. Währenddessen den Rest des Suds auf die Hälfte einkochen.
Wenn das Fleisch in Fasern zerzupft ist einfach in die Tomatensosse rein, alles gut rühren und dann je nach Flüssigkeit den Rest des Suds mitrein. Bei mir geht das irgendwie immmer genau auf.
Tagliatelle kochen (al dente bitte;), das ganze in einer groooooooooßen Schale mischen, auf den Tisch, Parmesan dazu...Freude herrsch!
 

MSP

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Schönes Rezept. Entspricht dem klassischen Ansatz einer guten Sosse Bolognese: Viel Fleisch sehr lange kochen, einfache, aber ordentliche Würzung.
Werde ich auch mal probieren.
 
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Die guten italienischen Dosentomaten. Bevorzugt vom Südhang des Vesuv...nicht die chinesischen ;)
 
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ritzt Du die Dosentomaten an, damit das Wasser rausläuft, oder nutzt Du sie so, wie sie aus der Dose kommen?
 
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Beste Werbung überhaupt, wirkt im kleinen und das Rezept macht Laune zum Nachkochen, danke dafür!
 
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ritzt Du die Dosentomaten an, damit das Wasser rausläuft, oder nutzt Du sie so, wie sie aus der Dose kommen?

Ich nehm mittlerweile am liebsten die gute Eigenmarke vom Edeka "Italien für Geniesser" (wenn man keine von einer Oma aus Italien bekommt).. das sind dann geschälte Flaschentomaten/San Marzano...musst also nicht mehr schälen. Komplett rein, zerdrücken und dann pürieren.
 
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Die hab ich auch schon verwendet, aber mir war das Ergebnis, vor allem wenn es um Pizzasoße geht, oft zu wäßrig, deshalb nehme ich die Tomaten aus dem Saft und schneide sie über der Spüle auf, dann geb ich sie zusammen mit dem Tomatensaft aus der Dose in den Topf.
 
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Ich koche sie ja drum ein paar Stunden sanft ein...dann karamelisiert der Zucker..und man kann je nach gewünschter Konsistenz den Herd abstellen.
 

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