- Registriert
- 14 Apr 2018
- Beiträge
- 1.165
Heute wurde dieses Interview von Dr. Christian Kiffner (Leibniz Zentrum) mit der "Welt" veröffentlicht:
Hier mal mein Resume gemischt mit einer Zusammenfassung nach meinem persönlichen Verständnis:
Ein interview mit recht klaren normalen Fragen, und in Verlauf immer merkwürdigeren Antworten und Folgerungen. Am Anfang zeigt sich Dr. Christian Kiffner noch recht verständnisvoll für die (emotionale) Problemlage und den Wunsch nach Abschüssen und Reduktion. Reduktion durch Abschüsse sei nicht effizient (das würden Studien im Ausland belegen) und außerdem nach EU-Recht gar nicht möglich, auch wenn Schweden es praktiziert wie er selber sagt. Also an dieser Stelle schon mal Widersprüche.
Er sieht in Deutschland große Gebiete in denen die Wölfe "relativ ungestört sind" und große Populationen von Rehen, Wildschweinen, Rotwild und Damwild, die alle den Wald schädigen (zuerst sind nur die Rehe die Waldfresser, später die Rehe und die Hirsche). Die schnelle Ausbreitung der Wölfe sei auch hausgemacht durch hohe Wildbestände gefördert durch Landwirtschaft und durch populationsfördernde Hege von Jägern.
Schließlich erläutert er, dass man besser abwarten solle, bis die 184 vorhandenen Rudel auf das Geschätzte Maximum von 1300 Rudeln angewachsen sei. Die Population würde nicht bis ins unendliche wachsen, das würden Nahrungsangebot, innerartliche Konkurrenz und Krankheiten verhindern.
Vielleicht ist das Interview etwas unglücklich zusammen gestutzt worden. Einzelne Aussagen sind isoliert betrachtet sicher durchaus richtig. Die Situation in Deutschland sehe ich aber extrem inhomogen was Wildbestände und deren Lebensräume sowie die verschiedenen legitimen Interessenlagen angeht. Und das ist es, was meiner Meinung nach die Thematik kompliziert macht. Die abgedruckten Antworten des Herrn Dr. werden dieser komplexen, inhomogenen Situation nicht einmal im Ansatz gerecht und seine Schlussaussage führt selbst seine eigenen vorherigen Aussagen mehr oder weniger ad absurdum.
Wölfe in Deutschland: „Viele glauben, wenn ich den Wolf jetzt jagen darf, ist das Problem gelöst“ - WELT
Der Wolf sorgt für Unruhe. Die Umweltminister entschieden deshalb kürzlich: Wölfe, die Nutztiere gerissen haben, dürfen leichter abgeschossen werden. Die Probleme wird das nicht lösen, sagt ein Wildtierexperte. Er erklärt, was stattdessen geschehen muss.
www.welt.de
Hier mal mein Resume gemischt mit einer Zusammenfassung nach meinem persönlichen Verständnis:
Ein interview mit recht klaren normalen Fragen, und in Verlauf immer merkwürdigeren Antworten und Folgerungen. Am Anfang zeigt sich Dr. Christian Kiffner noch recht verständnisvoll für die (emotionale) Problemlage und den Wunsch nach Abschüssen und Reduktion. Reduktion durch Abschüsse sei nicht effizient (das würden Studien im Ausland belegen) und außerdem nach EU-Recht gar nicht möglich, auch wenn Schweden es praktiziert wie er selber sagt. Also an dieser Stelle schon mal Widersprüche.
Er sieht in Deutschland große Gebiete in denen die Wölfe "relativ ungestört sind" und große Populationen von Rehen, Wildschweinen, Rotwild und Damwild, die alle den Wald schädigen (zuerst sind nur die Rehe die Waldfresser, später die Rehe und die Hirsche). Die schnelle Ausbreitung der Wölfe sei auch hausgemacht durch hohe Wildbestände gefördert durch Landwirtschaft und durch populationsfördernde Hege von Jägern.
Schließlich erläutert er, dass man besser abwarten solle, bis die 184 vorhandenen Rudel auf das Geschätzte Maximum von 1300 Rudeln angewachsen sei. Die Population würde nicht bis ins unendliche wachsen, das würden Nahrungsangebot, innerartliche Konkurrenz und Krankheiten verhindern.
Vielleicht ist das Interview etwas unglücklich zusammen gestutzt worden. Einzelne Aussagen sind isoliert betrachtet sicher durchaus richtig. Die Situation in Deutschland sehe ich aber extrem inhomogen was Wildbestände und deren Lebensräume sowie die verschiedenen legitimen Interessenlagen angeht. Und das ist es, was meiner Meinung nach die Thematik kompliziert macht. Die abgedruckten Antworten des Herrn Dr. werden dieser komplexen, inhomogenen Situation nicht einmal im Ansatz gerecht und seine Schlussaussage führt selbst seine eigenen vorherigen Aussagen mehr oder weniger ad absurdum.