Disskussion zum Jagdlichen Weitschuss

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Es ist Hochgebirge mit leider oft nicht genug zeit vor der Jagd um sich richtig zu akklimatisieren. Das macht sich spürbar durch Höhenkrankheit , mehr oder wenig ausgeprägt nach den Menschen und auch deren physischen Kondition. Es ist deswegen nicht immer einfach mit Kopfschmerzen und Flimmern vor den Augen zu schießen.

Leute die extrem "wetterfühlig" sind (selbes Phänomen wie Höhenkrankheit), so wie ich, wissen schon (sollten es jedenfalls): nie ohne Pracetamol (Kopfschmerzen) und Vomakur (Brechübelkeit/Durchfall) verreisen. Auf dem Pamir gibt´s garantiert keine Apotheke und schon zwei Tage Übelkeit und Migräne, die einem selbst das Schlafen so gut wie unmöglich machen, weil schon das Laken über den Kopf gezogen "schmerzt", sind sehr übel.
Ich würde eine 40.000€-Jagd jedenfalls nicht wegen 10€ für ein Päckchen Pracetamol und Vomakur auf´s Spiel setzen.
 
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Bei Beginn der Höhenkrankheit gibt es nur eine Behandlung , das Absteigen.

Wer versucht mit Medikamente die Symptome zu unterdrücken treibt sogenanntes Höhen Doping und lebt , eher überlebt , extrem gefährlich. Medikamente sind nur da um die schwere Formen der Krankheit zu behandeln wobei da nur oft die Druckkammer hilft , wenn es nicht schon zu spät ist. Wie Reinhold Messner es schon oft gesagt hat , im Hochgebirge fängt man an zu sterben. Nur durch Training und guter Technik überlebt man , es ist ein Wettkampf mit dem Tod.

Jeder sollte da gut seine Grenzen kennen und auf eine Alarm Symptomatik richtig reagieren , und das nicht mit Tabletten aus der Hausapotheke. Das gilt für die Bergsteiger so wie auch für die Jäger die die 2000m Grenze überschreiten und sich schwer körperlich belasten.

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Ich kriege bei dem Begriff Longrangejäger Zahnschmerzen! Geht es wirklich nur darum, auf möglichst weite Entfernung zu treffen?
Ich habe von dem Begriff Jagd und Jäger eine andere Vorstellung!

Jeder hat seine ganz persönliche Vorstellung davon, was Jagd ausmacht, wie er sie schön oder nicht schön findet.

Der Begriff "Longrange-Jäger" soll doch nur verdeutlichen, dass sich jemand gezielt auf die Möglichkeit vorbereitet hat, auch auf besonders weite Entfernung sicher zu treffen. Etwa so, wie sich der "Drückjagd-Jäger" im Schießkimno und auf die laufende Scheibe auf die Anforderungen einer Bewegungsjagd gezielt vorbereitet und auch seine Ausrüstung dafür optimiert, z. B. mit Rotpunktvisier oder DJ-Zielfernrohr.

Da sehe ich keinen Anlass für "Zahnschmerzen".
 
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Jeder hat seine ganz persönliche Vorstellung davon, was Jagd ausmacht, wie er sie schön oder nicht schön findet.

Der Begriff "Longrange-Jäger" soll doch nur verdeutlichen, dass sich jemand gezielt auf die Möglichkeit vorbereitet hat, auch auf besonders weite Entfernung sicher zu treffen. Etwa so, wie sich der "Drückjagd-Jäger" im Schießkimno und auf die laufende Scheibe auf die Anforderungen einer Bewegungsjagd gezielt vorbereitet und auch seine Ausrüstung dafür optimiert, z. B. mit Rotpunktvisier oder DJ-Zielfernrohr.

Da sehe ich keinen Anlass für "Zahnschmerzen".

Also ohne dem DJ-Überer etwas absprechen zu wollen, sind die Treffer-Chancen beim Weitschuss um die 300m Schussweite höher als die auf 30m bei der DJ auf flüchtiges Wild.
Die Übung ist schon methodisch eine völlig andere.
An anderer Stelle habe ich schon mal auf die Treffer-Quote (TQ) hingewiesen und die ist, bei allem Wohlwollen, auf flüchtiges nahes Wild entschieden niedriger als bei stehendem weitem.
Nur mal so: bei 98% würde jedes 50. Stück mies getroffen oder gefehlt, bei 90% jedes zehnte.
Wie hoch man die TQ auf flüchtiges Wild ansetzten will, bleibt der persönlichen Einschätzung überlassen. Mit 60-70% dürfte schon zu hoch angesetzt werden.
 
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In diesem Falle handelte es sich um eine ganz besondere Jagd , und zwar die auf Marco Polo Schafe wo der Jagdlichen Weitschuss obligat ist. Über den Sinn oder Unsinn des Jagdlichen Weitschusses allgemein ging es hier eigentlich nicht mehr , der wurde zuvor schon ausdrücklich besprochen.

Auf Grund des Geländes im Hochland von Kirgisien und Tadschikistan kann diese Jagd nur auf diese Weise durchgeführt werden. Nah heran zu pirschen ist fast unmöglich und der Jagdliche Weitschuss ist deswegen zwingend notwendig. Dazu bewegt man sich zwischen 4000m und 5000m was auch gewisse Probleme mit sich bringt. Das Thema haben wir auch besprochen , werden wir aber nicht vertiefen da wir nicht auf einem Bergsteiger Forum sind.

Wer nichts von diesen Schießkünsten hält muss sich halt von der Jagd auf Marco Polo Schafe fern halten. Niemand ist gezwungen diese Schafe zu bejagen.
 
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wenn ich in der Lage wäre, mit absoluter Gewissheit alle Schüsse - insbesondere den ersten - unter allen Einflussfaktoren wie zB Munitionsschwankungen, Wettereinflüsse unter 1 MoA zu plazieren, wäre 300m auch auf Rehwild noch machbar, auf Jungfuchs schon eher nicht.
Da ich das aber nicht garantieren kann, lasse ich solche Experimente.
 

Wheelgunner_45ACP

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wenn ich in der Lage wäre, mit absoluter Gewissheit alle Schüsse - insbesondere den ersten - unter allen Einflussfaktoren wie zB Munitionsschwankungen, Wettereinflüsse unter 1 MoA zu plazieren, wäre 300m auch auf Rehwild noch machbar, auf Jungfuchs schon eher nicht.
Da ich das aber nicht garantieren kann, lasse ich solche Experimente.
Und dennoch gibt es auch hier (DE, nicht Forum!) die, die es auf Fuchs einfach "fliegen" lassen, selbst wenn es deutlich jenseits der 250m ist. Wenn man dann nachbohrt kommt zurück "Ist ja NUR ein Fuchs"(n)

Sind meist die Gleichen, die nur einmal im Jahr am Stand sind. Da wird dann nur kurz vor Aufgang des Rehbocks mal 3 Kontrollschüsse gemacht und hält einen Streukreis von 4cm auf 100m für jagdlich ausreichend . . Dass dann schon technisch nur noch 10cm/250m sind, wird ausgeblendet und daher nur 1 von 5 Füchsen gefunden:oops: Ist natürlich immer ein Mitjäger, nie der, der es erzählt:rolleyes:

Gott sei Dank werden die zumindest in meinem jagdlichen Umfeld weniger(y)
 
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Dann müsste man mal definieren, was Longrange bedeutet bzw. wo es anfängt!
Für mich sind 300m auf ein Stück Wild verdammt weit!

Für mich auch und während in Nordamerika die Einschätzungen über short - mid - long range deutlich weiter als bei uns ausfallen, finde ich die WIKI-Definition gar nicht schlecht: dabei beginnt long range shooting da, wo der Schütze mehr ballistische Einflüsse als nur die Erdanziehung zur Justierung seiner Visierung berücksichtigen muss.

Für unsere jagdliche Tradition wird deshalb vermutlich die point-blank-range, also die maximale Schussdistanz, die mit GEE eingeschossener Büchse noch ohne Haltepunktkorrektur beherrscht werden kann, als Beginn des long range Schießens definiert werden können.
 
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ich habs iirc schon mal an anderer Stelle geschrieben: auf dem Stand der Jägerschaft treffe ich aus unserem Hegering regelmäßig nur 3-4 Leute, die auch Kugel schiessen; auf dem Vereinsstand kommen nochmal 3-4 dazu. Die anderen sehe ich nicht mal beim Hegeringschiessen. Kontrollschiessen vor Aufgang der Jagd?die von denen ich weiß, dass sie das machen, kann ich an einer Hand abzählen! Traurig, aber so siehts aus☹️
 
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