Disskussion zum Jagdlichen Weitschuss

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Wie schaut's mit Dir aus?

Wie viel Flugwild hast Du schon mit der Flinte erlegt und wie oft dabei am Ende des Jagdtages nur eine leere Hülse mehr als erbeutetes Wild vorzuweisen?
Das kann ich dir in exakten Zahlen nicht sagen. Nur das es eben vollkommen entgegengesetzt zu deinen Behauptungen ist. So wie ich es eben auch bei anderen beobachte.
 
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#1641:
Ich z.B. kann mir @Sir Henry bei seiner Aussage nur anschließen. Ich fühle mich bei Schüsse auf 300-400 Meter sicherer, als auf ein 30 Meter flüchtiges Wild zu schießen. Und wieso? Weil ich weite Schüsse trainiere und praktiziere und "Drückjagdschüsse"nicht, oder noch nie angewendet habe.

Aus meiner bescheidenen jagdlichen "Kurzbahn-Schießerei", halte ich auf Wild 300m schon als "weit" und würde das nicht auf 400m strecken wollen.
Dass man auf 300m gut treffen kann, habe ich ein gutes Dutzend mal mit allen möglichen Kalibern und Gewehren auf die Scheibe belegen können.
Kein Jäger muss schießen und weit oder seeehr weit schon gar nicht.
Es wird aber gemacht, ob die Voraussetzungen passen oder nicht, wobei jede Schussweite unter 300m zuuu weit sein kann.
Jagdlich zu treffen heißt aber jagdlich zu üben.
Nachdem ein- an- und kontrollschießen im Revier möglich ist, ist das machbar.
Dafür brauche ich z.B. keinen Pächter zu fragen, denn ich kann das machen wann ich es will oder glaube machen zu müssen.
Die gegenseitige Aufrechnung von Erlegungen und Entfernungen, gleicht einem BRV (Brunftrutenvergleich), bei dem auch nur unbelegbare Ergebnisse angeführt werden.
 
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Das kann ich dir in exakten Zahlen nicht sagen. ....

Das ist auch nicht nötig, es würde völlig reichen, wenn Du sagen könntest, dass >95% Treffer auf Flugwild der Regelfall bei Dir ist, weil ja in eurer Gegend jeder nur dann die Flinte abfeuert, wenn er ähnlich sicher wie mit der Büchse vom Hochsitz auf Schalenwild trifft.

Na, ist das so?
 
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Das ist auch nicht nötig, es würde völlig reichen, wenn Du sagen könntest, dass >95% Treffer auf Flugwild der Regelfall bei Dir ist, weil ja in eurer Gegend jeder nur dann die Flinte abfeuert, wenn er ähnlich sicher wie mit der Büchse vom Hochsitz auf Schalenwild trifft.

Na, ist das so?
Das wäre dann so, dass nur jeder 20. Schuss auf Flugwild mies ausfällt.
Wenn aber einer im Jahr nur 19 Schrotschüsse macht, müsste demnach jeder treffen:oops:
zumindest statistisch.
 
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Ohne exkate Zahlen ist es ganz schwer. Nur kenne ich eben keine Vorbei- und Drauflosballerer.
Wenn ich zum Schuss komme, ist die Quote sicher über deinen kolportierten 95%.
Oft hat schon ein anderer vorher getroffen oder man drückt garnicht ab, weil nicht in Treffweite. Da löst sich dann in beiden Fällen eben kein Schuss, auch wenn man angebacken hat.
Beim Schrotschuss auf Raubwild wirds dann noch seltener. wenn in Reichweite liegt das Stück doch in der Regel.

Vorbeigeschossen hab ich schon wie jeder andere. Nur ist das eben in der Gesamtschau ziemlich selten. Ich wüsste nämlich nicht warum ich schießen sollte, wenns nicht klappen müsste. Da geschehen dann im Schuss in den wenigen Fällen eben Fehler die man sofort bemerkt.

Vielleicht riskierst du zuviel, wenns bei dir so schlecht ausschaut?
 
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......Vielleicht riskierst du zuviel, wenns bei dir so schlecht ausschaut?

Es geht hier eigentlich nicht um Dich oder um mich, es geht um realistische durchschnittliche Verhältnisse bei der Jagd mit der Flinte auf schnelles Flugwild und da gilt gemeinhin ein Schuss-Trefferverhältnis von unter 2:1 schon als gut, unter 1,5:1 als hervorragend.

Damit unterscheidet sich das Trefferergebnis und das Risiko für Krankschüsse ganz erheblich vom Büchsenschuss vom Hochsitz auf stehendes Wild.
Ob das eventuell an einer höheren Risikobereitschaft der Flintenjäger liegt, oder ganz einfach an der regelmäßig zu optimistisch eingeschätzten Trefferchance beim Schrotschuss, ändert nichts daran, dass es diesen signifikanten Unterschied gibt.
Bei Bewegungsjagden mit der Büchse ist es ähnlich, auch da gilt ein Schuss-/Trefferverhältnis von 1,5:1 als sehr gut, während ein Jäger eine Katatstrophe wäre, der vom Hochsitz jedes dritte Stück vorbei oder krank schießt.
 
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Bei uns in Südtirol ist die Jagd-Distanz bis 300 Meter normal. Es wird aber der 300 Meter Schuss schon meist als absolutes Limit und als weit eingestuft. Es muss sich nur jeder selbst bewusst sein, was für sich selbst das Limit ist bzw. was er sich noch zutraut/wo er sich noch sicher ist....

Ich z.B. kann mir @Sir Henry bei seiner Aussage nur anschließen. Ich fühle mich bei Schüsse auf 300-400 Meter sicherer, als auf ein 30 Meter flüchtiges Wild zu schießen. Und wieso? Weil ich weite Schüsse trainiere und praktiziere und "Drückjagdschüsse"nicht, oder noch nie angewendet habe.

Wieso soll Drückjagd etischer sein als weite Schüsse? Nur weil die Entfernungen 50 Meter sind?! Ohne Training und nur von einem Gelegenheitslaien ausgeführt ist beides keine richtige und waidmännische Jagd.

Die Drückjagd finde ich generell und überhaupt nicht ethisch, den wohlüberlegten Schuss auf 300 m schon. Wobei meine Schüsse eher unter 250 m bleiben, was aber revierbedingt ist. Auf 300 m üben kann ich hier aufgrund eines fehlenden Schießstandes nicht und im Revier ist mir das Üben auf diese Distanz einfach zu heikel. Da lass ich's lieber.

Es ist immer wieder erschreckend für mich, welche Trefferlagen bei Drückjagden zwischen 20 m und 50 m erzielt werden. Viele Jäger gehen 1 x auf den laufenden Keiler, um den Nachweis zu schießen und dann sieht man sie für ein ganzes Jahr nicht mehr auf dem Stand, bis sie wieder ihren Nachweis erbringen müssen. Leider wird in NRW nur noch die Teilnahme gefordert, nicht aber eine Mindestpunktzahl. Jeder verantwortungsvolle Schütze sollte üben, üben, üben, um in der halben Sekunde X die Chance zu besitzen, richtig reagieren zu können. Naturtalente habe ich bislang noch nicht auf dem Stand gesehen, wohl aber einige alte Hasen, die am laufenden Keiler kläglich scheiterten. Sitzend und stehend kein Problem, und dann läuft die Sau auf einmal quer durchs Bild.... Jedes Jahr reparieren wir unseren Keilerstand und jedes Jahr sehen wir mit Erschrecken, wie wichtig die Sicherheitsvorkehrungen sind. Wo wir dort überall Kugeln finden, ist verstörend. Es sind doch nuuur 50 m! Auf unserer vorletzten Drückjagd habe ich einen Jäger beobachtet, der eine hochflüchtige Überläuferrotte auf über 100 m beschossen hat, und danach, aufgrund des zu erwartenden und zum Glück eingetretenden Fehlschusses, ungläubig Kopf schüttelnd seine Waffe betrachtete. Da packse dir an den Kopp und sagst nix mehr. Ich sowieso nicht, weil ich hier nicht der Jagdherr bin. WMH HH
 
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Schon klar.

Ein Internet-Phänomen. Jede Menge Spitzenschützen dort draußen unter den Jägern. Man erlebt sie sie nur fast nie live. ;)

Kein Internet Phänomen.
Sondern Niederwild Jäger in den guten Zeiten, die p.a. mehr 12er Schrotpatronen und 22lfb verbrauchten (auf der Jagd!) , als so mancher Sportschütze im Jahr auf dem Stand lässt...
Auch bei Drückjagden schossen diese Personen sehr gut.
Über die damals montierten Zieloptiken lasse ich mich jetzt nicht aus, sonst werden einige noch ungläubig...
 
G

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Guest
Mit jeder neuen Knipse von der Stange kann Ottonormal bis 300m mit Fabrikmuni und saberem Streukreis treffen. 2-3x am Stand geübt ist es kein Hexentanz bei keinem Wind der Gams auf 300m eine ordentliche Kugel anzutragen. Das wichtigste um dies zu erledigen ist aber die Auflage und der Puls. Passt das System zusammen ist alles perfekt.
Schafft man das nicht ist es besser die Kugel bleibt im Lauf.
 
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Warum muss man dann auf den Ständen im Voraus buchen, um überhaupt nich auf eine adäquate Schießgelegenheit zu kommen.
Bei uns sind alle Stände dauerhaft vergeben. Da bleibt nur unter der Woche tagsüber.

Kommt ihr auf euren Heimatständen tatsächlich einfach so alle dauerhaft zu einer freien Bahn?
Alle Welt klagt darüber bei 4 Ständen in Reichweite eine freie Zeit zu bekommen.

Naja, wenn es so ist wie auf den Ständen, wo ich mich öfter rumtreibe, ist der Anteil der Jäger meist doch recht überschaubar und wenn sind es fast immer die Gleichen! Oftmals sind sie auch Sportschütze / sportlich schießender Jäger oder wie man es nennen will. Oder halt, wie ich auch, Wiederlader der gerne mal was ausprobiert und einfach gerne schießen. Zudem ist ein deutlicher Unterschied zu sehen/hören in der Anzahl der abgegebenen Schüsse. Ich meine damit nicht wildes Geballer sondern gezieltes, konzentriertes Schießen mit entsprechenden Ergebnissen. Und das liegt nicht am Abkühlen des Laufes um wiederholt den auf der Jagd relevanten cold bore shot machen zu können. Denn dafür würde man wohl den vorhandenen Laufkühler benutzen und so die Wartezeit verkürzen ;-)

Ich würde gerne öfter schießen gehen und vor allem auch regelmäßig weiter als 100m trainieren. Nur dazu habe ich leider nicht (oft) die Gelegenheit :-( Dafür übe ich z.B. gerne mit der .22 lfb und Subsonicmunition die jeden Schießfehler ziemlich gnadenlos auf der Scheibe zeigt. Warum mache ich das alles (Üben, Wiederladen für bestmögliche Präzision, Auflagen auf Ansitzeinrichtungen verbessern etc.)? Ich schieße bei der Jagd auf Lebewesen und bin es ihnen schuldig! Punkt! Aber schieße ich nur auf die sooo oft als Grenze herangezogenen 100m oder weniger? Nein. Wenn es für mich in der Situation passt auch deutlich weiter. Das muss jeder selber entscheiden. Aber anderen die eigenen(!) Grenzen auferlegen zu wollen (nicht über 100m, nicht vom Zielstock usw usw) und "Abweichler" gleich anzugehen halte ich für grundlegend falsch. Ebenso andere weniger Trainierte zu Weitschüssen zu animieren.

Weite Schüsse sind besonders mit dem heutigen Material und dessen Präzisionspotential wirklich kein Hexenwerk! Aber man muss es üben und sein Werkzeug beherrschen! Entscheidend ist immer die Situation und besonders der Steuermann. Er ist der Einzige der entscheidet ob er schießt oder nicht und dann auch der Einzige der für die Folgen geradezustehen hat. Ohne Wenn und Aber!

Wurde alles sicherlich alles auch schon mal gesagt aber halt noch nicht von mir ;-)
 
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Sondern Niederwild Jäger in den guten Zeiten, die p.a. mehr 12er Schrotpatronen und 22lfb verbrauchten (auf der Jagd!) , als so mancher Sportschütze im Jahr auf dem Stand lässt...
Auch bei Drückjagden schossen diese Personen sehr gut.
.., natürlich, passt auch gut zusammen. Der gute Flintenschütze ist auch
oft ein guter DJ Schütze, klar.
Obwohl ich auch hervorragende NW Jäger kenne die keine TT vom Himmel bröseln können :rolleyes:
Ist aber die Ausnahme.
 
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