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Die .30-06Sprf kenne ich kaum, ich bevorzuge Patronen mit minimaler Verjüngung des Pulverraumes, und solche mit Beschuß für Gebrauchsgasdruck 4400bar.
Die 30-06 dürfte bei 3950bar liegen- bitte überprüfen Sie das selbst, ich kann mich hier täuschen.
Narürlich sind Sie mit der 30-06Sprf auf der sicheren Seite- die Büchsen aus Finnland kommen
in den 308er Patronen allerdings mit Drallänge 1-279,4mm, was die Verwendung der genannten
Geschosse schwierig bis sinnlos macht.
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Welches Modell ich wählen würde?
Keine Ahnung.
Wahrscheinlich die TIKKA t3xTAC im normalen Kunststoffschaft für Patrone .300WinMag.
Meine jedenfalls -für 308Win- schoß so gut, daß ich mich fragte, ob das ein Zufall war
oder diese "Dinger" generell so gut sind.
Amen.
derTschud
Meine erste Büchse war eine Tikka M695 Master in 30-06 Sprg (auch 11" Drall). Nach wenigen Jahren wurde in meiner Nähe (5 Min. mit dem Auto...) ein 300m Stand geöffnet. Dort konnte ich praktisch beliebig tränieren. Damals hab ich auch mit Wiederladen begonnen und in kurze Zeit eine Meopta 4-16x44 gekauft. Binnen Jahren habe ich mit dem Kombo Tikka 30-06 Sprg/Meopta 4-16x44 und damaligen Hornady Interlock 190gr. (mit mehreren Labos zwischen 840-860 m/s) hohe Zahl an SW und RW erlegt. Natürlich meine ich die Abschüsse im Bereich 250+ Meter. Ich hatte damals den Swaro Laser Guide 8x30 geführt. Weitestes Schuss mit dem Interlock war ein Stück SW auf etwa 450m.
Im letzten etwa 15 Jahren konnte ich dank der lokalen Möglichkeiten richtig viel und oft auf lange Distanzen (300-1500m) tränieren und dieses dann auch bei der Jagd im nötigen Fällen umsetzen.
Also ich würde den 30-06 Sprg. als Weitschusskaliber sicher empfehlen, besonders bei heutigen Auswahl an Muni/Geschossen. Ich würde das ELD-X 178gr., Accubond LR 168/190gr. oder aus der Barnes TTSX Familie den 150-165-168gr. Geschoss laden. Etwas mehr Speed ist bei dem Barnes immer von Vorteil.
Hast du nicht vor paar Seiten etwas davon geschrieben, dass du kein Magnum empfehlst?
300-er Magnums von Tikka sind immer noch mit dem unglücklichen 11" Drall ausgestattet. Die Magazine sind auch nicht besonders lang, das war limitierend schon bei dem 30-06. Da muss der lange high BC Geschoss zu tief in die Hülse geladen werden. Kaliber OK, aber lieber in eine andere Waffe. Das selbe gilt auch für WSM, die kann zwar die schwerere Geschosse handeln, aber es ist wieder da, Magazinlänge und Drall. Da landet man schnell bei leichteren Geschossen (das ist prinzipiell in Ordnung, aber der Potenzial der Patrone wird nicht ausgenutzt).
Für mich ist die einzige Option eine custom Büchse. Aus Massenfertigung kenne ich nur den Browning Hell's Canyon, der ist ausgestattet mit richtigen Dralllängen. Hier ein Zitat aus deren Webseite:
(
In 2018 faster twist rates were added to select calibers and the twist rate is indicated on the barrel next to the caliber. The 6.5 Creedmoor and 26 Nosler became 1-7”. The 300 Win Mag, 7mm Rem Mag and 28 Nosler became 1-8”. Prior to 2018 the 6.5 Creedmoor and 26 Nosler were 1-8”; the 28 Nosler was 1-9”; the 7mm Rem Mag was 1-9.5” and the 300 Win Mag was 1-10”.)
Browning bietet in Hell's Canyon auch 300 PRC mit 8" Drall an - interessant! Vielleicht hat auch Savage was passendes im Angebot?! Müsste nachschauen...
Aktuell jage ich am meisten mit dem Sako L61R 7mm RM aus dem Jahre 1977. Schweres Varmint Fabriklauf mit 220mm/8.66" Drall handelt die moderne lange high BC Geschosse extrem gut. Mit der Ausnahme von HDY ELD-X 175gr. Dem konnte ich nicht zum schiessen zu bringen. Da stosst offensichtlich die Dralllänge und die niedrige Seehöhe (meistens 150-600m über Meereshöhe) an die Grenzen des Dralls.
Aber so ein Berger Hybrid 180gr. schiesst aus diesen Lauf einfach genial, im idealen Fall 25-30mm/300m. Mit etwa 880-890m/s ist die 1000-1200m entfernte Scheibe/Stahlplatte fast ein Kinderspiel. Beim jagen hat sich das Geschoss auch sehr gut bewährt. Ja, in einem Fall hab ich leider einen laufenden Schweinchen direkt aufs Blatt getroffen und der war vorne einfach zerschossen. Beim schwereren Stücken ist es vor- und nachher nie passiert. Sonst funktioniert das Geschoss beim herkömmlichen Kammertreffer wie ein Schalter, bang und aus. Keine Nachsuchen, egal ob 40 oder 400m. Ist aber nicht gerade wildpretschonend.
Mein Händler hat im letzten Jahr irgendwo die alten Barnes X-FB 175gr (ohne Entlastungsrillen) gefunden und den ganzen Restbestand gekauft. Jetzt lade ich also diese Monopillen mit Norma MRP-2 auf 885m/s. Funktioniert zu meinem grossen Überraschung echt gut. Das Geschoss spricht gut an und zerstört absolut minimal. Ich hatte eine alte Erfahrung mit damalige S&B Fabrikmuni in 30-06 mit dem blau beschichteten Barnes-X, das hat vor Jahren nicht so toll und überzeugend funktioniert. Aber diese 7mm Version in meine 7mm Rem Mag ist für mich optimal. Das BC ist zwar nicht sehr hoch, aber bis 5-600m ausreichend. Früher als das BC an die Grenzen kommt, verliert das Geschoss die nötige Aufprallgeschwidigkeit, das ist der limitierender Faktor.
Am vorletzten Freitag habe ich im Rapsfeld ein Stück RW erlegt. Bei der Entfernung von ca. 440 Meter hat der Barnes absolut zuversichtlich funktioniert und das Stück ist nach etwa drei Meter umgefallen. Getroffen quer vom vorne, da war 1/3 der Lungen zerrissen und der Ausschuss hinter dem Blatt durch eine Rippe etwa 3cm gross. Wildpretverlust praktisch null.
Ich habe nach Fotos und Beute von weiten Schussen nachgefragt, da haben wir nur wenige Antworten bekommen... Vielleicht kommen einige auch von mir in der nächste Woche. Jetzt kann ich nur die Situazion aus vorletzte Woche zeigen. Leider nur mit dem Handy aufgenommen, reicht aber vielleicht für den Überblick.
Die over-watch Position.
Stück im Feld, Bildausschnitt. Leider ausser Handykamera Möglichkeiten.
Die Beute