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Werte Gemeinde-
Der Ansitz bindet uns wirklich stark an einen Punkt im Gelände.
Wir setzen uns damit schon sehr enge Grenzen.
Vielleicht müssen wir wieder lernen zu pirschen.
Es macht dazu auch noch eine Menge Schbaßß.
Es ist "richtige" Jagd!
Allerdings erfordert Pirschen genügend Raum und jagdliches Geschick. Mit 6 Jägern auf 300 ha geht das nicht.
Das Problem an ortsfesten jagdlichen Einrichtungen ist, dass sie von erfahrenem Wild leicht aufzuklären sind und dann gemieden werden, insbesondere dann, wenn führende Stücke dort mal Nachwuchs weggeschossen bekommen haben und im schlimmsten Fall den Jäger noch sehen oder wittern konnten. Selbst Rehe lernen schnell, wo sie sicher wechseln können, weil dort außer lärmenden Menschen auf festen Wegen nie etwas passiert und in der Dämmerung/Nacht keine menschliche Witterung auftaucht.
Geschickte Pirsch ermöglicht dem Jäger noch "Überraschungsmomente", die es von festen Hochsitzen nicht mehr gibt. Es ist anstrengender als faules Rumhocken, aber für mich ist es ein beglückenderes Gefühl des Jagens, so wie es "Raubtiere" seit tausenden Jahren empfinden, wenn sie aktiv ihre Beute aufsuchen, anschleichen und in Besitz nehmen, statt einer kunstlosen Exekution aus einer geschlossen Kiste, im ödesten Fall noch 40m vor einer Lockstelle mit Futter, Salz und Fotofalle.
Wer viel Jagdliteratur gelesen hat, wird immer wieder die Aussage vieler Autoren feststellen können, dass anspruchsvoll errungene Beute den Jäger glücklicher gemacht hat, als solche, die ihm ohne besondere Leistung in den Schoß gefallen ist. Das kann ich nachempfinden. Aber selbst ganz nüchtern betrachtet, aus Sicht des Wildtiermanagements, bringt ein geschickter Pirschjäger viel bessere Ergebnisse zustande, wenn er nicht nur auf feste Ansitzeinrichtungen angewiesen ist.