Disskussion zum Jagdlichen Weitschuss

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
G

Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
Wer regelmäßig Streukreise von 10 bis 15 cm/ 100 m schießt, ist doch beim Schießsport viel besser aufgehoben und sollte - nach meiner persönlichen Auffassung - gar nicht auf Lebewesen schießen.

Ich weiß nicht, ob ich den Terminus Präzisionsschütze im jagdlichen Kontext so gelungen finde, präzises Schießen empfinde ich allerdings als essentiell. Nach meiner Auffassung sind das unter Schießstandbedingungen reproduzierbar irgendwas um 30 bis maximal 40 mm.


grosso

Möglichst präzise zu schießen ist ja auch richtig.
Wer aber auf 100m den Bierdeckel sicher trifft wird bei derselben Entfernung jagdlich keine Probleme haben. Beim Präzisionsschießen im Sportbereich langt das zu gar nichts.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
Heute Morgen habe ich mal wieder Pirsch mit weitem Schießen (liegend vom Rearbag) verknüpft, naja, nicht wirklich weit, aber auch auf 184m (gegenüberliegender Bestandsrand) muss man sich schon konzentrieren, wenn man ein 9 kg Kitz exakt dort treffen möchte, wo man hinzielt. Es hat sich auch bewegt, bervor ich es erlegt habe, aber im Schuss stand es ruhig.

Anhang anzeigen 135447

Waidmannsheil !
 
Registriert
28 Jun 2018
Beiträge
1.607
Werter Knalltrauma-

Ich muß sagen, daß ich jetzt einigermaßen verstört bin.
Nicht etwa, daß ich die Angaben in cm Ihnen anmaße, aber das sind schon enorme "Hunde".
Seien Sie ehrlich: Würden Sie einen Jäger, der tatsächlich nicht mehr als 150mm/5S/100m
bringt, bei Ihnen im Revier auf Wild schießen lassen?
Mit dessen Versprechen, daß er eh nicht weiter als 50m schießt?

Das glaube ich Ihnen nicht, ich glaube, daß Sie das verhindern würden, selbst wenn es sich
um Ihren Blutsbruder handelt.

Bei der Einschätzung, daß man als Jäger kein Präzisionsschütze sein muß, können wir uns schon noch einigen. Ich selbst lege vielleicht den Grenzwert etwas sehr hoch, aber Sie dürfen mir glauben, daß ich das Schießen wegen des Tierschutzes lernen wollte.
(Verzeihen Sie, wenn ich das Wort "Waidgerechtigkeit" meide)
Was die Büchse und der Schütze tatsächlich zu leisten vermögen, habe ich erst nach etwa
zwei Jahren Training erfahren, und zwar auch nicht an mir selbst.
Im Klartext: Es geht. Auch mit dem guten Jagdgewehr.
Es geht zwar nicht so viel, wie mit dem Prechtl-Einzellader mit 9980g, das ist klar.
Aber mit Geduld und Spucke fangt man jedde Mugge.
Mit wachsenden Kenntnissen und Können kann man Ihre angegebenen Werte durch 10 teilen.
Und dann beginnt der Kampf um jeden weiteren Millimeter.

Freillich sind die Kosten für das Werkzeug enorm, und wenn ich alleine die Kosten für
Reinigungszeug eines Jahres betrachte, oder den Windmesser, oder den Geschwindigkeitsmesser...
Aber wenn man eine saubere Grundausstattung beisammen hat, begrenzen sich die Ausgaben,
und mit den Werkzeugen erlernt man auch viel über die eigene Waffe oder das Wiederladen.

Ich verlange nicht, daß ein jeder Jäger einen solchen Aufwand betreibt wie ich.
Aber daß der Jäger mit Erhalt des Scheines auch zuerst sein Können mit der Büchse verbessert,
das verlange ich sehr wohl!
Einen Grenzwert kann ich Ihnen aber nicht benennen, das wage ich dann doch nicht.
Trotzdem bleibe ich dabei:
Der Streukreis sagt weniger über die Büchse aus, als über den Fleiß des Schützen.

Den Begriff "Präzisionsschütze" kenne ich von den sportlichen Vettern überhaupt nicht.
Man schießt Disziplinen, für die man die möglichst passenden Waffen hat.
Nach Präzision strebt nämlich jeder Sportschütze, und ich hoffte,
ein jeder Jäger auch.

derTschud
 
Registriert
27 Apr 2009
Beiträge
13.152
Möglichst präzise zu schießen ist ja auch richtig.
Wer aber auf 100m den Bierdeckel sicher trifft wird bei derselben Entfernung jagdlich keine Probleme haben...

Zuerst würde ich trennen, ob die Kanone geradeso einen Streukreis von Bierdeckelgröße mit der gegebenen Munition erreicht, oder ob der Schütze nicht zu besserer Präzision in der Lage ist.

Falls das von einer ganz stabilen Auflage erreicht wurde, wäre das Ergebnis in beiden Fällen sehr schwach und würde sich im Jagdbetrieb mit gewöhnlich höherem "Wackelfaktor" noch verschlechtern.

Die sicher zu haltende Trefferfläche ist der Gradmesser, der die maximale (waidgerechte) Schussdistanz bestimmt. Mit einer Büchse, die auf 100m nicht besser als 10 cm Streuung schießt, könnte z. B. ein Kitz kaum noch weiter als ca. 50-70m bejagt werden, abhängig davon, welche Schützenstreuung noch zu addieren wäre.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
Zuerst würde ich trennen, ob die Kanone geradeso einen Streukreis von Bierdeckelgröße mit der gegebenen Munition erreicht, oder ob der Schütze nicht zu besserer Präzision in der Lage ist.

Falls das von einer ganz stabilen Auflage erreicht wurde, wäre das Ergebnis in beiden Fällen sehr schwach und würde sich im Jagdbetrieb mit gewöhnlich höherem "Wackelfaktor" noch verschlechtern.

Die sicher zu haltende Trefferfläche ist der Gradmesser, der die maximale (waidgerechte) Schussdistanz bestimmt. Mit einer Büchse, die auf 100m nicht besser als 10 cm Streuung schießt, könnte z. B. ein Kitz kaum noch weiter als ca. 50-70m bejagt werden, abhängig davon, welche Schützenstreuung noch zu addieren wäre.

Na,ja. Es geht ja um den Schützen und nicht um die Büchse. Und mit einer Büchse die keine besseren Streukreise als 10cm schießt wird man auch nicht sicher den Bierdeckel treffen.
Die 10cm entsprechen wenn ich mich recht erinnere ca. dem Durchmesser der 10 auf der Bockscheibe.
Genau die Trefferfläche hat ein altgedienter Forist letztens erst bei der Jungjägerausbildung aufgelegt gefordert.
Aber nochmal,mir ging es darum den Unterschied zum Präzisionsschießen aufzuzeigen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Registriert
1 Jun 2017
Beiträge
5.085
30mm, 10cm usw. um mit diesen Ergebnissen etwas anfangen zu können, müsste man die Bedingungen festlegen.
Vorne und Hinten aufgelegt sollte jeder Schütze deutlich unter der 10cm Marke bleiben, ansonsten stimmt entweder etwas an der Waffen/Munitionskombination, ZF Montage oder eher wahrscheinlich dem Schützen nicht.
Bitte jetzt keine Geschichten von Opas Drilling, der mitunter ja auch gut schießen kann, ich spreche von normalen Repetierern, vom günsten Savage, Remington, Howa, bis hin zur Helix, R8 usw.

Mal ehrlich immer wenn man Schützen/Jäger sieht, die eine 9 hoch, dann wieder ne 8 tief links, dann plötzlich ne 10 usw. schießen, merkt man sofort das entweder massiv gemuckt oder sonstige Schießfehler vorliegen.

Mir ist zuletzt eine Bemerkung rausgerutscht, war eigentlich nicht so böse gemeint...
Schussbild wie oben beschrieben, Kommentar des Jägers "ja weißt, ohne Stecher kann ich nicht schießen" , meine Antwort "lass das mit dem Stecher weg, dann passt deine Aussage".

Zwischen die Gruppe wird etwas größer und ich komm auf der ganzen Scheibe herum ist doch ein himmelweiter unterschied, den ich nicht nur mit +500g Abzugsgewicht erklären sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
11 Jan 2006
Beiträge
11.727
Es bleiben noch sehr viele Dinge zu berücksichtigen, um wiederholbar präzise zu schießen.
(Zitat: #2.793)
Kannst ja ein paar aufzählen
Davon sehe ich in dieser "Aufgelegt" Diskussion bis jetzt aber fast nichts.(Zitat: #2.793)
Zwischen Diskutieren und Schießen besteht ja auch (fast k)ein Unterschied :LOL::ROFLMAO::giggle:(y)
Können täte ich schon, aber mögen tue ich gerade nicht, sorry.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
16 Jan 2003
Beiträge
33.373
Wer 10cm Streuung auf 100 m als jagdlich ausreichend hält, hat eben eine andere Vorstellung von möglichst präzisen jagdlich Schüssen, als derjeneige der den Küchenhasen mit Kopfschuss auf 50m, die Krähe noch auf 150 und den Fuchs noch auf 200 sicher erlegt.
Das wird er nicht freihändig machen, sondern so gut es sich eben machen lässt.
Von eigenen JE lässt es sich machen und wer sich die Mühe macht "behindertengerechte Auflagen" in die Kanzel zu nageln, tut sich auf weit oder klein leichter, es sei denn, er ist ein begnadeter Schütze, der auch noch durch den Hosenträger trifft.
Sich präzisionsmäßig der Präzision seiner Waffen anzunähern, ist zumindest aller Mühen wert.

Komisch nur, dass sich so wenige Jäger auf den simpelsten Schießen ihrer KJS oder KG beteiligen. Eine der Ausreden ist dabei, dass die Hornet-Knipser die Preise wegschießen würden.
Naja - dieses Jahr kommt man um solches Outing wegen Corona herum.
Scheinbar gehen überhaupt nur wenige Jäger auf den Schießstand, denn sonst würden doch mehr Bilder, ob gute oder weniger gute eingestellt werden (können).

184m ist für ein Kitz was anderes als die DDSW auf 82m auf einen Brocken Rehbock.
Solche Entfernungen schieße ich gelegentlich auch im Wald, auch wenn wegen des Kugelfangs mit "Hinweisen" gerechnet wird.
 

Anhänge

  • 22-250 2011 KF 29.11. (8).jpg
    22-250 2011 KF 29.11. (8).jpg
    2,2 MB · Aufrufe: 53
  • 22-250 2011 KF 29.11. (9).jpg
    22-250 2011 KF 29.11. (9).jpg
    2 MB · Aufrufe: 53
Registriert
1 Feb 2015
Beiträge
2.462
Der Terminus Präzisionsschütze kommt aus dem Schiesssportbereich.
Wer z.B. Streukreise von 10-15 cm/100m schießt gilt sicher nicht als Präzisionschütze.
Jagdlich kann das immer noch ausreichen um Wild sicher auf entsprechende Entfernung zur Strecke zu bringen.
Ein Jäger muss also nicht, nach meinem Verständnis, ein Präzisionsschütze sein. Wenn er das ist umso besser.
Ich hatte weiter vorne nicht so genau gelesen, aber:
Du wirst auf einer 100m-Bahn einen engagierten und gut trainierten Schützen kaum unterscheiden können von einem echten Crack oder Präzizionsschützen ("Präzizionsschütze", so wie ich glaube dich zu verstehen). Die schießen nämlich auf die Entfernung alle Loch in Loch. Und dennoch liegen Welten zwischen ihnen.

Aber mit 10-15 cm/100m sind die Möglichkeiten, verantwortlich zu jagen, schon durchaus limitiert. Als Beispiel: Das Kitz, das Stoeberjaeger erwähnt, hatte immerhin 9Kg; die zwei Waisen Anfang des Monats bei mir nur 5Kg. Die waren zwar keine 50 Meter weg - aber die sauber zur Strecke zu bringen, auch wenn es weiter hinaus geht, das sollte doch Ansporn sein, wesentlich engere Gruppen zu produzieren.
Und damit meine ich nichtmal oberhalb 200 Meter und damit komplett OT alles hier
 
Registriert
16 Jan 2003
Beiträge
33.373
Aber mit 10-15 cm/100m sind die Möglichkeiten, verantwortlich zu jagen, schon durchaus limitiert. Als Beispiel: Das Kitz, das Stoeberjaeger erwähnt, hatte immerhin 9Kg; die zwei Waisen Anfang des Monats bei mir nur 5Kg. Die waren zwar keine 50 Meter weg - aber die sauber zur Strecke zu bringen, auch wenn es weiter hinaus geht, das sollte doch Ansporn sein, wesentlich engere Gruppen zu produzieren.
Und damit meine ich nichtmal oberhalb 200 Meter und damit komplett OT alles hier

(y)
Auf 50m lässt sich sogar punktgenau treffen, wenn die 3A stimmen, denn da schießen die meisten Waffen und Kaliber so ziemlich Fleck.
Im Herbst wird lieber im Schießkino geballert, als zu prüfen, wohin das Gewehr auf die DJ-Schussweite von 50 schießt.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
122
Zurzeit aktive Gäste
785
Besucher gesamt
907
Oben