Terrorist ist der richtige Ausdruck für DJT, aber genauso auch Schmusekatze, Leibwächter, aber auch tituliert als vermaledeites Mistvieh (wenn sie gerade mal vor Zeugen die Katze vom Sohn des Bürgermeisters liquidiert), Superhund (wenn sie mit sechs Monaten ein Alttier mit Laufschuß in steiler Gebirgsschlucht in 40 cm Pulverschnee stellt und viele andere Nachsuchen bewältigt, Sauen im dichten Dorngestrüpp hochmacht, krankes Hauptschwein stellt, etc. - alles die jetzige Hündin)
Ich schreibe gerade mal die Höhepunkte von 40-jährigem Führen von DJT nieder....
Deutsche Jagdterrier - DJT
Oft bin ich gefragt worden warum ich DJT so liebe und seit vierzig Jahren führe.
Die Prägung erfolgte in meiner frühen Jugend; mein Vater besaß einige Jahre einen prachtvollen DJT-Rüden, namens Racker.
Außerdem zogen damals noch kleine Wanderzirkusse über die Dörfer. Einer davon hatte eine „Fußballmannschaft“ aus DJT.
Was war das ein Schauspiel für Kinder und Ältere, wie sich die wilde Jagd auf den Fußball konzentrierte.. Ich sehe das Spektakel noch heute vor meinem geistigen Auge.
Nach dem Studium hatte ich einen Dackel, der legte sich größenwahnsinnig bei der Bärenjagd in der Osttürkei mit anatolischen Hirtenhunden an, das überlebte er nur einige Tage.
Danach erfüllte ich mir den lang gehegten Traum, mir einen DJT anzuschaffen. Mein Vater warnte mich, sie seien überpassioniert, zu scharf, würden tagelang revieren - einmal losgelassen, tagelang unterwegs, nur Ärger.
Egal, als junger Mensch hört man eh nicht mehr auf die Eltern, man kann es mit Sicherheit besser machen und weiß sowieso alles besser…
Immerhin war ich so schlau, eine Hündin - als vermutlich anhänglicher als ein Rüde - zu nehmen.
Dieser DJT war eine zierliche Kleine – aber auch „Jagdpassion auf vier Pfoten“.
Wenige Monate später fand ich mich in Nordafrika auf einer Großbaustelle arbeitend wieder. Es war für uns beide ein jagdliches Paradies. Mit neugewonnen französischen Freunden, teils „Pieds noirs“, und algerischen Freunden wurden am Wochenende Wildschweine im Treiben gejagt.
DJT höchst passioniert kam dann nach einigen WE-Jagden am Ende eines Treibjagdtages nicht zurück.
Trauer groß, jeden Tag fuhr ich die 30 Kilometer ins Jagdgebiet, lief durch den Maquis, blies das Horn, pfiff und rief – nichts.
Völlig trockenes Gebiet, wie soll sie überleben? Aber die Sauen müssen ja auch schöpfen.
Nach einer Woche jagten wir wieder in dem Wald, meine DJT-Hündin hatte ich schwersten Herzens als Totalverlust abgeschrieben.
Doch wer taucht nach dem ersten Treiben - abgemagert aber munter - wieder auf? Das Hündchen!
Aber nur, um gleich mit der Meute einheimischer Hunde fröhlich weiter zu jagen…
Immerhin kam sie abends zum Auto und kehrte danach immer wieder aus den Treiben zurück.
Wenige Monate später kam sie am Ende der´s letzten Treibens nicht zum Picknickort zurück, ich lief die Waldwege bis zur Dunkelheit ab und fand sie schließlich, völlig erschöpft und mühsam humpelnd, im Schein der starken Taschenlampe.
Oh jeh, sie war von einer Sau schwer geschlagen worden; die Muskeln der linken Keule waren halb bis fast zum Knochen durchtrennt, sie schweißte stark. Es war ein Wunder, daß keine Hauptader getroffen war und sie überhaupt den Blutverlust überlebt hatte.
Kompressionsverband und nix wie heim und auf die 24/24 arbeitende Baustelle in meine Praxis. Dort hatte ich alles für die Kleine Chirurgie vorrätig, spülte und nähte mit Assistenz des algerischen Pflegers die Keule mehrschichtig zusammen. Und – trotz verschmutzter tiefer Wunde heilte es prächtig, allerdings hatte die Kleine kaum Kraft in der Keule, humpelte aber fröhlich auf dreieinhalb Läufen durch die Welt und hetzte bei den Treibjagden weiterhin begeistert – aber nur kurzjagend. Ihre Verletzung hatte sich also positiv ausgezahlt.
Sie war auch extrem wasserfreudig und schwamm mir bei den Schnorkel-Tauchgängen hinterher und liebte es, weit draußen im Meer zu schwimmen.