DJV Pressemitteilung : Wald und Wild gehören zusammen!

G

Gelöschtes Mitglied 26188

Guest
Bist du sicher das du meine Worte sinnerfassend gelesen hast? Du könntest um einen Politjob in Nordkorea vorstellig werden dort braucht man Leute wie dich...


Sorry, aber bei Deinen Worten stand nicht viel Sinn dahinter. Und bevor Du einen derart sinnfreien Post absetzt, hätte es Dir gut zugestanden, einmal in andere Länder zu schauen. Mit Ausnahme Österreichs und Teilen der Schweiz wirst Du ähnliche Lizenzsysteme finden, dafür aber weitaus weniger jagdliche "Kulturkämpfe". In der Schweiz gibt es kantonale Unterschiede.
 
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...Mit Ausnahme Österreichs und Teilen der Schweiz wirst Du ähnliche Lizenzsysteme finden, dafür aber weitaus weniger jagdliche "Kulturkämpfe". In der Schweiz gibt es kantonale Unterschiede.
Netter Gedanke Anthas mit dem Lizenzsystem, ich fürchte aber, es wird in D nicht funktionieren:
Die Gründe
1. In den eigenwirtschaftlich bewirtschafteten Revieren, wo es gegenwärtig gut läuft, wird es einen Rückschritt geben, wenn diese Flächen über Lizenzen bejagt werden sollen. Dort wird es schwieriger werden, geeignete Jäger zu finden, denn auch die zuverlässigen und erfolgreichen Jäger werden erstmal in die ehemals überhegten Reviere abwandern. Die Verhältnisse werden sich also vermutlich landesweit vereinheitlichen, aber eben nichtlandesweit nicht verbessern.
2. Wir sollten nicht vergessen, dass es nicht nur Kulturfolgerarten in unserer Fauna gibt, sondern auch Wildarten - v.a. Niederwildarten egal ob mit oder ohne Jagdzeit - die dringend der Hege bedürfen. Von dieser Hege profitieren auch Tierarten, die nicht dem Jagdrecht unterliegen. Ohne das Reviersystem wird sich wohl kaum einer finden, der dieser Niederwildhege kostenlos übernimmt!
3. Nenn mir ein Land, das über das Lizenzjagdssystem auch nur annähernd so viele Wildtiere (je Flächeneinheit) zur Strecke bringt wie das in Deutschland gegenwärtig realisiert wird und wie das in Deutschland nötig wäre und die Bestände auf ein schadensverträgliches Maß zu halten (bzw. zu senken). Wer soll es ggf. denn dann richten? Staatliche Wildhüter? und erst, wenn absehbar ist, dass es die Lizenznehmer nicht gebacken kriegen und die besten Jagdzeiten rum sind?
4. Man kann das Revierjagdsystem kritisieren, aber über die Wildschadensregelung (sofern diese per Pachtvertrag auf die Jagdpächter über geht) ist zumindest für die Landwirte ein Auffangtuch gespannt, das wirtschaftliche Sicherheit bietet. Wer soll denn ggf. die Wildschäden übernehmen? Die Lizenznehmer? Dann hast Du wieder nur die Jungs mit dem dicken Geldbeutel an Board, die ortsnahen motivierten mit viel Zeit scheuen i.d.R. dieses Risiko, sonst würden sie ja jetzt schon ne Jagd pachten. Der Steuerzahler? eher nicht.
5. Dass im Lizenzjagdsystem Drückjagden funktionieren, wage ich zu bezweifeln. Drückjagden leben von den Hunden. Ich bin aber nicht gewillt, meine Hunde für Hinz und Kunz jagen zu lassen. Zumal wenn ich nicht abschätzen kann, welche schießwütigen Teufel bei solchen Events dann zu gegen sind. Wer übernimmt die Leitung, wer sortiert entsprechende Personen aus. Im Lizenzjagdsystem ist da m.E. viel Zufall und Unwägbarkeit im Spiel. Zudem hängt der Erfolg einer Drückjagd maßgeblich von der Qualität der Teilnehmer ab. Wie soll es in einem staatlichen System (Vor dem Gesetz sind alle gleich) da eine leitungsgerechte Auswahl geben??? Das Lizenzjagdsystem wir die nötigen Abschusszahlen ohne Drückjagden aber nicht erreichen können. Des weiteren: Wem gehört das erlegte Stück? dem jeweiligen Erleger = Lizenzinhaber? Nehmen wir mal an, der hat jetzt kein Kühlhaus zuhause (was die wenigsten haben) was macht der mit der zweiten, dritten, vierten Sau, für die er keine konkrete Verwertung hat?

Ganz ehrlich: Ich seh es da eher wie Rehschreck - auch wenn ich nicht mit der Schärfe in all seinen Forderungen übereinstimme. Die gegenwärtige Gesetzeslage reicht aus, sie muss nur konsequenter umgesetzt werden.
Für mich liegt der Schlüsssel zum Erfolg in der Eigenbewirtschaftung. Diese bietet ähnlich wie ein Lizenzjagdsystem die Möglichkeit, sich relativ schnell von Jägern zu trennen, die die Ziele der Grundeigentümer nicht mit der nötigen Konsequenz verfolgen. Zudem besteht durch die Bestellung eines entsprechend geeigneten Jägers ("Bestellter Jäger") auch innerhalb des Jahres nachzusteuern. Man müsste den Jagdgenossen nur mal vorrechnen, welche Einnahmen durch die Begehungsscheine und/oder Wildpreterlöse bei entsprechend gesteigerten Abschusszahlen möglich sind und welche Verluste sich durch verminderte Wildschäden einsparen lassen. Denn eines ist klar: es lässt sich in den allermeisten Revieren mit der Jagd kein Gewinn mehr erzielen, aber durch entsprechende Jagd jede Menge Geld einsparen!
 
G

Gelöschtes Mitglied 26188

Guest
Die Eigenbewirtschaftung ist eine Möglichkeit, wie sich Grundeigentümer im bestehenden System eine alternative Lösung zur Verpachtung errichten können, hat aber prinzipiell NIX mit einer Ökologisch ausgerichteten Jagd zu tun. Es ist eine "Waldwirtschaftsjagd". Zudem ändert diese Option am "Fleckenteppich" übers ganze Land gesehen rein gar nix. Durch ein staatlich reguliertes Lizenzsystem läuft es ökologisch nicht schlechter. Lediglich die "Rendite" des Waldes wäre ggf. geringer, da die gutachterlichen Vorgaben nicht automatisch auch bedeuten, dass man nicht noch mehr entnehmen könnte und dadurch noch x Pflanzerl mehr vor dem "bösen" Schalenwild zu retten. Die Erzielung von Maximalrenditen ist aber nicht im Interesse der Allgemeinheit oder eines intakten Ökosystems. Und genau an der Stelle unterscheidet sich der Vermögensgegenstand "Privatwald" ebend von anderen Vermögensgegenständen. Auch der Privatwald ist Bestandteil des im Interesse der Allgemeinheit liegenden intakten Ökosystems. Darüber hinaus werden private Waldbauern beim Waldumbau durch den Staat unterstützt (Beratung durch Förster, Subentionen, etc.).

In der Eigenbewirtschaftung gibt es keinerlei effektive Kontrollmöglichkeiten und im Grunde genommen wird das geschossen, was die Grundeigentümer wollen.
Jeglichen Auswüchsen ist Tür und Tor geöffnet. Im Prinzip die Ideologie des ÖJV in Reinkultur. Das möchte ich als Verfechter einer ethisch korrekten, am Habitat ausgerichteten ökologischen Jagd nicht. ;)

Was das Thema "Hege" anbelangt, also richtig verstanden alle Maßnahmen, die gefährdete Wildtiere im Allgemeinen betreffen, so gäbe es hier genügend Naturschutz- oder Tierschutzorganisationen / Initiativen, die ehrenamtlich eingebunden werden könnten und dazu auch bereit wären, wenn es sich nicht nur um Maßnahmen handeln würde, die durch die Jägerschaft betrieben werden, um hinterher wieder jagen zu können. Also ganz im Gegenteil sehe ich hier eher die Gefahr, dass diverse Orgas hier eher eingebremst werden müsssten, weil der Wald eben auch eine ökonomische Funktion hat. Nebenbei bemerkt kenne ich KEINE einzige Eigenbewirtschaftung, wo intensiv Niederwildhege betrieben würde, weil dort jeder Jäger - ähnlich wie im Lizenzsystem - nie sicher sein kann, dass er selbst von seinen Hegebemühungen profitiert, im Gegensatz zu Jägern, die infolge des Pachtvertrages zehn Jahre lang auf dem Revier sitzen.

Zu Deinem Einwand Nr. 3. Eine solche Argumentationsführung ist völliger Unfug, da in unserem Jagdsystem quasi "systeminhärent" und infolge der landwirtschaftlichen Veränderungen ganz andere Wildbestände heranwachsen konnten. Folglich ist das ganz logisch, dass auch Strecken im Verhältnis höher sein müssen, zumindest was einzelne Wildarten anbelangt, die man dann auch tatsächlich vergleichen könnte.

Das Thema "Wildschaden" ist sicherlich ein Argument für die Verpachtung, allerdings sollte man die Dinge schon nüchtern betrachten.
Relevanter Schaden an forstlichen Kulturen bzw. Naturverjüngung ist bei einem Lizenzsystem nicht zu erwarten. Entweder ist es möglich, im Rahmen der Einzeljagd die Vorgaben zu erfüllen. Dann wird das auch passieren, da sonst die Lizenz weg ist oder aber es ist eher nicht möglich. Dann werden staatliche Bewegungsjagden angeordnet. Was die Schäden durch SW anbelangt, so unterschreibt heute kaum mehr ein Pächter Verträge ohne Deckel oder Ausschluss, d. h. ist wirklich Feuer unterm Dach, hat der Eigentümer immer die A-Karte.
Ehrlich gesagt finde ich das auch richtig, denn wenn ich in einem kapitalistischen System als Hobbyjäger zahle, dann ist das für mich ein Hobby, ich bin "Jagdkunde" und ich lasse mich für mein gutes Geld nicht auch noch unter Stress setzen.
Im Übrigen ist in Sauenproblemgebieten die EBW zumeist eher erzwungen, als freiwillig gewollt.

Thema DJ und Deine Bedenken als HF:

Den Zahn "ziehe" ich Dir auch ganz schnell. Entweder, Du bist ein engagierter HF und hast Tophunde oder aber der Hund soll nur die Eintrittskarte für ne kostenlose Teilnahme sein. Letzteres lassen wir in der Betrachtung mal weg, da nicht relevant.
Als guter HF bist Du nur dann gut, wenn Du sehr viel jagsd, d. h. Du musst extrem viel unterwegs sein und kommst an gut organisierten Staatsdrückjagden (Forst) sowieso net vorbei. Da kannst Du genauso auf schießwütige Neulinge treffen, wie bei den Privaten, d. h. Dein Risiko steigt nicht durch das Jagdsystem sondern durch die Zahl der Jagden, an denen Du teilnimmst.

Die Leitung solcher DJ bzw. die großflächige Organisation kann man auf die Staats- bzw. Landesforsten übertragen. Das sehe ich nicht die geringsten Probleme.

Was das erlegte Wildbret anbelangt, so gäbe es hier verschiedene Optionen. Da sprechen wir aber jetzt nicht über systemrelevante Probleme, die es zu überwinden gäbe, sondern nur über Alternativen zugunsten der Staatskasse, der Grundeigentümer, Erleger, Mischformen, ....

Die Auswahl der Jäger / Teilnehmer habe ich schon beschrieben. Schlechter, wie bei zahlreichen privaten Stümperjagden mit Schützen, die in ihrem Leben ein Schießkino oder den laufenden Keiler nie gesehen haben, wird es bei staatlich organisierten Jagden niemals laufen, wenn ein anspruchsvoller Leistungsnachweis zur Bedingung wird. GANZ im GEGENTEIL. Zu einem einzelnen Termin können Interessenten auch von weit her anreisen, wenn sie die Schießleistung nachweisen können. Das ist allemal besser, als weniger geübte Dorfjäger jeglicher Couleur zuzulassen, die heute nur dabei sind, weil sie dem örtlichen Jägerklüngel angehören, das tödliche Treffen jedoch eher Lotteriespiel ist. ;)

Ich kann aber durchaus verstehen, wenn Du der Eigenbewirtschaftung das Wort redest. Pollitisch sehe ich das aber als keine gute Lösung an, denn die EBW ist im Prinzip der Kern ÖJV-ideologischer Jagd, in der Exzessen und Killerorgien Tür und Tor geöffnet wird. Ich hätte aber sowohl in die eine als auch in die andere Richtung die Verrückten gerne geglättet und die Jagd in erster Linie über ökologische Bedürfnisse legitimiert bzw. gesellschaftspolitisch in Zukunft so verankert, dass die Akzeptanz gesellschaftlich höchstmöglich gesichert bleibt. Das sehe ich in einem staatlichen Lizenzsystem eben als deutlich wahrscheinlicher an, weil weder der Lodenjockel noch der Massenkiller etwas zu melden hat. :cool: Der Staat macht die Vorgaben und sorgt für eine gesellschaftsverträgliche, ökologisch orientierte Jagd. Wer die Passion des Jägers in sich trägt, hält sich daran und lebt seine Leidenschaft ganz oder gar nicht und geht dann eben besser Golf spielen. Aus die Maus! Öko-Rente für die Funktionäre! ;):cool::coffee:
 
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Man sollte daran denken, dass es in den Ländern, wo es Lizenzjagdsysteme gibt, jede Menge Grundeigentümer hat, die sich einan Grund und Boden gebundenes Jagdrecht wünschen und / oder bestimmten Tierarten "pests" auch mal per Heli, NZT oder 1080 und unter völligem Verzicht auf jeglichen Ansatz "deutscher Waidgerechtigkeit" zu Leibe rücken.

Auf deutsch: Anthas, Du bist leider völlig naiv.

(Was nicht heisst, dass unser System nicht verbessert werden könnte ...)
 

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