Junge JJ vlt nicht, aber vom mittelalten und älteren Segment hab ich solche Aussagen schon öfter gehört. Ernsthaft betrachtet gehören die Pächter aus der fernen Großstadt mit Kirrdödel vor Ort auch dazu. Was die zum Abschuß beitragen ist vernachlässigbar, gepachtet wird aus den verschiedensten Gründen, vorrangig wohl gesellschaftlich, aber nicht, weil man im engeren Sinne jagen möchte. Anläßliches Auftreten Laienspielgruppe.solche Gestalten gibts es in der Jägerschaft am wenigsten.
Aktuell scheint das Gegenteil angedacht. Zur letzten Verlängerung wurde Eile angemahnt, damit es noch zu den alten Konditionen durchgeht....Ich persönlich hoffe im Sinne der "Wiederbewaldung", daß jetzt ein Umdenken einsetzt, angesichts der begleitend notwendigen jagdlichen Erfordernisse. Wer sich einsetzt, darf nicht nicht noch zur Kasse gebeten werden.
Stimmt.
Stimmt auch, zumindest nicht im "Jagd-Pacht- und Verkaufs-System", eher schon im Rahmen von Regiejagd.
Das tue ich auch nicht, ganz im Gegenteil: NUR motivierte Jäger, die Freude an ihrem Handwerk haben und gern Beute machen, werden Spitzenleistungen bringen. Gutes Handwerk und Beute machen Freude, das begleitende Naturerlebnis ebenfalls. Bei Wildtiermanagement vs. Traditionsjagd allerdings unter der Prämisse der vereinbarten Zielsetzung.
Du hast offenbar ganz bewusst "erlebnismotivierte" und nicht "erlebnisorientierte" Jagd geschrieben und das macht den entscheidenden Unterschied. Das weißt Du auch, sonst hättest Du diese Klippe nicht so findig umschifft.
Im Übrigen bin ich hier im Forum nur eine virtuelle Erscheinung durch "Ansammlung von Worten" unter einem Nickname und absolut kein Vertreter von irgendwas. Es spielt z. B. für Deine Beiträge ja auch keine Rolle, ob Du Landwirt, Busfahrer, Finanzbeamter oder Arzt bist.
Aktuell scheint das Gegenteil angedacht. Zur letzten Verlängerung wurde Eile angemahnt, damit es noch zu den alten Konditionen durchgeht....
... ein Glossar vielleicht Könntet ihr uns vielleicht ein Glossar anhängenDu hast offenbar ganz bewusst "erlebnismotivierte" und nicht "erlebnisorientierte" Jagd geschrieben und das macht den entscheidenden Unterschied.
Was mich an der Stelle wohl mal interessiert: wie war die Stimmung vor 70 bis 100 (?) Jahren in der "jagenden Bevölkerung", als (soviel ich weiß von oben) der Hegegedanke implementiert wurde und viele ja vermutlich nicht mehr so jagen durften, wie sie wollten oder wie sie es gelernt hatten. Man kann die Zeiten sicher nicht vergleichen, aber weiß man etwas darüber? Oder war der Übergang eher schleichend?Unbestritten ist für mich das notwendige Selbstverständnis der Jagd als ein Teil von Wildtiermanagement.
Darüber braucht man sich heute nicht zu belustigen, wer das tut, hat die Zeichen unserer Zeit nicht realisiert.
Wie wenig auch Wissenschaftler und Interessengruppen Sprache und Inhalte manchmal reflektieren, zeigt z. B. der gern zitierte Spruch von Wildtiermanagement-Gründervater Aldo Leopold:
"Wildtiere zu managen ist nicht schwierig. Das Problem ist das Management der Menschen, die mit diesen Tieren zu tun haben".
Das hat eher die Qualität eines "Schenkelklopfers" als die eines wissenschaftlichen Fundaments. Natürlich soll das lustig sein und Claqueure generieren, aber es soll auch eine Vorstellung der Schwierigkeiten von Wildtiermanagement andeuten, die leider völlig danebengeht. Etwa so, als würde ein Ehetherapeut sagen:
"Die Ehe zu managen ist nicht schwierig. Nur die beiden Ehepartner haben oft Probleme damit".
Als gäbe es eine Ehe oder ein Wildtiermanagement ohne Menschen.
Ehe ebenso wie Wildtiermanagement kommen erst durch den Faktor Mensch zustande. Ohne Menschen existieren sie nicht und können daher auch nicht "schwierig oder leicht" sein.
So ähnlich ist auch der Brückenschlag zur Jagd als Instrument (Arbeitsmittel bzw. Werkzeug) des Wildtiermanagements.
Erlebnis-orientierte Jagd kann kein hilfreiches Instrument des Wildtiermanagements sein, widerspricht dem u. U. sogar. Bestenfalls können erlebnisorientierte Jäger, sofern sie motiviert und offen für neue Erkenntnisse sind, unter strikter Anweisung und Kontrolle zur Jagd im Rahmen der Zielsetzung von Wildtiermanagement (=ergebnisorientiert) eingebunden werden. Das ist ein wesentlicher Unterschied.
Eine so klare Sprache ist aber ausgesprochen unpopulär und wird zur Stressvermeidung mit jagdlichen Stakeholdern und ihrer Basis sowohl von Wissenschaftlern, als auch von Politikern gemieden, genau aus dem Grund, den Du genannt hast:
Das klingt wirklich gut und naheliegend, aber funktioniert es auch?
Bekommt man (die meisten) Jäger nur durch respektvolle Gesprächsführung zu einer 180° Kehrtwende motiviert?
Werden sie allein durch freundliches Kommunikationsklima und überzeugende Argumente von ihrem Interesse an satten Wildbeständen abkehren, werden sie aufhören, "den Forst" als "Wildschweinzüchter und Wiederkäuer-Vernichter" zu attackieren, werden sie aufhören über Wölfe und Luchse zu schimpfen und auf die Linie eines disziplinierten Management-Jagdkonzepts einschwenken?
Ich kann es nicht recht glauben, wäre aber der erste Gratulant, wenn ich mich irre.
Ich frage mich halt, was ein Wandel, den wir hier diskutieren und wünschen, den Jägern zurückgibt, was seinerzeit vielleicht abgeschnitten oder plötzlich als unwaidmännisch abgeurteilt wurde ...Schwierige Zeit zwischen 1920 und 1950. Zeitzeugen dafür werden wir im Forum nur wenige haben...
Wie wärs wenn wir ab der 50er Jahre ins Auge fassen... Da gibt's sicher Beteiligte.-
Mein Großvater jagte zwischen den Kriegen am Rande einer heutigen Großstadt vor seiner Haustür. Das Interesse galt dem noch häufigen Niederwild, das auch gern verwertet wurde. Er kannte auch noch den Vogelherd von seinem Vater. Er war einfacher Angestellter, aber die Jagden waren wohl noch billig. Trophäenhege gab es nicht. Ab und an fuhr man mit Zug ins Waldecker Land zur Treibjagd. Rehe fielen auch mit der Flinte...
kann mich noch dunkel an die 70er erinnern. Sauen gab es kaum und wenn eine im Winter durchzog, wurde gleich gekreist. Füchse und Dachse gab es nicht, wegen der Begasungsaktionen, dafür Hasen, Fasanen und jede Menge Hühner (lecker). Mit 2 Flinten im August über die Stoppeln, Vater und sein Mitpächter. Der Drahthaar und ich 3 käsehoch haben fleissig apportiert. Das Reh wurde so langsam zur heiligen Kuh und die roten Punkte, vom Oberförster, verteilt, purzelten an der Trophäenschau ...aber die Zeit war besinnlicher und nicht so schnelllebig...Was mich an der Stelle wohl mal interessiert: wie war die Stimmung vor 70 bis 100 (?) Jahren in der "jagenden Bevölkerung", als (soviel ich weiß von oben) der Hegegedanke implementiert wurde und viele ja vermutlich nicht mehr so jagen durften, wie sie wollten oder wie sie es gelernt hatten. Man kann die Zeiten sicher nicht vergleichen, aber weiß man etwas darüber? Oder war der Übergang eher schleichend?
Ich frage mich halt, was ein Wandel, den wir hier diskutieren und wünschen, den Jägern zurückgibt, was seinerzeit vielleicht abgeschnitten oder plötzlich als unwaidmännisch abgeurteilt wurde ...
Aber evtl. war man wirklich in der kritischen Zeit zu hörig, als dass man sich viel solche Gedanken hätte machen können.
kann mich noch dunkel an die 70er erinnern......Hasen, Fasanen und jede Menge Hühner......Das Reh wurde so langsam zur heiligen Kuh.. ...aber die Zeit war besinnlicher und nicht so schnelllebig...
Alter Romantiker!