- Registriert
- 27 Apr 2009
- Beiträge
- 13.152
Alter Romantiker!
Alter Romantiker!
Du musst aber bedenken, dass diese Art dort zu jagen für viele der heutige Jägergeneration maßgeschneidert ist.Ralativ gerechnet ist die Jagd beim Forst (zumindest in Bayern) mithin am Teuersten.
Soweit ich das kenne, ist das Verhältnis eher umgekehrt. Da die Revierleiter am Ende entscheiden, wer einen PB bekommt, und auf Dauer nur engagierte Jäger Spaß an der Jagd im Staatsforst haben können, ist das auch nur logisch.Dann gibt es noch einen geringen Teil, der anders gepolt ist bei den Staatsforsten
Außerdem "schrotten" wir keine Lehrstühle,
Aber mal ernsthaft, wie stellst Du Dir das eigentlich vor? Sollen wir nach System "Leopold" das gesamte Land recyclen?
Deine Träume von Wildlifemanagement verwirklichen sich in Ländern, die ein Vielfaches der Flächen an "Natur" haben, wir wie sie in D bzw. im deutschsprachigen Raum vorfinden.
Erst zur Weiterbildung anregen und dann bei Fragen (#374) nicht mehr auftauchen geht ja gar nicht.
Na gut, dann möchte ich es mal versuchen: Die für mich als Jäger relevanten und gut nachvollziehbaren Ziele formuliert allen voran wohl das Gesetz.
Nebenbei: Mir fällt kein Paragraph ein, wie diese Ziele zu erreichen sind.
Also auch nicht, wer mit der Erreichung solche Ziele zu beauftragen ist.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass dieses mittels der erlebnisorientierten Jagd geschehen wird - mit all seinen Stärken und Schwächen, fertig implementiert, ressourcenreich, ein sehr probates Mittel ;-)
@Mohawk: Was hättest Du denn zu tun? Ich dachte, Du hättest einen Bildungsauftrag.
So ähnlich ist auch der Brückenschlag zur Jagd als Instrument (Arbeitsmittel bzw. Werkzeug) des Wildtiermanagements.
Erlebnis-orientierte Jagd kann kein hilfreiches Instrument des Wildtiermanagements sein, widerspricht dem u. U. sogar.
Bestenfalls können erlebnisorientierte Jäger, sofern sie motiviert und offen für neue Erkenntnisse sind, unter strikter Anweisung und Kontrolle zur Jagd im Rahmen der Zielsetzung von Wildtiermanagement (=ergebnisorientiert) eingebunden werden. Das ist ein wesentlicher Unterschied.
Eine so klare Sprache ist aber ausgesprochen unpopulär und wird zur Stressvermeidung mit jagdlichen Stakeholdern und ihrer Basis sowohl von Wissenschaftlern, als auch von Politikern gemieden, genau aus dem Grund, den Du genannt hast:
Du musst aber bedenken, dass diese Art dort zu jagen für viele der heutige Jägergeneration maßgeschneidert ist.
1. Es geht um den Abschuss von ein paar Stücken Schalenwild, entweder auf dem Ansitz oder im Zuge der Drückjagdeinladungen, die man ja normalerweise auch mit bekommt.
2. Es sind Jäger, die wenig Verantwortug für ein Revier übernehmen wollen. Kein Termindruck "fahr mal raus, ein Reh wurde überfahren" oder "die Sauen sind auf der Maissaat" oder was weiß ich sonst noch..
3. Das erlegte Wild hängt man (hoffentlich nicht recht und schlecht, da Stückzahl zählt) in die Wildkammer. Hat keinen Aufwand mit der Verwertung.
4. Man geht jagen, so wie wenn man eben das Motorrad aus dem Keller holt, irgendwie muss halt die Stückzahl lt. Jagderlaubnisschein her.
Auf so eine Jagdgelegenheit lauern viele Jäger, geht einer stehen zwei andere vor der Tür. Wenn ihnen dann so ein Rundumsorglospaket geschnürt wird, dann sollen sie ruhig auch dafür bezahlen.
Dann gibt es noch einen geringen Teil, der anders gepolt ist bei den Staatsforsten. Die bringen sich in den Jagdbetrieb ein, kontrollieren die Drückjagdeinrichtungen oder fahren gerne mit iihrem alten Bulldog über die Äsungsflächen, sind beim Aufbrechtrupp dabei. Die jagen dann für lau und das ist auch voll in Ordnung so.
@Busch Auf den Punkt gebracht, da ist eigentlich nichts hinzuzufügen!
Sorry, aber von vieren war zeitweise nur einer noch arbeitsfähig. Einer wurde aufgelöst (später als Juniorprofessur neu gegründet), einer fehlbesetzt, zwei fast auf Null runtergefahren und dann wieder hochgezogen - ich nenne das "schrotten".
Es gibt kein "System Leopold". Es gibt eine Fachdisziplin "wildlife management".
Das ist falsch. Man braucht professionelles Wissen, nicht einfach nur viel Land. Völlig andere Baustelle.
Ich hatte Dir mehr zeit für Deine Hausaufgaben geben wollen.
Das setzt Oberziele, könnte man sagen.
Braucht das Gesetz auch nicht. Das setzt Ziel(-e) und Schranken, das "Tun" erfolgt dann mit wissenschaftlichen und handwerklichen Maßnahmen.
Das regelt sich ja auch anders. Teilweise steht da sin Gesetzen, teilweise nicht. Die operationalen Ziele setzt man sich auch häufig selber ("noch zwei WRF dort" z.B.).
Natürlich - wenn man eine DJ durchführen will kann man diese Leute sehr gut einsetzen, wie auch die Trophäenjäger in Botsuana. Die sind aber auch nur ein Teil des Systems. Man wäre aber schlecht beraten, die nicht einzusetzen, wenn man das ohne negative Folgen tun kann.
In Euerem Alter solltet ihr auch mal zwei Tage ohne Betreuung klarkommen. Und ich habe mich mit waldbezogenen neuen EU-Strategien rumgeschlagen.
Das ist absolut falsch. Es kommt darauf an, welches Ziel man erreichen will. Auch im Bezug zum Waldbau herrscht eine ähnliche domatische Verblendung vor. Ein Kahlschlag ist ein ganz normales Werkzeug im Waldbau, das zwar nicht als Regelanwendung taugt, aber für bestimmte Sachen sehr wohl.
Den phantasierst Du herbei. Das ist bei Dir so, weil Du nicht das Ziel "Jägerbespaßung" hast. Nochmal: "Wildtiermanagement" ist eine Fachdisziplin, kein ethischer Wert an sich.
Ich lach' mich schlapp. "Wir" Wildtiermanager sprechen auch sonst eine klare Sprache, die gerade Dir aus ideologischen Gründen nicht passt. Stichwort "Bachenabschuss".
.....Ich lach' mich schlapp. "Wir" Wildtiermanager sprechen auch sonst eine klare Sprache,...
....die gerade Dir aus ideologischen Gründen nicht passt. Stichwort "Bachenabschuss".
Wie sieht denn Dein persönliches Wildtiermanagement-Konzept aus, welches Du in praxi lebst? Wir müssen weg von theoretisch-abstrakten Gedankengängen hin zu Praxiskonzepten, die bereits allumfassend gelebt werden?....
Wie sieht denn Dein persönliches Wildtiermanagement-Konzept aus, welches Du in praxi lebst?
Wir müssen weg von theoretisch-abstrakten Gedankengängen hin zu Praxiskonzepten, die bereits allumfassend gelebt werden?
Diese "Juniorprofessuren", ... kommen mir halt auch ein bisserl spanisch vor....
.....Deshalb ist auch @Stoeberjaeger s Forderung danach, was ich wo umsetze darzustellen, völlig sinnfrei und gäbe bestenfalls ein Beispiel, ......
Doch, ist es. Die Herausforderungen habe ich über Jahrzehnte beobachtet, erduldet, gekontert. Das hilft nur niemandem in anderen Situationen weiter.
.....Ansonsten verstehe ich Dich zumindest theoretisch. Denn es ist bei Dir so, wie mit meinen Herausforderungen zur klaren Meinung über das Rotwildmanagement. Über Jahrzehnte beobachtet, erduldet und gekontert, aber noch nie ein Stück Rotwild selber geschossen. Ich sags doch immer. Eine gute Theorie reicht allemal....
Du möchtest den Begriff Wildtiermanagement erklären, anhand dessen, WIE es vielleicht in der besonderen Situation einiger, oder meinetwegen aller Nationalparks Anwendung findet (0,6% an der Gesamtfläche Deutschlands), und sich somit auch ganz allgemein von der traditionellen oder erlebnisorientierten, oder ganz einfach von der Jagd, wie wir sie schon so lange kennen, abgrenzt (angeblich).Zitat:
"Die im Vergleich zu anderen Erdteilen relativ geringe Größe der deutschen Nationalparks, ihre Einbettung in eine intensiv genutzte Kulturlandschaft und die Unvollständigkeit der Artenausstattung ihrer Ökosysteme kann es unter sehr genau definierten Voraussetzungen erforderlich machen, dass ein Wildtiermanagement durchgeführt wird. Im Wesentlichen gibt es dafür drei Gründe:
Das Wildtiermanagement in Nationalparks beschränkt sich dabei auf die Bestandsregulierung von Huftieren. Bei Beutegreifern wird kein Wildtiermanagement durchgeführt..."
- Der Schutzzweck des Nationalparks kann nicht erreicht werden.
- Der Schutz der den Park umgebenden Kulturlandschaft erfordert ein Wildtiermanagement.
- Die Bekämpfung von Tierseuchen macht ein Wildtiermanagement notwendig.
Quelle
Ist hier der Begriff des Wildtiermanagements nach Mohawks Verständnis nicht auch viel zu eng gefasst? Noch deutlich enger als bei meiner Definition, wenn dort geschrieben steht;
"...Das Wildtiermanagement in Nationalparks beschränkt sich dabei auf die Bestandsregulierung von Huftieren. Bei Beutegreifern wird kein Wildtiermanagement durchgeführt..."
Bei dieser Beschreibung wird der Begriff des Wildtiermanagements auf "Bestandsregulierung von Huftieren" beschränkt, während die Ansiedlung oder Förderung von Beutegreifern nicht zum Wildtiermanagement gezählt und im Vorfeld noch erklärt wird, wie sich Wildtiermanagement im NP von traditioneller Jagd unterscheidet.