Manchmal ist es eben wichtig, sich auf die Sprache derjenigen einzulassen, die man mit seiner Botschaft erreichen will. Wissenschaftlich komplexe, hochgestochen wirkende Erklärungen sind nicht immer angebracht.
Ich finde es nicht richtig, populäre Zitate des alten Aldo Leopold, dessen Verdienste bei einer neuen wertschätzenden Natur-Betrachtung gesichert sind und der großes Interesse an der Erforschung ökologischer Zusammenhänge hatte, als unreflektiert zu bezeichnen. Gerade dieses Zitat ist im übrigen evident und braucht keinen rhetorischen Vergleich mit der menschlichen Ehe.
Ohne die Art Mensch einzubeziehen laufen alle Schutz-Bestrebungen von Lebensräumen und Lebensgemeinschaften auf diesem Planeten ins Leere.
Man muß die Zeit sehen, in der L. arbeitete, damals herrschte überwiegend noch das Selbstverständnis vor, der Mensch ist die Krönung der Natur und gestaltetet alles selbstverständlich nach seinen Vorstellungen.
Im übrigen änderte L. manche erste Betrachtungsweise später ins Gegenteil (z.B. seine Räuber/Beute Bewertung) im Zuge seiner zunehmenden Erkenntnisse.
Unbestritten ist für mich das notwendige Selbstverständnis der Jagd als ein Teil von Wildtiermanagement.
Darüber braucht man sich heute nicht zu belustigen, wer das tut, hat die Zeichen unserer Zeit nicht realisiert.
Als sinnvolle Aufgabe verstandene Jagd darf selbstverständlich Freude machen. Wie schon oft hier festgestellt, bringt man Aufgaben bekanntlich zu gutem Ergebnis, wenn sie persönlich Freude bereiten und in Überzeugung von der Richtigkeit des eigenen Tuns erfüllt werden. Zur Freude gehört auch der Wunsch nach als schön empfundenen Naturerlebnissen, für mich eine dazugehörige und nicht verwerfliche Selbstverständlichkeit. Naturerlebnis definiere ich aber ganzheitlicher über die jagdbaren Arten hinweg und doch einige Jagende, mit denen ich Umgang pflege, empfinden genauso.
Insofern sehe ich die Trennung von Jagd in ergebnis- oder erlebnisorientiert als unangebracht und sehe einen spaltenden Effekt.
Ein Jäger von heute hat sich natürlich für neue Erkenntnisse und Informationen im Kernmetier, ich nenns mal "Wild im Lebensraum" (neben der neuesten Ausrüstungs-Technik
), zu öffnen und auch im Handeln zu übernehmen.
Wer sich dabei gegen Äußerlichkeiten wie neue Begrifflichkeiten wehrt, sollte sein Selbstverständnis in der Zeit, in der er lebt, überprüfen.