Woher hast du diese Information?
Von einem ehem. Mitforisti. Der hatte einen alten S&S-Hahndrilling (SP-Beschuß), Bj. 1900 in 16/65-9,3x72R S&S.
Er machte einen Lagerabguß und stellte fest, daß sich die x72R S&S und die x74R nur durch die 2mm Längendifferenz im Hülsenhals unterschieden (und halt durch die auf Bleigeschosse ausgelegten, tieferen Expresszüge der x72R S&S).
Er lud auf 72mm getrimmte 9,3x74R-Hülsen mit SP und dem 12,5g Cu-TMF.
Waffe schoß ausreichend präzise damit und Hülsen zeigten keine "fireforming"-Spuren und waren x-mal wiederverwendbar.
Ich würde einer damaligen "Nobelfirma" wie Sauer&Sohn/Suhl durchaus zutrauen, um 1900 eine Nitropatrone wie die 9,3x74R zu entwickelt zu haben, zumal ihre zahlungskräftige Kundschaft auch die Möglichkeit hatte, auf das betr. starke Schalenwild/GW zu jagen.
Auch finde ich es gar nicht verkehrt, die stärkere Nitropatrone um 2mm zu verlängern, so daß man nicht aus versehen eine Patrone 9,3x74R in ein Lager der SP-beschossenen 9,3x72R S&S laden kann.
Mit der neuen Nitropatrone hatte man ein Gegenstück zur engl. .400/350N.E. 2,75" von J.Rigby&Sons, die sich mit ihren langen, schweren 300grs. Geschosse innerhalb kürzester Zeit zum Allroundschlager für Safari-DB entwickelt hatte, was dann wohl auch der Hauptgrund dafür war, daß sich auch andere dt. Jagdwaffenhersteller der 9,3x74R annahmen.
Aus heutiger Sicht ist die Hülse natürl. veraltet. Ein "modernes" Gegenstück zur brit. .400/350N.E. und .375fl. H&H Mag. kam in GB in den 20er Jahren in Form der .369N.E. Purdey und das moderne Gegenstück zur 9,3x74R in Dtl. in Form der 9,3x65R Brenneke.