Drilling - Eine Waffe zum verlieben!

Drilling: Weg damit oder Trennung unmöglich?

  • Drilling, die beste Waffe der Welt

    Stimmen: 453 67,0%
  • Drilling, ein komplexer Schießprügel aus längst vergangenen Zeiten

    Stimmen: 223 33,0%

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:eek: Stell nicht solche Fragen!
Sonst will gleich einer eine Definition mit wissenschaftlich fundierter Quellenlage zum Begriff Drilling. :oops:

Ich sag: Jeder Drilling. (y) Alles andere an Beschränkung wäre viel zu schade.

Dann muss ich deinen Anweisungen wohl Folge leisten:

Ein Inserat in meiner Nähe (nun gut, die eine Autostunde nahm ich gerne in Kauf) ließ mich folgendes Stück erblicken, lediglich betitelt: "Bockdrilling, 5,6x50R, Hornet, 16", weiters keine Informationen.
Anhand der schlechten, verpixelten Fotos und der spärlichen Infos ging ich sogleich von einer Vorkriegsfertigung aus, die Anfang der 70er überarbeitet wurde (aufgrund Einschublauf, Glas, etc.).

Ich dachte mir , da steckt Potenzial dahinter, würde die Waffe jedoch nur erwerben, wenn es ein "original" Benedikt oder Josef Winkler-Triumphbock ist.
Zugegeben, eine Waffe ohne gültigem Beschuss und in diesem leidigen Zustand (auch der Läufe, leicht narbig, Holz Vorderschaft abgeplatzt, Hinterschaft rissig, allg. Flugrost) kaufe ich zwar ungern, aufgrund der Seltenheit des Systems und der Vorkriegsfertigung, wie auch die für diesen Waffentyp obligatorisch aufgestempelte Marke "Triumph" (worauf die alpenländische Bezeichnung "Triumphbock" zurückzuführen ist) unter dem stilisierten "W" für Winkler, wechselte die Waffe nach kurzen Verhandlungen rasch ihren Besitzer.
Die vorangegangenen Recherchen von Auktionsergebnissen der letzten Jahre bestätigten ebenso mein Kaufvorhaben.

Erster Blick auf die Laufschiene "Jos. Winkler Ferlach", Blick vor den Puppenkopf (Doll's head), "W Triumph".
Die ersten Bockdrillinge dieser Laufanordnung wurden ab 1934 von Josef Winkler in Ferlach gebaut, "erfunden" hat sie nach Überlieferungen der Geselle und spätere Meister Joh. Michelitsch, dies ist allerdings nur mündlich überliefert und gilt nicht als gesichert. Bockdrillinge in vertikaler Anordnung soll es bereits in Suhl/Zella-Mehlis (Siegfried Günther, Einabzug!) vorher gegeben haben. Aus dem Internet kenne ich vom Winkler-Triumph nur drei Exemplare aus dieser Zeit, das war der erste den ich Natura gesehen habe.
Nur leider hat mein BD nicht mehr den original "großen" Kugellauf, dahinter vermute ich als ehemaliges Kaliber 7x57R.
Was mich überhaupt nicht erfreute ist der Umstand, dass der Umbau und der Einschublauf in den großen Kugellauf in 5,6x50R Mag., Anfang der 70er nicht beschossen wurde.
Dachte mir auch gleich, dass es sich beim kleinen Lauf nur um die 5,6x35R Vierling handeln kann, über die Jahre flogen aber lt. Auskunft des Vorbesitzer die .22 Hornet-Murmel raus, die schwerlich erkennbaren Stempelungen bestätigten meine Hypothese in den Nachforschungen.
Läufe zeitgenössisch in Böhler Blitz - Stahl ausgeführt, Stahlsorte des kleinen Laufes nicht eruierbar.
Verschluss ist soweit spielfrei, vertikal wie horizontal, die SEM zieht nicht mehr sonderlich, das montierte Kahles Helia 4x32, Abs. 7A ist trüb und weist eine gesprungene Linse auf.

Warum ich mir den Bockdrilling trotz der längeren Mängelliste "geleistet" habe: Habenwollen-Faktor, der Preis war heiß, schön zum Anschauen und Befummeln. Wird in den nächsten Jahren im Schrank stehen, bis ich ihn einem fähigen Meister zur Komplettrestauration übergebe. Angedacht sind neue Läufe in 6,5x57R und .22 Hornet, darauf ein Kahles Helia 27 oder alternativ ein Swarovski 3-9x36 auf neuer SEM, Neuschäftung versteht sich von selbst. Aber das ist noch Zukunftsmusik.

Anbei ein paar Eindrücke (wie zierlich die Waffe eigentlich ist, kommt auf den Bilder nicht zum Tragen, daher das Foto mit dem 20ct-Stück):

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11.jpg

WMH
Carinthia
 
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Noch dazu ist es vermutlich ein Drilling aus Suhler Kriegs- oder Vorkriegsproduktion, denn es ist Krupp Laufstahl.

Die Bezeichnung Krupp Laufstahl in verschiedenen Varianten durfte nach Ende des Krieges nicht mehr von S & S nun in Eckernförde sitzend verwendet werden. (Verbot durch die westlichen Besetzer) Trotzdem ist es der gleiche Stahl geblieben, denn Krupp lieferte ja exklusiv für Sauer und nun nannte man das Kind Laufstahl vom Bochumer Verein.

Der Drilling stammt mit ziemlicher Sicherheit aud der Zeit von 1972 bis 1990, dass es kein Pre-WWII- Modell ist oder er kurz danach gefertigt wurde, ist klar erkennbar an der Baskülenform.
 
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siehe # 1303

Klingt sehr gut. Wenn er in Natur so ist wie beschrieben, kann man ihn kaufen.
 
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Das nenn ich wahrhaftig eine umfangreiche Baustelle!

Das war mir bewusst. Auch dass man viel Geld in die Hand nehmen muss, damit der Bockdrilling wieder in neuem Glanz erstrahlt. Nach 81 Jahren jagdlichem Gebrauch (war einer der letzten, der unter das österreichische Beschussgesetz der 1. Republik fiel) kommen da einige Schrammen zusammen.
Der bezahlte Preis unterschreitet jedoch den Sammlerwert hierzulande bei Weitem, sollte ich vom Restaurationsvorhaben irgendwann absehen, wird sich schon ein Käufer finden.
 
B

baumkoeter

Guest
Für mich ist der Drilling die perfekte Ansitzwaffe und ich führe ihn seit diesem Jahr wieder regelmässig . 5 Rehe, 1 Sau und 6 Füchse konnte ich dieses Jagdjahr damit erlegen . Davon 3 Füchse mit Schrot. Der Estl 5,6x52R funzt super auf Reh und Fuchs mit der Norma TM , ebenso die 7X65R mit 9,4 gr TTSX .
 
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Geht, mache ich jeden Herbst auf unseren Stökerjagden. Allerdings ohne Doctorsight o.ä., ich bekomme das mit K&K noch hin.

Ich würde das ausbauen der Klappkimme lasse. Es gibt, ich glaube Kilic, die Möglichkeit einen DS Sockel direkt an die Schiene zu friemel ohne da dick rum zubohren. Zumindest bei meinem Sauer wäre der Sockel und Rahmen eines DS so "dick" das die Kimme nicht stört.

Handspanner kann, muss mMn aber auch nicht zwingend sein.

A.
 
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Und immer dran denken: Es sind die Feinheiten....

https://www.Mitbewerber.de/news/schiessstandunfall-verletzter-mann-verstorben

basti
 
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siehe # 1303

Klingt sehr gut. Wenn er in Natur so ist wie beschrieben, kann man ihn kaufen.

Ist er, ich kenne den Drilling. Ich schätze, der hat die ersten 25-35 Jahre erstmal ungenutzt im Schrank gestanden, bevor das Glas draufkam. So lange Gläser gab es Ende der 1950er noch nicht, als der Drilling gebaut wurde und eine 2. Montagebasis ist da nicht drauf, iirc.
 
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basti

Fassungslos! Wenn man daran denkt, was manchmal für Spezialisten neben einem sitzen und mich doof anschauen, wenn ich eine Schutzbrille trage...
 
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Und immer dran denken: Es sind die Feinheiten....

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basti

Das liegt daran, dass heute offensichtlich jeder Depp in 0,25 Wochen in einer Jagdschulde den Jagdschein machen kann. Uns hat man die Sache mit I(R)S und I(R) damals sehr nachdrücklich eingebläut. Mich wundert auch, dass der Schütze beim 1. Schuss mit der IRS nix gemerkt hat. Der sollte schon einen ordentlichen Überdruck verursacht haben, den man am stärkeren Rückschlag, am komisch aussehenden oder geflogenen ZH sowie daran, dass die Hülse sich schwer ausziehen und die Waffe sich schwer öffnen lässt, erkannt haben.
 
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Das liegt daran, dass heute offensichtlich jeder Depp in 0,25 Wochen in einer Jagdschulde den Jagdschein machen kann.
Du wirst es nicht glauben, aber ich habe auch Bekannte und Kollegen die in der Kreisgruppe ihre Ausbildung genossen haben und unfähig sind die Kaliber, die sie führen, korrekt zu benennen. Es kommt auf das grundlegende Interesse und Bewußtsein an, nicht auf die Art und Weise wie man etwas gelernt hat.
 
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nicht viel, ich bezweifel, ob man mit diesem Schaft wie mit einer Flinte schießen kann. Genau das sollte man mit einem Drillin aber können.
 

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