Drilling - Eine Waffe zum verlieben!

Drilling: Weg damit oder Trennung unmöglich?

  • Drilling, die beste Waffe der Welt

    Stimmen: 446 67,3%
  • Drilling, ein komplexer Schießprügel aus längst vergangenen Zeiten

    Stimmen: 217 32,7%

  • Umfrageteilnehmer
    663
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Hallo,

Du wirst es nicht glauben, aber ich habe auch Bekannte und Kollegen die in der Kreisgruppe ihre Ausbildung genossen haben und unfähig sind die Kaliber, die sie führen, korrekt zu benennen. Es kommt auf das grundlegende Interesse und Bewußtsein an, nicht auf die Art und Weise wie man etwas gelernt hat.

schon Jahre her:


Sirius steht in einem Jagdgeschäft in Idar-Oberstein. Ein Jagdpächter (jenseits der 70) aus Düsseldorf kommt ins Geschäft und geht auf den Verkäufer zu.

Kunde: "Ich möchte gerne Patronen für meinen Drilling kaufen."
VK: "Sehr gerne. Welches Kaliber und welche Laborierung brauchen Sie denn?"
Kunde: "Hmm, schwierig, mein Sohn käuft sonst immer die benötigte Munition für mich."
VK: "Aber das Kaliber Ihres Drillings wissen Sie doch bestimmt."
Kunde: "Nee, nicht so direkt, weil mein Sohn, wie gesagt... Der Drilling ist aber ein Simson/Suhl."
VK: "Das hilft uns leider nicht weiter, moment mal."

Verkäufer verschwindet im Lager und kommt mit einem RWS-Patronendisplay wieder raus.

VK: "So, da sind z.B. die Patronen von RWS. Wie schaut ihre denn so aus?"
Kunde: "Hmm, die da könnte es schon sein." - Er deutet auf die 7x65R
VK: "Und welches Geschoß?"
Kunde: "Keine Ahnung."

VK nimmt drei oder vier Schachteln RWS-Patronen 7x65R mit unterschiedl. Labos aus´m Regal und zeigt je eine Patrone dem Kunden.
Der deutet letztendlich auf die Labo mit dem 11,5g TIG und käuft sich 2 Schachteln davon.

Ob jetzt das die richtige Labo war, oder doch die mit dem leichteren 10,5g TIG oder vielleicht gar keine TIG-Labo (die alten RWS-TMR 9,0g und 11,2g hatten ja auch Flußeisenmantel und runde Bleispitze) entzieht sich jetzt meinem Wissen...

Kunde verläßt zufreiden das Geschäft und läßt einen kopfschüttelnden Sirius und Verkäufer zurück...:rolleyes:


Grüße
Sirius
 
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Hallo,

mit 24 "aktiven" Jagdjahren und davor noch 16 "inaktive" erlebt man auf der Jagd, dem Schießstand, bei Veranstaltungen und im Jagdgeschäft so einiges, das uns zeigt, daß unser Herrgott wahrlich einen artenreichen Tiergarten hat. :LOL:
Einiges behält man sich für immer, anderes wurde im Laufe der Zeit (gottseidank) wieder verdrängt. ;)

Grüße
Sirius
 
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Separate Kugelspannung vermisse ich nicht, ich bin allerdings auch überwiegender Ansitzjäger.
Ich gehe auch davon aus, dass die nicht wirklich nötig ist - eine Waffe ist eben kein Spazierstock und mit ihr sollte immer so umgegangen werden, als sei sie geladen und entsichert.
Ich bin auch gerade dabei mir einen Drilling zu kaufen, was bedeutet denn separate Kugelspannung?

Grüße aus dem Wald
 
Y

Yumitori

Guest
Zum Gruße,
ursprünglich hatten die hahnlosen Drillinge einen reinen Selbstspannermechanismus, d.h. alle drei Schlosse wurden regelmäßig beim Abkippen der Läufe gespannt. Die Sicherung war (und ist) meist eine Abzugs-, seltener eine Stangensicherung, hochwertige Fabrikate hatten eine Schlagstücksicherung.
Mit dem Schieber auf dem Kolbenhals "stellte man auf Kugel", d.h. man "sagte" dem vorderen Abzug, das Büchsenschloss zu bedienen.
Modernere Waffen haben eine separate Kugelspannung, d.h. der Schieber auf dem Kolbenhals muss nach vorne gedrückt werden, dabei wird nicht nur auf Kugel gestellt, es wird auch das Kugelschloss erst gespannt.
Beim Abkippen der Läufe dieser Waffen werden also lediglich die Schrotschlosse gespannt.
Ach, noch etwas: Die älteren Drillinge hatten eine Schubstange in der Laufschiene, die wurde ebenfalls durch den Schieber auf dem Kolbenhals bedient und richtete das Visier auf, das sonst plan in der Laufschiene eingebettet war.
 
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Ich möchte gerne einen Drilling, möglichst leicht, mit 22 Hornet ESL,Glas nicht wichtig.Da soll ein Eotech drauf, ich weiß sieht Sch**e aus, aber für Drückerchen und Ackerfurchen und Fahrspuren ablaufen, oder Schonzeitwaffe ist das für meine Zwecke genug. Was hältst du denn von dem :http://www.egun.de/market/item.php?id=7298987

Grüße aus dem Wald
 
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Noch dazu ist es vermutlich ein Drilling aus Suhler Kriegs- oder Vorkriegsproduktion, denn es ist Krupp Laufstahl.

Die Bezeichnung Krupp Laufstahl in verschiedenen Varianten durfte nach Ende des Krieges nicht mehr von S & S nun in Eckernförde sitzend verwendet werden. (Verbot durch die westlichen Besetzer) Trotzdem ist es der gleiche Stahl geblieben, denn Krupp lieferte ja exklusiv für Sauer und nun nannte man das Kind Laufstahl vom Bochumer Verein.

Da ist Dir glaube ich, etwas durcheinander geraten. Der Bochumer Verein (BVG) war bis Anfang der 1960iger Jahre ein eigenständiger Stahlhersteller, zeitweise einer der ärgsten Konkurrenten von Krupp. 1963 wurde der BVG ganz von Krupp übernommen und der Name verschwand. Alles in :
https://de.wikipedia.org/wiki/Bochumer_Verein

Auszug:
Im Laufe des Jahres 1958 bekam der Krupp-Konzern über den mit Alfried Krupp von Bohlen und Halbachbefreundeten schwedischen Millionär Axel Leonard Wenner-Gren das Vorkaufsrecht über insgesamt 76 Prozent der Aktien des Bochumer Vereins,[97][98] der in der Stahlkrise stark unter schlechter Auslastung litt und finanziell angeschlagen war. Wenner-Gren hatte bereits 1954 im Zuge der Nachkriegs-Entflechtung der Montanindustrie, die schon zur Abspaltung der Hanomag vom Bochumer Verein geführt hatte, rund 42 Prozent der Anteile am Bochumer Verein vom Rheinstahl-Konzern übernommen[99] und war schon mit Gustav Krupp von Bohlen und Halbachbefreundet. Am 27. Dezember 1963 wurde eine Gewinn- und Verlustabführungsvereinbarung mit Wirkung vom 1. Januar 1963 und einer Laufzeit von zunächst 5 Jahren mit der Hütten- und Bergwerke Rheinhausen AGabgeschlossen und der Bochumer Verein damit ein Bestandteil des Krupp-Konzerns.[100] Nach Beschluss der Hauptversammlungen vom 15. November (Krupp) bzw. 10. Dezember 1965 (Bochumer Verein) wurde die komplette Übernahme des Bochumer Vereins durch Krupp schließlich abgeschlossen und der Name Bochumer Vereinaufgegeben.

Gruß,
W04
 
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Aus der mir vorliegenden Literatur geht hervor, dass Sauer bei Neugründung in Eckernförde Anfang der 50ger keine Metalle von Krupp aufgrund Auflagen der Besatzungsmächte einkaufen/verarbeiten durfte, weshalb der Wechsel auf Metalle/Läufe des Bochumer Vereins erfolgen musste.

Damit hat der Eignerverlauf des Bochumer Vereins hin zu Krupp erst ab 1958 gemäß deiner Ausführungen nicht viel zutun außer das später zwei traditionell seit langer Zeit bereits zusammen arbeitende Unternehmen durch die Übernahme nun wieder Hand in Hand (Sauer / Krupp) gingen. Jedoch gebe ich gerne zu mich in dem von dir zitierten Beitrag falsch ausgedrückt zu haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
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@ Rhingjaach:
Sie konnten nicht! Die Frage des Dürfens kam erst gar nicht auf.
Bei der Neugründung von S&S-Eckernförde Ende 1952 produzierte Krupp laut Besatzer-Verbot keine Laufstähle und der Firmenname war auf Waffen tabu.
Der Ausweg zum Bochumer Verein bot sich aus verschiedenen Gründen an...
Krupp produzierte so ab 48/49 wieder: im Wesentlichen Lkw und Lokomotiven; Waffenteile erst etliche Jahre später.
Anders in Suhl bei S&S und Nachfolgeorganisation (MEWA, FORTUNA etc.): natürlich unterlagen auch die den Anordnungen der Besatzer, aber man nutze unter russischer Oberaufsicht (!) die noch massenhaft vorhandenen Laufrohlinge (auch inkl. der Krupp-3-Ring-Stempelung), wohl aus "marketinggründen"; auf Beispielen meiner Waffen bis 9/50.
Die DDR fühlte sich durch den "eisernen Vorhang" wohl gut abgeschirmt und verstieß ja auch noch lange Jahre, nachdem die S&S-Namensrechte auf die Eckernförder übergegangen waren, gegen diese Regel und produzierte lustig weiter, in die östlichen Bruderstaaten (angeblich) noch bis Beginn der 60er.
Der Abschied vom weltweit bekannten Traditionsnamen viel schwer, wie man auf den vielen Umgravierungen und Unkenntlichmachungen des eingestempelten Namenszuges auf den Systemkästen gut verfolgen kann -wobei das SuS-Logo auf den Laufbanden "geflissentlich übersehen" wurde .
 
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27 Dez 2008
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Bitte nähere Angaben und die Historie der Waffe.

War nur zur Montage.
Kastenschloss-Drilling
.222 Rem.; 20/70; 20/70, 2x Vollchoke
1968 gefertigt von der Fa. J. Winkler in Ferlach für einen deutschen Büchsenmacher „Waffen Zurheide - Bad Salzuflen“. War die Privatwaffe des Meisters, gold eingelegtes Monogramm am Abzugsbügel „HZ“. Sorgfältig ausgeführt, auch die nicht-sichtbaren Schrauben sind alle „auf Strich“, der Schaft dürfte neuer sein.
A3154BB3-AA35-44C8-9049-F520070E287D.jpeg

Montiert war vorher mittels SEM ein Kahles Helia 27LM, Abs. 1; nun ersetzt durch das Swarovski 2,5-10x42 auf Recknagel-Brückenschwenkmontage.

Kraxelt ein wenig, ist aber vernachlässigbar, der Erste muss sitzen (die obersten drei sind von einer anderen Kanone):
C0D78DD7-3C17-4D4A-96B5-54BC8364559E.jpeg
 

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