Drillingliebhaber und Drillinggeschichten

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 20733
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Also, wenn man nicht grade das Schrotkaliber 24 führt, dann bekommt man mit etwas Recherche auch Munition für seine Waffe. Man sollte sich einfach mal abgewöhnen gleich den Versorgungsnotstand auszurufen, wenn es irgendeine Patrone zwar in 12, aber nicht in 16 gibt.

Nochmal zur 16: ich hatte mal Schießtraining bei einem sehr rennomierten englischen Schießlehrer. Als er meine 16er sah sagte er, dass seiner Meinung nach die 16er die "best balanced guns" seien. Jagdlich habe ich 16 sicher mehr geführt als 12 und damit - als es das noch gab - recht ansehnliche Strecken erzielt. Ich habe nie einen Nachteil der 16er gegenüber der 12er feststellen können.

16 war früher - geschätzt so bis Ende der 1960er - das Standardkaliber und 12 die Ausnahme. Dass es der Waffenindustrie und dem Waffenhandel gelungen ist, dem deutschen Jäger vermutlich zum Zwecke der Ankurbelung des Waffenverkaufs die 16 aus- und die 12 einzutreiben ist ein echtes Husarenstück. Genau so wie das, dem Jäger die 7x64 aus- und die quasi leistungsgleiche .30-06 einzureden.
 
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Gelöschtes Mitglied 3213

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Kommt doch alles von übern Teich.....is doch dann auch gut, ne?! :unsure::LOL:
 
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Weil die nach übereinstimmenden Angaben vieler mir bekannter Waffenkundiger bereits nach kurzer Zeit bestimmungsgemäßer Nutzung (also auch Einsatz auf Niederwildjagden) das Klappern anfangen. Ich hatte auch bereits mehrfach so ein Gewehr in der Hand. Alle hatten Spiel im Verschluss. Wohl wegen der Klapperproblematik wurde der Sauer auch nicht lange mit Duralbasküle gefertigt. Überdies weisen alle mir bekannten klassischen Drillinge mit Duralbaskül eine ziemlich gewöhnungsbedürftige Balance auf.

Horrido,

ich führe einen sog. Sauer&Sohn Leichtstahldrilling in 16/70 und 7x57R seit über 15 Jahren. Gefertigt wurde der Ende der 1950er und stand unmontiert und seltenst benutzt beim damaligem Besitzer im Schrank. Als Ergänzung zu einem verbastelten Luftwaffendrilling und einem sauschweren S&S 3000 Luxus wollte ich einen führigeren Drilling.
Nach Erwerb wurde ein Zeiss 1,5-6x42 mit Abs. 0 auf SEM montiert.

Dieser Drilling ist und bleibt meine Lieblingswaffe. Leicht, führig, rückstossarm und schiesst wie Gift. Mittlerweile sind gut 500 Kugelpatronen, um die 250 Schrotpatronen ( für reine Feldtreiben nutze ich was anderes ) und einige Flg durchgegangen.

Ein Klappern irgendeiner Art ist nicht festellbar.

Sollte es soweit kommen, kann jeder fähige Büma einen neuen Schanierbolzen mit relativ wenig Aufwand einpassen und dann schließt der Verschluss wieder wie eine Tresortür.

Die Frage ist natürlich, wie hoch die Gesamtschussbelastung sein muss, damit es soweit ist.

WaiHei
 
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Na ja, das ist ja nun wirklich keine relevante Schussbelastung. 250 Schuss Schrot ist etwa die Menge, die man vor jeder Saison zum Üben auf Tontauben abgeben sollte, wenn man ernsthaft Niederwild jagen will. Daher wundert es mich nicht, dass das Gewehr noch nicht klappert. Der normale Jäger wird so einen Drilling aber damals nicht gekauft haben, um damit nur 25 Schuss Schrot pro Jahr abzugeben. Ende der 50er/Anfang der 60er gab es noch ordentlich Niederwild, da wird man an manchem Jagdtag mit 25 Patronen nicht ausgekommen sein, schon gar nicht bei Karnickel- oder Taubenjagden.
 
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Mein Vater hat seinen Sauerdrilling 1964 neu gekauft. Eingesetzt wurde er von Anfang an als Revierbegleiter/Ansitzwaffe. Bei Treibjagden nutzte er immer die 16er Sauer Querflinte. Für ihn war der Drilling nie die Waffe für Gesellschaftsjagden im Niederwildrevier. Sauen waren damals eher noch Ausnahmeerscheinungen.
 
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Kommt doch alles von übern Teich.....is doch dann auch gut, ne?! :unsure::LOL:

Dazu ein ehem. Kollege von mir um 2005 (US-Amerikaner, Jg. 1963 und dortiger Jäger aus den Appalach-Mountains, also reiner Fleischjäger): "Bei uns in Kenntucky, Tennessee, West-Virginia, Ohio ist in den ländl. Regionen Kal. 16 nach wie vor weit verbreitet (v.a. bei den vielen Einwandererfamilien aus Dtl. und Schottland). 12er auch, 20er kaum und alles mit 70er Hülsen.
12/76 und 12/89 oder der ganze Kugelpatronen-Magnbumquatsch verkaufen wir nur an europ., v.a. deutsche Abnehmer, weil die denken: Kommt aus Amerika, hat dort dann wohl jeder, brauche ich also auch!" :ROFLMAO:
 
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Ende der 50er/Anfang der 60er gab es noch ordentlich Niederwild, da wird man an manchem Jagdtag mit 25 Patronen nicht ausgekommen sein, schon gar nicht bei Karnickel- oder Taubenjagden.

Zudem war es auch eine sehr zur Sparsamkeit erzogene Generation. Auf SW und Rehwild wurde, wenn es unter 50m weit weg stand/wechselte, noch lieber das "billigere" FLG oder auf <20m gar (verbotenerweise) noch "billigere" Postenschrot verschossen, um die "teuere" Kugelmunition zu sparen.:sneaky:
Ich habe hier eine Bockkrone meines Urgroßvaters hängen (Pächter unserer Dorfjagd von 1951-64, der Nachbarjagd von 1922-45 und "Drillingsjäger"), die zw. Augenbraue und Stirnbeinnaht ein ca. 5-6mm großes Einschußloch einer "Rehposten"-Kugel aufweißt.
Erst mit der Verbesserung des allgem. Lohnniveaus in den 60er Jahren fand auch hier ein Umdenken statt. ;)
 
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Na ja, das ist ja nun wirklich keine relevante Schussbelastung. 250 Schuss Schrot ist etwa die Menge, die man vor jeder Saison zum Üben auf Tontauben abgeben sollte, wenn man ernsthaft Niederwild jagen will. Daher wundert es mich nicht, dass das Gewehr noch nicht klappert. Der normale Jäger wird so einen Drilling aber damals nicht gekauft haben, um damit nur 25 Schuss Schrot pro Jahr abzugeben. Ende der 50er/Anfang der 60er gab es noch ordentlich Niederwild, da wird man an manchem Jagdtag mit 25 Patronen nicht ausgekommen sein, schon gar nicht bei Karnickel- oder Taubenjagden.

Moin,

mein Drilling ist für mich primär die "jeden Tag dabei haben" und Ansitzwaffe. Gelegentliche kleine Klüngeljagden kommen aber auch mal vor.

Deswegen ist die bisherige Belastung mit Schrot auch eher gering. Der Drilling soll und kann auch keine Flinte sportlich wie jagdlich ersetzen, dafür ist er nicht gemacht und auf Dauer auch nicht geeignet. Ein paar wenige Runden Tontauben, gerade mit sportlichen Schrotvorlagen werden ihm aber mit Sicherheit nicht schaden.

Ich denke, jeder Kugelschuss wird das System ca. um das 4,5 fache stärker belasten wie ein Schrotschuss mit jagdlicher 32g Schrotvorlage oder gar Flg.
Wenn ich dann meinen bisherigen Kugelverbrauch darauf hochrechne, kommt da schon etwas zusammen, und trotzdem klappert da nichts.

P.S. Für das Parcourschießen gehen bei mir per anno, je nach Lust, Zeit und Laune, zwischen 4-5k Patronen durch. Das sollte mehr als genug sein um seine Schießfertigkeiten auf Niederwild
zu optimieren.

WaiHei
 
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Gelöschtes Mitglied 3213

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Stormanjäger....
P.S. Für das Parcourschießen gehen bei mir per anno, je nach Lust, Zeit und Laune, zwischen 4-5k Patronen durch. Das sollte mehr als genug sein um seine Schießfertigkeiten auf Niederwild
zu optimieren

Joooo! Kumm, geh fort! 😂

Pfälzisch für....was Du nun wieder sagst...
Nicht böse gemeint 🍻
 
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Stormanjäger....
P.S. Für das Parcourschießen gehen bei mir per anno, je nach Lust, Zeit und Laune, zwischen 4-5k Patronen durch. Das sollte mehr als genug sein um seine Schießfertigkeiten auf Niederwild
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Du musst es ja wissen. Kein Problem.
 
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Ich denke, jeder Kugelschuss wird das System ca. um das 4,5 fache stärker belasten wie ein Schrotschuss mit jagdlicher 32g Schrotvorlage oder gar Flg.

Wie kommst Du auf diese Zahl? Hast Du bei ihrer Berechnung auch berücksichtigt, dass bei einem Schrotschuss aus einem Drilling andere Scher- und Hebelkräfte wirken als bei dem Kugelschuss? Ich glaube, dass insbesondere die Benutzung der Schrotläufe dem Verschluss zusetzt.
 

steve

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So hat mir das ein Büchsenmacher auch mal gesagt. Die oben liegende Schrotläufe würden den Verschluss mehr belasten als der Kugellauf.
 
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:unsure: also was die letzten Beträge so mit Drillinggeschichten und Drillingliebhabern zu tun haben wundert mich schon etwas ...
 
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Leider steht nichts über die Schloßkonstruktion der beiden Schrot-Seitenschlosse dabei. Als Vorkriegsfertigung entweder ein Suhler-Seitenschloß, oder evtl. doch schon H&H (ersteres wäre techn. ausgereifter).
Der Hinterschaft mit dem Schweinebuckel und schwarzer Plastik-Zwischenlage dürfte Nachkriegsfertigung sein.
 

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