Drückjagden 20/21

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Dann will ich auch mal ein Resümee der letzten Tage geben. Am Donnerstag hatten wir ein spontanes kleines Klapperchen im heimischein Revier. 5 Schützen, 3 Wachtel, der Pächter ist selber mit seinem KLM durchgegangen. Der Drückjagdbock steht direkt in einer Dickung am Waldrand. Kurze Schneisen und allgemein kein wirklicher Weitblick. IMG-20201112-WA0007_copy_992x496.jpeg
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Die Hunde sind auch schnell fündig geworden. Mein DW traf nach knapp 20m schon auf ein Stück Rehwild. Die anderen Hunde gaben auch sehr schnell laut. Nach 15 Minuten kam er wieder zurück und brachte sehr zu meiner Freude einen Frischling mit, den ich auch erlegen konnte.
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Etwas später brachte der KLM einen weiteren Frischling in meine Richtung. Leider war kein Schuss möglich ohne den Hund zu gefährden, mein Nachbar hatte die bessere Möglichkeit und konnte seine Chance auch nutzen.

Am Samstag ging es in ein befreundetes Revier zur revierübergreifenden Drückjagd. Zentraler Stand inmitten von Jungbuchen, 2 schmale Schneisen, ziemlich sportlich. IMG_20201114_093955_copy_992x744.jpgIMG_20201114_094007_copy_992x744.jpg
Die Treiber und Hunde haben hier auch super Arbeit geleistet. Bereits vor Beginn des Treibens wechselte mich ein Stück Rehwild an. Ich persönlich schieße nicht ins Gebüsch und so konnte das Stück gefahrlos passieren. Als die Treiberwehr seitlich an mir vorbei kam machten die Hunde eine Überläuferbache hoch. Auf gute 40m konnte ich den Schuss antragen. In der letzten halben Stunde kamen noch 4 Stück Damwild. Das Alttier bekam Wind von mir und so blieb keine saubere Möglichkeit für den Schuss auf das Kalb.
Die Treiber haben die Überläuferbache auf dem Rückweg gleich geborgen, daher keine Bilder.
Bin gespannt was die nächsten Wochen so alles bringen. Allen ein kräftiges Waidmannsheil.
 
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sodele. Gestern hatten wir die erste "öffentliche" Treibjagd. "Öffentlich" deswegen, weil die erste reserviert war für die Pächter/Partner und gute Freunde.

30 MannInnen (m/w/t) waren genehmigt, incl. der Treiber. Striktes Zusammenrottungsverbot, 1 Mann, 1 Auto, nix mit Brauchtum. Jagen. Wer nichts geschossen/ zu versorgen hat, fährt bitte zügig heim.

Herrliches Wetter, mittags 15 Grad. Wir haben das Herzstück unser Jagd getrieben, etwa 400 Hektar. Schützen haste da nie genug, aber ganz unabhängig von Corinna, mehr wären es eh nicht geworden. Es sind schlicht und ergreifend überall Jagden. Und wenn du nicht unter der Woche Treibjagd abhalten willst, dann ist das halt so.

Ich wurde zum "Chef de Ligne" ernannt. *Schmunzel* Der Auftrag war "stell den Kammeraden auf die Freifläche vor dem Sitz". Sicherheitseinweisung beim Anstellen, hab ich auf französisch vorher extra auswändig gelernt.

Also - im Lichten Hochwald, der von Aufwuchs durchzogen ist, hab ich den Kammeraden abgestellt, ich bin 300 Meter weiter, in eine Senke, Schußfeld umlaufend 100 Meter mit bestem Kugelfang.

Ich hab in Gedenken an den verstorbenen Jagdfreund seine geliebte .444er-Marlin ausgeführt. Doctorsight, auf 100 Meter eingeschossen. Das hat er noch gemacht.

Der Trieb ging über gut 3 Stunden. Etwa eine halbe Stunde nach Beginn sehe ich eine starke Sau im gestreckten Galopp ankommen. Ich fahre mit, der Schuß bricht zwischen zwei Bäumen durch. Keine Reaktion, dann sehe ich die Sau sich im Kreis drehen und verhoffen. Wissend, daß ich mich frei bewegen kann, laufe ich in Richtung Sau, setze nach, die Sau verschwindet im Buchenaufwuchs. (bevor sich jemand aufregt "Ansage war, da ist niemand, du kannst dich absolut frei bewegen")

Ich hab als Jägerlein ja inzwischen gelernt, daß Ruhe die oberste Jägerspflicht ist. Ich präge mir - so gut es geht - den Ort des Geschehens an und gehe zurück auf meinen Platz. Ich rufe den Chef an und bespreche mit ihm, was zu tun ist, damit nicht am Ende die Treibe in dem Verhau auf eine verletzte Sau auflaufen.

Es wird der Plan geschmiedet, daß ich eine halbe Stunde warte, den Anschuß markiere und versuche rauszufinden, wo die Sau ins Gebüsch rein ist. Gesagt getan.
Ich finde die Spur im Laub, den Anschuß und Schweiß. Viel Schweiß. Ich folge der Spur und markiere, wo die Sau ins Gebüsch ist.

Etwa eine dreiviertel Stunde später kommen die Treiber, die vorgewarnt sind. Ich gehe mit dem Treiberscheff an den Ort des Geschehens. Ich hab vorher das Gebüsch umrundet, geht ohne Probleme, es war nix zu sehen, daß die Sau rausgekommen wäre.

Die Hunde stehen neben dem Obertreiber, kaum noch zu bremsen. Drei Terrier verschwinden im Verhau und kommen recht schnell wieder raus. "keine Gefahr" war sein lakonischer Kommentar.

Zwei Treiber ziehen die Sau aus dem Strauch. Vor mir liegt eine Überläuferbache. Nein, nicht angezogen. Gewaltig groß, 62 Kilo nachher gewogen. Ein Fötus ist mir beim Aufbrechen begegnet.

Kurze Zeit später kommt aus der entgegengesetzten Richtung die nächste Sau, der Schuß bricht, ich seh die Sau zeichnen, aber sie rennt unbeeindruckt weiter und verschwindet über die Kuppe. Weil ich nicht wußte, wo dahinter der nächste Schütze steht, hab ich nur den Anschuß markiert. Nachher hab ich erfahren, daß er es noch 50 Meter über die Kuppe geschafft hat um dann in Sichtweite des nächsten Schützen umzufallen. Der war so nett sich darum zu kümmern, ich meine so um die 70 Kilo.

Treiben zu Ende, inzwischen hatte ich die Sau aufgebrochen und den Nachbarschützen, den ich angestellt hatte, zu Hilfe gerufen. 400 Meter bis zum Weg. Ich hätte das Quad rufen können, das war aber genau am anderen Ende unterwegs. Der Bauer hat uns dann noch Verstärkung geschickt und zu dritt im Wechsel haben wie das Monster (von wegen 62 Kilo. Gefühlt 3 Zentner.) auf den Weg gezogen. Eine gute halbe Stunde. Sau verladen, entgegen der gesetzlichen Auflagen haben wir Picknick veranstaltet. Jeder mit seiner Flasche Bier. Genau wegen solcher Situationen fahre ich nie ohne einen kalten Kasten Bier im Kofferraum auf eine Jagd.

Ein paar Rehe hab ich auch gesehen, ein Bock ist 20 Meter vor mir stehen geblieben. Die .444 macht gewaltige Löcher, deswegen hab ich vom Schuß Abstand genommen.

Insgesamt die schönste Treibjagd in meiner noch relativ jungen Jägerskarriere (7 Jahre meine ich). Wunderbares Wetter, guten Anblick, sogar zwei Stücke erlegt. Herz, was willst du mehr. Auch das Bergen - so mit einem Tag Abstand - war gut. Unglaublich anstrengend, heute Muskelkater vom anderen Stern, aber egal. Alles ist gut gegangen, keine Unglücke passiert, erstaunlich zu sehen, wie dizipliniert die Sache abgelaufen ist. Keine Nachsuchen. Hund und Mensch wohlauf.
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Insgesamt 4 Sauen und ein Bock, 22 Schützen und 7 Treiber.
 
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sodele. Gestern hatten wir die erste "öffentliche" Treibjagd. "Öffentlich" deswegen, weil die erste reserviert war für die Pächter/Partner und gute Freunde.

30 MannInnen (m/w/t) waren genehmigt, incl. der Treiber. Striktes Zusammenrottungsverbot, 1 Mann, 1 Auto, nix mit Brauchtum. Jagen. Wer nichts geschossen/ zu versorgen hat, fährt bitte zügig heim.

Herrliches Wetter, mittags 15 Grad. Wir haben das Herzstück unser Jagd getrieben, etwa 400 Hektar. Schützen haste da nie genug, aber ganz unabhängig von Corinna, mehr wären es eh nicht geworden. Es sind schlicht und ergreifend überall Jagden. Und wenn du nicht unter der Woche Treibjagd abhalten willst, dann ist das halt so.

Ich wurde zum "Chef de Ligne" ernannt. *Schmunzel* Der Auftrag war "stell den Kammeraden auf die Freifläche vor dem Sitz". Sicherheitseinweisung beim Anstellen, hab ich auf französisch vorher extra auswändig gelernt.

Also - im Lichten Hochwald, der von Aufwuchs durchzogen ist, hab ich den Kammeraden abgestellt, ich bin 300 Meter weiter, in eine Senke, Schußfeld umlaufend 100 Meter mit bestem Kugelfang.

Ich hab in Gedenken an den verstorbenen Jagdfreund seine geliebte .444er-Marlin ausgeführt. Doctorsight, auf 100 Meter eingeschossen. Das hat er noch gemacht.

Der Trieb ging über gut 3 Stunden. Etwa eine halbe Stunde nach Beginn sehe ich eine starke Sau im gestreckten Galopp ankommen. Ich fahre mit, der Schuß bricht zwischen zwei Bäumen durch. Keine Reaktion, dann sehe ich die Sau sich im Kreis drehen und verhoffen. Wissend, daß ich mich frei bewegen kann, laufe ich in Richtung Sau, setze nach, die Sau verschwindet im Buchenaufwuchs. (bevor sich jemand aufregt "Ansage war, da ist niemand, du kannst dich absolut frei bewegen")

Ich hab als Jägerlein ja inzwischen gelernt, daß Ruhe die oberste Jägerspflicht ist. Ich präge mir - so gut es geht - den Ort des Geschehens an und gehe zurück auf meinen Platz. Ich rufe den Chef an und bespreche mit ihm, was zu tun ist, damit nicht am Ende die Treibe in dem Verhau auf eine verletzte Sau auflaufen.

Es wird der Plan geschmiedet, daß ich eine halbe Stunde warte, den Anschuß markiere und versuche rauszufinden, wo die Sau ins Gebüsch rein ist. Gesagt getan.
Ich finde die Spur im Laub, den Anschuß und Schweiß. Viel Schweiß. Ich folge der Spur und markiere, wo die Sau ins Gebüsch ist.

Etwa eine dreiviertel Stunde später kommen die Treiber, die vorgewarnt sind. Ich gehe mit dem Treiberscheff an den Ort des Geschehens. Ich hab vorher das Gebüsch umrundet, geht ohne Probleme, es war nix zu sehen, daß die Sau rausgekommen wäre.

Die Hunde stehen neben dem Obertreiber, kaum noch zu bremsen. Drei Terrier verschwinden im Verhau und kommen recht schnell wieder raus. "keine Gefahr" war sein lakonischer Kommentar.

Zwei Treiber ziehen die Sau aus dem Strauch. Vor mir liegt eine Überläuferbache. Nein, nicht angezogen. Gewaltig groß, 62 Kilo nachher gewogen. Ein Fötus ist mir beim Aufbrechen begegnet.

Kurze Zeit später kommt aus der entgegengesetzten Richtung die nächste Sau, der Schuß bricht, ich seh die Sau zeichnen, aber sie rennt unbeeindruckt weiter und verschwindet über die Kuppe. Weil ich nicht wußte, wo dahinter der nächste Schütze steht, hab ich nur den Anschuß markiert. Nachher hab ich erfahren, daß er es noch 50 Meter über die Kuppe geschafft hat um dann in Sichtweite des nächsten Schützen umzufallen. Der war so nett sich darum zu kümmern, ich meine so um die 70 Kilo.

Treiben zu Ende, inzwischen hatte ich die Sau aufgebrochen und den Nachbarschützen, den ich angestellt hatte, zu Hilfe gerufen. 400 Meter bis zum Weg. Ich hätte das Quad rufen können, das war aber genau am anderen Ende unterwegs. Der Bauer hat uns dann noch Verstärkung geschickt und zu dritt im Wechsel haben wie das Monster (von wegen 62 Kilo. Gefühlt 3 Zentner.) auf den Weg gezogen. Eine gute halbe Stunde. Sau verladen, entgegen der gesetzlichen Auflagen haben wir Picknick veranstaltet. Jeder mit seiner Flasche Bier. Genau wegen solcher Situationen fahre ich nie ohne einen kalten Kasten Bier im Kofferraum auf eine Jagd.

Ein paar Rehe hab ich auch gesehen, ein Bock ist 20 Meter vor mir stehen geblieben. Die .444 macht gewaltige Löcher, deswegen hab ich vom Schuß Abstand genommen.

Insgesamt die schönste Treibjagd in meiner noch relativ jungen Jägerskarriere (7 Jahre meine ich). Wunderbares Wetter, guten Anblick, sogar zwei Stücke erlegt. Herz, was willst du mehr. Auch das Bergen - so mit einem Tag Abstand - war gut. Unglaublich anstrengend, heute Muskelkater vom anderen Stern, aber egal. Alles ist gut gegangen, keine Unglücke passiert, erstaunlich zu sehen, wie dizipliniert die Sache abgelaufen ist. Keine Nachsuchen. Hund und Mensch wohlauf.
Anhang anzeigen 141688

Insgesamt 4 Sauen und ein Bock, 22 Schützen und 7 Treiber.

Waidmannsheil! Dem Bild nach ist ihr die Sache ein wenig gegen den Strick gegangen:giggle:
 
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Es gibt da einen bayerischen Witz über angrenzende Staaten. Also zwei EU-Staatsbürger, keine Bayern, aber ähhnlicher Dialekt haben eine Sau erlegt. Am Strick ziehen sie die Sau "gegen den Strich" (meine heute sah auch so aus, musste sie am Seil durch Bach ziehen). Da kommt ein Bayer daher und meinst: "Maner wann i Eich an Tip geben darf, hängt die Sau am Kopf an dann tut Ihr Eich leichter. Das machen die anderen EU-Bürger. Nach einiger Zeit sagt der eine: "Meng to ich se ja net die Pifke, aber manchmal sans intelligent"
Der andere: "Jo kann scho sei, aber merkst was? Wir kumma immer weiter vom Auto weg..":sneaky:
 
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heute eine wirklich gute Jagd im Hessenland, wenn auch nicht für mich ;)
Wetter morgens so:
20201118_081446.jpg
und mittags so:20201118_112712.jpg
...über diesen Maschinenweg bringt mir meine Hündin einen Roten, die hier leider nicht frei sind...parademäßig...:rolleyes:
Insgesamt arbeitet sie heute super, sucht sehr weiträumig mangels Deckung in der Nähe und findet/jagt mehrmals...die Veranstaltung nutzt ihr deutlich mehr als mir, was mich dennoch freut ! Ein auf 120 m über den Erdweg schleichendes Reh ist nicht zu bekommen: bis ichs erkannt hab, ists rüber...
20201118_091131.jpg
18.11.20 Eichelsachsen.JPG
hatte vergessen, nach Jagdende den GPS-Logger auszuschalten...:LOL: -
der Revierwelt-Tracker funzte heute gleich Null ! :mad:
20201118_092527.jpg
Dem Vernehmen nach lagen 60 Stücke Wild aus 3 Wildarten auf der Strecke.
Nachhaltig gut in diesem Revier seit Jahren !
 
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Ordentliche Strecke! (y)
Wenn keine Roten frei sind, liegt da ein Denkfehler vor. Sobald der Rote liegt, jagt der Hund wieder an Schalenwild und verausgabt sich nicht. Liegt vielleicht an meinem jagdlichem Umgang: Aber ich war die letzten 20 Jahre bestimmt auf keiner Drückjagd wo Raubwild nicht frei war. Was die Ausrede "ich habe einen Fuchs gefehlt" angeht, so sollte man nach der Jagd genau anhand der Standkarten überprüfen und mit den Nachbarn gegenprüfen. Dann bekommt man die faulen Eier schon ans Band. Bei uns kennt man sich auf den Jagden.
Sobald aber Nomaden bei den Jagden dabei sind, macht die Schonung der Füchse sogar Sinn.
 
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Morgen schöne Jagd beim Forst, die ganze Woche bestes Wetter, ja nur morgen muss es natürlich schiffen. Die restliche Woche ist es dann aber wohl wieder trocken 😆
 
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Bin heute auch im Einsatz, es wird naß + anstrengend...bin Gruppenführer im Steilhang mit einer Reihe von Bodenständen (ja, so was gibts noch ;)), völlig drückjagdbockuntaugliches Gelände.
Meine Hündin hats deutlich besser, verordneter Ruhetag.
Problem macht mein rechter Fuß, Fersensporn, seit gestern Schmerz auch noch an neuer Stelle...
Egal, egal ! :confused:
 

steve

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Dir/Euch viel Waidmannsheil. Und passt auf Euch auf, Steilhang im Regen ist mit Vorsicht zu genießen. Da hab ich mir am Mittelrhein bei einer Rutschpartie mit Rotspiesser einen Schaft geliefert.
 
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Ordentliche Strecke! (y)
Wenn keine Roten frei sind, liegt da ein Denkfehler vor. Sobald der Rote liegt, jagt der Hund wieder an Schalenwild und verausgabt sich nicht. Liegt vielleicht an meinem jagdlichem Umgang: Aber ich war die letzten 20 Jahre bestimmt auf keiner Drückjagd wo Raubwild nicht frei war. Was die Ausrede "ich habe einen Fuchs gefehlt" angeht, so sollte man nach der Jagd genau anhand der Standkarten überprüfen und mit den Nachbarn gegenprüfen. Dann bekommt man die faulen Eier schon ans Band. Bei uns kennt man sich auf den Jagden.
Sobald aber Nomaden bei den Jagden dabei sind, macht die Schonung der Füchse sogar Sinn.

Ja, die Füchse binden (die guten;)) Stöberhunde, gehören von der Jagdpraxsis und auch von der Jagdfreude her geschossen... Mäusegradation ist kein Argument, können sie auch nicht verhindern.
Eher als Gegenargument aber die gern geübte Ballerei auf den schönen Freibeuter und das können Zahlgäste genauso wie einheimische Niederwildjäger ! Kontrollen sind immer schon genug zu organsisieren, daher kann man sich das ersparen. Auch dafür braucht man die richtigen Hunde (Verlorenbringer!)... Waschis waren übr. gestern frei !
Die (Vorsteh-)Hunde ;)der Durchgeher ignorierten die frische Fuchsfährte gestern fast...

In RLP und Hes ist der Fuchs auf den meisten Bew.-Jagden der Forstämter nicht frei.
 
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Dir/Euch viel Waidmannsheil. Und passt auf Euch auf, Steilhang im Regen ist mit Vorsicht zu genießen. Da hab ich mir am Mittelrhein bei einer Rutschpartie mit Rotspiesser einen Schaft geliefert.

Ja, es passiert in einem Mosel-Seitental... fieser Felsschutt und Platten ! Leider :giggle:immer fängisch - daher bei der Bergung wirklich hart. Kein Fahrzeug einsetzbar...schlechte Hangerschließung eines früh. Revierleiters, der nicht soviel sprengen wollte...:LOL:
 
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Da hast Du Recht, auch beim Fuchs hat das Argument, nicht geschossen ist auch gefehlt nichts verloren. Schlimmer noch wenn Waschbären nicht frei sind. Die stellt der HUnd dann irgendwo auf einen Baum und geht nicht mehr weg.
Bei uns in den Auerwildrevieren sowieso, bei den anderen Jagden muss (darf) der Erleger die Füchse mitnehmen.
In Tschechien ein absolutes Muss. Nur in dem neuen Revier wo es absolut weit und breit kein Stück Niederwild gibt, werden Füchse geschont. Es gibt auch nicht sehr viele dort, das ist auffallend. Wenig Mäuse offensichtlich.
Auch an den Kirrungen wird kein Raubwild geschossen. Als ich dort den ersten Waschbären an der Kirrung erlegt habe, sagte man mir dass jetzt der Platz auf Wochen "versaut" ist. Ich halte dagegen mit Raubwild "muss man den Stöpsel ziehen", dann läuft es auch mit anderen Wildarten und siehe da, es wurden wenig später dort schon 3 Sika und 3 Sauen erlegt.
Gestern kam mir wieder einer an der Kirrung. Hab mich schon gefreut. Klettert der doch auf einen Baum, bleibt hocken und lacht mich aus. Mit der WBK gut gesehen aber natürlich kein Kugelfang.
 
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So, vorbei ist eine erlebnisreiche Sitzstock-Jagd...;) !
Anzustellen habe ich als eine unter 13 Gruppen mit mir 4 Jäger, sonst mehr, aber ich bin zufrieden so. Wir haben lang und steil anzugehen, daher Anzugserleichterung, Rucksack, Bergstock, Sitzstock usw...
Denselben Platz hatte ich schon oft, daher weiß ich, was gebraucht wird. Den ältesten Rucksack mit Einlage nehme ich mit, für Rehtransport wie in den ganz alten Zeiten; dort im steilen unerschlossenen Hang gibts nur einen Fußpfad und ein Stück Rehwild 1 km schleifen gibts bei mir nicht.

Ich "parke" meine Schützen an den vielversprechendsten Ständen, hab hier immer eigenen Entscheidungsspielraum je nach Anzahl der Leute. Es sind jüngere Jäger mit gesunden Läufen, das bitte ich mir immer bei der Jagdleitung aus.
Der Abstand zwischen den Bodenständen ist groß genug, Sicherheit durch gewundenen Hangverlauf gegeben. Keiner sieht einen anderen. Den Hinweis auf den im Tal verlaufenden Weg bekommt jeder; daher nur kurzer Schuß hangabwärts mit Kugelfang !
Leicht angefeuchtet am letzten Stand angekommen, erstmal Klamotten aus, abtrocknen, dann wieder langsam einpacken. Das Merinoshirt ist schon angenehm, wir werden 3 3/4 h stehen!
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Um 10h gehts los. 20 min später sitze ich grad vor mich hinsinnierend (wie ruhig es doch heute so ist :LOL:)auf dem Dreibein, da rauscht von links auf einem Wechsel ein Reh herbei, stoppt auf 40 m, äugt mich halbspitz an. Mein hingesteckter Zielstock mit einem Griff mit der Waffe genommen und der Schuß auf den Stich lässt das Schmalreh den Hang hinunterrollen bis auf den Pfad - na, das ging ja schnell und wie praktisch.;) Mein Tag ist schon jetzt gerettet!
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Eine Stunde später schießts 3x gedämpft beim Nachbarn um eine Hangbiegung herum, oha !! Es dauert noch etwas, da kommt von links oben aus den Felsen ein Frischling herunter gesaust, ich lasse ihn durch die vor mir liegende Hangmulde durch und beschiesse ihn auf der rechten Hangseite auf gleicher Höhe mit mir...hochblatt getroffen, rollt er verendend bis auf die Wegböschung und bleibt dort liegen. Klasse !
IMG_0573.JPGDeutlich später kommen 2 Terrier (DJT u Mix-T.) stumm durch den Hang und finden die Sau - der noch junge DJT nimmt den Fang recht voll, die Sau rollt jetzt bis auf den Weg - aber ich muß hin, da er das Stück nicht in Ruhe lässt. Nun, ein junger Hund...!
Ich kenne hier die örtliche Situation absolut genau, es ist völlig ungefährlich sich ein paar Meter zu bewegen. Wild soll gut verwertet werden, ich lasse nix anfressen in Standnähe !
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Ich ziehe den Frischen bis ans Reh, das der Hund nun an den Keulen anschneiden möchte, was ich ihm wieder mit Nachdruck erwehre, aber dann kommen auch die Durchgeher und nehmen die Hunde mit... Wieder Ruhe !
Nicht ganz weit von mir, jagen die Hunde wohl an, kurzzeitig wildes Getümmel, wieder schießt mein Nachbar.
Und - ich werd verrückt, es kommt, diesmal von rechts wieder solcher Kujel angeflogen. Gleiche Situation wie beim ersten Stück, nur anders herum: durch und rüber lassen, auf linker Hangseite wird er langsamer und ich schieße. Leider Treffer zuweit hinten, er überschlägt sich mehrmals und rollt bis auf 10 m vor meinen Stand. Da er nicht sofort verendet ist, ziehe ich den Fänger und kürze die Sache ab. Eine seltene Situation für einen Standschützen, aber genau daher ist das Werkzeug auf DJ immer im Rucksack! Eine stärkere Sau wäre wohl weitergegangen und ich hätte nachschießen müssen...
Nun, das sollte genug fürs Bergen sein, 3 Stücke auf einem Bodenstand ! Ich bin sehr froh, daß es kleine Sauen sind.:giggle:
Nach Jagdende ein paar Bilder und dann das Reh in den Sack und die Schweine ans Seil gehts los, puh !
20201119_130221.jpg
Der Nachbar erlegte einen noch kleineren Frischling (meine haben ca 15 kg) und einen Jährling.
Der nächste Schütze hat nix und darf mit anpacken, weil der Rückweg mit dem Wild noch lang ist. Es wird hier nur zentral aufgebrochen...
Der letzte Schütze (ein mir gut bekannter Waldbesitzer, schön, daß wir ein paar Worte wechseln können!) hat auch ein Stck. Rehwild, so haben wir mit 3 Mann 6 Stck Wild, eine sehr erfolgreiche Gruppe heute.
Für unseren Bereich hat die Jagd wohl gut geklappt, die Sauen waren klar gesprengt und die Frischlinge kamen einzeln, so bejagen sie sich gut !
IMG_0579.JPG
Jagd ist Gemeinschafts-Werk und so machts Sinn und Freude in diesen seltsamen Zeiten !

Allen, die zum Wochenende unterwegs sind, guten Anlauf und sichere Kugel !
Wir haben Pause bis nächste Woche...
 
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