Drückjagden 2022/23 -nur Berichte-

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Freitag und Samstag bei mir Jagd Nummer 3 und 4 für dieses Jahr. Am Freitag 7 Sauen und 5 Stück Rehwild.
Mein Treiben war recht steil, einiges an Schwarzdorn und noch mehr Brombeeren, also für mich ideal zum durchgehen (die Einstellung gilt meist als bescheuert, aber als Durchgeher gibt es nicht langweiligeres für mich als durch den Hochwald 2h spazieren zu gehen). Die Sauen kamen alle bei mir im Treiben zur Stecke, 3 davon wurden durch meinen Cocker hoch gemacht 💪
In Nachbartreiben saßen 7 Schützen, Anblick dort insgesamt 1 Hase. Tja, so läuft es halt manchmal.

Gestern dann wieder unterwegs, das Revier wird in unserer Stöbergruppe liebevoll der „Rehpuff“ genannt und gestern hat es diesem Namen wieder alle Ehre gemacht. Es lagen 27 Rehe und 1 Fuchs, Sauen kamen kaum vor und lagen nicht auf der Strecke trotz wirklich guter Einstände.

Somit dann auch die erste Jagd für dieses Jahr, wo kein Schwarzwild auf der Strecke lag, bei den 3 vorherigen Jagden lag immer mehr Schwarz- wie Rehwild. Rotwild lag bisher noch nicht auf der Strecke.

Nächste Woche gehts Freitag und Samstag weiter, das halten mein Cocker und ich dann bis Heiligabend durch. Mal schauen wie es weiter geht.
 
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In meinem Jägerleben konnte ich Schalenwild jagen bis zum "jagdlichen Ertrinken". Meine Leidenschaft gehört dem Niederwild, aber dennoch gibt es Drückjagden, die ein jährliches Highlight für mich sind. Nicht nur das Revier, auch die Waidkameraden, es passt einfach alles und man fühlt sich sehr wohl. Ja und den einen oder anderen Foristi trifft man auch. Hier einfach ein paar Bilder. Hat man zwar nichts erlegt, so hat man doch gejagt und geht mit vielen guten Eindrücken nach Hause.
Das Revier ist gekennzeichnet von großen Kahlflächen, wo sich überwiegend die "Fichte verabschiedet hat". Man befindet sich in einem Wechselbad der Gefühle: Was wird aus diesen Flächen werden? Noch überwiegt die Weltuntergangsstimmung!
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Etwas skeptisch war ich, ob Rotwild im unteren Hangabschnitt zieht, aber es war Muffelwild angesagt und die haben eher kein Problem mit Freiflächen. Es kam wie vermutet: Das ganze Rotwild bewegte sich an der Hangkante, oben auf ein paar Hundert Meter. Der Nachbar erlegte zwei Kälber und ein Tier.
Alles ist vorbereitet. Die Brotzeit als Kameraauflagen wird gegessen, wenn die Speicherkarte voll ist. Aber Grundsätze, sind Sätze an denen man zu Grunde geht...
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Zu meiner Linken ein idyllisches Wiesental, leider gegen die Sonne, später ging es..Aber kein Wild konnte sich zum Überwechseln auf den Gegenhang hiner mir entschließen...
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Wir werden sehen, welche Vorstelllung die Natur von dieser waldbaulichen Katastrophe im Ärmel hat. Es wird spannend werden. Wer Waldbau nur mit der Kugel gelernt hat, wird sicher an die Wand laufen. Wir leben alle unter demselben Himmel, aber wir haben nicht den gleichen Horizont. Das gilt vorallem für den Waldbau.
Wichtig in dieser Situation ist aus meiner Sicht, das Rehwild scharf bejagen und das Rotwild vielleicht sogar als Hilfe ansehen. Wo das Große geht, rückt das Kleine nach und das wird dann bitter.
Forstleute haben in der Vergangenheit viel Großartiges geleiset und auch als Kinder ihrer Zeit Mist gebaut. Etwas mehr Demut täte uns allen gut.t
Vielmehr gilt es mit Fingerspitzengefühl die Vorgänge in der Natur genau zu beobachten und ggf. Parameter zu verändern. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Natur durchaus ohne uns wieder zu Recht kommt.
Überall im Revier sehe ich Stockausschläge von Hainbuchen, die zu Gunsten der Fichte einfach zürück gedrängt wurden.......Es wird spannend bleiben.
Zum Schluss noch ein Bild eines Teiles der Strecke...
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Ich bin dankbar, wieder dabei gewesen zu sein.
 
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So jetzt mein Bericht:
Samstag bei einem Freund eingeladen. Er rechnete auch mit einigem Rotwild im Treiben, nebenan wurde auch gejagt, die haben die besseren Einstände, es hätte auch von dort gerne was einwechseln können.

Mein Stand war vielversprechend. Unweit einer einspringenden Feldecke, zwischen zwei Verjüngungsstreifen, in den höheren waren drei Gassen reingelegt, alles in allem ein guter Platz. der geräumige Sitz hatte allerdings ein Dach, aber über der Brüstung genug Platz zum Mitschwingen. Jetzt müsst nur noch was kommen...

9.30Uhr Hundeschnallen. In der Dickung neben mir war auch gleich Jiff und Jaff zu hören. Es kamen dann auch zeitlich und räumlich unabhängig zwei flüchtige Rehe in den ersten 10 Minuten, leider beide zu schnell und ohne Zwischenstopp und gefolgt von jeweils einem spurlauten Hund.

Nebenan schien der Krieg ausgebrochen, zumindest hört man ständig Schüsse, einzelne, Doppelschüsse und seltener auch Serien von drei oder vier.

Nach einer halben Stunde schnürt ein Fuchs über die drei Gassen. Schießen hätt ich können, wär aber Knapp geworden und ich weiß nicht, ob ich auch getroffen hätt. Die fehlende Freigabe hat mich vor einem potentiellen Fehlschuss bewahrt. Treiber sind keine zu hören, Hunde nur entfernt, es ist erst mal ruhig um mich.
Irgendwann jubiliert die junge (?) Bracke meines Anstellers förmlich und ich richt mich auf die Gasen aus. Über die Schulter seh ich dann einen Hasen gemütlich durch das Baumholz heranhoppeln. Der Bracke zu liebe würd ich den Hasen gerne erlegen, aber der sieht wie ich mich umdrehe und dreht gleich wieder um un verschwindet wieder in der Verjüngung...:mad:

Die Bracke kommt spurlaut, hat aber Probleme mit dem Haken und kreiselt zwei drei mal um den Absprung zu finden. die nächsten Minuten hör ich den Spurlaut nur sporadisch, dafür seh ich einen braunen Wischer in der niedrigeren Verjüngung. Ich richt mich auf die nächste Lü+cke ein und hoffe auf ein Reh, da kommt ein einzelner Frischling auf die Rückegasse, die ich als Lücke einsehen kann. Dummerweise steht aus meiner Sicht mittig eine mittlere Kiefer vor der Lücke und der Frosch verhofft genau dahinter. Ich seh nur die Keulen und den Purzel in Habachtstellung. Aber wenn sie weiter läuft hab ich noch einen dreiviertel Meter bevor die Dickung wieder anfängt. Wenn sie weiterläuft.


Wenn sie weiter läuft...


Verflucht, wann läuft die Sau endlich...



Egal, ich rucke 50cm nach rechts, und hab Blatt zwischen zwei Bäumen frei, die Wutz steht immer noch und kippt im Schuss einfach auf die Seite.

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Zum Ende des Treibens kommt noch ein Reh üder die Gassen geflogen, das war es.

Die Strecke ist nicht so wie erwartet. vier Frischlinge, 10 Rehe und zwei (Kugel)Hasen liegen auf der Strecke. Rotwild war wohl ein größeres Rudel mit 30 Stücken im Treiben gelegen, hat sich aber wohl ganz zu Beginn über das offene Feld verabschiedet. Bei den Nachbarn liegen etwa 10 Rote, 10 Sauen und auch Rehe im zweistelligen Bereich. Gekracht hats dort eigentlich für 50 Stück Wild.

Mein Kalb für Weihnachten war wohl auch in dem großen Rudel...

Bislang 6. Jagd und 6. Sau erlegt, so kann es gerne weiter gehen. Kommendes Wochenende keine Jagd, dafür die Woche drauf zwei.
 
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Heute im Sauerland. Sika auf 100 Meter. Bild zeigt den Ausschuss, Einschuss weiter vorn. Ein wenig weich. DJ Glas, 3-fach, freistehend. Flucht 10 Meter.
Keilerchen auf 15 Meter aus der Rotte. Flucht 0 Meter.
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Guest
Hier sollen ja Erlebnisse rein: War gestern auch unterwegs. Ein Reh mit einem DD im Schlepptau und einen Hasen gesehen
Schön war, wie die unterschiedlichen Hunde die Hasenfährte ausgearbeitet haben. Dabei auch genial die Meute . Angeführt von einem Langhaar folgten Langhaar, DD , DK, DJT und Dackel der Fährte. Wobei lediglich die Kleinen schön Spurlaut waren. Laika und Labbi waren auch an Bord . Der Labbi ging richtig klischeehaft immer 70 m vor und äugte zu seinem Führer zurück, woraufhin dieser ihn wiederum schickte.
 
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Um mal wieder auf´s Thema dieses Fadens zu kommen.

Heute war ich mal wieder bei einer Drückjagd im Staatsforst. Ich bin da immer gerne weil die Jagden sehr gut organisiert sind und es Abends nicht immer noch ewig geht.
Klar macht das auch Spaß aber bei +-8 Niederwildjagden mit abendlichen Schüsseltreiben ist es auch mal ganz schön, Nachmittags Zuhause zu sein.
Freigegen war weiblichen Damwild, Hirschkälber sowie alles Reh- und Schwarzwild.

Vom Wetter war es ein fast schon surreal schöner Jagdtag. Nachdem es die Woche durchgeregnet hat und man davor quasi im T-Shirt ins Treiben konnte, hatten wir auf einmal -3Grad und Sonnenschein.

Schon der Weg zu dem mir zugewiesenen Ansitz ließ mir das Herz aufgehen, Kaiserwetter.
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Der Sitz war im Bestand und ringsum war alles gut einsehbar. Schüsse nach Hinten waren allerdings nur auf kurze Distanz möglich, da auf ca. 150. der Waldweg verlief.
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Ich saß gegen 09:45 auf meinem Sitz und zu 10:00 war das Hundschnallen angekündigt.
Kurz darauf waren die erste halbe Stunde auch gut ein dutzend Schüsse zu vernehmen aber bei mir war Ruhe.

Nichts regte sich, irgendwann kam mal ein einsamer Hund vorbeigetrabt aber ansonsten war kein Wild im Anblick.
So verging die Zeit, hier und da peitschte noch mal ein Schuss aber ich drehte metaphorisch Däumchen.

Dann gegen 12:15-12:30 hörte ich hinter mir aufgeregte Laute und Glockenklingeln. Ich orientierte mich nach rechts und sah eine einzelne Ricke, welche vorbildlich von einer Dachbracke vorgebracht wurde. Schöner Abstand, Spurlaut, nicht hochflüchtig, so wie es sein soll.

Die Ricke passierte meinen Sitz und auf mein lautes "Hey" verhoffte sie kurz. Leider nicht gerade an optimaler Stelle und so musste ich den Schuss auf ~50m durch eine schmale Lücke zwischen zwei Bäumen nehmen (siehe Markierung).
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Da ist es gut wenn man weiß, dass man seiner Waffe und deren Präzision absolut vertrauen kann und so ließ ich fliegen.
Das Stück machte noch einen Satz nach vorne und verendete direkt am Platz.
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Aufgrund der schmalen Lücke musste ich den Schuss etwas weiter hinten setzen, als es mir eigentlich lieb war. Da war ich ganz froh, dass ich dieses Jahr von der Geco Zero auf die Star gewechselt habe.
Die Kugel Pfiff kurz hinter dem Zwergfell durch und zerstörte weder Gescheide noch Pansen.

Danach passierte bis Hahn in Ruhe nichts mehr, ich hatte also quasi 100% Chancenverwertung.;)

Die Ricke hatte Aufgebrochen ca. 14kg, das wird unser Weihnachtsbraten.🎄
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Nach dem Aufbrechen gab es noch eine leckere Erbsensuppe und Kaffe, was man bei den Temperaturen gut gebrauchen konnte, man ist die Kälte halt noch nicht wirklich gewöhnt.

Nach dem (symbolischen) Strecke legen und Brüche verteilen, ging es dann auch zufrieden nach Hause. Insgesamt hatten wir 23Stk. Rehwild und 12Stk. Damwild auf der Strecke. (ja ich weiß, die liegen falsch🤷‍♂️)
Positiv ist noch zu erwähnen, dass keine einzige Nachsuche erforderlich war, alle Stücke lagen.
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Was für ein schöner Jagdtag!
 

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Über Nacht Neuschnee, heute früh -3 Grad, auf ins Böhmische...
Der Slavovsky Les gleitet vorbei, es geht weiter nach Süden Richtung Plzeň in ein neues Revier...
Sikawild ist hier die Hauptwildart. Frei sind natürlich auch Sauen. Beim Sikawild nur Kahlwild, keine Spießer. Hirsche koste extra, pro Ende 120 Euro, ja und natürlich alles Raubwild.
Wie üblich werden nur die Wege abgestellt, ohne Sitzgelegenheit. Während die Jagdfreunde schöne Partisanenstände bekommen, wird mir ein Platz auf einem Kahlschlag zugewiesen. Ich beschließe, auf den Weg zurück zugehen. Da habe ich eine gescheite Auflage auf dem Autodach und das Dreibein steht auch daneben. Ich würde wie auf dem Präsenteller sitzen. Schon bald zeigt sich Alttier und Kalb. Sie flüchten auf und ab, verhoffen jedoch nicht.
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Links und rechs außerhalb des Bildes verlaufen zwei Dunkelbrücken zum Weg. Sikas können nicht nur verzaubern, sondern sich einfach her- oder wegzaubern. Plötzlich stand ein Alttier am rechten Wegrand. Kein Kugelfang und Tabuzone. Als es über den Weg wechselt, sehe ich die Laufverletzung. Aber das Stück biegt nach unten ab. Nach oben hätte ich Kugelfang gehabt.
Nach einer halben Stunde wechselt das Stück wieder an derselben Stelle ins Treiben zurück.
Es geht zum Mittagessen und dann zum nächsten Treiben. Es ist 13 Uhr und das Wild steht schon draußen..
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Ich bekomme einen Stand der dümmer nicht mehr geht. Stehe am Weg, 20 m hinter mir mit Bach verläuft die Jagdgrenze. Vor mir ein Steilhang. Wenn Wild kommt sieht man es erst auf 50 oder weniger Metern.
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Vermutlich ziehen sie oben auf der Hangkante wie immer. Aber es kam nichts. Ein "Wolf" war auch im Treiben. Sorry ich hab von der Rasse noch keine gescheite Arbeit gesehen.
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Landschaftlich natürlich sehr schön. Hier pflegt und ordnet niemand...
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Beim dritten Treiben, dachte ich jetzt spinn ich. Man stellte mich auf einer öffentlichen Straße an einen Straßenbaum, Auto daneben! Also wieder Decke aufs Dach. Angeblich ein Fernwechsel.
Bis zum Waldbestand der getrieben wurde, waren es gut 700 oder mehr Meter.
IMG_2302.JPGDann fielen Schüsse und die ersten Sikas kamen auf mich zu. Vier Stück die leider nach links wegdrehten. Auf demselben Wechsel kam auch noch eine Geiß mit zwei Kitzen.
Zu meiner linken eine Rinderweide mit Büschen und Gebäuden, zu meiner Rechten die Dächer eines Dorfes. Ich habe also max. 1/3 meines Umkreises als sicheres Schussfeld.
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Dann wieder zwei schwarze Häupter in der Zwischenfrucht. Alttier und Kalb kamen pfeilgenau auf mich zu. Hoffentlich kommt jetzt kein Auto_1050247.JPG
Wie an der Schnur gezogen. Gute Deckung hinter dem Auto. Waffe liegt sicher auf der Decke, aber das verhofft immer nur spitz. Das Tier stellt sich ein paar Mal breit. Schließlich werden sie füchtig nach rechts, verhoffen nicht mehr und dann ist das Dorf dahinter...
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Ohne die geringste Chance....Die Straße macht da eine Kurve. An einen Schuss ist nicht zu denken.
Das wäre der Weihnachtsbraten gewesen...
Am Ende lagen 9 Sikas mit 17 Schützen und 21 TreibernIMG_2305augen.JPG
 
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Gestern endlich mal wieder im Unterwesterwald gewesen, eins von den 23 Rehen ging auf mein Konto.
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Foxl und ich waren gestern in den Nachbarrevieren (also die andere Seite von unseren Revieren) zu einem gemeinsamen kleineren Drückerchen eingeladen (40 Schützen und 15 Treiber mit vier Hunden)
War perfekt organisiert und vorbereitet, allerdings die Strecke mit 4 Stück Rehwild mehr als bescheiden.
Aber das vorhersehbar, das Rehwild hat in letzte Zeit massiv abgenommen, Damwild auch wenig und Sauen sehr unstet.
Den Wolf habe ich seit einiger Zeit nicht mehr gesehen und gespurt, Risse sind auch nicht mehr, allerdings mit der zeitig hereinbrechende Dunkelheit, ist der Sichtbereich auf die Reichweite der Stirnlampen beschränkt.
Schakal ist mehr als nah, ob im Revier keine Ahnung.
 
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Bei uns im Revier war am Samstag die Jährliche Drückjagd, diesmal hieß es ein großes Treiben durch den Waldteil Richtung Nachbarn, dann dort aufstellen und wieder zurück.

Das Gelände ist schwierig, Rheinauen, mit sehr viel Unterwuchs, Eschensterben und Wassergräben im Revier. Diesmal auch sehr viel motivierte Treiber. Sicht hauptsächlich in den Rückegassen und hier und da Lücken.

Ich wurde auf einem Hochsitz im Wald mit Plattform abgestellt. 30m hinter mir der Weg, großer graben danach Wiese und der Ort. Schussfeld eine 4-5m Schneise längs dem Weg. Daneben dichter Unterwuchs, Stangen, umgefallene Stämme etc. Vor mir ein Wasserloch des zum Graben wird und in den Wald führt. Man sieht das Wild anwechseln, hat aber nur auf sehr kurze Distanz die Möglichkeit zu schießen.

Das treiben beginnt. (Grenze ist nicht weit entfernt.) Nach wenigen Minuten kommt ein Reh flüchtig von rechts durchs Unterholz. Weiblich, etwas schwächer. Waffe hoch da ist es schon vor mir am Wasserloch. Absehen so halb auf dem Reh.
Nein das ist zu schnell und Nah, das wird nichts...Kurz danach folgt ein Hund und arbeitet die Spur weiter.

Jetzt ist erstmal Ruhe, die Treiber arbeiten sich weiter durchs Unterholz. Dem Lärm nach werden die ersten Sauen hoch gemacht. Bei mir passiert erstmal nichts, die Treiber sind bei mir durch, und etwa auf dem nächsten Waldweg angelangt.

Da kommen durch die dichten Stangen 1, 2, 3, 4 Rehe. Leider spitz über die Schneise. Und ab in das 30m Breite Stück das hinter der Kanzel durchläuft. Man konnte sie ansprechen, Schmalreh zu erst, danach Geis mit 2 weiblichen Kitzen.

Sie tun mir aber nicht den gefallen sich im Unterholz breit zu stellen, immer nur das Haupt oder spitz mit dem Stich zu mir.

So geht das noch 100m auf die andere Seite der Kanzel weiter. Vielleicht habe ich noch auf der kleinen Schneise die zum Sitz führt die Chance... Aber die wollen nicht, und eine Nachhut der Treiber die über den Weg lässt sie weiter durch die dickungen gehen.

Das treiben ist nun ein gutes Stück entfernt, aber es wird wieder Lauter, Sauen haben sich gedrückt. Viel Getöse, es knackst Laut, ich sehe durch die einzelnen Lücken etwas schwarzes rennen. Schwarzwild, größerer Frischling, Über 100m entfernt. Die Waffe geht hoch, das absehen wandert über das Wasserloch den Graben entlang wo er in einer Kurve verschwindet aber eine Lücke im Unterholz bleibt... Das Schwarzwild kommt, springt über den Graben und ist auf und davon.
Keine Kunstschüsse auf Lebendes Wild!

Die Treiber sind nicht mehr zu hören. Noch etwas warten dann wird abgebaumt. Es heißt neu Sammeln an der Hütte und im Nachbarrevier Stellung beziehen. Auf dem Waldweg um meinen Nachbarn abzuholen wechselt ein Reh rüber. Vielleicht kommt es für ihn passend. So passiert es dann auch, Waidmannsheil, ein starkes weibliches Kitz, zum Bergen bringen wir es vor, danach ins Auto und zum Sammelpunkt.

Auf dem Anhänger geht es ins Nachbarrevier, die Schützen werden an den Rückeschneißen angestellt. Ich werde mit 2 anderen Jägern an der Waldgrenze auf den Wiesen angestellt. Hier haben sie ihre Wechsel in andere Waldstücke. Einer der Jager bezieht auf einer Kanzel mit Plattform Stellung, und kann so den 2 Teil der Wiesen überschauen, und hat sicheren Kugelfang, da die Straße nicht weit entfernt ist.

Wir sehen aus der Dickung mehrere Stück Rehwild in den Wald wechseln... Jetzt heißt es warten. Ich stehe direkt an der Waldkante, rechts hinter mir die Kreuzung zwischen Wald und Wiese. Ich kann die Waldkante gut sehen, kann aber nur auf kurze Distanz oder einem mittigen Teil der Wiese schießen. Mein Nachbar nur 50m entfernt links von mir, kann frontal auf die Waldkante schauen und deckt meinen toten Bereich ab.

Warten, es regnet leicht, knacken im Dickicht, ein Reh Sprint raus über die Wiese und flüchtet, zu weit zu schnell. Wir beide senken die Waffe wieder.

Nochmal eine weile später hören wir Bewegung im Wald... Kurz darauf Rehe direkt über die Kreuzung des Waldweges/Wiese, ich sehe nur Kopf rücken und einen großteil des Oberkörpers... 3 Stück wechseln, etwas verspätet noch ein Kitz...
Keine Chance für einen Schuss, ich bin etwas tiefer, hier und da zwar eine Lücke, aber 200m weiter in diese Richtung Sitz einer Jäger auf einer Kanzel. Aber Bäume und Sträucher sind kein Kugelfang...

Es folgen Jogger und Fahrradfahrer, die vermutlich alle Absperrband und Warnschilder übersehen haben.

Die Treiber kommen, nehmen am Waldweg Stellung und treiben volle Breite durch das Stück Wald. Gespannt hören wir was passiert, Sauen werden hoch gemacht, kurz darauf knallt es vorne auf der Wiese, der Schütze hatte Glück, 2 haben passend gewechselt und eine Lag.

Es wird ruhiger, die Treiber sind fast durch... Da höre ich etwas und sehe nur wie eine schwarze wollige Sau den selben Weg wie die Rehe zuvor nimmt. Ich Fluche innerlich... Stelle mich dann etwas weiter Richtung Weg, zwar weniger Schussfeld aber vielleicht überlegen sie es sich ja dann anders. Aber keine Chance, die nächste Schwarze Sau Glotzt mich an, sehe nur Kopf, Rücken und Pürzel, und ab ist sie über den Weg...

Diesmal Fluche ich Laut...
Hatte ich doch davor die Idee mich dort die 20m entfernt auf den Weg zu stellen, zwar ohne Schussmöglichkeit, aber dann wären sie ggf. über die Wechsel auf der Wiese und der Nachbarschütze hätte schießen können.

Kurz darauf ist Hahn in Ruh, wir sammeln uns und werden mit Hänger wieder abgeholt. Danach geht es zum gemütllicheren Teil, es wird eine kleine Symblosiche strecke gelegt, und allen Helfern und beteiligten gedankt. (Schützen, Treiber, Hundeführer, Versorgern, Gemeinde und Bauhof für die Verkehrsregelung, Organisatoren.)

Danach werden Fehlschüsse besprochen und Kontrolliert. Es lagen 3 Sauen und 2 Rehe. Raubwild wurde nur sehr wenig gesehen, das ist gut, das wird bei uns strikt bejagt.

Die Strecke war nicht überragend, aber im Rahmen. Die Sauen waren da, das konnte die letzten 2 Wochen bestätigt werden. Nur war immer falscher Wind, oder keine 30m Sichtweite durch Nebel für die Jagd.

Und Stadtnah ist es wie immer schwer, da muss man die Schweine Regelrecht aus den Dickungen treten, bevor sie sich auch nur bewegen... Mehr Hunde könnte helfen, ist aber aufgrund der Reviergröße und Dichte der Schnell- und Landstraßen kaum möglich, das geht nur mit kurz Jagenden, oder welchen mit Ortskenntniss.

Aber alles in allem bin ich eigentlich zufrieden, viel Rehwild gesehen, das wir jetzt noch die nächsten Wochen in Ruhe schießen können. Die Sauen kommen wieder, vielleicht passt es dann Mal mit Wind und Wetter.

Und ich habe das erste mal Schwarzwild bei Tageslicht sehen können!

Heute waren wir Hundebabys schauen...
 
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Heutige Drückjagdstrecke in Nordhessen: 75 Stück Wild und davon allein 40 Sauen. Es scheint also noch Sauen zu geben.

Ich konnte mich mit einem Überläuferkeiler beteiligen

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grosso
 
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Ich war am Wochenende im ohmgebirge. Gemeinschaftlich wurden staat privat u gräfliche jagden gedrückt. Bei uns fielen 6 Wildschweine sowie 6 rehe.
Ich konnte mich mit 1 frili beteiligen.
Für das Revier war die Strecke auch sehr gut.

Zu erwähnen lohnt sich auf jeden Fall: das Wetter. Leichte schneedecke u minus 5 Grad bei wenig Wind. Besser geht es kaum.
 
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Es gilt folgendes Gesetz:
auf Jagden mit Wildvorkommen = 1 wird man automatisch Jagdkönig. :rolleyes:
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Das einzige Stück Wild wechselte trollend im feuchten Laub vernehmlich an und folgte dem zugewehten, nicht belaufenen Hang-Wechsel.
Der Jäger stand 30 m unterhalb und die Sau rollte verendend bis 2m vor Jägers Füße...:giggle:
1669217371053.jpegWenn dieses hangauf muß und nur 25 kg brutto hat... so passt dann alles zusammen...🥴
 
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Dann will ich auch mal einen kurzen Zwischenbericht unserer Drückjagdsaison abgeben. Bei bisher 11 Jagden durfte ich 10mal zur Strecke beisteuern. Letzten Freitag war eine meiner wenigen Privaten Jagden, als Anreiner an einer großen Staatsjagd mit 8 Gewehren, 2 Treibern und 3 Hunden (1 DJT und 1 DK bei den Treibern und mein Wachtel). Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und anhaltendem Nieselregen mit eisigem Ostwind alles andere als angenehm für alle Beteiligten.
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Tatsächlich wurde ich auch noch mit einem Reh "Jagdkönig". Aber dafür war der gemeinsame Abend umso erfolgreicher. Für mich aber etwas kürzer, denn am Samstag ging es wieder los.
Der Wetterbericht sollte sich ausnahmsweise mal nicht irren und in der Nacht zum Samstag zog es kräftig an auf -7°C. Blauer Himmel, Frost und leichter Schnee waren ideale Voraussetzungen für einen traumhaften Tag. Mit knapp 180 Schützen und 100+ Hunden eine der größeren Jagden. Wie immer war alles perfekt organisiert und es lief reibungslos. Meine Gruppe hatte ich flott angestellt und nahm zeitig meinen Platz auf einem "T" inmitten einer Douglasienfläche ein. Das Wild war schwer auf die Läufe zu bringen und wenn kam es für mich unpassend. 30min vor Hahn ihn Ruh kündigte Hundegeläut und das bersten von Holz Schwarzwild an. Eine einzelne starke Sau wechselte mich an. Roter Schaum hinter dem Wurf zeigten die Verletzung des Gebrächs und das Stück brach mit sauberem Kammertreffer 10m weiter in den Douglasien zusammen. Die beiden Wachtel beutelten noch kurz ihr erjagtes Stück und zogen dann in unterschiedliche Richtung ab. IMG_20221119_100516_copy_1600x1200.jpg
Später bestätigte sich der Gebrächschuss und das Schweishundegespann kam zu meinem Anschuss. Eine unschöne Hetze mit ungewissem Ausgang blieb so erspart. Insgesamt wurden knapp 90 Stück Schalenwild den Tag erbeutet. 1/3 Schwarz- und 2/3 Rehwild.

Gestern ging es dann das erste Mal für dieses Jahr auf Muffelwild. Der Schnee und Frost waren schon wieder vorbei, trotzdem sollte es ein guter Jagdtag bei herrlichem Wetter werden.
IMG-20221122-WA0003_copy_1408x792.jpeg
Eichen und Buchen zu meiner Rechten, links Douglasien und Fichten, oberhalb Weisstannen und im Rücken eine große Brombeerplatte. Mehr Struktur kann man sich kaum wünschen. Insgesamt kamen bei mir 4 Sauen und ein Reh in Anblick. 1 Frischling wechselte so, dass die Kugel diesen sauber an den Platz bannte. Die Strecke dieser Traumjagd belief sich auf 10 Stück Muffelwild, 29 Sauen und ein 41 Rehe.
Freitag geht es dann weiter.

Euch allen für die kommenden Jagden noch ein kräftiges Waidmannsheil.
 
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