Drückjagden fallen aus wegen Sauenmangel & erbrachtem Rehabschuss.

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👍 bezogen auf die Gesamtfläche...
Bezogen auf die Waldfläche waren es 2019 dann rd. 7,2 Stück pro 100 ha.
Als wir vor Jahren rd. 800 erlegt haben, waren die Klagen wegen Wildschäden viel mehr als im letzten Jahr bei demselben Abschuss.
Man kann eben bei Schäden schnell reagieren.
Natürlich hat früher die Schneelage und die Mast schon immer die Strecken beeinflusst.
 
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👍 bezogen auf die Gesamtfläche...
Bezogen auf die Waldfläche waren es 2019 dann rd. 7,2 Stück pro 100 ha.
Als wir vor Jahren rd. 800 erlegt haben, waren die Klagen wegen Wildschäden viel mehr als im letzten Jahr bei demselben Abschuss.
Man kann eben bei Schäden schnell reagieren.
Natürlich hat früher die Schneelage und die Mast schon immer die Strecken beeinflusst.
Schwarzwild wird immer auf die Gesammtfläche gerechnet...

Sonst wären wir bei stattlichen 12/100 ha Waldfläche.
Und mein guter Freund mit seinen 70-110 Sauen im reinen Feld bei unendlich/100ha Wald ;)
 
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Ich bin im November zu zwei Drückjagden eingeladen. Anblick wäre schön, Jagderfolg noch besser. Und wenn nicht, ist es mir auch egal, weil ich mich auch über den Erfolg anderer freue. Das zweitschönste am Jagdtag ist für mich das Schüsseltreiben. Es geht an den Trog, der Schnabel ist im Nassen und die Gespräche mit den Mitjägern über Jagd, Politik, privates usw. sind auch ein Highlight. Meistens hasse ich mich am nächsten Morgen dafür. ;)
 
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@Colchius: Wenn Du die Zeitreihe in den 70er Jahren angefangen hättest, dann wäre es noch gravierender. Ich bin im Spessart groß geworden, einem traditionellen Schwarzwildgebiet. Da hat die Streckenentwicklung bereits in zu Ender der 80er Anfang der 90er Jahre einen Sprung nach oben gemacht. Gründe gab es da v.a. zwei: 1. Tschernobyl, 2. Die Grenzöffnung und der Einbruch der Wildpreterlöse: Warum? Durch Tschernobyl ist der Wildabsatz nahezu zum erliegen gekommen. Die starken Stücke waren so gut wie unverkäuflich, schwächere Stücke haben unterm Strich das selbe Geld gebracht, wie die dicke Bache, waren aber meist nach zwei Tagen verkauft, wo die dicke Sau sich wie sauer Bier verkauft hat.
Den zweiten Einbruch gab es, als die Grenze im Osten weg brach und der Wildhandel billiges Wildpret aus dem Osten hereinbrachte. Gleichzeitig kamen mildere Winter in Kombination mit Eichelmasten. Der Bestand und die Streckenzahlen gingen binnen kurzer Zeit durch die Decke.

Gleichzeitig profitierte auch das Schwarzwild vom umgestellten Waldbau mit langen Verjüngungsverfahren auf großer Fläche. Der höhere Laubholzanteil tat sein übriges.

Auch die Drückjagden haben sich verändert. Mein alter Herr erzählt es noch gerne - wurden früher bei einer Treibjagd mal drei Sauen erlegt, dann ham die Jungs damals bis morgens um 4Uhr morgens gesoffen und gefeiert. Wenn heute nicht >40 Sauen auf der Strecke liegen, dann war das eher nix gescheites. Auch bei wirklich großen Strecken sitzt der Revierleiter nachdem die Strecke verräumt und die letzte Nachsuche beendet ist oft alleine oder mit zwei drei Schützen in der Knipe und wartet um Halb acht (19:30Uhr) auf sein Schnitzel.

Zugegeben, mit zwei kleinen Kindern zuhause war ich zuletzt nicht sonderlich unglücklich, wenn das Schüsseltreiben wegen C ausfiel und ich am Nachmittag bei der Familie sein konnte, aber insgesamt war früher mehr Lametta...
 
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@Diplomwaldschrat das ist sicher richtig. Früher - vor 50 Jahren - kam man hier bei Erlegung einer Sau in die Zeitung. 1976 Jagdschein gemacht, erste Sau 1985 beim Rotwildansitz erlegt.

Den Spessart kenn ich nur von einer Jagd. Da gab es eine Begrenzung auf 30 kg :oops:

Man kann sagen, es ging bei uns nach der Wende richtig los. Zu den ganzen Verwertungsproblemen hab ich so meine eigene Meinung und genug Erfahrung. Es war mal mein Job. Für die Sauen hab ich immer gute Preise bekommen. Aber eben meist Einzeljagd.

Was die großen Ansitzdrückjagden angeht: Ein enormer Zeitaufwand. Wenn ich in meinem früheren Pirschbezirk so nachgerechnet habe, dann bin ich auf ca. 5 Ansitze, also in Summe 10 Stunden pro Stück Schalenwild gekommen. Meist in Form von Sammelansitzen mit ingesamt 3 Jägern. Bei den Drückjagden komme ich auf 48 Stunden, das ganze Drummherum, etc. schon mal abgezogen.. Gut man kann mir streicheln und alles mögliche unterschieben. Mir geht es darum, das Wild mit meiner Jagd möglichste wenig zu beunruhigen.
Wenn es darum geht, den Wald anzuschauen, kann ich das alleine auch. Vielleicht sind wir /bin ich auch übersättigt?

Aber Drückjagden sind toll, wer keine macht, ist ein Streichler. Wer ein paar Mal öfter als der Durchschnitt eingeladen wird, der denkt ander als Du (und ich).

Ja die Frauen der Förster haben Weinkrämpfe gekriegt, wenn es hieß: Sauen fest Und keiner ist nüchtern heimgefahren, denn laufen konnte er nicht mehr.

Unterm Strch gefallen mir die kleinen Drückerchen im eigenen Revier besser. Alles läuft in einem überschaubarem Rahmen ab. Für das Hinterher bleibt einfach mehr Zeit weil vorher nicht so viel verbraucht wird.

In Tschechien haben wir auch selten so große Strecken wenn wir unter uns jagen. Es beschwert sich hinterher auch keiner wenn es mal nicht so läuft.
 
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@Colchius: Ich hab extreme Schwankungen in der Effektivität, sowohl beim Drückjagd wie auch auf Ansitz. Letztes Jahr war z.b. eines mit total besch.... Anlauf auf DJ. Da hatt ich kaum 5 Sauen und vllt. 2 bis 3 Rehe erlegt auf 15 Jagden. Die zwei Jahre davor hatt ich im Schnitt >1,5 Stücke (Fuchs, Reh, Sau) je Drückjagd erlegt und höchstens drei Jagden ohne Beute.
Bei den Ansitzen ist es übers Jahr auch unterschiedlich. Jage ich im Sommer selektiv auf Böcke (mit vielen Schneidergängen), wird ab September recht konsequent Kitze und weibliches Rehwild erlegt. Dann auch gerne mal 3 oder mehr Stücke an einem Morgen. Da lass ich dann eher mal eine Rehfamilie laufen, wenn ich mir sicher bin, dass ich sie nicht komplett bekomme. Ich hatte auch schon mal den ein oder anderen September dabei, wo ich je Ansitz >1 Stück im Schnitt erlegt habe. Aber das Revier ist vergleichsweise einfach zu bejagen und der Nachschub von Außen reißt nicht ab.

Der Ansatz, möglichst wenig zu stören ist auf jeden Fall der richtige und definitiv ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg. Wenn Störung, dann möglichst hohe Strecke ist der zweite Schlüssel. Jede Erlegung ist zwangsläufig eine Störung. Je weniger Zeugen dabei überleben, um so weniger Störung. Bei Drückjagden sollte das Gesellschaftliche nicht im Vordergrund stehen und wenn, dann hinterher stattfinden. In Brandenburg konnte ich vor wenigen Jahren an einigen Bewegungsjagden teilnehmen. Ich werd das Gefühl nicht los, dass die nur auf die Jagd gegangen sind, um hinterher nen Grund zum Saufen zu haben. in Anbetracht des vorkommenden Wildes, der Anzahl der Teilnehmer und der Strecke hätten da einige Jagden noch deutlich Luft nach oben gehabt...
 
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In vielen Gegenden des deutschen Ostens (darf man das überhaupt so sagen :unsure: :LOL: ) sind die Strecken mittlerweile deutlich rückläufig, zumindest bei vielen großen Jagden der Landesforstbetriebs-Untereinheiten...Vermutlich hat man doch geschafft, vielerorts die Wildbestände anzupassen, große "Herden" laufen nicht mehr herum und der neue graue Mitbürger lebt bekanntlich nicht von Luft allein.
Natürlich ists anders bei den Verkaufsjagen der großen privaten Eigenjagden, da rappelts wohl immer noch gehörig, dafür tut man Einiges das Jahr über. ;)Nicht meine Ziele...eher für die Kunden von KuK PJ...

Ich fahre für 3 Std DJ nicht mehr 400 km plus in die NBL, "schlechte" (normale) Jagden kann ich hier genug haben.
Verhältnis Anzahl Schützen 2 zu 1 Wild auf der Strecke, kommt bei den Jagden hier häufig vor, auf denen ich meine Hunde einsetze.
Ich bin auf Drückjagden seit vielen Jahren immer in den gleichen Revieren, deren Veranstaltungen auch unter Corona-Bedingungen stattfanden und auch in diesem Jahr wieder wohl in bewährter Form.
Mein einziges Problem ist die Planung der Urlaubstage, die begrenzten Herbst-/Winterwochenenden...;) und daß meine Hunde gesund und fit bleiben.
Ich sehe mittlerweile Vieles nicht mehr so ganz eng - Hauptsache die Orga der großen Jagden klappt und es gibt keine negativen Vorfälle. Bezgl. Anlauf ists auch ganz viel Glücksache und es läuft nicht jedes Jahr gleich. Wenn meine Hunde gut arbeiten, bin ich schon sehr zufrieden.
Auch ein paar ausgesuchte Einladungen in Pacht-Revieren erreichen mich wie in jedem Jahr - mir scheint eher die Tendenz, daß man mal wieder richtig jagen will...

Vorfreude auf das bewegte Jagen empfinde ich jedes Jahr von Neuem, wenn die Tage kürzer werden, macht mir die Einzeljagd weniger Spaß und sie ist hier oft erfolglos. Abschuß ist rechtzeitig fast erfüllt, so daß man gut man in andere Landschafts-Ecken gucken kann !l
Den Hunden ists sowieso egal, was wissen die von evtl. Wildvorkommen, Corona oder sonstigen Hemmnissen im Vorfeld der Jagden...!;)
 
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Drückjagden im Verhältnis auf 2 Schützen ein Stück Wild haben wir hier höchst selten. Die guten Jagden liegen bei 4-5 zu 1. TÜP lassen wir mal außen vor.
Nach dem Rückgang der Sauen wird sich das auch nicht bessern.

Nach den Rotwildjagden taucht das Rotwild meist in den angrenzenden Jagden auf, die oft außerhalb des Rotwildgebietes liegen. Dort überlebt das Kahlwild sicher und es werden immer mehr. Es wird mehr Wild vertrieben als erlegt.
 
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Ich schließe mich @Busch und seinem Post #142 an. Läuft bei ähnlich und letztlich gehe ich dieses Jahr, sofern nicht etwas unerwartetes passiert mit meinen Hunden zu genau so vielen Jagden wie in den letzten Jahren.

Das Schwarzwild aktuell verbreitet weniger vorkommt ist aus meiner Sicht den üblichen Schwankungen geschuldet. ASP Gebiete sind in meinen Ansichten komplett außen vor.
Aus meiner Sicht spielen Nachtsichttechnik u.a. eher eine untergeordnete Rolle. Vielmehr sehe ich den Grund im Wetter und der im letzten Jahr nicht vorhandenen Mast (zumindest dort wo ich unterwegs war). Teilweise wurden abgemagerte verendete Sauen im Februar gefunden, die untersucht wurden und ansonsten keine Krankheiten aufwiesen.
Dazu kamen, zumindest im Rheinland sehr nassen Phasen im Januar/Februar 2021 und 2022, wo es sicher zu einer nennenswerten Sterblichkeit bei den Frischlingen kam.
So wie sich in den letzten Jahrzehnten die Sauen in immer neue Gebiete verbreiteten, so ziehen sie sich in Zeiten geringerer Bestände wohl auch wieder in die Ursprungsregionen zurück. Allerdings kann sich dies innerhalb weniger Jahre auch wieder ändern.

Das dann vielerorts keine Bewegungsjagden mehr stattfinden ist aus meiner Sicht nachvollziehbar. In den Kernregionen werden die Strecken vermutlich ebenfalls sinken, allerdings wird es dort auch dieses Jahr Drückjagden geben.

Obwohl ich nichts gegen die Technik habe, hoffe ich doch, dass nun auch der Hype darum ein wenig nachlässt. Es ist natürlich ein Wirtschaftszweig, aber für mich erschien es etwas übertrieben dargestellt, dass Jagd ohne Technik nicht mehr möglich sei. Vielleicht kommt es alles wieder ein wenig ins Lot und dann schauen wir wie sich die Bestände entwickeln.

wipi
 
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Drückjagden im Verhältnis auf 2 Schützen ein Stück Wild haben wir hier höchst selten. Die guten Jagden liegen bei 4-5 zu 1. TÜP lassen wir mal außen vor.
Nach dem Rückgang der Sauen wird sich das auch nicht bessern.

Nach den Rotwildjagden taucht das Rotwild meist in den angrenzenden Jagden auf, die oft außerhalb des Rotwildgebietes liegen. Dort überlebt das Kahlwild sicher und es werden immer mehr. Es wird mehr Wild vertrieben als erlegt.
Beides wäre für mich ein Grund die Strategien zu überdenken und anzupassen.
 
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Was ich so mitbekomme, findet bei uns das meiste statt.

Sauen sind da, wenn auch weniger als früher.

Mich tangiert es weniger - DJ ist nicht so meines. Bei der Jagd will ich "meine Ruhe". Aber sein muss es halt.
 

Fex

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Ich habe heute die Zahlen von 2021 bekommen:

Bildschirmfoto 2022-09-27 um 13.40.55.png
Die vergangenen 4 Jahre sind relativ stabil.
 
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Wo die bloß plötzlich alle herkommen?
Tief aus den feuchtesten Löchern im Wald?

Bei uns kann ich Dir das da mit ziemlicher Genauigkeit sagen.

A) Aus dem Moor, da haben bei uns die meisten Sauen den heißen Sommer "überwintert"... immerhin sind dort im Moor die matschigsten Ecken auch im Sommer, genehme 4 ° kalt... da kann man es eine Weile aushalten, dann...

B) In den Schilfeinständen in den diversen Sumpfgebieten hier... auch dort, guter Schutz vor der stechenden Sonne, und teilweise guten sehr leichten Schlamm, der ebenfalls gut kühlt.

C) An der Wattkante im Schilf bzw. auf den Queller-Flächen, dort habe ich etliche Sauen fährten können, und zumindest im Oxter Tief, haben sie sich eine riesige Suhle "angelegt"... Als Zweibeiner sollte man da aber nicht reingehen... Die "Gewichtsverteilung" ist nicht optimal... und der Schlick tief.

Aber ich gehe mal stark davon aus, das man dann nicht unbedingt sehr begeistert an die rote Arbeit geht, wenn man so einen vor den Lauf bekommt...
 
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