Drückjagden fallen aus wegen Sauenmangel & erbrachtem Rehabschuss.

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Die meisten begründen ihre Ansicht in Bezug auf Wildvorkommen auf ihr eigenes Revier und ein paar Gerüchte aus den umliegenden. Man muss das wohl als eine - naturgemäss- eingeschränkte Sicht konstatieren.
Auch Sauen sind mobil und nutzen viele (kleine) Reviere zur Frasssuche. Einstände sind tradiert, wenn die Landschaft im Wohnzimmer sich ändert, können sich diese in die Nachbarschaft verschieben. Weite Migration findet aber deshalb nicht statt. Das sind alles einfache Weisheiten, die wir als Jäger kennen.
Wenn auch eine Frau Miller :rolleyes: , wie kürzlich mal wieder im Hausblatt, theoretisierend Möglichkeiten von SW-Monitoring beschreibt, als wenn alles so einfach wäre, wissen Praktiker, daß es eben nicht so einfach ist.
Haupteinflussgrössen sind Witterung zur Frischzeit- diese ist nicht mehr jahrezeitlich fix- und vor allem Nahrungsangebot.
Allem voran Waldmast als Populations"dünger"...!
Wenn wie in diesem Jahr der Fruchtbehang vielerorts am Baum vertrocknet ist , gibts halt kein en Feistaufbau und die Würfe bleiben überschaubar.

Prädation ist selbst in Wolfsterritorien geringst.
GS?... lächerlich. Sollte ein Jäger aktuell nicht von reden.
Neu: und sicher von höherem Einfluss: NST.
Bezeichnend, das mancher dies als letzten (unwichtigsten) Einflussfaktor anführt...
Ablenkungsmanöver...
 
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Fex

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...
Neu: und sicher von höherem Einfluss: NST.
Bezeichnend, das mancher dies als letzten (unwichtigsten) Einflussfaktor anführt...
Ablenkungsmanöver...
Wenn die Nachtsichttechnik zu höheren Strecken und anschliessend zu einer niedrigeren Population führen würde, dann könnte man das an den Sauenstrecken der vergangenen Jahre erkennen.
Gibt es hierzu eine belastbare Statistik? Wir führen eine solche seit 60 Jahren für ein Gebiet von 40.000 ha und können bislang (die Statistik 2021 sieht ähnlich aus wie die von 2020) keinen messbaren Einfluss feststellen. NST ist bei uns offiziell seit 2018 im Einsatz, mittlerweile sicherlich flächendeckend. Die erste "NST"-Strecke 2018 mit offizieller Beauftragung - es gibt also verlässliche Zahlen, wieviele NSG genehmigt und eingesetzt wurden - war nur 1/3 des Vorjahres, und hält sich seitdem auf diesem Level (2021 lag sie bei 1163 Stück).
 
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Ich höre hier im östlichen Niedersachsen von großen Einladungsjagden der Staatsforst, die gecancelt wurden. Nachdem man in den letzten Jahren den Rehwildbestand mit groß angelegten Einladungsjagden zusammengeballert hat und im letzen Jahr die Strecken extem mager wurden, sagen die alten Stammgäse nun ab und die großen Regiekosten ( es gibt ja keine Waldarbeiter mehr ) übertreffen die erzielbaren Einnahmen.
Die Rotwildbestände wurden ja ebenfalls entsprechend zusammengehegt und Sauen waren auch nicht mehr so viele.....
Ich bin als Nachbar nicht traurig drüber.
 
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Man weiß aber nicht was in einem Jagdjahr ohne Technik erlegt worden wäre, der Vergleich fehlt.
Es ist durchaus möglich, dass durch NST in Jahren in denen sonst X Sauen erlegt worden wären nun 2X Sauen erlegt wurden.
Der prozentuale Eingriffe in den Bestand kann also höher sein auch ohne Streckenrekorde bei der absoluten Anzahl.

Das wäre doch möglich oder habe ich etwas übersehen?


Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil
 
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Ich glaube, dass die NST nicht so eindeutig zeitlich zuzuordnen ist. Viele heftige Saujäger hatten die „Auslandslösung“ schon 5-10 Jahre vor der Legalisierung und das sind die Leute, welche die Strecken nach oben treiben, denke ich.

Ein befreundeter Händler hat auf meine Frage nach sprunghaft ansteigenden Verkäufen als die Technik bei uns legal wurde nur gegrinst… 😅🙃
 
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Machen ist wie wollen, nur krasser!
Auch die Ausrüstung mit Technik sagt noch nichts aus, wie ernst derjenige die Sache nimmt. Will er reduzieren, oder nur mit geringerem Aufwand Strecke machen? Das ist die Kernfrage.

Diese Frage muss sich mancher Jäger stellen.

Unsere Streckenentwicklung und die Situation im Bestand stellt sich wie folgt dar:
Früher blieben viele Frischlinge bis zum Frühjahr übrig. Auch wenn die Bache, meist Überläuferbache erlegt wurde. Es wurde halt auf das größte Stück geschossen, weil man das ins ZFR reinbrachte.
Die Bachen haben hier nicht weniger Frischlinge, aber deren Zahl schmilzt bist zum Jahresende zusammen wie Schnee seit Technik verwendet wird. Dann fehlen die heißgeliebten dummen ÜLK im Mai. Wenn man dann noch im Spätwinter die Bache erlegt, bekommt der Zuwachs einen Dämpfer
 
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Ich glaube, dass die NST nicht so eindeutig zeitlich zuzuordnen ist. Viele heftige Saujäger hatten die „Auslandslösung“ schon 5-10 Jahre vor der Legalisierung und das sind die Leute, welche die Strecken nach oben treiben, denke ich.

Ein befreundeter Händler hat auf meine Frage nach sprunghaft ansteigenden Verkäufen als die Technik bei uns legal wurde nur gegrinst… 😅🙃
Das denke ich auch. Und vor allem heftige Saujagd braucht abartig viel Zeit, eine entsprechende Infrastruktur und eine nachtaktive Lebensweise. Das können sich in der Summe die Wenigsten leisten. Also wird die Zunahme von NST in der Fläche wenig gebracht haben.

Ich sehe eher eine Zunahme in der Bachen Knallerei . Wenn ich vor 15 Jahren als Jungjäger die Bache anstatt eines Frischlings geschossen hätte , man hätte mich geteert und gefedert. Heutzutage wird vieles mit der ASP entschuldigt.
 
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Für alle Bildschleichen:
Auweh, da hab ich jetzt was angerichtet. ..:oops:... Natürlich sind alle Jäger gleich gut. Wenn ich mir so meine Jungjäger anschaue, auch die welche ich selbst ausgebildet habe.....Wieviele davon legen später eine nennenswerte Zahl Sauen auf die Strecke? Beí gleichen Chancen wohlgemerkt;)
 
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Ich höre hier im östlichen Niedersachsen von großen Einladungsjagden der Staatsforst, die gecancelt wurden. Nachdem man in den letzten Jahren den Rehwildbestand mit groß angelegten Einladungsjagden zusammengeballert hat und im letzen Jahr die Strecken extem mager wurden, sagen die alten Stammgäse nun ab und die großen Regiekosten ( es gibt ja keine Waldarbeiter mehr ) übertreffen die erzielbaren Einnahmen.
Die Rotwildbestände wurden ja ebenfalls entsprechend zusammengehegt und Sauen waren auch nicht mehr so viele.....
Ich bin als Nachbar nicht traurig drüber.
In den rlp- und hess. Waldrevieren, in denen ich seit über 15 Jahren regelmäßig Einladungen erhalte, werden in diesem Zeitraum (und schon vorher ;)) Rot-und Rehwildbestände "zusammengeballert"- SW ist sowieso Zugabe, dafür allein macht kein FA Jagden. Es werden alle Wildarten bejagt, die Jagdzeit haben.
Seltsam ist nur, daß die Strecken (Schwankungen z.B. witterungsbedingt = Jagd!)+/- gleich bleiben und kein FoBetr bisher in diesem Jahr keine Termine verkündete oder sogar absagte.
:)
 
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Gelöschtes Mitglied 6475

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Auweh, da hab ich jetzt was angerichtet. ..:oops:... Natürlich sind alle Jäger gleich gut. Wenn ich mir so meine Jungjäger anschaue, auch die welche ich selbst ausgebildet habe.....Wieviele davon legen später eine nennenswerte Zahl Sauen auf die Strecke? Beí gleichen Chancen wohlgemerkt;)
Jagdverstand kann man nicht kaufen. Jagdglück aber leider ebenso nicht .
 
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Machen ist wie wollen, nur krasser!
Auch die Ausrüstung mit Technik sagt noch nichts aus, wie ernst derjenige die Sache nimmt. Will er reduzieren, oder nur mit geringerem Aufwand Strecke machen? Das ist die Kernfrage.

Diese Frage muss sich mancher Jäger stellen.

Unsere Streckenentwicklung und die Situation im Bestand stellt sich wie folgt dar:
Früher blieben viele Frischlinge bis zum Frühjahr übrig. Auch wenn die Bache, meist Überläuferbache erlegt wurde. Es wurde halt auf das größte Stück geschossen, weil man das ins ZFR reinbrachte.
Die Bachen haben hier nicht weniger Frischlinge, aber deren Zahl schmilzt bist zum Jahresende zusammen wie Schnee seit Technik verwendet wird. Dann fehlen die heißgeliebten dummen ÜLK im Mai. Wenn man dann noch im Spätwinter die Bache erlegt, bekommt der Zuwachs einen Dämpfer
Denke deine Analyse lässt sich auch auf Rlp/Hessen ,mit einem deutlich erhöhten Bachenabschuss, übertragen.
 

Fex

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Man weiß aber nicht was in einem Jagdjahr ohne Technik erlegt worden wäre, der Vergleich fehlt.
Es ist durchaus möglich, dass durch NST in Jahren in denen sonst X Sauen erlegt worden wären nun 2X Sauen erlegt wurden.
Der prozentuale Eingriffe in den Bestand kann also höher sein auch ohne Streckenrekorde bei der absoluten Anzahl.

Das wäre doch möglich oder habe ich etwas übersehen?


Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil
Irgendwo müssen die Sauen herkommen, um erlegt zu werden, egal wie.
Es sind eigentlich zu viele Faktoren, um hier die Ursache auf einen einzigen zu schieben.
Wie man in der Statistik sehen kann, ist auch das Verhältnis der Altersklassen und Geschlechter ziemlich konstant. Würden in einem Jahr mehr Zuwachsträger erlegt werden, würde sich das ja ebenfalls auswirken. Diese Auswirkung wäre früher - als die Frischzeit noch im März war - deutlich spürbarer gewesen wie heute, wo Sauen das ganze Jahr über frischen und also ein permanenter Nachschub produziert wird. Auch das Thema Frischlingsbachen mit 2 oder 3 Frilis gab es zu diesen Zeiten kaum. Heute erlege ich das ganze Jahr über 30 kg Überläuferbachen, die innehaben...

Sauen sind 365 Tage unterwegs. Wie oft geht der hochpassionierte, der passionierte, der anderweitig gebundene Jäger und der Jagdscheininhaber auf die Jagd? Wie oft davon auf Sauen? Wie oft davon erfolgreich?...

Wir führen für unser 340 ha Revier mit 20 ha Wald, 40 ha Grünland eine umfangreiche Ansitzstatistik und können daraus durchaus Tendenzen ableiten. In diesem Jahr hat die Natur durch wenig Mast, steinharte Böden, mageres Nahrungsangebot, wenig Felddeckung durch sehr frühe Ernten und große Dürre sicherlich großen Einfluss.
 
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Die ganzen Erklärungsversuche sind immer sehr schwer, da das eigene kleine Jagdgebiet nicht für die Erklärung von großen Zusammenhängen geeignet ist.

Meine Beobachtungen sind wirklich ein Mikrokosmos.

Die Gebiete, auf denen wir intensiv Sauen bejagt haben, haben „99 %“ Rückgang. Auf dem Feld sind diese Gebiete allerdings auch sehr stark von den Problemen mit der Landwirtschaft betroffen. Als Rotte geht man nicht in die halbleere Speisekammer, wenn man dann dort auch noch Feuer bekommt. Mini-Schäden hatten wir nur dort, wo Feuchtigkeit war oder Eiweißbedarf gestillt wurde.

Im Wald hatten wir keine Mast. Und die dummen Schweinchen, die ganz locker an die Kirrung kamen, wurden von den älteren Jägern dort mit NST erlegt.
Das spricht sich auch rum.

Gewissermaßen über allem liegt die Trockenheit. Spuren von Sauen habe ich nur in den sehr feuchten Ecken gefunden. Oder fernab der Kirrungen. Und die wenigen Sauen (auf den cams) sind alle arg klapprig.

Dachte auch, es liegt stark an der NST. Aber mittlerweile überwiegt bei mir die Ansicht, dass primär das zu den Vorjahren bescheidene Nahrungsangebot plus Trockenheit für den geringen Bestand ursächlich ist.

Man sucht sich ja die Wahrheit immer selber raus, aber aktuell kommen sie zurück, da es feucht wird. Kirrungen werden nur von führenden Bachen angenommen und da erlegen wir gerade nichts, da die paar Frillies auch kein Gewicht haben.
Ich sehe es gerade nicht negativ. Der Rückgang ist zwar Wildbretmässig schlecht, aber ich bin auch mal zeitig im Bett. Und die Fuchs- und Dachsbejagung ist (dadurch) auch überproportional gestiegen.
 

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