Drückjagden fallen aus wegen Sauenmangel & erbrachtem Rehabschuss.

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Wir haben hier nicht zuletzt dank Technik die Sauen in Grund und Boden geschossen. Was is daran schlecht? Wenn der Abschuss einer Wildart mit anderen Methoden erfüllt werden kann, hat die Drückjagd keine Berechtigung. Stichwort Trefferqote und Verteilung auf den Wildkörper.
Oder geht es um den Spaß?
Wir brauchen die Drückjagd wenn es anders nicht geht. Aber nicht umgekehrt.
 

z/7

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Und das ganze trotz Nachtsichttechnik. Die nun wirklich sehr breit vertreten ist. Das war vor 3 Jahren noch deutlich weniger.
Vllt sogar gerade auch wg. Nachtsichttechnik? Es kommt ja stark darauf an, WIE man jagt. Evtl. bejagt ihr auch anderes Wild so unauffällig, daß es den Sauen bei euch gerade besser gefällt als bei den Nachbarn? Eure Strecken liegen im Schnitt unter dem Landesdurchschnitt, d.h. es fallen zeitweise praktisch gar keine Sauen, also machen die auch keine schlechten Erfahrungen. Wird alles andere auch zurückhaltend bejagt, könnt ich mir vorstellen, das die Ruhe zufälligen Passanten behagt und zum Bleiben einlädt.
 
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Ich kann mich noch gut an 2012 erinnern, da hatten wir eine phänomenale 3- fache Strecke an Schwarzwild, ich behaupte sogar, die höchste je in diesem Revier. So lange sind die Sauen da noch nicht im Westerwald, erklären konnte es niemand, woran es lag. Bei uns liegt es definitiv mit an folgenden Faktoren: etliche Harvestereinsätze seit 2 Jahren, jetzt erst beginnende Dickungen, Wolf als durchreisender Gast, Goldschakal und wahrscheinlich auch die Dürre der letzten 2 Jahre. Nachtsicht ist wahrscheinlich auch ein Thema.
 
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Wir hatten letztes Jahr "keine" Sauen mehr.
Im Jahr zuvor hatte man auch schon gemerkt das es weniger sind. Das Jahr davor war wiederum sehr gut (glaube sogar Landesrekord)

Dieses Jahr sind die Sauen wieder zahlreich bei uns. (Für unsere Verhältnisse - im Vergleich der letzten 30 Jahre).
Und das ganze trotz Nachtsichttechnik. Die nun wirklich sehr breit vertreten ist. Das war vor 3 Jahren noch deutlich weniger.
Man muss wachsam bleiben. Die Sauen haben viele "Schonreviere". Wir waren praktisch sauenfrei. Auch die Nachbarreviere. Im Frühjahr ein kleiner Frischling von einer Bache mit fünf. Das wars. Und auf einmal sind sie da. Zuerst im Nachbarrevier. Mit Drohne im Mais bestäigt und von einer Bache mit 8 Frischlingen blieben nur 2 Frischlinge übrig. Die kamen zu uns. Waren bei einer Erntejagd aber nicht in unserem Mais. Am Abend pirschte ein Mitjäger zu den Stoppeln wegen dieser zwei Sauen. Er erlegte drei Frischlinge aus einer völlig unbekannten Rotte. Auf den ersten Schuss flüchteten sie auf ihn zu, usw. Plötzlich sind noch weitere Sauen da. Wie aus dem Nichts. Aber unser Nachbar erlegte in 6 Tagen 5 Frischlinge. Die werden schnell wieder weniger.

Technik alleine bringt nix, wenn "Blindschleichen" am Werk sind. Aber Jagdverstand ist der einzige Verstand, von dem jeder genug hat.
Angehen im Feld ist deutlich schwieriger geworden. Auch durch die Methode "meine Sau ruft mich an" sind sie vorsichtiger geworden. Der Anmarschweg in Socken ist oft ziemlich weit. Jede Form der Bejagung lehrt die Sauen, wie sie damit umgehen müssen.

Wir sind ASP-Land und ich wünsche jedem Waidmannsheil. Auch mit Technik kann man waidgerecht jagen.
 

Fex

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Wenn die Nachtsichttechnik den Rückgang der Sauenpopulation verursacht hätte, würde man das in den Steckenzahlen ablesen können.
Wir haben keinen Wolf, keine ASP, dafür viel Unruhe durch die Infrastruktur. Unsere Strecken im Schwarzwildring Stromberg-Heuchelberg der letzen 60 Jahre bildet die eigentlichen Faktoren ab - Nahrung, Temperaturen, Nässe.
In guten Jahren schiesse ich 30, in schlechten Jahren 10 Sauen. Die Strecken können sich von einem aufs andere Jahr halbieren oder sogar dritteln.

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Man muss wachsam bleiben. Die Sauen haben viele "Schonreviere". Wir waren praktisch sauenfrei. Auch die Nachbarreviere. Im Frühjahr ein kleiner Frischling von einer Bache mit fünf. Das wars. Und auf einmal sind sie da. Zuerst im Nachbarrevier. Mit Drohne im Mais bestäigt und von einer Bache mit 8 Frischlingen blieben nur 2 Frischlinge übrig. Die kamen zu uns. Waren bei einer Erntejagd aber nicht in unserem Mais. Am Abend pirschte ein Mitjäger zu den Stoppeln wegen dieser zwei Sauen. Er erlegte drei Frischlinge aus einer völlig unbekannten Rotte. Auf den ersten Schuss flüchteten sie auf ihn zu, usw. Plötzlich sind noch weitere Sauen da. Wie aus dem Nichts. Aber unser Nachbar erlegte in 6 Tagen 5 Frischlinge. Die werden schnell wieder weniger.

Technik alleine bringt nix, wenn "Blindschleichen" am Werk sind. Aber Jagdverstand ist der einzige Verstand, von dem jeder genug hat.
Angehen im Feld ist deutlich schwieriger geworden. Auch durch die Methode "meine Sau ruft mich an" sind sie vorsichtiger geworden. Der Anmarschweg in Socken ist oft ziemlich weit. Jede Form der Bejagung lehrt die Sauen, wie sie damit umgehen müssen.

Wir sind ASP-Land und ich wünsche jedem Waidmannsheil. Auch mit Technik kann man waidgerecht jagen.
Ja sorry wir sind keine Bildschleichen. Nur alle Mitglieder von PETA und schießen daher absichtlich vorbei.
 
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Vllt sogar gerade auch wg. Nachtsichttechnik? Es kommt ja stark darauf an, WIE man jagt. Evtl. bejagt ihr auch anderes Wild so unauffällig, daß es den Sauen bei euch gerade besser gefällt als bei den Nachbarn? Eure Strecken liegen im Schnitt unter dem Landesdurchschnitt, d.h. es fallen zeitweise praktisch gar keine Sauen, also machen die auch keine schlechten Erfahrungen. Wird alles andere auch zurückhaltend bejagt, könnt ich mir vorstellen, das die Ruhe zufälligen Passanten behagt und zum Bleiben einlädt.
Wir jagen hier sogar intensiver, als in Revieren mit höheren Strecken.

Hast du dich schon mal gefragt, warum das Münsterland, das Emsland, Helgoland oder die Zugspitze bei den Sauen Strecken sowohl unterm Landes, als auch unterm Bundes Durchschnitt von der Schwarzwildstrecke liegen?
 
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im Westerwald, erklären konnte es niemand, woran es lag. Bei uns liegt es definitiv mit an folgenden Faktoren: etliche Harvestereinsätze seit 2 Jahren, jetzt erst beginnende Dickungen, Wolf als durchreisender Gast, Goldschakal und wahrscheinlich auch die Dürre der letzten 2 Jahre. Nachtsicht ist wahrscheinlich auch ein Thema.
Okay wenn das Wohnzimmer leergeräumt wird....
Aber das der Wolf einen Einfluss hat. glaube ich nicht. Ich kenne Wolfsgebiete, da gibt es keine oder wenig Rehe mehr. Z.B. Vollschonung in Mazedonien wegen des Wolfes. Aber die Sauen sind sicher die Schalenwildart, welche durch den Wolf am allerwenigsten beeinträchtigt wird.

Den GS verharmlose ich keinesfalls. Aber ihm einen Einfluss auf die Sauen zu unterstellen, halte ich für abwegig. Der GS gehört ins Jagdrecht und sollte auch bejagt werden. Aber jetzt zieht er wie ein Dämon durch den Blätterwald und beflügelt die Phantasie von Jägern. Bei uns hören auch Nichtjäger die Schreie von Goldschakalen. Sie haben sich im Internet schlau gemacht. Ein paar Abend Studium an der Googe-Universität und fertig ist der Professor
 
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Wenn die Nachtsichttechnik den Rückgang der Sauenpopulation verursacht hätte, würde man das in den Steckenzahlen ablesen können.
Wir haben keinen Wolf, keine ASP, dafür viel Unruhe durch die Infrastruktur. Unsere Strecken im Schwarzwildring Stromberg-Heuchelberg der letzen 60 Jahre bildet die eigentlichen Faktoren ab - Nahrung, Temperaturen, Nässe.
In guten Jahren schiesse ich 30, in schlechten Jahren 10 Sauen. Die Strecken können sich von einem aufs andere Jahr halbieren oder sogar dritteln.

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Danke für diese Statistik. Die Schwankungen sind schon sehr stark!
 
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Für alle Bildschleichen:

Wo werden in meinem Bundesland hohe Sauen Strecken erzielt:
Landkreise mit hohem Waldanteil
Landkreise mit größeren Schilfflächen
Landkreise mit Großstadtanschluss
Landkreise mit Naturschutzgebieten
Landkreise mit großflächigen Renaturierungen

Sind die Strecken in diesen Landkreise überall gleichmäßig verteilt? - Nein natürlich nicht.

Unser Landkreis weißt bei allen 5 genannten Punkten kein ja auf. Die Wald Fläche ist gut 10% unterm Landesschnitt. In unserer Hegegemeinschaft ist die Wald Fläche um 70% geringer als im Landesschnitt. In meinem Revier sogar um 80% geringer.
Würde man die Landkreisgrenze anders ziehen, hätten wir hier auf sehr großer Fläche deutlich weniger Wald. Es gibt in unserem Landkreise fast einen 2 Teilung in Regionen mit viel und kaum Wald.
 
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Wir brauchen die Drückjagd wenn es anders nicht geht. Aber nicht umgekehrt.
Zu dieser Ansicht sind wir auch gelangt.
Sogar so, dass es sein kann, dass die Nachtsichttechnik dauerhaft größere Drückjagden auf Schwarzwild überflüssig machen könnte.

Schade wäre um die Traditionen und die Kultur, zumindest bei uns, wo es noch Recht zünftig ist.

Aber jagdlich sauberer und allgemein fürs Wild schonender wäre es, wenn man den Wildbestand ohne Drückjagd im Griff haben könnte.

Ich bin auch der Meinung, dass mit der Freigabe der Technik auch ein Hype entstand. Die Erzählungen von nächtlicher Sauenpirsch mit Technik waren sehr reizvoll für viele Jäger und dann wollte das jeder Mal probieren.
Glaub aber auch, das etliche das nicht dauerhaft betreiben werden.

Zumindest derzeitiger Stand JJ 22/23 bei uns:
Wildschaden 0
SW Strecke 0

Seit es jetzt wieder länger regnet spürt man auch wieder mehr Sauen. Die kommen wieder, keine Frage.
 
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Wir haben hier nicht zuletzt dank Technik die Sauen in Grund und Boden geschossen. Was is daran schlecht? Wenn der Abschuss einer Wildart mit anderen Methoden erfüllt werden kann, hat die Drückjagd keine Berechtigung. Stichwort Trefferqote und Verteilung auf den Wildkörper.
Oder geht es um den Spaß?
Wir brauchen die Drückjagd wenn es anders nicht geht. Aber nicht umgekehrt.
Danke für diesen Kommentar!
 
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Aber die Sauen sind sicher die Schalenwildart, welche durch den Wolf am allerwenigsten beeinträchtigt wird.
Hätte ich auch gedacht und war deswegen überrascht als mir ein Jäger am Comer See in Norditalien erzählt hat, die drei im letzten Spätwinter durchgezogenen Wölfe hätten sich hauptsächlich von Sauen ernährt… trotz üppigem Rotwild, Rehwild und Gams.

Vielleicht sind die Borsten aber auch nur am einfachsten zu erkennen im Kot? 😅 Ich habe keine Studien gesehen und kann die wissenschaftliche Ernsthaftigkeit dieser Aussagen nicht beurteilen.
 

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