Die Frage ist eben, ob man mittlerweile ein geeignetes Nachweisverfahren entwickelt hat und wenn ja, ist es die normale Trichinenprobe im Verdauungsverfahren? Das Monitoring des RP-Kreises hat auf mich den Eindruck erweckt, als wolle man dort ein geeignetes Nachweisverfahren erst erproben / entwickeln und überprüfen, ob der Nachweis jedesmal auch mit der normalen Trichinenprobe im Verdauungsverfahren gelingt. (Die Quetschmethode ist nach Ansicht unserer Vet. im RP-Kreis bereits kein geeignetes Verfahren zum Trichinennachweis.) Die Proben, welche demnach entnommen werden müssen, sind jedoch so umfangreich, dass sich für die Probenentnahme eine zusätzliche Schulung aufdrängen würde.
Lies das Abstract, das ich verlinkt habe; noch mal durch.
Manchmal macht lesen Sinn!
Da gibt es den Hinweis auf das neue, geeignete Nachweisverfahren AMT!
Hier der entsprechende Text:
"Durch die Entwicklung einer spezifischen Nachweismethode konnten erstmals systematischeUntersuchungen zur Verteilung des Parasiten in seinen paratenischen Wirten, sowie seiner Prävalenz in deutschen Wildtierbeständen, inhttps://forum.wildundhund.de/newreply.php?do=postreply&t=110045sbesondere Wildschweinen, durchgeführt werden(17).Da die Alaria spp. mesocercariae migration technique (AMT) zudem die Isolation vitaler Parasiten ermöglicht, konnten darüber hinaus umfangreiche Untersuchungen zur Tenazität des Parasiten in kurzgereiften Rohwursterzeugnissen durchgeführt werden, die aus lebensmittelhygienischer Sicht als sehr sensible Erzeugnisse aus Wildfleisch gelten können (18). Die Autoren untersuchten im Rahmen ihrer Studie 83 Proben traditionell hergestellter deutscher Fleischerzeugnisse, deren Grundlage natürlich und artifiziell infiziertes Wildfleisch war. Die Produkte wurden mittels AMT nach toten und lebensfähigen Mesozerkarien untersucht. Noch 24 Stunden nach der Herstellung konnten in den Erzeugnisse vitale Mesozerkarien nachgewiesen werden, in fertigen Produkten fanden sich hingegen nur noch tote Parasiten. Basierend auf diesen Ergebnissen erscheint das Risiko einer humanen Infektion durch den Verzehr von Rohpökelerzeugnissen gering. Ein Restrisiko besteht jedoch insbesondere beim Verzehr von kurz gereiften Rohwürsten („Knacker“) aus Wildfleisch, da diese häufig sehr früh nach der Herstellung und ohne weitere Erhitzung verzehrt werden."
Weiterfürrende Literatur wird dort auch aufgeführt:
Riehn K, Hamedy A, Große K, Zeitler L, Lücker E.
A novel detection method for Alaria alata mesocercariae in meat. Parasitol Res 2010;107[1]:213-20
Ob diese Methode (AMT) für große Probenzahlen geeignet ist(also marktreif), weiß ich allerdings nicht!
Er wurde ja auch nur ein Monitoring durchgeführt.
Die Verdauungsmethode der Trichnellenuntersuchung bringt meines Wissens nach keine verlässliche Nachweise des Dunker´schen Muskelegels; sie sind dort anscheinend Nebenbefunde. (
http://www.uckermark.de/index.phtml?object=tx|1.806.1|0&ModID=7&FID=553.2685.1)
Daher obliegt die Frage der Bewertung des Risikos einer Infektion für den Verbraucher dann folgerichtig dem BFR!
Gruß
Prinzengesicht