Vorab:
Ich weiß, dass das ziemlich viel Aufwand sein wird und man die heutigen WBRF etc viel einfacher aufstellt etc. Ich bin allerdings der Meinung, dass ein größerer Teil des Raubwildes nicht in die Fallen geht, man also mit anderen Mitteln ihnen habhaft werden muss. Wenn ich durch ein einmal installiertes System die Nachtjagddauer verringern kann, ist das ein klarer Grund mich damit auseinander zu setzen. Baujagd ist bei uns schwierig, da quasi kein Baujäger vorhanden, Ansitz ist klar, Lockjagd ebenfalls, aber es laufen noch viele Füchse. Und dann komme ich wieder und wieder an besagten Durchlässen vorbei die immer und immer wieder angenommen werden. Mir ist schleierhaft warum, aber sie werden es. Und daher sehe ich hier eine Chance, um mir weniger die Nächte um die Ohren schlagen zu müssen.
@ Gipfli:
Ich kann nur jeden inständig davor warnen auch bei trockenen Gräben die Rohre egal wie zu verschließen, nicht mal mit einem Gitter.
Aufgrund des Gedankens dem Fuchs keine Sozialwohnungen ala Plattenbauzu gewähren, hatte ich bei mir alle Rohrdurchlässe in den trockenen Gräben vergittert. Sogar darauf geachtet, dass unten Wasser durch kann (senkrechte sehr dünn nebeneinander liegende Parallelgitterstäbe. Extra geschweißt und angepasst an die 30er Rohre bei uns. Und dann kamen in einem Jahr zwei heftige Wolkenbrüche, die Gitter waren sofort zu und der ganze Sturzbach (wir haben an den Stellen Gefälle) schoss aus dem Graben über die Feldwege und spülte an zwei Stellen diese vollkommen aus. Ich kann nur sagen: Lass es, außer, Du hast ein Tiefbauunternehmen, Langeweile, zu viel Geld oder suchst Ärger.
An Stellen mit nur sehr geringem Gefälle mag es gehen.
Du hast vielleicht das Buch von Westerkamp "Fangjagd" ? Dort beschreibt er ja ein System ähnlich dem RBR, nur eben aus einer einfachen Fangklappe, einer Rattenfalle (Westerkamp eben ;-)) und einem Kieselstein an einer Schnur als Auslöser.
...
Dürfte aber bei einem schon verlegten Durchlass ziemlich viel Buddelarbeit werden.
Danke für den Hinweis. Das Buch hab ich. Allerdings schon lange nicht mehr reingeschaut.
Buddeln wird man so oder so müssen, da beißt die Maus keinen Faden ab.
@ Jfgpm: Kannst Du Deine Idee erläutern? Ich lese sehr interessiert hier mit, habe ich doch einen Durchlass unter einem zweigleisigen Bahndamm. Sämtliches Haaraubwild was bei mir im Revier vorkommt nutzt ausweislich der Spuren im Schlamm diesen Durchlass. Daher ist das Thema höchstspannend für mich!
So ähnlich ist das bei mir auch.
Hab mehrere Varianten im Kopf. Bedingung für mich ist:
1. Unauffälligkeit (flache Bauweise, dass es ebenerdig mit dem Weg ist und keine Schieberkästen herausstehen. Sonst mulcht mir der "Schrebergärtnerisch-veranlagte-Beton-grün-anstreichende-Gemeindepfleger" diese weg, bevor ich Weidmannsheil sagen kann.
2. Wenn es geht keinerlei Gegenstände, die ins Rohr ragen. Wie Wautzebauz schrieb, passen sogar die Hunde auf, dass sie so einem Hindernis ausweichen und die Erfahrungen einen Baueingang mit einem Stück Kontrollgrashalm zu versehen, hat jeder Jungjäger schon gemacht.
Ergo bleiben nur zwei Varianten im Moment. Beide basierend auf derTrigga oder Hegerohr Technik
A
Zusätzliches Rohr in den Graben einbringen. Dann ein speziell präpariertes Rohr in dem drehbar ein Arenhorster Fallschieber mit Fliesenkleber bzw. Epoxi überzogen und mit Beton und Sand bestreuen gelagert ist (dass das metallige weniger wird). Oben am Scheitel den Auslösemagneten des Trigga, Hegerohrs,... dann extra Rohr, in dem der Sensor möglichst hoch angebracht wird, dass Ratten etc hoffentlich kein Auslösegrund sind und anschließend die normalen Durchlassröhren. Auf der anderen Seite das Gleiche. Am Ende die beiden neuen Rohre zuschieben und den Graben dadurch vielleicht etwas länger machen.
B (da ich Bauchschmerzen mit den Metallklappen des Arenshorster habe)
Rohr, dann aus Gehwegplatten viereckigen Fangraum. Höhe des Raumes am besten etwas höher als das vorgelagerte Rohr, dass die an der Decke befestigte Fallklappe bündig mit dem vorgelagerten und nachgelagertem Rohr verläuft, Anschließend Rohr oder auch Viereckbox aus Gehwegplatten und da den Sensor rein, dann der normale Durchlass und auf der anderen Seite das Gleiche.
Vorteil ist, dass der Fangschieber ein einfaches Rechteck sein kann und nicht gebogen werden muss.
Am Ende die neuen gut verwitterten Rohre zuschieben.
Das Kabel für die Elektronik kann man relativ einfach mit der Spitzhacke und evtl. einem Leerrohr im Boden verlegen, ohne den ganzen Strang aufbaggern zu müssen.
Die beiden Fallklappen müssen dann noch eine Verriegelung bekommen, die etwas gutmütig ist. Sprich, wenn einmal Dreck im Rohr etc ist, dass sie trotzdem das Wiederöffnen verhindern.
Kostenpunkt:
Elektronik rund 200 Euro
http://www.wildmelder.de/bestellschein.pl
Rohre 108 Euro
evtl. etwas Kies, Mörtel, Fliesenkleber,... 20 Euro
Fallklappen + Verriegelung und Gelenke 50 Euro
Ich schätze rund 10h all in um das System zu besorgen und aufzubauen