@z/7 zeigt der Hund dieses Verhalten auch, wenn er sich zuvor vollumfänglich gelöst hat?
Ja. Wie gesagt, ich hab vor Ort alles durch, was einem zuerst einfällt, das Verhalten bricht immer wieder durch. Heut früh war ich gleich nochmal baden, diesmal nur mit dem Kandidaten und meinem alten, der gern ne Runde mit mir schwimmt. Den Kandidaten reichlich mit Apportel bespaßt. Zuhause nach dem Aussteigen gleich erstmal wieder ein paar Minikreise, allerdings hatt ich den Eindruck, weniger begierig. Mal sehn. Viel Nasenarbeit ist im Wasser natürlich nicht möglich.
Der Hund ist meiner Meinung nach unterbeschäftigt und sucht sich so Ausgleich. Hatte einen in meiner Bekanntschaft, der joggte ständig Kreise, wenn man ihn von der Leine ließ. Hatte dabei ein Apportel im Maul und es machte ihm sichtlich Freude, damit seine Runden zu drehen. So holte er sich seinen nötigen Auslauf. Wenn man ihn dann arbeitete, ließ er das bleiben und war sehr aufmerksam.
So ähnlich. Nur daß das weit über den nötigen Auslauf hinausgeht. Ich hab ja nun selber und auch schon länger Hunde, kenne andere Hunde aus dem nahen Umfeld, und weiß, was ein Hund an Beschäftigung so brauchen kann und sollte. Und zeitweise sollte ein Hund auch mal mit Unterbeschäftigung leben können. Den direkten Vergleich mit meinen und dem anderen Asylanten hab ich ja auch. Der dreht keine Runden. Daß er evtl. nicht genug ausgelastet ist, ist dem Führer bewußt, und er will das auch wieder ändern. Mir stellt sich da allerdings die Frage, ob das alleine reicht, um das Verhalten wieder abzustellen. Der Aufenthalt bei mir wird da wenig bewirken, erstens andere Person und andere Umgebung, und zweitens zu kurz. Wir haben ja jetzt schon mehr als die Hälfte der Zeit verbraten bis der Hund überhaupt ganz angekommen ist. Entpuppt sich grade auch als überaus selbstbewußt. Die Sache mit dem Apport gestern hat er sich immerhin gemerkt. Bei mir wird nicht geschlampt.
Eventuell hat sich der Hund angewöhnt sich selbst nasentechnisch zu beschäftigen und das ist mittlerweile zu einer Art tick geworden.
So seh ich das auch. Der Hund ist wie gesagt auch sehr führig, und ich vermute, daß der Führer ihm das Ausbüchsen gründlich abgewöhnt hat, und als Ersatz diese Stereotypie herhalten muß, die dann reflexhaft zum Tragen kommt, auch wenn es eigentlich gar nicht nötig wäre, weil man grade genug erlebt hat, über das man nachdenken könnte.
Ich bin ja ein großer Freund von Leine. Insbesondere, um dem Hund nicht im falschen Moment zuviel Impulskontrolle abverlangen zu müssen. Wenn der junge Hund eine Auszeit braucht, bekommt er die im Kennel, ob zuhause oder im Auto. Oder zumindest so kurz angebunden, daß keine dummen Gedanken aufkommen.
: Ist eigtl. denn nicht beim Such-Akt das Finden des Wildes und die frische Fährte eher von selbstbelohnendem Erfolg, als die reine blanke Suche - so dachte ich immer ?
Wenn Hunde ständig suchen, ohne zu finden, sinkt in meinen Augen durchaus irgendwann die Einsatzbereitschaft.
Das unterscheidet imho den Stöberhund von anderen Rassen. Daß eben der Drang zu suchen sehr viel ausgeprägter ist als bei anderen, und eine Bestätigung durch Erfolg weniger nötig. Spaniel sind wohl ähnlich, wenn sie aus jagdlicher Zucht sind.
Was das für die Leinenführigkeit bedeutet, muß ich nicht ausführen. Dagegen sind Bracken pillepalle. Aber damit hatt ich gerechnet. Entweder geht der Hund im Fuß oder er darf laufen. Für letzteres nehm ich das Rad. Fuß funktioniert solala, mit Gedächtnisstützen.