DW zu stürmisch an der Schweißfährte

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@ Anthas:

Warum ist es sinnvoll, als Verweisermaterial Futter zu verwenden? Wenn ich das Material von dem Stück entnehme, von dem ich auch die Schalen zu Treten verwende ist das doch am Natürlichsten und wenn er findet / anzeigt, dann beherzt abliebeln. Am Ende kann das was liegt (Stück Decke oder Haupt, etc.) doch auch von einem Helfer an der langen Schnur "bewegt" werden und löst beim Hund Freude aus oder nicht?

Grundsätzlich muss man unterscheiden, welche Art von Hund wir hier ausbilden wollen. Einen SH zu einem Fährten-Meister zu machen, ist etwas ganz anderes als einen Vorsteher oder einen Wachtel in der Nachsuchenarbeit prüfungsfit für BP/VGP oder VSwP zu bekommen.

Natürlich wären Fährtenschuh (bei HS) mit Schalen und Wild am Ende ideal - nur lässt sich das bei zwischen 1-2 Fährten pro Woche über fast ein ganzes Jahr selbst in unserem wildreichen Revier jagdlich kaum machen. Also Fährtenschuh und am Ende Futter für den SH bzw. Reizangel zur Belohnung (das geht bei einigen auch).
Bei Vorstehern gibt es welche die sich über Futter mehr freuen als über Spiel und Jagdersatz (Beuteln, Reizangel etc). Muss man individuell testen.


Der HS fand Futter spitze (Reizangel ok), der KLM fand Futter überflüssig und ignorierenswert aber Spielen toll (Reizangel auch aber einen Ball geworfen, den er bringen konnte noch besser), der DK findet Futter toll aber auch genauso Reizangel.
Das ist sicher sehr Hunde-individuell aber eine Tendenz SH mit Futter zu motivieren gibt es schon.
Das ganze Prozedere dient nur der Vorbereitung zur Prüfung. Wenn der Hund dann später, nach einiger Umarbeitung in das "Real-life-setting" der Nachsuchearbeit auf richtiges Wild, seine erste Erfahrung gesammelt hat, wird sein Drang an Wild zu gelangen ausreichender Motivator für jegliche Art der Nachsuche sein.


Außerdem: Wenn ich Fährten von unterschiedlich schweren Leuten treten lasse und keinen bis vielleicht ganz wenig Schweiß einsetze, dann ist das doch für einen wenig erfahrenen (jüngeren) Hund anspruchsvolle Konzentrtionsarbeit. Warum hetzt der also, außer er ist von etwas abgelengt.

Anfangs arbeiten die meisten Hundeführer ihre eigenen Fährten. Und diese sind auch deutlich markiert, damit Du den Hund ggf korrigieren kannst. Später erst kommen dann mal Freunde dazu um fährten zu legen, wenn alles bereits prinzipiell sitzt und nur noch verfestigt werden muss.

Als ich mit Futterschleppen anfing, habe ich bereits neben der Fährte Sachen verteilt um zu sehen, ob er sich ablenken lässt oder ob er auf der Fährte bleibt.

Kann man machen oder auch nicht. Wenn der Futter will, ist ihm alles andere eh egal.

Jetzt lese ich hier, dass alle möglichen Sachen gemacht werden, um ihn zu motivieren (Leberwurst in Filmdosen, Fruchtzwerg-Schalen, etc.). Ich verstehe natürlich, dass das Motivation ist wenn er Leckerlis findet, aber bei der Nachsuche später hat er doch solche künstlichen Motivatoren auch nicht. Deshalb ist mir nicht so ganz klar, warum man "künstliche" Motivatoren einsetzen soll?

Die künstlichen Motivatoren dienen nur der Beibehaltung einer Lernmotivation und der Ausbildungsphase- später ist richtiges Wild und der Drang eines Jagdhundes daran zu kommen Motivator genug.

Lieber öfters Fährten treten

Ja

von unterschiedlich schweren Leuten treten lassen,

Nein, nicht notwendig

Standzeiten erhöhen, Haken, Verleitungen einbauen, ... all das macht für mich Sinn.

Haken als erstes, dann langsam Standzeiten erhöhen, Übungsfährte Wechsel kreuzen lassen (= Verleitungen)

Genauso, wie alle möglichen Spielereien wo die Nase des Hunderls gefragt ist.

Nein, ein Schweisshund braucht nur Fährtenarbeit und keine freien Suchspiele (es sei denn er soll Drogenhund o.ä. werden). Suchspiele kann man mit Vorstehern machen.

Wenn ich mir vorstelle, Hund und Herrl machen das Spielchen ein paarmal die Woche oder im Monat und es gibt alle 50 bis 100 Meter Leberwursti im Fruchtzwerg versteckt, dann zieht doch der Hund erst recht am Strick, wenn er mal darauf konditioniert ist oder wo steckt der tiefere Sinn der Sache Wursti im Fruchtzwergmantel?

Der Hund der nur das Ziel "Belohnung am Fährtenende" kennt, wird alles daran setzen dieses Ziel schnell zu erreichen.
Wenn es "zwischendurch" auch was zu "gewinnen" gibt, wird der Hund in manchen Fällen auch die Fährte selber etwas mehr studieren, damit er nichts verpasst.


Aber wie gesagt: Wir reden hier bei SH, Wachtel und Vorstehern von ganz unterschiedlichen Hunderassen. Und auch unterschiedlichen Ausbildungszielen und -Prinzipien.

Haben KLM und DK durch die entsprechenden Zucht und Leitstungsprüfungen - den DK auch sehr gut durch VSwP gebracht und den HS jetzt kürzlich durch seine VP. Und bei jedem Hund musste das Programm doch völlig anders aufgebaut werden. Die Zuchtverbände haben dort jeweils gute Ratschläge und denen zu folgen, dort an Übungstagen mitzumachen und Prüfungen zuzuschauen brachte uns ans Ziel.

Irritierend sind leider viele der Bücher dazu auf dem Markt - dort werden zwar prinzipiell viele wichtige Dinge beschrieben. Die Faktenfülle ist aber grade für viele Erstführer etwas erdrückend und verwirrend, zumal sie i.d.R. nicht ausbildungshierarchisch gestaffelt wird.

Wie heißt es doch so schön: Grau ist alle Theorie
 
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Ok. @Anthas hatte geschrieben, dass erst ein täglicher, ausgedehnter Spaziergang mit Freilauf auf dem Programm steht. Vielleicht ist das neben dem strengen Bei-Fuß-gehen untergegangen?

Grundsätzlich nutze ich eine Leine nur, wenn es nicht anders geht, der Welpe kommt beim Spaziergang überhaupt nicht an den Strick. Als ich meine Bracke bekam, habe ich das genauso gemacht. Und es war eine herrliche Erfahrung, zu sehen, wie unterschiedlich die Nase im Gegensatz zum vorherigen DK arbeitete. Was hat mir der kleine Hund alles gezeigt!
Z.B. als sie etwa 12 Wochen alt war: Ich lief etwas gedankenverloren den Waldweg entlang, als ich mich wunderte, wo meine kleine Begleiterin geblieben war. Ich drehte mich um und sah sie mitten auf dem Weg sitzen. Der Blick ging starr nach unten, kurz zu mir und sofort wieder runter. Das musste ja etwas ganz wichtiges sein. Also ging ich zurück und zu meinem Erstaunen zeigte sie mir, was ich leichtfertig übersehen hatte: Eine tote, schon leicht vertrocknete Maus!!! Wie konnte ich nur. Eingehend haben wir ihren Fund bewundert, bevor ich sie hochgehoben und kurz abgetragen habe. Ich muss heute noch schmunzeln, wenn ich an ihren ernsthaften Gesichtsausdruck von damals denke.

Genau das ist der Punkt, letztlich würde doch wahrscheinlich JEDER Welpe/Junghund so (re)agieren, wenn er denn das Knie seines HFs verlassen dürfte...
 
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Manchmal sind sie zum Piepen.
Meine Jupp (WDBr) war ein paar Monate alt, als er zum ersten Mal über eine Rotwildfährte stolperte. Er haute sofort die Allradbremse rein und untersuchte den unglaublichen Vorgang gewissenhaft. Ich hab mich dann neben ihn gelegt, meine Nase in die Fährte gesteckt und ähnlich wie bei einer Weinprobe die Luft in kurzen Stößen eingeatmet. Der Kurze war hellauf begeistert - Chef macht und kann das also auch - und machte die nächsten Stunden erst mal einen auf Herr Wichtig!
Meine Frau spielte damals für den Rüden eine völlig untergeordnete Rolle, ob sie ihm etwas sagte oder ein Sack Reis umfiel, juckte ihn nicht die Bohne. Das änderte sich spürbar, als sie ein paar Tage später genau wie ich, neben ihm zu Boden ging, um eine Rehwildfährte "abzuschnüffeln".

Ich glaube, man unterschätzt, wie wichtig gerade für Bracken das Sozial - (Meute)verhalten auch innerhalb der umgebenden Familie ist.
 
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Den meisten Junghunden würde es reichen, wenn man sie einfach nur mal machen lassen würde. Einfach mal im Revier hinsetzen und den jungen Hund Geläufe, Fährten und andere Dinge untersuchen und ausarbeiten lassen! Sich wirklich die Zeit nehmen und nicht nach 5 Minuten schon wieder weiter hasten!
 
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"Hunde sind auch nur Hunde, keine perfekten Maschinen".

GENAU das ist mein Mantra und genau deshalb fordere ich nicht zu früh zu viel von ihm, sondern nur eben alles spielerisch, solange er Freude hat und die Konzentration vorhanden ist.

Was die Leine anbelangt, so sehe ich das aber etwas differenzierter. Ihn so früh und unkompliziert wie möglich an die Leine zu gewöhnen bedeutet NICHT, ihn exerziermäßig stets an der Leine zu führen. Ganz im Gegenteil. Mein Hunderl läuft so viel frei herum, wie es nur geht. Allerdings bedeutet Leine für den kleinen Hund auch Sicherheit und gerade wenn er Kommandos noch nicht alle sicher befolgt, ist die Leine Schutz. Die Leine ist lautloses "Kommunikationsinstrument". Es hat viele Vorteile, wenn sie der Hund frühzeitig gewöhnt und hat NIX damit zu tun, aus ihm einen "Exerzierhund" zu machen.

Ich vertrete die Meinung, dass man den Hund nicht ausschließlich über Leckerlis erziehen soll sondern vielmehr eine enge Bindung zw. Hund und Herrl über ausgiebiges Sozialspiel, freudiges Lob, beherztes Abliebeln, etc. anstreben kann.
Ein Leckerli schlinkt er mir runter und gut ists. Beim Abliebeln, Sozialspiel, etc. ist alles am Hund in Bewegung vor lauter Freude daran, dass er seinem Herrl ne Freude gemacht hat....

Abgesehen davon ist die ständige Gabe von Leckerlis der Kategorie "Leberwurst"
(womöglich noch aus der Tube maulgerecht, ja pfui Deibl Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker, übermäßig Fett und was da sonst noch alles unnütz drin ist) alles andere als gesund und sinnvoll für den kleinen Wauzi. Der junge Hund braucht ne ausgewogene gesunde Ernährung und die wird durch die übermäßige Leckerligeberei in der Ausbildungsphase nicht selten unterwandert.

Ansonsten glaube ich Dir viele Sachen, weil ich sie genauso sehe. Der Hund soll viel entdecken können und das Herrl gestaltet natürlich auch Theater, völlig klar.

In einem anderen Faden habe ich aber auch schon mal geschrieben, wie ich den Hund grundsätzlich sehe. In erster Linie ist mein Hunderl ein soziales Wesen in einem Rudel mit einer gewissen Umwelt drum herum, d. h. er soll sozialverträglich sien und auch meine Frau sollte problemlos mit ihm klar kommen. Insofern ist mir die Welpengrunderziehung i. S. v. Hund zunächst einmal am Wichtigsten. Auch wenn es diesen ganzen Superlativheinis im SH-Lager den Magen dabei umdreht.

Ich finde auch, dass man den Hund zum gründlichen Arbeiten auf der Fährte erziehen muss. aber ich will dafür Methoden OHNE versteckte Leckerlis auf der Fährte. Einbau von Verweiserstückl, Haken etc. .... alles mir verständlich, schön und recht aber bittschön ohne Leberwurst & Co. auf der Fährte. Den Meister macht net die Leberwurst sondern die Übung. Je mehr er üben kann, also Fährten arbeiten, desto mehr bzw. öfter wird er auch finden und wenn er findet, muss er die Freude vom Herrl überschwinglich vermittelt bekommen.

Für mich erscheint es jedenfalls nur logisch, dass auf dem Fährtenverlauf interessante Dinge liegen sollen, die was mit "Wild" zu tun haben. Da kann man als Herrl sicher kreativ werden und ich freu mich über jeden Tipp, aber komm mir nicht mit Leckerli & Leberwurst....

WIe schon einmal geschrieben. Schweiß werde ich in der nächsten Zeit noch nicht einsetzen. Nur Schalen bzw. Fährtenschuh und Verweiserstücke, etc. oder zwischendurch im Haus oder Garten mal schnell andere "Nasenspielchen".
Wenn ich später Schweiß spritze oder tupfe, dann werd ich es auf alle Fälle noch mit weniger versuchen als in der PO erlaubt ist.

Wie Du das mit dem "Nase dranstupsen" machst und wie gut das dann im hohen Gras funktioniert, hätt ich gern mal gesehen. Hat mir noch keiner gesagt.

Was die Lekerlidosen auf der Fährte anbelangt, wird das doch sehr unterschiedlich gehandhabt. Die ersten Fährten legte ich bei mir daheim aufm Grundstück und das ging ganz ohne Hilfsmittel. Jetzt erhöht an sukzessive Länge und Standzeit und dann sollte das auch weiter puristisch funktionieren. Für mich ist Belobigung, Abliebeln, Sozialspiel einfach das A und O. Mein Hunderl und ich hatten von Anfang an eine extrem enge Bindung. Wir kommunizieren auf der emotionalen Ebene doch ganz gut miteinander.

Was ich Dir ohne wenn und aber glaube, ist, dass man erfolgreiche Nachsuchen nur meistern kann, wenn sich Hund und Herrl gegenseitig verstehen, der Führer den Hund lesen kann... das ist natürlich das Schwierigste an der Sache, aber da kann man eingentlich nur eins machen. So viel Zeit wie möglich mit dem Hund verbringen und ihn beobachten, genau hinzuschauen, was er auf der Fährte oer sonstwo zB beim Spaziergang oder pirschen macht .....

Dennoch wird mein Hund einen kleinen Teil der Zeit draußen auch bei Fuß am Strick gehen, weil auch das, was er dadurch lernt, wichtig ist und er darüber hinaus auch noch sehr sehr viel Zeit hat, seine Nase zu gebrauchen und mir wirklich alles mögliche anzuzeigen bzw. zu apportieren was er nicht aufnehmen oder fressen soll.....

Ansonsten wüsste icih wirklich nicht, warum man nicht auch im Welpenalter bereits bestimmte Dinge in Sachen Gehorsamkeit angehen sollte. Entscheidend ist vielmehr, dass man nix mit raubeinigen Methoden erzwingt. Aber bei sensiblen Hunden wie dem meinen erreicht man manchmal schon Besserung wenn man sich beleidigt abwendet......
 
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Gelöschtes Mitglied 26188

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Den meisten Junghunden würde es reichen, wenn man sie einfach nur mal machen lassen würde. Einfach mal im Revier hinsetzen und den jungen Hund Geläufe, Fährten und andere Dinge untersuchen und ausarbeiten lassen! Sich wirklich die Zeit nehmen und nicht nach 5 Minuten schon wieder weiter hasten!


Abzüglich jeweils 15 Minuten Weg hin und zurück an der Leine darf er das bei mir jeden Tag wenn er will und solang er will. Im Wald angekommen bestimmt er das Tempo.
 
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Gelöschtes Mitglied 26188

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Ok. @Anthas hatte geschrieben, dass erst ein täglicher, ausgedehnter Spaziergang mit Freilauf auf dem Programm steht. Vielleicht ist das neben dem strengen Bei-Fuß-gehen untergegangen?

Grundsätzlich nutze ich eine Leine nur, wenn es nicht anders geht, der Welpe kommt beim Spaziergang überhaupt nicht an den Strick. Als ich meine Bracke bekam, habe ich das genauso gemacht. Und es war eine herrliche Erfahrung, zu sehen, wie unterschiedlich die Nase im Gegensatz zum vorherigen DK arbeitete. Was hat mir der kleine Hund alles gezeigt!
Z.B. als sie etwa 12 Wochen alt war: Ich lief etwas gedankenverloren den Waldweg entlang, als ich mich wunderte, wo meine kleine Begleiterin geblieben war. Ich drehte mich um und sah sie mitten auf dem Weg sitzen. Der Blick ging starr nach unten, kurz zu mir und sofort wieder runter. Das musste ja etwas ganz wichtiges sein. Also ging ich zurück und zu meinem Erstaunen zeigte sie mir, was ich leichtfertig übersehen hatte: Eine tote, schon leicht vertrocknete Maus!!! Wie konnte ich nur. Eingehend haben wir ihren Fund bewundert, bevor ich sie hochgehoben und kurz abgetragen habe. Ich muss heute noch schmunzeln, wenn ich an ihren ernsthaften Gesichtsausdruck von damals denke.


Die ersten zwei Wochen kam er bei mir auch nicht an den Strick. Dann wurde er aber doch ziemlich schnell und unberechenbar. Auf der Dorfstraße wurde er dann bei Fuß an der kurzen Leine geführt. Gesteigert von 5 Minuten im Garten bis auf 2 x 15 min. irgendwann auf der Straße. Ich bin schon froh, dass ich das gemacht habe und es gibt ihm in bestimmten Situationen auch Sicherheit. Das mit dem Bewundern von Funden ging bei meinem Rüden schnell vorbei. Obwohl er nur bestes Futter bekommt, meinte der anfänglich immer gleich alles kauen oder fressen zu müssen. Mit abtragen war da schnell nix mehr. Heute lässt er Gott sei Dank die Pferdeäpfel auf "Nein" unberührt, aber finster schauen tut er immer noch, bis er dann wieder sein Lüngerl bekommt ...
 
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@Anthas

Auch wenn es diesen ganzen Superlativheinis im SH-Lager den Magen dabei umdreht.

Glaube mir - denen ist DEIN Grauimport so egal wie der Pudel vom Oma Trutschke :sneaky:

Ich finde auch, dass man den Hund zum gründlichen Arbeiten auf der Fährte erziehen muss.

Ein Schweißhund erzieht man nicht zur Arbeit auf der Fährte, sondern man leitet ihn an. Fährtenarbeit ist keine Gehorsamsübung. Genausowenig wie Vorstehen beim Hühnerhund.
Apport hingegen schon, trotz angewölfter Bringfreudigkeit.


aber ich will dafür Methoden OHNE versteckte Leckerlis auf der Fährte. Einbau von Verweiserstückl, Haken etc. .... alles mir verständlich, schön und recht aber bittschön ohne Leberwurst & Co. auf der Fährte. Den Meister macht net die Leberwurst sondern die Übung.
Je mehr er üben kann, also Fährten arbeiten, desto mehr bzw. öfter wird er auch finden und wenn er findet, muss er die Freude vom Herrl überschwinglich vermittelt bekommen.

Die "Führerfreude" als soziale Anerkennung mag in der Ausbildung bei einigen Hunden ausreichen. Bei den von meiner Frau und mir selber bisher ausgebildeten vier JGH unterschiedlicher Rassen reichte das zur nachhaltigen Motivation zur Arbeit NICHT aus und mir ist auch bei den diversen Ausbildungsgruppen, die ich überblicke und den mir bekannten Züchtern und Übungsgruppenleitern kein Fall bekannt, in dem die soziale Belohnung über die ersten Trainingswochen hinweg die bei ungen Hunden vorhandene, initiale, altruistische Arbeitspassion erhalten konnte.

Da im Zuchtkonzept der JGH-Rassen jedoch noch andere Trigger angelegt sind (Jagdinstinkt/Beute machen, und sicher auch "Fressen können" wie bei Labis und Brackenartigen) würde man sich m.E. nach doch einiger motivierender Ansatzpunkte berauben, wenn man auf die Anwendung dieser Motivationsfaktoren verzichten wollte.

Und NEIN, wir reden hier nicht von einer Hühnerherzen/Leberwurstparty auf der Fährte.

Für mich erscheint es jedenfalls nur logisch, dass auf dem Fährtenverlauf interessante Dinge liegen sollen, die was mit "Wild" zu tun haben. Da kann man als Herrl sicher kreativ werden und ich freu mich über jeden Tipp, aber komm mir nicht mit Leckerli & Leberwurst....

Du willst keine Tipps Anthas und Du brauchst die auch nicht. Brauchbarkeit wirst Du schon schaffen und hier im Forum wird keiner der erfahrenen Hundeführer um Deine Akzeptanz für die bei "uns" in Leistungsprüfungen und dem anspruchsvollen Nachsuchealltag bewährten, traditionellen Methoden buhlen.

Worum ich Dich nur bitten würde ist, dass Du kompliziertere Nachsuchen bitte nach Möglichkeit denen überlässt, die, bei aller Wertschätzung für Fachliteratur, die notwendige und recht komplexe Therorie und Praxis in den entsprechenden Ausbildungsseminaren der Vereine erlernt haben, im praktischen Nachsuchealltag von erfahrenen Schweißhundeführern geduldig eingearbeitet wurden und die Leistungsfähigkeit ihres ausgebildeten Hundes und ihrer selbst als Gespann in den entsprechenden Leistungsprüfungen objektiv unter Beweis gestellt haben.

Es darf kein Herumstümpern auf der Rotfährte geben -das ist jeder Jäger und jeder Hundeführer nicht nur dem unglücklichen Schützen sondern vor allem auch dem kranken Wild schuldig ! when all is said and all is done.JPG
 
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Hallo Männer,
eure Passion kann man immer wieder hier herauslesen. Sicher finden viele Wege nach Rom. Ich lese das auch alles als sachliche Diskussion auf den verschiedensten Ebenen. Für mich, der hier das Problem in den Raum gestellt hat, besteht aber kein Bedarf an schwieriger Nachsuche. Das überlasse ich gern den Fachleuten mit ihren Spezialisten. Allein dabei zuschauen zu dürfen ist mir dabei eine große Freude.
Mein Problem besteht darin, unserer DW Hündin eine 400m Übernachtschweißfährte trainieren zu lassen, damit sie ihre Gebrauchsprüfung schafft. Daher suche ich eine Methode, sie etwas ruhiger die Fährte am Riemen arbeiten zu lassen.
 
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Mein sog. "Grauimport" (was verstehst Du darunter überhaupt innerhalb des ISHV?) ist von den züchterischen Werten her (Elterntiere, Inzestkoeffizienten, etc. etc.) besser als so manches deutsche "Produkt". Ihr glaubt wirklich, Ihr hättest die Weisheit zentnerweise mit dem Löffel gefressen und alle anderen schwimmen auf der Brennsuppn daher.

Was ich mit dem Hund machen werde und was nicht, steht jetzt nicht zur Debatte. Affen, die mir irgendwelche klugscheißerischen Ratschläge für die Zukunft erteilen, gehen mir ziemlich am A... vorbei. Was in der etablierten Litertur steht, eigne ich mir auch an und über Wege/ Methoden lässt sich immer debattieren und es gibt verschiedene Auffassungen unter den Führern. Bei Gott nicht jeder erfahrene SH - Führer hat bei der Ausbildung Leberwurst auf den Fährten verteilt. Über Ratschläge und Tipps ohne oberlehrerhaftes Getue im Klugscheißermodus irgendwelcher Affen freue ich mich immer und bin auch stets offen. Bei unterschiedlichen Empfehlungen wird man sich logischerweise aber irgendwann mal für eine Alternative entscheiden müssen und da bevorzuge ich ehrlich gesagt dann doch lieber die reale Welt und nicht die virtuelle Welt, gerade auch weil man da die Klugscheißeraffen sofort links liegen lassen kann.
 
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Mein Problem besteht darin, unserer DW Hündin eine 400m Übernachtschweißfährte trainieren zu lassen, damit sie ihre Gebrauchsprüfung schafft. Daher suche ich eine Methode, sie etwas ruhiger die Fährte am Riemen arbeiten zu lassen.

Das ist doch mal eine Ansage, mit der ich etwas anfangen kann! Das würde ich stumpf mit der Art und Weise angehen, die Uwe Heiss in seinem Buch beschreibt. Das dauert gut ein halbes Jahr, wenn man es richtig und gewissenhaft machen will! Einen derart eingearbeiteten Hund kann man dann auch später einfachere Realnachsuchen umswitchen, wenn man denn will! Werden die Nachsuchen zu lang oder scheinen von Anfang an schwierig zu sein (Laufschuß, Gebräch/Äserschuß) gibt man an bestätigte NSF ab!
 
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Mein sog. "Grauimport" (was verstehst Du darunter überhaupt innerhalb des ISHV?) ist von den züchterischen Werten her (Elterntiere, Inzestkoeffizienten, etc. etc.) besser als so manches deutsche "Produkt". Ihr glaubt wirklich, Ihr hättest die Weisheit zentnerweise mit dem Löffel gefressen und alle anderen schwimmen auf der Brennsuppn daher.

Was ich mit dem Hund machen werde und was nicht, steht jetzt nicht zur Debatte. Affen, die mir irgendwelche klugscheißerischen Ratschläge für die Zukunft erteilen, gehen mir ziemlich am A... vorbei. Was in der etablierten Litertur steht, eigne ich mir auch an und über Wege/ Methoden lässt sich immer debattieren und es gibt verschiedene Auffassungen unter den Führern. Bei Gott nicht jeder erfahrene SH - Führer hat bei der Ausbildung Leberwurst auf den Fährten verteilt. Über Ratschläge und Tipps ohne oberlehrerhaftes Getue im Klugscheißermodus irgendwelcher Affen freue ich mich immer und bin auch stets offen. Bei unterschiedlichen Empfehlungen wird man sich logischerweise aber irgendwann mal für eine Alternative entscheiden müssen und da bevorzuge ich ehrlich gesagt dann doch lieber die reale Welt und nicht die virtuelle Welt, gerade auch weil man da die Klugscheißeraffen sofort links liegen lassen kann.
Wenn Du bei der Fährtenarbeit genauso schnell die Nerven verlierst wie hier, dann lässt Du da besser die Finger von.
 
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Hallo Männer,
eure Passion kann man immer wieder hier herauslesen. Sicher finden viele Wege nach Rom. Ich lese das auch alles als sachliche Diskussion auf den verschiedensten Ebenen. Für mich, der hier das Problem in den Raum gestellt hat, besteht aber kein Bedarf an schwieriger Nachsuche. Das überlasse ich gern den Fachleuten mit ihren Spezialisten. Allein dabei zuschauen zu dürfen ist mir dabei eine große Freude.
Mein Problem besteht darin, unserer DW Hündin eine 400m Übernachtschweißfährte trainieren zu lassen, damit sie ihre Gebrauchsprüfung schafft. Daher suche ich eine Methode, sie etwas ruhiger die Fährte am Riemen arbeiten zu lassen.

Da empfehle ich Dir herzlichst, unterschiedliche Meinungen von Ausbildern in der realen Welt aus Deiner Umgebung zu recherchieren und virtuelle Meinungen blos als Impuls zu sehen, mit realen Leuten darüber zu reden. Frag mal Deinen Züchter und noch ein oder zwei andere Züchter Deiner Rasse. Meine Erfahrung ist, dass sich viele Züchter gern über Themen zu ihrer Rasse unterhalten. Die meisten sind sehr sympathisch, außer ein paar wenige Superlativdeppen, die elitär blos beim Hund sind und sonst Diätwürstl wenn überhaupt.....
 

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